Wie immer zu spät will ich doch noch kurz über mein Lieblingslied im Gotteslob schreiben. Es ist letztlich kein besonderes, man kann es sich auch fast denken. Ich bin mir auch sicher, daß nicht wenige es wirklich überhört haben und nervig finden, gehört es doch zum Standardrepertoire einer etwas pompöseren Messe (wenn nicht der Priester extracool ist und als Auszugslied ein Marienlied wählt)
Ja, ich rede von 257, "Großer Gott, wir loben Dich". Ich übergebe an der Stelle kurz an unseren Papa Emeritus:
Ich bin kein Musiker, deshalb kann ich zu musikalischen Argumenten nichts sagen. Was ich zum einen mag, ist etwas, was es meiner Meinung nach generell bei deutschsprachigen Kirchenliedern geben sollte: Großer Gott, wir loben Dich hat eine schöne, schnell einprägsame Melodie, die auch der unmusikalischste schnell in den Bart brummen kann. Der Text des Liedes ist schöner Pomp- und Prunk-Katholizismus.
Doch ich denke, daß eine persönliche Erfahrung das Hauptargument ist, denn diese Argumente gelten auch für Lieder wie "Alles meinem Gott zu ehren", "Oh, Maria hilf", "Ein Haus voll Glorie schauet" und was nicht sonst noch. Die persönliche Erfahrung habe ich hier geschildert: der Marsch für das Leben 2009 wurde vor der St. Hedwigs-Kathedrale mit einem "Großer Gott, wir loben Dich" abgeschlossen. Nachdem man schweigend dem Fünfminutenhaß der Gegner ausgeliefert war, zeigte eben dieses gemeinsame Lied, daß man schon damals (seitdem sind die Märsche ja deutlich an Mitgliederzahl gewachsen) eigentlich die Gegner hätte übertönen können - wenn man es nur gewollt hätte. Es war in vieler Hinsicht wirklich ein Zeichen des Guten gegen den Pöbel: Dort Leute, die schiefe Sprechchöre skandieren ("KONDOME, SPIRALE, LINKSRADIKALE" und whatnot), hier Leute, die mit gemeinsamer Stimme ein wunderschönes Lied singen und in das dreifache Heilig der Engel einstimmen.
Damit ich nicht nur gegen die Gegendemonstranten meckere möchte ich auch noch eine weitere positive Seite an dem Lied betonen: Es ist kraftvoll! Wenn man Großer Gott, wir loben Dich hört und danach "Here I am, Lord", geht es zumindest mir so, daß ich die deutsche Fassung des Te Deum deutlich kerniger, kraftvoller, "männlicher" finde. Das war mir seinerzeit beim Marsch für das Leben 2009 auch ein wichtiger Moment, denn bei der Kundgebung wurden zwar auch zwei, drei Lieder zum besten gegeben, aber das waren recht sanfte, mit dünner Stimme vorgetragene. Natürlich haben solche Lieder auch ihren Platz, aber ich fand gerade deshalb es gegenüber den Gegendemonstranten ein wichtiges Zeichen, daß man eben auch nicht nur sanft, leise, aber weiterhin schön singen kann.
Großer Gott, wir loben Dich - gerade in der Öffentlichkeit gesungen ist das ein Lied, was mehr ist, als jedes sozialkritische Lied (und es gibt genügend Anlässe zur Sozialkritik) kann: Es weist auf die ewig gültige letzte Wahrheit hin. Die Gegendemonstranten bekommen mit, daß alle Widerwärtigkeiten dieser Zeit, eben die Behandlung menschlichen Lebens als zur Verfügung stehende Ware, nicht die letzte Antwort sein wird, nicht mal die Verdammung dieser Widerwärtigkeiten wird es sein, nein, das, was in Ewigkeit bestand haben wird, ist das Ewige Te Deum Laudamus.Es ist wie mit der Fronleichnamsprozession, DER Demonstration schlechthin. Denn hier wird nicht gegen etwas oder für etwas demonstriert, sondern der Heiland selbst der Welt gezeigt.
Montag, Dezember 23, 2013
Samstag, Dezember 21, 2013
Angebot und Nachfrage?
Ich war mit meiner lieben Frau vor kurzem in der wunderschönen Stadt Krakau.
Compadres, ich kann euch diese Stadt nicht genug ans Herz legen! Wunderschöne Stadt, wunderschöne Kirchen - und ein pulsierendes Leben. So schön ich bspw Rom finde - in Krakau fühlte ich mich automatisch heimischer.
Wir wohnten in dem Hotel Tournet , ein kleines, feines Hotel, was von freundlichen jungen Leuten betrieben wurde. Was mir in Krakau bezüglich der Kirchen auffiel, kann ich vielleicht mit ein paar Bildern umschreiben:
(Jaaa, hätte ich drehen können, aber ich war zu faul)
Der geneigte Beobachter wird etwas merken: Es gibt mindestens drei Werktagsmessen.
DREI.
MESSEN.
AN WERKTAGEN.
Und wir reden hier nicht mal von Sonntagen.
Und nein, am Samstag gibts nicht nur 18,19,20h Vorabendmessen, es gibt tatsächlich auch von der Leseordnung her eine Messe am Samstag.
Wowzer! Sowas kennt man aus deutschen Kirchen nu nich! Sicherlich, das klassische Argument ist, daß bei uns kaum Leute in die Kirche gehen. Dazu kurz zwei Punkte: Zum Einen war bspw die Vorabendmesse auch in Krakau nicht gerade brechend voll (eher das Gegenteil), fand jedoch trotzdem statt. Zum Zweiten sind Angebot und Nachfrage miteinander verknüpft: Eine Nachfrage kann sich auch erhöhen, wenn ein Angebot überhaupt besteht. Konkret gesagt: Ein Grund (JAAA, ich weiß, neben meiner Lauheit!), daß ich Wochentags es kaum in die Kirche schaffe ist, daß es für Berufstätige oft nicht die Möglichkeit gibt, neun Uhr morgens beginnt meine Kernzeit und kollidiert ein wenig mit der Arbeitszeit.
Man muß ja nicht unbedingt sofort so eine Unmenge an Messen feiern, aber ein paar Schritte in diese Richtung gehen könnte, gerade bei Leuten, die nicht so lau sind wie ich, durchaus zum Messbesuch beitragen!
Es gab übrigens auch eine Kirche in der Messen mit einer Frequenz, die man aus machen deutschen Diözesen kennt, gefeiert wurden, nämlich einmal in der Woche, das war hier:
In einer Kapelle in der Salzmine. Über hundert Meter unter der Erde, eine Kapelle, in der fast alles aus Salzstein geschlagen wurde. DORT gab es "zu wenig" Messen - aber ich denke, an einem derart exotischen Ort kann man es auch verzeihen, oder?
Compadres, ich kann euch diese Stadt nicht genug ans Herz legen! Wunderschöne Stadt, wunderschöne Kirchen - und ein pulsierendes Leben. So schön ich bspw Rom finde - in Krakau fühlte ich mich automatisch heimischer.
Wir wohnten in dem Hotel Tournet , ein kleines, feines Hotel, was von freundlichen jungen Leuten betrieben wurde. Was mir in Krakau bezüglich der Kirchen auffiel, kann ich vielleicht mit ein paar Bildern umschreiben:
(Jaaa, hätte ich drehen können, aber ich war zu faul)
Der geneigte Beobachter wird etwas merken: Es gibt mindestens drei Werktagsmessen.
DREI.
MESSEN.
AN WERKTAGEN.
Und wir reden hier nicht mal von Sonntagen.
Und nein, am Samstag gibts nicht nur 18,19,20h Vorabendmessen, es gibt tatsächlich auch von der Leseordnung her eine Messe am Samstag.
Wowzer! Sowas kennt man aus deutschen Kirchen nu nich! Sicherlich, das klassische Argument ist, daß bei uns kaum Leute in die Kirche gehen. Dazu kurz zwei Punkte: Zum Einen war bspw die Vorabendmesse auch in Krakau nicht gerade brechend voll (eher das Gegenteil), fand jedoch trotzdem statt. Zum Zweiten sind Angebot und Nachfrage miteinander verknüpft: Eine Nachfrage kann sich auch erhöhen, wenn ein Angebot überhaupt besteht. Konkret gesagt: Ein Grund (JAAA, ich weiß, neben meiner Lauheit!), daß ich Wochentags es kaum in die Kirche schaffe ist, daß es für Berufstätige oft nicht die Möglichkeit gibt, neun Uhr morgens beginnt meine Kernzeit und kollidiert ein wenig mit der Arbeitszeit.
Man muß ja nicht unbedingt sofort so eine Unmenge an Messen feiern, aber ein paar Schritte in diese Richtung gehen könnte, gerade bei Leuten, die nicht so lau sind wie ich, durchaus zum Messbesuch beitragen!
Es gab übrigens auch eine Kirche in der Messen mit einer Frequenz, die man aus machen deutschen Diözesen kennt, gefeiert wurden, nämlich einmal in der Woche, das war hier:
In einer Kapelle in der Salzmine. Über hundert Meter unter der Erde, eine Kapelle, in der fast alles aus Salzstein geschlagen wurde. DORT gab es "zu wenig" Messen - aber ich denke, an einem derart exotischen Ort kann man es auch verzeihen, oder?
Sonntag, November 24, 2013
Die Zeitung der Blöden über die Kapelle der Qualen
Ich bin ja an sich nicht der Freund von Sticheleien gegen Bild, BZ und wie sie alle heissen. Meiner Meinung nach ist es amüsant, wenn Leute, die jedes Wort aus dem Spiegel/der Süddeutschen/der Zeit glauben, die berüchtigte Springerpresse als Feind des "Selberdenkens" kritisieren.
Heute habe ich gelernt (selber denken! nicht wahr?), daß natürlich auch der Umkehrschluß nicht stimmt - Zeitungen wie Bild und BZ werden durchaus ihrem zweifelhaften Ruf gerecht. So schrub die BZ vor kurzem über einen Besuch im Haus des Opus Dei in Berlin. Der Artikel ist nicht lang - hurr durr Springerpresse, möchte man meinen -, ihr könnt ihn selbst lesen, aber neben der Überschrift (die in abgewandelter Form diesen Blogpost ziert) möchte ich euch zwei Ausschnitte nicht vorenthalten:
Meine Herren, hat das euer Praktikant verfasst? Verzeihung, es war Lukas Hermsmeier. Er denkt, es würde seiner Karriere besonders gut tun, wenn er über ein Mitglied des Opus Dei in einem Hetzartikel schreibt, wo dieses Mitglied arbeitet (Zitat: "Eine eigene Familie hatte der Augenarzt (Praxis in Wedding) nie", mit Nennung von Namen im Kontext). Eigentlich schade.
PS: Die BZ ist genausoviel eine "Zeitung der Blöden" wie die Kapelle des Opus Dei eine "Kapelle der Qualen ist: Überhaupt nicht. Jedoch, Herr Hermsmeier, das sollten auch Sie wissen.
Heute habe ich gelernt (selber denken! nicht wahr?), daß natürlich auch der Umkehrschluß nicht stimmt - Zeitungen wie Bild und BZ werden durchaus ihrem zweifelhaften Ruf gerecht. So schrub die BZ vor kurzem über einen Besuch im Haus des Opus Dei in Berlin. Der Artikel ist nicht lang - hurr durr Springerpresse, möchte man meinen -, ihr könnt ihn selbst lesen, aber neben der Überschrift (die in abgewandelter Form diesen Blogpost ziert) möchte ich euch zwei Ausschnitte nicht vorenthalten:
Der brutale Film "The Da Vinci Code - Sakrileg" hat die geheimnisvolle Organisation bekannt gemacht. Ein Opus-Dei-Mönch zieht mordend durch Paris, geißelt sich bis aufs Blut mit einer Peitsche.The Da Vinci Code wird immer noch in diesem Kontext zitiert, köstlich! Aber das schönste ist dann, daß man sich nicht zu blöd ist, nicht mal den "Mönch" zu korrigeren.
Eine Villa in Grunewald, geschützt von Zaun und Hecke.Das ist ja auch was sehr besonderes, welche Villa in Grunewald gönnt sich sonst solche sinistren Wege der Verschleierung? Ich mein, bis auf das Opus Dei würde ja niemand auf den ganz abstrusen Gedanken kommen, ein Haus, daß einen umgebenden Garten hat, mit einen Zaun zu umgeben - und dann noch eine Hecke, Gott der Gerechte!
Meine Herren, hat das euer Praktikant verfasst? Verzeihung, es war Lukas Hermsmeier. Er denkt, es würde seiner Karriere besonders gut tun, wenn er über ein Mitglied des Opus Dei in einem Hetzartikel schreibt, wo dieses Mitglied arbeitet (Zitat: "Eine eigene Familie hatte der Augenarzt (Praxis in Wedding) nie", mit Nennung von Namen im Kontext). Eigentlich schade.
PS: Die BZ ist genausoviel eine "Zeitung der Blöden" wie die Kapelle des Opus Dei eine "Kapelle der Qualen ist: Überhaupt nicht. Jedoch, Herr Hermsmeier, das sollten auch Sie wissen.
Samstag, November 23, 2013
Moments in Nerd History
Tragikomik pur: 1970 schrieb jemand im Alter von 16 Jahren eine Geschichte, die in einem einfach aufgemachten Fanzine. Die Geschichte erlangt zweifelhafte Berühmtheit durch grandiose Sätze wie "Small rodents scampered about, occupying themselves in the daily accomplishments of their dismal lives.", gilt als Heiliger Gral der Trash-Szene, vergleichbar mit Surf Nazis must die, The Room oder Pudelmützenrambos (um ein paar Beispiele aus der Welt des Films zu nennen). Sie verbreitet sich mehr und mehr, es entwickeln sich Trinkspiele um diese Geschichte. Es gibt eine MST3K-Version. All is fun and games.
Der Autor, Jim Teis, geboren 1953, hat eine einzige Fantasy-Geschichte geschrieben, eben "The Eye of Argon". Danach hat er sich nie wieder als Schriftsteller versucht, vermutlich aus Unsicherheit. Auch wenn ihm die Berühmtheit der Geschichte nicht lieb war, hat er manche Lesungen veranstaltet. Er wurde Journalist und starb 2002 nach nicht einmal fünfzig Jahren.
So sehr ich auch bei einigen Formulierungen schmunzeln muß, bleibt mir doch das Lachen im Hals stecken. Es zeigt einem, daß Lachen auch Wehtun kann, daß sehr oft es dann doch Menschen sind, auf dessen Kosten man sich amüsiert. Nicht, daß ich das per se verbieten will, aber mir hat diese Episode dann doch gezeigt, daß man, bei allem Schmunzeln über schlechten Stil, unverständliche Plot Twists und ähnliches man im Hinterkopf haben sollte, daß ein lautes Lachen ob der Unbeholfenheit eines Autors auch eine Art sein kann, seinen Bruder "Du Dummkopf" zu nennen. So wie man den Sünder lieben, die Sünde aber hassen sollte, zeigte mir diese Episode, daß bei den ganzen Ed Woods, Tommy Wiseaus, Jim Teissens und so weiter man über die Qualität ihrer Ergüsse, jedoch nicht über die Macher, lachen sollte. Man kann sich auch bei sowas an die eigenen Schwächen erinnern und überlegen, wie weit man mitlachen wollen würde.
Ruhe in Frieden, Mr. Teis! "I hope you embraced our creator in the elysian plains of heaven, scribe."
Der Autor, Jim Teis, geboren 1953, hat eine einzige Fantasy-Geschichte geschrieben, eben "The Eye of Argon". Danach hat er sich nie wieder als Schriftsteller versucht, vermutlich aus Unsicherheit. Auch wenn ihm die Berühmtheit der Geschichte nicht lieb war, hat er manche Lesungen veranstaltet. Er wurde Journalist und starb 2002 nach nicht einmal fünfzig Jahren.
So sehr ich auch bei einigen Formulierungen schmunzeln muß, bleibt mir doch das Lachen im Hals stecken. Es zeigt einem, daß Lachen auch Wehtun kann, daß sehr oft es dann doch Menschen sind, auf dessen Kosten man sich amüsiert. Nicht, daß ich das per se verbieten will, aber mir hat diese Episode dann doch gezeigt, daß man, bei allem Schmunzeln über schlechten Stil, unverständliche Plot Twists und ähnliches man im Hinterkopf haben sollte, daß ein lautes Lachen ob der Unbeholfenheit eines Autors auch eine Art sein kann, seinen Bruder "Du Dummkopf" zu nennen. So wie man den Sünder lieben, die Sünde aber hassen sollte, zeigte mir diese Episode, daß bei den ganzen Ed Woods, Tommy Wiseaus, Jim Teissens und so weiter man über die Qualität ihrer Ergüsse, jedoch nicht über die Macher, lachen sollte. Man kann sich auch bei sowas an die eigenen Schwächen erinnern und überlegen, wie weit man mitlachen wollen würde.
Ruhe in Frieden, Mr. Teis! "I hope you embraced our creator in the elysian plains of heaven, scribe."
Mittwoch, Oktober 30, 2013
Yay @Liturgisches Institut und katholischer Pressedienst
Wow! Die schönste unter den Bloggerinnen wies mich heute auf dem Weg nach Hause auf eine schöne Neuerung hin: Es gibt eine vom deutschen liturgischen Institut und dem katholischen Pressedienst abgesegnete Stundengebet-App für iphone und android. FÜR UMME!
Da mecker ich gestern noch mit meiner Frau und meinem Vater darüber, daß doch nicht einfach ein Institut die Hand auf dem Gebet der Kirche haben könne und dann passiert das! Klasse!
Wirklich: Vielen, vielen Dank, liebe Damen und Herren vom Liturgischen Institut und vom katholischen Pressedienst! Vergelts Gott!
Sonntag, Oktober 27, 2013
Calling all CathoNerds!
Ich hab mal eine Frage an die liturgischen Pros: Im römischen Messkanon folgt auf die zwölf Apostel eine Aufzählung von weiteren zwölf Heiligen, darunter einige der ersten Päpste. Warum wird hier bspw Evaristus nicht mitgezählt? Zwischen Clemens und Xystus ist nach Evaristus noch Alexander I. Papst gewesen, zwischne Xystus und Cornelius ist ein riesiger Sprung. Woher kommen diese Sprünge? Außerdem werden neben Päpsten bspw auch Kosmas und Damianus genannt. Sicher, es handelt sich bei allen um Märtyrer, was unterscheidet aber diese Märtyrer von denen, die im späteren Verlauf (Johannes, Stephanus...) genannt werden?
Sonntag, Oktober 20, 2013
Eine amüsante Parabel zum innerkirchlichen Modernismus
“It is as though…one’s revered, dignified and darling old mother had slapped on a mini-skirt and fishnet tights and started ogling strangers. A kind of menopausal madness, a sudden yearning to be attractive to all. It is tragic and hilarious and awfully embarrassing. And of course, those who knew her before feel a great sense of betrayal and can’t bring themselves to go and see her any more.”
Quelle
Fand ich irgendwie gut umschrieben ;)
Samstag, Oktober 19, 2013
Die Rolle der Traditionalisten heute
Ich habe bei LMS chairman eine interessante Artikelreihe gefunden, in der der Autor versucht, die Rolle des Traditionalismus im Pontifikat von Papst Franziskus zu beleuchten. Was mir dabei gefällt ist, wie konstruktiv der Autor vorangeht. Weder redet er alles vom Heiligen Vater schön bzw verbiegt alles so, daß man am Ende alles, was der Papst sagt, vollkommen traditionalistisch sei (nachdem man aber fünf Minuten zuvor von einer "Revolution" redete) - er versucht aufzuzeigen, was ein traditionalistischer Beitrag zu den vom Heiligen Vater angesprochenen Punkten sein kann.
Mittwoch, Oktober 09, 2013
Den Wandel Jesu über Wasser...
kann man nun erklären: Jesus und seine Jünger waren auf dem Mond. Und Jesus hat maximal 73kg gewogen.
Damit beweist die Wissenschaft, daß nicht die Amerikaner, sondern die Christen als erste auf dem Mond waren.
Dienstag, Oktober 08, 2013
Ruhe in Frieden, Erik
Erst vor wenigen Tagen habe ich auf einen guten Artikel von Erik hingewiesen, und mußte heute die erschreckende Nachricht hören, daß er gestorben ist.
Ich bin Dir einmal begegnet, bei der Bloggertagung im letzten Jahr. Danach habe ich Deinen Weblog gern gelesen. Ich werde Dich vermissen. Mögest Du in Frieden ruhen. Beim himmlischen Bloggertreff werden wir uns wiedertreffen (bete für uns, daß wir den Weg dahin schaffen).
Liebe Leser, bitte betet mit mir für die Anverwandten.
Sonntag, Oktober 06, 2013
Obladi...oblada..ick esse nu nen Burgaha...
Anscheinend sind einige Katholiken in Amerika etwas sauer, daß eine Fastfood-Kette einem burger eine nicht konsekrierte Hostie beilegt. Ach, kommt, fellow catholics. Es ist eine nicht geweihte Hostie. Man könnte sie auch eine Oblate nennen.
Nun wird von einem Kritiker folgendes Argument hervorgebracht:
It's not, for us, the Eucharist. However this wafer is a symbolUnd hier antworte ich mit Flannery O'Connor:
Well, if it’s a symbol, to hell with it.Oder etwas banaler gesagt: Da es sich nicht um den Leib Christi handelt, handeln wir auch so: Betrachten wir es als fumpe. Sicherlich, man mag es als Ärgernis empfinden, aber ich denke, daß man hier der Welt eine ordentliche Portion an Lehre bzgl Eucharistie zeigen kann.
Samstag, Oktober 05, 2013
Gebet vor Nutzung des Internets
Oratio ante colligationem in interrete:
Omnipotens aeterne Deus, qui secundum imaginem Tuam nos plasmasti et omnia bona, vera, et pulchra, praesertim in divina persona Unigeniti Filii Tui Domini nostri Iesu Christi, quaerere iussisti, praesta, quaesumus, ut, per intercessionem Sancti Isidori, Episcopi et Doctoris, in peregrinationibus per interrete, et manus oculosque ad quae Tibi sunt placita intendamus et omnes quos convenimus cum caritate ac patientia accipiamus. Per Christum Dominum nostrum. Amen.
(Quelle: Father Z)
Zwei Dinge gibt es mMn auszusetzen, eine ernsthafte und eine weniger ernsthafte Sache:
- die Deutsche Übersetzung ist sehr holprig, vllt könnte man Father Z hier zuarbeiten
- St. Hilarious, Patron of internet memes, pray for us ;)
Freitag, Oktober 04, 2013
Die Leiden des katholischen Nerds
Heute haben meine Frau und ich uns darüber unterhalten, daß wir gerne gute Katholiken kennen lernen würden, mit denen man nicht nur beten/bloggen/über Liturgie diskutieren/katholisch abnerden/konterrevolutionieren könnte, sondern auch gepflegt Die sieben Gezeichneten oder ne ordentliche D&D-Kampagne spielen könnte.
Bei solchen und ähnlichen Fragen heißt es dann natürlich immer gleich Marke Batman "TO THE INTERNET". Und so suchte ich und fand etwas, was ich euch nicht vorenthalten kann:
Eines der zahllosen indianischen Sprichwörter sagt : „Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Schuhen gegangen bin.“ Wie sich das konkret anfühlt, haben die Teilnehmerinnen beim Diözesantag der Katholischen Frauengemeinschaft erfahren. Im Rollenspiel.(Quelle: KFD Hildesheim) Irgendwie war ich dann doch über die zahllosen indianischen Sprichwörter und den Gedanken, das Sprichwort im Rollenspiel zu erfahren, amüsiert. Außerdem mußte ich mir eine Pen&Paper-Session basierend auf dem Text vorstellen...
Spieler: Ich nutze meine mentalen Fähigkeiten, um zu erkennen, was für eine Gesinnung der König von Maraskan hat. Spielleiter: Als ihr eure Schuhe tauscht, fällt Dir nach einer Stunde gemeinsamen Spazierganges durch die Gärten auf, daß der König sich im Griff des Namenlosen befindet. Ihr tauscht wieder die Schuhe und er greift Dich an.
Donnerstag, Oktober 03, 2013
Postnatales Pro life
Erik hat schon vor einigen Tagen was meiner Meinung nach sehr wichtiges zum Ansatz "Pro life" gesagt. Es reicht nicht, einfach gegen Abtreibung zu sein, wir Christen müssen an einem Klima arbeiten, in denen jeder Mensch als das wertgeschätzt wird, was er ist: ein Kind Gottes.
Dementsprechend, wenn man beim Beispiel "Menschen mit Behinderung" bleibt, ist es notwendig, diese zu fördern und nicht nur als Problemfälle zu sehen.
Danke für diesen Artikel, Erik!
Der nicht-strenge Gott?
Vor einigen Tagen hat ja Papst Franziskus über Katecheten geredet, und dabei folgendes gesagt:
Gott ist nicht rigide, nicht streng! Er nimmt uns an, er kommt uns entgegen, er versteht uns.Er hat noch deutlich mehr gesagt, Katecheten gemahnt, keine Angst zu haben, kreativ zu sein etc - aber ich bin über diesen Satz gestolpert, vielleicht, weil Sätze wie dieser es sind, die bei mir auf vollkommenes Unverständnis treffen. Warum? Nun, sie sind für mich oft assoziiert mit einem Predigtschema, daß man wie folgt umschreiben kann: "Gott Mensch geworden, damit er so schlicht und einfach wie ein Mensch sein kann... Christus, der "Gott mit uns" habe ja gezeigt, daß die alte Strenge Gottes ein Ding der Vergangenheit ist - ach was! Auch schon im Alten Bund hieß Gott ja bekanntlich "Ich bin da" und war ein Kuschelgott... Take home message: Gott liebt dich so, wie du bist!" Ja, ist etwas polemisch umschrieben. Ich mag diese Art der Darstellung Gottes nicht, weil sie unvollständig ist. Dazu eine Anektdote: Als ich zur Zeit meiner Bekehrung das Evangelium las fand ich Jesus, den "Gott mit uns", der ja, so sagen die Leute, für uns alle da ist etc. ungeheuer streng! Ich mein, da redet Jesus davon, wer seiner nicht würdig ist, für wen er sich vor dem Vater im Himmel schämen wird, wen er verleugnen wird - meine Güte, das ist extremst harter Tobak! Jesus ist streng! Unglaublich streng! Sicherlich, Jesus hat Erbarmen mit unserer menschlichen Natur, wie er nicht zuletzt an Petrus zeigt, der reuige Sünder ist ihm unglaublich wichtig, aber das ändert nichts daran, daß Jesus zum Teil erschreckend harte Worte findet, Worte, die jetzt, fast zweitausend Jahre später, noch deutlich mehr widerhallen als das letzte offizielle Schreiben mancher Bischöfe über "Verheutigung des Glaubens" oder eben jenen "Ich bin da". Warum ist das so? Würden Gottes Worte wirklich über die Jahrtausende Bestand haben, wenn sie einfach kumpelhaft wären, wenn sie sich im "Ich bin da, ich mag Dich" erschöpfen würden? Ich denke nicht - und hier kann man vielleicht ein Bild, was im zweiten Vatikanum gebraucht wird, bemühen: Wir sind auf einem Weg, nicht einfach in das gelobte Land, nicht einfach in einen Zustand der Freundschaft mit dem Herrn, wir sollen "vollkommen sein, wie der Vater im Himmel vollkommen ist". Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch Gott ähnlich wird. Das ist der unglaubliche der große Kern des Christentums, nicht, daß Gott einfach ein toller Kumpel ist, der uns so mag, wie wir sind. Er hat einen großen Plan mit uns - und das verlangt unser Mitwirken. Gott ist nicht sinnlos streng. Er ist kein Drill Sergeant, der das Bett, was man gerade ne halbe Stunde mit dem Lineal ordentlich gemacht hat, unter großen Gepolter wieder umreißt. Er ist aber, das Ziel - und die Gefahren auf dem Weg dorthin! - im Auge habend, durchaus streng, vielleicht sogar manchmal so streng, daß wir auf dem ersten Blick nicht sehen, wieso seine Aussprüche derart krass sind. Hier vielleicht noch zu den Katecheten: Es wird, auch vom Heiligen Vater, oft betont, daß Katechese nicht streng sein darf. Ich las vor kurzem auf the American Conservative folgendes:
The apostles on Pentecost did not rush into the marketplace to explain the indissolubility of sacramental marriage. They proclaimed the resurrection, and that is the key event which ought to motivate each of us.Unter anderem hier kann ich nicht wirklich zustimmen. Sicher, man fängt nicht mit doktrinellen Fragen an, aber wenn wir uns die Predigten der Apostel ansehen, wenn wir betrachten, was die ersten Worte im ersten Paulus-Brief sind, dann wird oft nicht mit "heieiei, Jesus hat uns alle lieb, weshalb der Gott ihm Leben gibt" oder so angefangen. Betrachten wir doch mal ein paar der ersten Worte unserer Urväter im Glauben:
Diese Männer sind nicht betrunken, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde am Morgen(Sorry, den konnte ich mir grad nicht verkneifen) Petrus fängt in der ersten Pfingstpredigt damit an, sich auf den Propheten Joel zu berufen, der über die Sendung des Geistes in der Endzeit berichtet. Das Buch Joel ist kein Kuschelbuch, es rüttelt auf. Das ist der Beginn der Predigt Petri. Und dann versetzt er erstmal der zuhörenden Welt einen Stich:
Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst, ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht.Die Spitze, "den ihr gekreuzigt habt", die Spitze nutzt er am Ende noch einmal. Ist das nicht himmelweit von den Kuschelpredigten, die unter "Frohbotschaft statt Drohbotschaft" subsumiert werden, entfernt? Auf dem Tempelplatz ist das auch wieder ein Aufhänger:
Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.Handelt Petrus hier pastoral intelligent? Sollte man mal in einer Bischofssynode diskutieren. Vielleicht kann man dem ersten Papst noch Nachhilfe geben. Stephanus, wäre er nicht in unserer modernen Zeit letztlich selbst für sein Martyrium verantwortlich?
Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt.Nebenbei gesagt, nicht sonderlich "kreativ", immer wieder in der Wunde, Gott umgebracht zu haben, herumzubohren. Hat aber gewirkt. Frohbotschaft statt Drohbotschaft? Springen wir mal etwas, zum einen in der Zeit, zum zweiten zu den Heiden:
Während Paulus in Athen auf sie wartete, erfasste ihn heftiger Zorn; denn er sah die Stadt voll von Götzenbildern.Kein wirklich guter Anfang zum Dialog. Muß man nicht erst lernen, den anderen zu verstehen?
Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte.Er ruft, in einer ersten Predigt vor den Heiden, zur Umkehr auf. Er sagt nicht, daß Gott die Athener schon so gut findet. Und schließlich, im Römerbrief, eine der ersten Sachen, die Paulus sagt:
Der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.BÄM! Ich frage mich, wie heute solche Predigten ankommen würden, nicht nur bei Wir sind Kirche, sondern, ja, auch bei unserem Heiligen Vater, bei unseren Bischöfen - bei uns selbst. Ist nicht etwas verloren gegangen? Diese Predigten erzählten ja sicherlich nicht einfach von Strenge, da stimme ich dem Heiligen Vater zu, aber sie haben aufgezeigt, daß es hienieden um nicht weniger als alles geht. Und sie haben eben nicht damit angefangen, erstmal "juche, der Herr ist auferstanden" zu sagen. Ich denke auch, daß das einen Grund hat: Man muß, bevor man mit der Auferstehung des Herrn ankommt, doch erst einmal ein Gefühl dafür haben, daß es dieser Auferstehung bedurfte. Sicher, einfach nur einen strengen Regelkatalog runterzubeten ist keine Katechese. Aber ihn weg zu lassen ist es auch nicht.
Sonntag, September 22, 2013
Die Wahl aus Sicht der Oxylorianer
Deutschland, Erde (oxylorianische Presseargentur):
Heute kulminiert in Deutschland ein interessantes Stück Brauchtum, was in den letzten zwei Jahrhunderten einen Siegeszug über den gesamten Planeten angetreten hat - vergleichbar mit der Fehlidentifikation eines verstorbenen terranischen Heiligen als "Weihnachtsmann". Es nennt sich "Wahlkampf". Teilweise erinnert es an das Brunftverhalten terranischer Tiere, bei dem Männchen um die Gunst paarungswilliger Weibchen buhlen, um ihrem Samen im Kampf der Evolution eine weitere Generation Überrlebenschance zu verschaffen. In diesem Brauchtum geht es jedoch darum, daß gewisse Parteien, die als "vom Volk gewählt" bezeichnet werden, um so genannte "Stimmen" buhlen, mit dem Ziel, es eine weitere, so genannte "Legislaturperiode" weiter zu schaffen.
Es geht bei dem Brauch aber um deutlich mehr als um kryptoevolutionäres Verhalten: Dieses Brauchtum ist ein wichtiges Ventil für die normalen Menschen, eine Chance, aufzuatmen. Ähnlich dem interessanten antiken Brauch, daß an einem Tag im Jahr der Haussklave Herr spielen darf, wird hier suggeriert, daß der einfache Bürger bei dieser Wahl mitspielen darf. Es ist eine Demutsgeste, die Herrschaft sichert, analog zum vom König ausgerichteten Festessen mit ausgewählten Bettlern.
Der Sklave, der Bettler und der Bürger braucht diesen Tag in periodischen Abständen. Er gibt ihm Hoffnung, daß er vielleicht nicht mehr als ein Zahnrad im Getriebe, aber immerhin ein wichtiges Zahnrad im Getriebe ist.
Da nun dieser Brauch für den einen herrschaftssichernd, für den anderen Hoffnung schenkend ist, kann man sich vorstellen, wie wichtig dieser Brauch dem deutschen Volke und seinen Regierenden ist.
Was jedoch passiert, wenn der Sklave dem Herrn sagt: "ich will heute nicht Herr spielen"? Wie reagiert der König, wenn der Bettler nicht mit dem König an einem Tisch essen will, weil er meint, er wird morgen eh wieder Bettler sein, weil er was anderes vorhat oder weil er eigentlich lieber im Dreck isst? In Alten Zeiten war das Wort des Herrn und das Wort des Königs Befehl und Befehlsverweigerung wurde streng geahndet - wichtig ist an dieser Stelle zu betonen, daß in diesen alten, längst vergangenen Zeiten der Fehler natürlich immer beim Sklaven und Bettler zu suchen war.
Diese Zeiten sind nun, glücklicherweise für die deutschen Terraner, vorbei, er darf ja nun zwischen verschiedensten Optionen wählen. Hier kommen wir übrigens zu einem interessanten Teilaspekt dieses Brauchtums: die verschiedenen Optionen drücken oft dasselbe nur in anderen Worten aus - ein Aspekt, der oxylorianische Kulturforscher schon früh zu dem Schluß führte, daß es sich hierbei um ein Volksfest und keine reale Wahl handelt, ähnlich dem Essen mit dem König und dem Spiel mit dem Sklaven.
Was aber, wenn sich der Bürger weigert, an diesem Brauch teilzunehmen? Wie schon erläutert, ist der Brauch der Wahl von zentraler, stabilisierender Bedeutung. Wenn nun ein Bürger nicht wählt - sagen wir, er hat von diesem Volksfest einfach genug -wie verhält sich dann die Regierung? Hier ist wichtig zu betonen, daß sich seit den Zeiten der Herren und Könige einiges auf Erden zum Besseren entwickelt hat. So wird ein Nicht-Wähler, wie man solche Leute nennt, nicht hart bestraft. Aber auch dieser Brauch muß, um weiter zu bestehen, sich verteidigen, und hier ist es interessant, zu welchen Mitteln man greift:
- zum Einen werden die Medien in ihrer Rolle als Heilsverkünder genutzt, um auf die Notwendigkeit der Beteiligung an diesem Ritual hinzuweisen. Einmal alle vier Jahre, hat man das recht, seine Stimme zu erheben. Da das derart selten ist, hat man, ähnlich wie der Sklave und der Bauer, dann auch die Pflicht, dies zu tun.
- deutlich wichtiger ist die Zweite Strategie: Ähnlich, wie man die Demut des Sklaven und die Festmahlsablehnung des Bettlers nicht als Entscheidungen basierend auf dem Freien Willen des einzelnen betrachtete, wurde der Brauch so aufgebaut, daß es unmöglich ist, eine andere als die zur Wahl stehenden Entscheidungen zu fällen. Wenn ein Bürger sich der Wahl enthält oder gar das auch auf den für diesen Brauch notwendigen Dokumenten ("Stimmzetteln") durch Unkenntlichmachung erwähnt, rüttelt diese Wahl nicht am Brauch. Es mag zwar betont werden, daß des öfteren Politiker sich im Nachgang beklagen, daß wenige Menschen sich an dieser Festivität beteiligen, aber selbst wenn sehr viele Menschen nicht mitmachen, wird der Brauch durchgezogen - der König isst lieber allein als die Bettler zu fragen, was er kochen soll, um es im übertragenen Sinne zu sagen.
- diese beiden Taktiken führen dazu, daß es nicht mehr die Regierung - quasi als hohe Kaste - sein braucht, die auf die indirekte Pflicht, bei diesem Brauch teilzunehmen, hinweist. Der Bürger weist den anderen Bürger darauf hin, ja, er sagt ihm, daß er, wenn er denn nicht daran teilnimmt, ein schlechter Bürger sei. Man habe doch an dieser regulierten Freiheit teilzunehmen, alles andere wäre ja Unfreiheit!
Die Menschen sind immer wieder eine interessante Spezies. Solche regulierenden Bräuche wurden geschaffen, um die Gesellschaft in ihrem innersten zu stabilisieren. Man hat versucht, Tugenden wie Demut und moralisch integres Verhalten mithilfe dieses Rituals zu gewährleisten. Ob das für immer klappen wird, wird die Zukunft zeigen. Falls es dies tut, sollte der hochverehrte Generalstab unserer interstellaren Truppen dies bei der Eroberung von Terra bedenken: Man kann sehr wohl allein regieren, wenn man nur das terranische Brauchtum respektiert.
-- PS: Keine Sorge, liebe Leser, ich gehe wählen, aber dieses Insistieren sowohl diverser von Bund und Ländern subventionierter Aktionen "pro Wahl" als auch die Aufrufe auf Facebook etc "bloß nicht seine Stimme zu verschenken" finde ich doch recht amüsant. Und ja, wie angedeutet bei unseren werten Außerirdischen Oxylorianern, ich würde vielleicht diesmal nicht wählen, wenn ich wissen würde, daß diese Nicht-Wahl eine Konsequenz nach sich ziehen würde. Wenn aber Vertreter der Parteien darauf nur mit "Enttäuschung" reagieren, statt sich zu fragen, ob nicht vielleicht sie die Schuld an der Poltikverdrossenheit in unserem Land tragen, dann bringt Nichtwählen nichts und man darf wenigstens getrost bei diesem Festakt unserer Freiheit teilnehmen.
Es geht bei dem Brauch aber um deutlich mehr als um kryptoevolutionäres Verhalten: Dieses Brauchtum ist ein wichtiges Ventil für die normalen Menschen, eine Chance, aufzuatmen. Ähnlich dem interessanten antiken Brauch, daß an einem Tag im Jahr der Haussklave Herr spielen darf, wird hier suggeriert, daß der einfache Bürger bei dieser Wahl mitspielen darf. Es ist eine Demutsgeste, die Herrschaft sichert, analog zum vom König ausgerichteten Festessen mit ausgewählten Bettlern.
Der Sklave, der Bettler und der Bürger braucht diesen Tag in periodischen Abständen. Er gibt ihm Hoffnung, daß er vielleicht nicht mehr als ein Zahnrad im Getriebe, aber immerhin ein wichtiges Zahnrad im Getriebe ist.
Da nun dieser Brauch für den einen herrschaftssichernd, für den anderen Hoffnung schenkend ist, kann man sich vorstellen, wie wichtig dieser Brauch dem deutschen Volke und seinen Regierenden ist.
Was jedoch passiert, wenn der Sklave dem Herrn sagt: "ich will heute nicht Herr spielen"? Wie reagiert der König, wenn der Bettler nicht mit dem König an einem Tisch essen will, weil er meint, er wird morgen eh wieder Bettler sein, weil er was anderes vorhat oder weil er eigentlich lieber im Dreck isst? In Alten Zeiten war das Wort des Herrn und das Wort des Königs Befehl und Befehlsverweigerung wurde streng geahndet - wichtig ist an dieser Stelle zu betonen, daß in diesen alten, längst vergangenen Zeiten der Fehler natürlich immer beim Sklaven und Bettler zu suchen war.
Diese Zeiten sind nun, glücklicherweise für die deutschen Terraner, vorbei, er darf ja nun zwischen verschiedensten Optionen wählen. Hier kommen wir übrigens zu einem interessanten Teilaspekt dieses Brauchtums: die verschiedenen Optionen drücken oft dasselbe nur in anderen Worten aus - ein Aspekt, der oxylorianische Kulturforscher schon früh zu dem Schluß führte, daß es sich hierbei um ein Volksfest und keine reale Wahl handelt, ähnlich dem Essen mit dem König und dem Spiel mit dem Sklaven.
Was aber, wenn sich der Bürger weigert, an diesem Brauch teilzunehmen? Wie schon erläutert, ist der Brauch der Wahl von zentraler, stabilisierender Bedeutung. Wenn nun ein Bürger nicht wählt - sagen wir, er hat von diesem Volksfest einfach genug -wie verhält sich dann die Regierung? Hier ist wichtig zu betonen, daß sich seit den Zeiten der Herren und Könige einiges auf Erden zum Besseren entwickelt hat. So wird ein Nicht-Wähler, wie man solche Leute nennt, nicht hart bestraft. Aber auch dieser Brauch muß, um weiter zu bestehen, sich verteidigen, und hier ist es interessant, zu welchen Mitteln man greift:
- zum Einen werden die Medien in ihrer Rolle als Heilsverkünder genutzt, um auf die Notwendigkeit der Beteiligung an diesem Ritual hinzuweisen. Einmal alle vier Jahre, hat man das recht, seine Stimme zu erheben. Da das derart selten ist, hat man, ähnlich wie der Sklave und der Bauer, dann auch die Pflicht, dies zu tun.
- deutlich wichtiger ist die Zweite Strategie: Ähnlich, wie man die Demut des Sklaven und die Festmahlsablehnung des Bettlers nicht als Entscheidungen basierend auf dem Freien Willen des einzelnen betrachtete, wurde der Brauch so aufgebaut, daß es unmöglich ist, eine andere als die zur Wahl stehenden Entscheidungen zu fällen. Wenn ein Bürger sich der Wahl enthält oder gar das auch auf den für diesen Brauch notwendigen Dokumenten ("Stimmzetteln") durch Unkenntlichmachung erwähnt, rüttelt diese Wahl nicht am Brauch. Es mag zwar betont werden, daß des öfteren Politiker sich im Nachgang beklagen, daß wenige Menschen sich an dieser Festivität beteiligen, aber selbst wenn sehr viele Menschen nicht mitmachen, wird der Brauch durchgezogen - der König isst lieber allein als die Bettler zu fragen, was er kochen soll, um es im übertragenen Sinne zu sagen.
- diese beiden Taktiken führen dazu, daß es nicht mehr die Regierung - quasi als hohe Kaste - sein braucht, die auf die indirekte Pflicht, bei diesem Brauch teilzunehmen, hinweist. Der Bürger weist den anderen Bürger darauf hin, ja, er sagt ihm, daß er, wenn er denn nicht daran teilnimmt, ein schlechter Bürger sei. Man habe doch an dieser regulierten Freiheit teilzunehmen, alles andere wäre ja Unfreiheit!
Die Menschen sind immer wieder eine interessante Spezies. Solche regulierenden Bräuche wurden geschaffen, um die Gesellschaft in ihrem innersten zu stabilisieren. Man hat versucht, Tugenden wie Demut und moralisch integres Verhalten mithilfe dieses Rituals zu gewährleisten. Ob das für immer klappen wird, wird die Zukunft zeigen. Falls es dies tut, sollte der hochverehrte Generalstab unserer interstellaren Truppen dies bei der Eroberung von Terra bedenken: Man kann sehr wohl allein regieren, wenn man nur das terranische Brauchtum respektiert.
-- PS: Keine Sorge, liebe Leser, ich gehe wählen, aber dieses Insistieren sowohl diverser von Bund und Ländern subventionierter Aktionen "pro Wahl" als auch die Aufrufe auf Facebook etc "bloß nicht seine Stimme zu verschenken" finde ich doch recht amüsant. Und ja, wie angedeutet bei unseren werten Außerirdischen Oxylorianern, ich würde vielleicht diesmal nicht wählen, wenn ich wissen würde, daß diese Nicht-Wahl eine Konsequenz nach sich ziehen würde. Wenn aber Vertreter der Parteien darauf nur mit "Enttäuschung" reagieren, statt sich zu fragen, ob nicht vielleicht sie die Schuld an der Poltikverdrossenheit in unserem Land tragen, dann bringt Nichtwählen nichts und man darf wenigstens getrost bei diesem Festakt unserer Freiheit teilnehmen.
Sonntag, September 15, 2013
Vergessene Ideale (falls man sie je hatte)
Ich stöbere gerade, mich um Arbeit an Paper bzw Canopy drückend (hallo, es ist Sonntag morgen!) die alten Blogbeiträge durch und stolperte dabei über einen Beitrag über den linksaußen-Liedermacher Quetschenpaua. Da ich vor ca einer Woche ein Zitat von selbigem an einer Lobedaer wand gesprüht gefunden habe, ist das doch allein ein Zeichen, daß ich mal wieder über ihn bloggen soll.
Das Zitat an der Wand war aus dem Lied Silvio, in dem es um den Mord an Silvio ("von stolzen Deutschen, die sich später selber stelln") und die Antwort der Autonomen.
Nun standen die ersten zwei Zeilen der letzten Strophe an jener Wand in Lobeda:
"Die die sterben, die werden weiter leben / in unseren Kämpfen, unseren Herzen sowieso"
Das Lied geht an sich noch weiter, und den wichtigen Part werde ich gleich mal fett drucken:
"und die, die leben, die müssen weiterkämpfen / bis zum Sieg, vielleicht mal irgendwann, irgendwo.
doch gilt es auch darauf zu achten / und ich hoff, daß das noch so viele kapiern'
daß wir nicht mal so skrupellos werden / wie diese Nazis oder die, die uns regiern'
Ich fand es bezeichnend, daß das in Tagen, in denen Autonome ziemlich dreiste Drohbriefe schreiben, in denen Verbindungsstudenten nachts verprügelt werden (übrigens von mehreren Leuten), daß dann diese Zeile weggelassen wird. Ein Schelm, wer arges dabei denkt!
Das Zitat an der Wand war aus dem Lied Silvio, in dem es um den Mord an Silvio ("von stolzen Deutschen, die sich später selber stelln") und die Antwort der Autonomen.
Nun standen die ersten zwei Zeilen der letzten Strophe an jener Wand in Lobeda:
"Die die sterben, die werden weiter leben / in unseren Kämpfen, unseren Herzen sowieso"
Das Lied geht an sich noch weiter, und den wichtigen Part werde ich gleich mal fett drucken:
"und die, die leben, die müssen weiterkämpfen / bis zum Sieg, vielleicht mal irgendwann, irgendwo.
doch gilt es auch darauf zu achten / und ich hoff, daß das noch so viele kapiern'
daß wir nicht mal so skrupellos werden / wie diese Nazis oder die, die uns regiern'
Ich fand es bezeichnend, daß das in Tagen, in denen Autonome ziemlich dreiste Drohbriefe schreiben, in denen Verbindungsstudenten nachts verprügelt werden (übrigens von mehreren Leuten), daß dann diese Zeile weggelassen wird. Ein Schelm, wer arges dabei denkt!
Bericht über Rückkehrwünsche zur Front
You know the drill: Alle Jahre wieder bat ich die werte Blogozese um Gebet, wenn es hart auf hart mit meiner Diplom- oder Doktorarbeit zuging.
Ich befinde mich gerade in einer Art, sagen wir mal "Selbstfindungsphase". Mein Beruf, obschon nicht wirklich schlecht, zeigt mir, daß das Dasein als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft nicht so wirklich meins ist. Zwar macht es mir riesig Spaß, mit Simion Elektronen- und Ionenbahnen zu simulieren, auch einiges von dem, was ich über Produktentwicklung und Projektmanagement gelernt habe, ist durchaus interessant, am in der Brust des alten Berliners schlägt nicht nur ein Berliner Herz (ja, meine Lieben, ich habe Heimweh...), sondern auch ein Wissenschaftlerherz.
Ich habe in den letzten Monaten mit meinem Vater über einen Kalibrationssensor nachgedacht und seine Halterung am Ende mit FreeCAD gezeichnet. Das hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, so viel, daß ich mich nun mehr mit Python (ua in Form der Enthought Python Distribution) beschäftigen will. Und mir gezeigt, daß ich mir durchaus vorstellen kann, etwas in Sachen ich-AG in Sachen Meßtechnik zu tun.
Zusätzlich dazu hat mein ehemaliger Diplomant mich vor einigen Wochen angeschrieben und nach einigen Details zum Thema Analyse von thermischen Desorptionsspektren gefragt. Da habe ich wieder Blut geleckt, und seitdem ist das Wissenschaftsfieber wieder da.
Es gibt zwei, drei Dinge, die ich meinethalben auch in der Freizeit machen kann (alte Paper fertigschreiben bzw Co-Autoren in den Hintern treten, ihren Teil der Vereinbarung einzulösen, eine Idee weiterverfolgen und sehne, ob sie papertauglich wird), und generell würde ich, zumindest für einige Zeit, als Postdoc wieder in die Wissenschaft zurückkehren, mit einer Stelle in Berlin.
In der Hinsicht, in Tradition der Frontberichte von 2007 und 2012 bitte ich hiermit um Rückversetzung an die Front! Und um euer Gebet, daß aus diesem Ziel was wird.
Ich befinde mich gerade in einer Art, sagen wir mal "Selbstfindungsphase". Mein Beruf, obschon nicht wirklich schlecht, zeigt mir, daß das Dasein als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft nicht so wirklich meins ist. Zwar macht es mir riesig Spaß, mit Simion Elektronen- und Ionenbahnen zu simulieren, auch einiges von dem, was ich über Produktentwicklung und Projektmanagement gelernt habe, ist durchaus interessant, am in der Brust des alten Berliners schlägt nicht nur ein Berliner Herz (ja, meine Lieben, ich habe Heimweh...), sondern auch ein Wissenschaftlerherz.
Ich habe in den letzten Monaten mit meinem Vater über einen Kalibrationssensor nachgedacht und seine Halterung am Ende mit FreeCAD gezeichnet. Das hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, so viel, daß ich mich nun mehr mit Python (ua in Form der Enthought Python Distribution) beschäftigen will. Und mir gezeigt, daß ich mir durchaus vorstellen kann, etwas in Sachen ich-AG in Sachen Meßtechnik zu tun.
Zusätzlich dazu hat mein ehemaliger Diplomant mich vor einigen Wochen angeschrieben und nach einigen Details zum Thema Analyse von thermischen Desorptionsspektren gefragt. Da habe ich wieder Blut geleckt, und seitdem ist das Wissenschaftsfieber wieder da.
Es gibt zwei, drei Dinge, die ich meinethalben auch in der Freizeit machen kann (alte Paper fertigschreiben bzw Co-Autoren in den Hintern treten, ihren Teil der Vereinbarung einzulösen, eine Idee weiterverfolgen und sehne, ob sie papertauglich wird), und generell würde ich, zumindest für einige Zeit, als Postdoc wieder in die Wissenschaft zurückkehren, mit einer Stelle in Berlin.
In der Hinsicht, in Tradition der Frontberichte von 2007 und 2012 bitte ich hiermit um Rückversetzung an die Front! Und um euer Gebet, daß aus diesem Ziel was wird.
Donnerstag, September 05, 2013
Das verweigerte Heil
Ich war nun eine ziemlich lange Zeit nicht beichten. Das ist zu einem großen Teil meine Schuld, da ich am Samstag es immer wieder nicht schaffte, zur Beichte zu gehen. Man kann mir dabei sicherlich eine gewisse Lauheit vorwerfen. Ein weiteres Problem ist sicherlich, daß ich hier in Jena nicht den Beichtvater habe, den ich in Berlin kennen- und schätzenlernte (Grund zur Rückkehr nach Berlin Nr 321).
Jedoch gab es nun auch einige Gründe, bei denen ich nicht auf meiner Seite die Schuld sehe, und darüber würde ich gerne heute meckern:
- Vor einigen Wochen war ich mit meiner Liebsten in München. Wir waren rechtzeitig zu einer Beichtzeit in einer Gemeinde, jedoch waren vor uns zwei ältere Damen, die anscheinend ihre Lebensbeichten ablegen mußten. Das kann ich ihnen nicht verübeln, jedoch fand ich es dann doch schade, daß der Priester nach der zweiten Beichtenden an uns vorbeiging, wissend, daß wir nicht einfach so da sitzen. Ja, natürlich, die Beichtzeit war vorbei, aber hm... hätte er nicht mal fragen können, ob wir Lebensbeichten planen?
- Letztes Wochenende waren wir in Köln und wollten eine Beichtgelegenheit in einer Gemeinde wahrnehmen. In der Gemeinde fand jedoch eine Taufe und eine goldene Hochzeit statt. Das ist sicherlich Ausnahmesituation, aber auch schade. Kam man wieder nicht dazu.
- Heute war ich zu einem neu eingerichteten Beichttermin in meiner Gemeinde. Es hieß, daß es nun auch am Donnerstag nachmittags, 17:30-17:50 eine Beichtgelegenheit geben würde. Ok, Philmän war da, hörte bei dem Rosenkranz zu, betete mit, der Priester betrat um halb sechs wie erwartet die Kirche UND.... ... dann bereitete er die Messe vor. Er hat sich nicht in das Beichtzimmer gesetzt oder ähnliches. Ich dachte mir, daß ich warte, vielleicht setzt er sich später in das Beichtzimmer bzw den Beichtstuhl, aber Fehlanzeige. Klar, natürlich, jeder kann jetzt sagen "hätteste ihn mal angesprochen", aber erstens konterkariert das dem Gedanken einer anonymen Beichte, zweitens sehe ich in einer eingerichteten Beichtgelegenheit etwas anderes als eine "Möglichkeit nach Anfrage", die es ja angeblich immer gibt.
Ich möchte den jeweiligen Priestern absolut nicht das schlimmste unterstellen, und ja, Taufen, goldene Hochzeiten etc pp, das sind alles wichtige Daten. Aber in der Beichte geht es um die Versöhnung mit Gott, darum, daß die Seele wieder weißer als Schnee sein kann - und ja, letztendlich um das Seelenheil des Beichtenden. Ist es wirklich so unwichtig, daß man immer wieder Beichtwilligen die Tür vor der Nase zuknallt, wegen gesellschaftlichen Verpflichtungen überhaupt nicht kann (nota bene: nicht wenige Gemeinden haben neben dem Priester einen Kaplan) oder selber zum Beichttermin eigentlich nicht erscheint (bzw so als würde es einen selbst nicht kümmern)? Was soll das?
UPDATE: Grandiose Episoden in der Geschichte der Menschheit müssen sich wiederholen, weshalb es heute auch keine Beichte gab. Sicher, es gab viel vorzubereiten - eine Firmung und eine Taufe gab es heute in der Vorabendmesse - aber nochmal: Es gibt zwei Priester in der Gemeinde. Streng genommen sogar drei. Und diesmal war der ehemalige Kaplan zu Gast. Also gab es letztlich vier.
Jedoch gab es nun auch einige Gründe, bei denen ich nicht auf meiner Seite die Schuld sehe, und darüber würde ich gerne heute meckern:
- Vor einigen Wochen war ich mit meiner Liebsten in München. Wir waren rechtzeitig zu einer Beichtzeit in einer Gemeinde, jedoch waren vor uns zwei ältere Damen, die anscheinend ihre Lebensbeichten ablegen mußten. Das kann ich ihnen nicht verübeln, jedoch fand ich es dann doch schade, daß der Priester nach der zweiten Beichtenden an uns vorbeiging, wissend, daß wir nicht einfach so da sitzen. Ja, natürlich, die Beichtzeit war vorbei, aber hm... hätte er nicht mal fragen können, ob wir Lebensbeichten planen?
- Letztes Wochenende waren wir in Köln und wollten eine Beichtgelegenheit in einer Gemeinde wahrnehmen. In der Gemeinde fand jedoch eine Taufe und eine goldene Hochzeit statt. Das ist sicherlich Ausnahmesituation, aber auch schade. Kam man wieder nicht dazu.
- Heute war ich zu einem neu eingerichteten Beichttermin in meiner Gemeinde. Es hieß, daß es nun auch am Donnerstag nachmittags, 17:30-17:50 eine Beichtgelegenheit geben würde. Ok, Philmän war da, hörte bei dem Rosenkranz zu, betete mit, der Priester betrat um halb sechs wie erwartet die Kirche UND.... ... dann bereitete er die Messe vor. Er hat sich nicht in das Beichtzimmer gesetzt oder ähnliches. Ich dachte mir, daß ich warte, vielleicht setzt er sich später in das Beichtzimmer bzw den Beichtstuhl, aber Fehlanzeige. Klar, natürlich, jeder kann jetzt sagen "hätteste ihn mal angesprochen", aber erstens konterkariert das dem Gedanken einer anonymen Beichte, zweitens sehe ich in einer eingerichteten Beichtgelegenheit etwas anderes als eine "Möglichkeit nach Anfrage", die es ja angeblich immer gibt.
Ich möchte den jeweiligen Priestern absolut nicht das schlimmste unterstellen, und ja, Taufen, goldene Hochzeiten etc pp, das sind alles wichtige Daten. Aber in der Beichte geht es um die Versöhnung mit Gott, darum, daß die Seele wieder weißer als Schnee sein kann - und ja, letztendlich um das Seelenheil des Beichtenden. Ist es wirklich so unwichtig, daß man immer wieder Beichtwilligen die Tür vor der Nase zuknallt, wegen gesellschaftlichen Verpflichtungen überhaupt nicht kann (nota bene: nicht wenige Gemeinden haben neben dem Priester einen Kaplan) oder selber zum Beichttermin eigentlich nicht erscheint (bzw so als würde es einen selbst nicht kümmern)? Was soll das?
UPDATE: Grandiose Episoden in der Geschichte der Menschheit müssen sich wiederholen, weshalb es heute auch keine Beichte gab. Sicher, es gab viel vorzubereiten - eine Firmung und eine Taufe gab es heute in der Vorabendmesse - aber nochmal: Es gibt zwei Priester in der Gemeinde. Streng genommen sogar drei. Und diesmal war der ehemalige Kaplan zu Gast. Also gab es letztlich vier.
Dienstag, August 13, 2013
Franziskus einordnen
Wie der werte Leser sicherlich mitbekommen hat, bereitet es mir Schwierigkeiten, mit Papst Franziskus warm zu werden. Ich bin als guter Papist natürlich dankbar für jedes kleine Feuerchen, was mir eben diese Wärme geben kann.
Jeder hat ja seinen Weg zu so einem Ziel; manche waren von der demütigen Haltung am ersten Tag seines Pontifikat sofort hin und weg, andere fanden sein schlichtes Auftreten gut, wieder andere beriefen sich auf die wichtige Grundwahrheit, daß er der Nachfolger Petri ist... ich denke, das alles sind gute Gründe, mir hat, zur Einordnung gerade sehr geholfen, darüber nachzudenken, aus was für einer Welt der Heilige Vater stammt. In der Hinsicht fand ich einen Artikel von Fr. Dwight Longenecker sehr lesenswert und hilfreich.
Jeder hat ja seinen Weg zu so einem Ziel; manche waren von der demütigen Haltung am ersten Tag seines Pontifikat sofort hin und weg, andere fanden sein schlichtes Auftreten gut, wieder andere beriefen sich auf die wichtige Grundwahrheit, daß er der Nachfolger Petri ist... ich denke, das alles sind gute Gründe, mir hat, zur Einordnung gerade sehr geholfen, darüber nachzudenken, aus was für einer Welt der Heilige Vater stammt. In der Hinsicht fand ich einen Artikel von Fr. Dwight Longenecker sehr lesenswert und hilfreich.
!!!SCIENCE!!! und andere Unsinnigkeiten
Ich habe ein nettes T-Shirt von xkcd. Fairerweise sei gesagt, daß ich es kaum noch anziehe - nicht, weil ich was gegen Wissenschaft habe, sondern einfach, weil man meine Plautze drunter durchgucken sieht - es ist etwas eingegangen. Als Schlafanzug-Shirt taugt es aber noch.
An sich habe ich nichts gegen solche Nerdsprüche, es ist auch schön, hinten eine Boltzmann-Verteilung zu sehen. Cool, cool.
Aber irgendwie kann ich mich mit dieser Überhöhung von Wissenschaft nicht mehr identifizieren. Es gibt Gruppen auf Facebook mit Namen wie "I fuckin love SCIENCE!" und "I believe in SCIENCE" - und das finde ich Schwachsinn, mit Verlaub.
"Hurr Durr, Phil, das liegt doch nur daran, daß Du Katholik bist" - Nö, um ehrlich zu sein, eher weniger. Es liegt vielmehr daran, was man mitbekam, wenn man im Wissenschaftsbusiness (jawohl, die Wissenschaftler arbeiten seit langem nicht mehr frei in ihren Einsteintürmchen) einige Jahre gearbeitet hat; wenn man mitbekam, wie in bestimmten Forschungsgebieten - weil sie "high-impact-science" sind - extreme Low-Level-Publikationen wahrscheinlich hektarweise Regenwald in Papierform verwandeln oder zumindest wichtigen Serverspace blockieren, wenn man sieht, was für Billig-Korrelationen zu Wissenschaft gemacht werden oder wenn man einfach sieht, wie viel Show-Business in der ach so objektiven Wissenschaft (verzeihung: !!!SCIENCE!!!) vorhanden ist. Da gibt es dann "Studien" (oh Gott, don't get me started on "Studien haben bewiesen"-Artikeln!), in denen mit Statistiken auf der Basis von kleinsten Stichproben ein kausaler Zusammenhang dahergemogelt wird, subjektive Interpretation wird mit objektiver Analyse verwechselt (Balance von dynamischen Systemen wird als intelligentes Verhalten von Objekten dargestellt) - und manchmal, wenn die Nacht lang ist, fangen auch schon mal Wissenschaftler an zu träumen (Ich denke hier an einen NASA-Wissenschaftler, der sich zu Träumereien hinreißen läßt, daß vielleicht Außerirdische uns helfen, den Wahn Religion hinter sich zu lassen).
Oder mein aktueller Liebling: "Everything makes sense in the light of evolution". Ein Satz, den ich in verschiedenen Zusammenhängen - von Biologie über Sport,Lifestyle und Ernährung - gehört habe. "Everything makes sense in the light of evolution"... was sagt das genau aus? Oder anders gefragt: Für welche Formen von Denkstrukturen gilt das? Richtig: Für Religionen und Ideologien. Statt obigen Satz kann ich als Katholik behaupten "Everything makes sense in the light of Christ". Jeder Astrologe, der was auf sich hält, wird mir sagen, daß alles - zwischenmenschliche Beziehungen, Gemütszustände, die Politik und die Wirtschaft - im Licht der Sterne Sinn macht. Was lernen wir daraus? Wenn im Licht der Evolution (oder der !!!SCIENCE!!!) alles Sinn macht - ist es, als naturwissenschaftliche These, nicht wirklich brauchbar. Theorien, die an Grenzen stoßen, sind anfechtbar und damit falsifizierbar.
Hasse ich nun Wissenschaft? Nö, überhaupt nicht. Was ich liebe, was ich verehre, ist gute Wissenschaft. Gute Wissenschaft bringt die Welt voran, erweitert die Grenzen unserer Kenntnis von der Welt, bekämpft Probleme auf der Welt - wunderbar. Gute Wissenschaft wird uns helfen, unsere Energieprobleme zu lösen, uns den Flug zum Mars ermöglichen und uns erklären, warum Erdnußbutter und Schokolade so grandios zusammenpaßt. Grandios.
Gerade aber weil ich gute Wissenschaft nicht nur liebe, sondern sie für die Weiterentwicklung der Menschheit für essentiell erachte, hasse ich schlechte Wissenschaft. Deshalb bekomme ich schon bei dem Satzanfang "Studien haben bewiesen" regelmäßig einen Hals (analog bei englischen Artikeln, wenn es "Science says" heißt. Diese Dünnbrettwissenschaft, diese mangelhaften Studien, die tendenziös bis zum Umfallen sind, diese als Naturwissenschaft mißinterpretierte Ideologie sehe ich als Grund dafür, daß es nicht nur unter Christen, sondern auch immer mehr unter Atheisten Mensche gibt, die mit Naturwissenschaft nichts anfangen können. "Ja, ja, Rauchen ist gesund, gezeichnet Doktor Marlboro!", "Ist mir egal, was Wissenschaftler xyz sagt, ich halte an meiner Meinung fest", "Wie sollen Leute den Gasgehalt vom Sirius erkennen - die waren doch nie da!" - solche Sprüche kommen durch schlechte Wissenschaft auf.
Die Ablehnung von Naturwissenschaft, die sich mancherorts breitmacht, kommt durch die Überhöhung von !!!SCIENCE!!!, die von manchen Leuten betrieben wird. Leute, setzt euch für gute Wissenschaft ein, aber nicht für einen Götzen namens Wissenschaft!
Aber irgendwie kann ich mich mit dieser Überhöhung von Wissenschaft nicht mehr identifizieren. Es gibt Gruppen auf Facebook mit Namen wie "I fuckin love SCIENCE!" und "I believe in SCIENCE" - und das finde ich Schwachsinn, mit Verlaub.
"Hurr Durr, Phil, das liegt doch nur daran, daß Du Katholik bist" - Nö, um ehrlich zu sein, eher weniger. Es liegt vielmehr daran, was man mitbekam, wenn man im Wissenschaftsbusiness (jawohl, die Wissenschaftler arbeiten seit langem nicht mehr frei in ihren Einsteintürmchen) einige Jahre gearbeitet hat; wenn man mitbekam, wie in bestimmten Forschungsgebieten - weil sie "high-impact-science" sind - extreme Low-Level-Publikationen wahrscheinlich hektarweise Regenwald in Papierform verwandeln oder zumindest wichtigen Serverspace blockieren, wenn man sieht, was für Billig-Korrelationen zu Wissenschaft gemacht werden oder wenn man einfach sieht, wie viel Show-Business in der ach so objektiven Wissenschaft (verzeihung: !!!SCIENCE!!!) vorhanden ist. Da gibt es dann "Studien" (oh Gott, don't get me started on "Studien haben bewiesen"-Artikeln!), in denen mit Statistiken auf der Basis von kleinsten Stichproben ein kausaler Zusammenhang dahergemogelt wird, subjektive Interpretation wird mit objektiver Analyse verwechselt (Balance von dynamischen Systemen wird als intelligentes Verhalten von Objekten dargestellt) - und manchmal, wenn die Nacht lang ist, fangen auch schon mal Wissenschaftler an zu träumen (Ich denke hier an einen NASA-Wissenschaftler, der sich zu Träumereien hinreißen läßt, daß vielleicht Außerirdische uns helfen, den Wahn Religion hinter sich zu lassen).
Oder mein aktueller Liebling: "Everything makes sense in the light of evolution". Ein Satz, den ich in verschiedenen Zusammenhängen - von Biologie über Sport,Lifestyle und Ernährung - gehört habe. "Everything makes sense in the light of evolution"... was sagt das genau aus? Oder anders gefragt: Für welche Formen von Denkstrukturen gilt das? Richtig: Für Religionen und Ideologien. Statt obigen Satz kann ich als Katholik behaupten "Everything makes sense in the light of Christ". Jeder Astrologe, der was auf sich hält, wird mir sagen, daß alles - zwischenmenschliche Beziehungen, Gemütszustände, die Politik und die Wirtschaft - im Licht der Sterne Sinn macht. Was lernen wir daraus? Wenn im Licht der Evolution (oder der !!!SCIENCE!!!) alles Sinn macht - ist es, als naturwissenschaftliche These, nicht wirklich brauchbar. Theorien, die an Grenzen stoßen, sind anfechtbar und damit falsifizierbar.
Hasse ich nun Wissenschaft? Nö, überhaupt nicht. Was ich liebe, was ich verehre, ist gute Wissenschaft. Gute Wissenschaft bringt die Welt voran, erweitert die Grenzen unserer Kenntnis von der Welt, bekämpft Probleme auf der Welt - wunderbar. Gute Wissenschaft wird uns helfen, unsere Energieprobleme zu lösen, uns den Flug zum Mars ermöglichen und uns erklären, warum Erdnußbutter und Schokolade so grandios zusammenpaßt. Grandios.
Gerade aber weil ich gute Wissenschaft nicht nur liebe, sondern sie für die Weiterentwicklung der Menschheit für essentiell erachte, hasse ich schlechte Wissenschaft. Deshalb bekomme ich schon bei dem Satzanfang "Studien haben bewiesen" regelmäßig einen Hals (analog bei englischen Artikeln, wenn es "Science says" heißt. Diese Dünnbrettwissenschaft, diese mangelhaften Studien, die tendenziös bis zum Umfallen sind, diese als Naturwissenschaft mißinterpretierte Ideologie sehe ich als Grund dafür, daß es nicht nur unter Christen, sondern auch immer mehr unter Atheisten Mensche gibt, die mit Naturwissenschaft nichts anfangen können. "Ja, ja, Rauchen ist gesund, gezeichnet Doktor Marlboro!", "Ist mir egal, was Wissenschaftler xyz sagt, ich halte an meiner Meinung fest", "Wie sollen Leute den Gasgehalt vom Sirius erkennen - die waren doch nie da!" - solche Sprüche kommen durch schlechte Wissenschaft auf.
Die Ablehnung von Naturwissenschaft, die sich mancherorts breitmacht, kommt durch die Überhöhung von !!!SCIENCE!!!, die von manchen Leuten betrieben wird. Leute, setzt euch für gute Wissenschaft ein, aber nicht für einen Götzen namens Wissenschaft!
Montag, August 12, 2013
#liebwargestern
Ein Klatsch- und Tratsch-Magazin namens InTouch hat ne neue Werbekampagne.
Könnse haben. Das Motto ist "lieb war gestern" - frei nach dem Motto "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin".
Letzteres ist auch ein unsäglich beklopptes Motto. Erstens: Ja, Böse kommen zum Beispiel auch in die Hölle, zweitens ist mir diese Glorofizierung des Arschlochdaseins zuwider. Das kommt von denselben Leuten, die "Nett ist der kleine Bruder von Scheiße" sagen. Oh ja, stimmt, wer haßt denn nicht nette Leute (Antwort: eigentlich jeder, der Freunde hat und sich auf sie verlassen kann). Aber halten wir uns nicht mit diesem Sprüchlein einer inzwischen doch in die Jahre gekommenen Emanze auf, reden wir über die Werbekampagne selbst, oder eher um einen Spruch in derselben.
In Touch machen dann mit einer selbstbewußten jungen Dame Werbung, die mit kessem Kurzhaarschnitt selbstbewußt in die Kamera blickt (so weit, so gut!), während danebem folgendes steht:
Vielleicht kommen wir in die Hölle. Aber wenn, dann mit VIP-Bändchen und Freigetränk.Aha. Also, die Hölle verleugnen, nicht für wahr haben wollen, zu sagen, daß man nicht glauben kann, daß es bei einem liebenden Gott eine solche gibt - das alles kann ich nachvollziehen. Aber damit kokettieren? Habt ihr denn sie noch alle? Dahin hat uns also alle Froh- statt Drohbotschaft gebracht? Ich wollte hier eigentlich provozierend Ausschnitte aus dem Film Event Horizon bringen, die eine, na ja, recht erschütternde Illustration der Hölle bieten. Ich wollte aber die eher sanftmütigeren unter den Besuchern nicht erschrecken - einige der Bilder in diesem Film hatte ich jahrelang nicht vergessen. Sicherlich sind diese Illustrationen nicht die Hölle, sicherlich sind sie kitschig, aber solche Bilder, wie letztlich auch die Darstellungen der Hölle in Dantes göttlicher Komödie können helfen, eine heilsame Furcht zu vermitteln, klar zu machen, daß die Hölle, das Böse, nichts ist, mit dem man spaßen sollte. Statt dieser Filmausschnitte dachte ich, poste ich mal eine Höllenpredigt, dank Frohbotschaften gibt es das ja heutzutage recht wenig: The Little Number of Those Who Are Saved by St. Leonard de Port Maurice ist eine aufschreckende Predigt, die den Ernst der Lage klar macht und (und das fand ich das genuin christliche) versöhnlich endet. Frohbotschaft statt Drohbotschaft ist eben nicht die Lösung, wohl aber Drohbotschaft und Frohbotschaft.
Verurteilung von Amtsträgern
Primär für mich und andere, die nicht 100% per du mit dem aktuellen Pontifikat sind, sei dieser Post aus den Archiven geholt: Franz von Sales über Urteile von Leuten. Darum muß man - gerade bei Amtsträgern ("Der Priester, wer immer er ist, ist ein zweiter Christus" - wie viel mehr gilt das für den Heiligen Vater!) hier wirklich sich auf die Zunge beißen, was das Urteil über die Person betrifft.
Sophophilo hat hier an eine wichtige Wahrheit erinnert, die ich mal plump so zusammenfasse: Papst bleibt Papst. Egal wer es ist, es ist der Heilige Vater, der Nachfolger Petri, der Stellvertreter Christi, der Pontifex Maximus. Da sollten wir mit Respekt und Verehrung nicht zurückstehen! Sicherlich mag es Dinge geben, die nicht gefallen, die man vielleicht auch meint, beim Namen nennen zu müssen, aber es sollte immer mit Respekt vor dem Heiligen Vater geschehen.
Unsere ästhetische Krise
Ich habe gestern über einen Strandball auf dem Altar gesprochen. Dort habe ich primär die Frage gestellt, wie wohl so mancher reagiert hätte, wenn Zollitsch diese Geste getan hätte. Ich möchte jedoch kurz klären, was ich generell an einem Strandball auf einem Altar auszusetzen habe. Sicherlich kann man sagen, daß dieser Strandball auf dem Altar ein Symbol dafür ist, daß man dem Herrn diesen Weltjugendtag bzw die Früchte desselben ihm aufopfert, ihm weiht. Dagegen ist nichts zu sagen, das ist vollkommen zu begrüßen. Ebenso ist ein kleines Detail, was in der Debatte oft ignoriert wird, mehr als nur zu begrüßen, nämlich, daß uns Heiliger Vater zehn Minuten im stillen Gebet verharrte. Das ist ein wirkliches Zeichen und hat mich sehr gefreut.
Ich muß aber sagen, daß ich mit einem Strandball als Symbol Probleme habe (und mit dem T-Shirt). Warum? Ich werde vielleicht mal ausholen.
Die Osternacht haben meine Frau und ich in der Peterskirche von Lobeda gefeiert. Das ist ein Kirchengebäude der Lutheraner und hier sieht man letztlich wirklich gelebte Ökumene: Weil unsere Pfarrkirche zu klein ist, leihen die Lutheraner uns Raum. Das ist doch wirklich schön!
A propos schön: Die Peterskirche ist auch was feines. Selbst Maria war da (Da ich mit ipohne allein photografiere und auch sonst kein guter Photograf bin, verzeihe man mir die Qualität der Photos. ):
Sicherlich, sie war leicht verwaschen, sicherlich hatten die Lutheraner mit einer großen Darstellung von Maria Schwierigkeiten.
Und Symbole für die Evangelisten(?) waren auch noch sichtbar:
Hier zeigt sich übrigens, daß die lutheranische Gemeinde ihre Kirche wirklich wieder wie früher Restaurieren will - da hoffe ich doch mal auf das Bild der Gottesmutter! Way to go, Geschwister in Christo!
Doch selbst die "rein lutheranische" Kunst von anno dazumal brauchte sich nicht zu verstecken:
Ein sehr frommes Bild, und vielleicht würden es manche strengen Lutheraner von früher ungern hören: Es hat was ikonographisches an sich. Toll! Wunderschön und tiefsinnig! Bilder, in denen man sich verlieren kann, die zum Gebet einladen! So muß es sein!
Anscheinend wollt einige Leute heutzutage auch etwas zu der Schönheit der Kirche beitragen. Und so geschah es dann auch:
Wow. I am awestruck.
Es wird noch toller. Ja, fairerweise sind die Photos von den Kindern possierlich - daß sie mit Tesafilm an die Säulen angebracht wurden, macht bloß auch hier den Eindruck nicht gerade perfekt.
Schließlich wurden auch bestehende Kunstwerke innovativ verschönert:
Nicht, daß das Kreuz nun die schönste Kreuzigungsdarstellung der Welt ist, aber glaubte man wirklich, sie durch zwei Regenbogenfarbene Banderolen zu perfektionieren?
Irgendwie fand ich das Gesehene schon damals symptomatisch für den Verlust an Kunst in unseren Kirchen. Es werden irgendwelche schnellen Pseudokunstwerke geschaffen und diese dann, wenn überhaupt, mit Billigsymbologie legitimiert. Wie hat mir ein Pfarrer mal bezüglich eines Altarbildes, was aus bunten Tupfern bestand gesagt? "Die Buntheit steht für die frühlingshafte Fröhlichkeit der Auferstehung!" Joa.
Ich mein, wir haben einen über Jahrhunderte gewachsenen Schatz an Symbolen - deutlich mehr als Wasser, Brot und Wein - und Künstler seinerzeit haben sich anscheinend, den Bildern nach zu urteilen, etwas mehr als eine halbe Stunde Zeit genommen.
Ich will ja gar nicht sagen, daß solche Bilder gar nichts in kirchlichen Bereichen zu suchen haben (bin aber nahe dran), aber mir wird diese Form von Billigkunst (die teilweise dadurch legitimiert wird, daß man sie mit den Kindern gemeinsam gemacht hat) etwas viel. Ja, es ist billig. Und uns sollte der Raum Gottes mehr wert sein. Ich mein, bitte, im Augenblick haben Comiczeichner bei DC und Marvel (oder Covergestalter für Perry Rhodan) es besser drauf, inhaltreiche Bilder zu malen als die Christen.
Um hier wieder den Bogen zurück zu spannen: Das ist es, was mich primär an der Geste mit dem Strandball und dem T-Shirt stört. Ja, sicherlich stehen dahinter Symbole, es ist sicherlich das WYD-Logo auf dem Ball drauf, aber - hätte man hier nicht etwas mehr machen können?
Dazu kommt noch folgendes: Man sollte doch versuchen, sich der Umgebung, in der das Kunstwerk entsteht, anzupassen. Mir kommen diese Zusätze aus heutiger Zeit zu altehrwürdiger Sakralkunst - seien es jetzt Strandbälle auf marmornen Altären, seien es Ballonbuchstaben in hübschen Kirchen - immer so vor wie eine katholische Version von Steven Spielbergs Star Wars Special Edition. Und das muß doch nicht sein!
Sonntag, August 11, 2013
Catholic Nerdbones == tickled
Ein Priester, der, wie Father Z. berichtet, generell wahnsinnig aktiv ist, hat eine Beicht-App herausgebracht.
Beichtapp?
BEICHTAPP?
WHAT THE CANOODLE, PHIL!?!? Hatte nicht mal irgendein Nicht-so-ganz-Katholik eine Seite geschrieben, auf der man online "beichten" konnte? Ist das wieder sowas ähnliches?
Keine Sorge, das ist was anderes: MyConfessor gibt Bescheid, ober der Priester (Fr. Heilman) gerade zum Beichtgespräch verfügbar ist. So weit, so gut, möchte man meinen, aber was interessiert mich in Lobeda, wenn ein Priester in Amerika zum Beichten verfügbar ist? Nun, das Programm ist mit Google Maps verlinkt, so daß Priester sich dort verlinken und als "verfügbar" labeln können. Das ist einerseits für mich, wenn ich auf Reisen bin, klasse, zweitens könnte das zu flexibleren Beichtzeiten führen (Sa 17-18h und Di 9-10h, wie in meiner Gemeinde sind vllt etwas knapp), drittens könnten Priester, die selbst auf Reisen sind, die nutzen, um Katholiken in der Umgebung auf das Angebot hinzuweisen.
Außerdem: Eine App, die quasi ein Social Network in Sachen Beichtgelegenheiten ist, ist so friggin geeky, daß ich es einfach unterstützen muß.
Find ich jedenfalls klasse und werde dementsprechend Elsas Bitte voll und ganz unterstützen. Elsa sei auch dafür gedankt, mich darauf aufmerksam gemacht zu haben.
Fanziskaner der Immaculata on wheels
Mal ganz von der aktuellen Ritendebatte abgesehen, das ist doch grandios!
Dubstep, Bettelorden, Skateboard... YAY!
(Quelle:Fr. Z)
Samstag, August 10, 2013
Nur mal als Gedankenspiel....

Poetry time!
Wenn ich auf der Arbeit am Computer sitze - was passieren kann - und Ionentrajektorien simuliere oder was sonst auf meiner To Do-List steht, höre ich gerne etwas nebenbei. Seit einigen Monaten höre ich kaum noch Musik, und so höre ich einerseits dank meiner Frau das Silmarillion, Catholic Answers - und desöfteren gerne Howl von Allen Ginsberg. Ich finde, dieser lange Text zeigt sehr gut, daß man eine Art Gedicht ohne Reime schreiben kann, ohne nach einem israelkritischen Günter Grass oder einem "spirituellen" Schreiber moderner Gedichte zu klingen. Während letztere sich lesen wie
Prosatexte,
bei denen einfach
zu häufig auf die
Returntaste
gedrückt wurde,
ist hier erstens die Sprache durchaus stark - nicht jeder Text fängt mit einem so grandiosen Opener an wie
"I saw the best minds of my generation destroyed by
madness, starving hysterical naked,
dragging themselves through the negro streets at dawn
looking for an angry fix"
Zum zweiten gibt es durchaus Strukturen; im zweiten Part, wenn gefragt wird, was die Menschen zerstörte, wird Moloch mit diversen, sich in der Struktur ähnelden Ausrufen charakterisiert und schließlich, im dritten, im versöhnlichen Part, wird auf einen dieser zerstörten Menschen - Carl Solomon - Bezug genommen:
I'm with you in Rockland
where you're madder than I am
I'm with you in Rockland
where you must feel very strange
I'm with you in Rockland
where you imitate the shade of my mother
I'm with you in Rockland
where you've murdered your twelve secretaries
I'm with you in Rockland
where you laugh at this invisible humor
Irgendwie hat mir dieser Text gezeigt, daß man durchaus ein "modernes" Gedicht schreiben kann - ohne ein Machwerk wie das damalige von Grass zu verfassen.
Und warum sowas auf diesem Weblog landet? Nun, ich könnte bemühen, daß die Beat generation, von der Ginsberg ein wichtiger Vertreter war, sich als beatified generation sah, und über Umwege versuchen, einen Bezug zum Katholischen herzustellen. Aber das wäre gelogen - ich sag ganz einfach dreist: Das ist mein Blog, ick kann machen was ick will ;) Nee, ernsthaft, ich wollte eh desöfteren wieder Schwank aus Leben-Posts bringen.
Intelligenz unbrauchbar?
In fact, that kind of reactionary anti-intellectualism is what’s driven Catholic culture into the ground, leaving us with a pietistic, Precious Moments-style faith with all the marrow sucked from it. It refuses to ask hard questions and make challenging inquiries because “intrigue is one of the enemy’s tools,” ...Quelle: God and the machine, in einem Teil der Artikelserie über die Wurzeln von (oh the horror) Tarot Ich möchte hier jetzt nichts über die Artikelserie schreiben - dazu müßte ich sie noch lesen - aber das oben genannte Zitat halte ich für generell wichtig. Vor einigen Jahren traf ich mich mit einem Freund des Opus Dei in Berlin. Jener war inzwischen Leiter eines Studentenhauses und hat mit der Truppe eine Reise nach Berlin unternommen. Wir sind also alle zusammen in eine Bar gegangen, haben uns unterhalten und gutes Bier getrunken - was man eben so als Katholik macht. Mit einem der jüngeren Leute - ein Wirtschaftsstudent, wenn ich mich recht erinnere - habe ich mich länger unterhalten - bis er die Bombe fallen ließ: Er glaube nicht an das heliozentrische Weltbild. Ich fragte ihn, auf welcher Basis er weiterhin am geozentrischen festhalte, und er erklärte mir, daß er der Bibel mehr glaube als der Wissenschaft und die Kirche habe ohnehin das Heliozentrische Weltbild als nur nicht dem Glauben widersprechend erklärt - keineswegs als das korrekte Weltbild. Als ich weiterbohrte, was zu Bessel und Struve und Henderson zu sagen ist, sagte er, diese hätten keine religiöse Autorität. Die drei genannten haben im 19. Jahrhundert durch die Entdeckung der Parallaxenbewegung von Fixsternen letztlich das Heliozentrische Weltbild bewiesen. Die Parallaxenbewegung wurde schon zu Gallileis Zeiten von einigen Jesuiten als Kritik am Heliozentrischen Weltbild angebracht: Wenn sich wirklich die Erde um die Sonne drehen würde, müßte man dann nicht eine Relativbewegung der Sterne sehen können. Gallilei hatte damals kein Gegenargument - einfach weil die immense Entfernung der Sterne für damalige Menschen noch unvorstellbar war. Jahrhunderte später konnte diese Relativbewegung detektiert werden. Vielleicht bin ich ein zu arroganter Naturwissenschaftler, aber ich habe dann das Thema gewechselt, da mir der freundliche Herr dann doch etwas verbohrt vorkam; er ließ nicht nur kein Argument von Nicht-Katholiken gelten, sondern kein Argument gegen das geozentrische Weltbild im allgemeinen. Oder nein, noch schlimmer: Er verschloß die Augen vor den Argumenten und machte aus einer Tatsache eine Meinung - gegen die er sich auch entscheiden konnte, wenn er denn wollte. Ähnliches habe ich manchmal bei einem bestimmten Typ von Kreationisten gesehen (überflüssig zu sagen, daß der zitierte Herr ein Vertreter derselben war), daß Leute, nur weil sie es schöner finden würden, daß Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat, daran glauben. Sie versuchen nicht (wie andere Vertreter des Kreationismus), ihre These zu belegen, das interessiert sie nicht. Sie lassen einem sogar den "Glauben" an die Evolution und verlangen vom Gegenüber dasselbe. Nicht, daß ich etwas gegen einen gewissen Pluralismus habe und nicht, daß ich jetzt irgendwie wie ein zelotischer Wissenschaftler die Foren der Kreationisten durchkämme, aber hier sehen wir letztlich eine Art Relativismus von rechts (wenn man stupide im links-rechts-Schema denken will): Während Modernisten meinen, jeder darf halt "sein Bild von Gott" haben, gibt es unter manchen Traditionalisten und Pietisten Leute, die meinen, jeder darf halt "sein Bild von der Welt" haben. Gerade bei diesem Relativismus von rechts sehe ich da doch eine Art Zwiespalt; man glaub an einen absoluten Gott, der sich den Menschen offenbart hat und das auch immer noch tut, aber an eine Welt, die wir letztlich nicht erfassen können - weshalb jeder die Sicht der Welt halten kann wie ein Dachdecker. Ist das die Sicht der Welt, die einen Albertus Magnus oder einen Lemaitre angetrieben hat? Es gibt jedoch noch ein anderes Problem, und das ist die Glocke, die bei mir geklingelt hat, als ich obiges Zitat las: Durch eine solche Haltung wird Glaube umdefiniert. "Ich glaube halt, daß die Erde im Zentrum des Sonnensystems steht, aber du kannst gern Deiner Meinung sein" - Glaube wird Meinung. Ist das nicht der Denkfehler, den Pastafari und Konsorten tun, wenn sie meinen "Na, dann ich ja auch an ein Fliegendes Spaghettimonster glauben"? Gott ist der Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt - die sichtbare Welt ist sogar als erste im Credo genannt! Und glauben wir wirklich, daß dieser Gott, der die Welt erschuf, diese als unwichtig erachtet? Gott setzte alles an seinen Platz, er , der Treue und Wahrhaftige, die Wahrheit selbst - dann sollte uns doch die innere Ordnung dieser Welt interessieren! Und ich denke, daß das die katholischen Wissenschaftler durch die Jahrhunderte angetrieben hat - und keine einfache Meinung. Es wäre in der Hinsicht sehr gut und sehr wichtig, wenn innerhalb der Christenwelt sich diese Art von "Ich bilde mir meine Meinung über die Gestalt der Welt" überwunden wird.
Freitag, August 09, 2013
Tolle, lege
Ich weiß gar nicht, ob für dieses Magazin in der Blogozese schon genügend Werbung gemacht wurde, jedenfalls lest Regina!
Regina Mag versteht sich als katholisches Magazin, daß das Wahre, Gute und Schöne im Rahmen der kirchlichen Tradition und unseres Verstandes sucht. Man sollte zwar den Alten Ritus nicht gerade hassen, aber selbst wenn man kein extraordinärer Aficionado, sondern ein regulärer, konservativer Katholik ist, kommt man in den Artikeln voll auf seine Kosten. Themen? Sure they have:
- A Christ - Centerd Approach to Fitness
- The Secret Catholic Insiders Guide: Affordable, Catholic Rome
- Desire and Chastity (Suddenly being covered up is sexier than showing skin)
- Chestertons' secret people - the english catholics
- The Ancient Legend of Lindisfarne
Man sieht also, breit gestreute Themen nicht nur rund um den Glauben, sondern eher darauf, wie der Glaube auf Leben und Kultur abfärbt und jene prägen kann. Ich habe jedenfalls das Lesen bisher sehr genossen und möchte es euch nicht vorenthalten. Es haut für mich in eine änliche Kerbe wie Dappled Things - was auch sehr empfehlenswert ist.
Nun habt ihr, wenn ich schon nicht ständig was schreibe, mal wieder was zu lesen! Aber Phil, werden manche Leser jetzt fragen, was kann ich lesen, wenn ich mal Lachen will? Dann kann ich Eye of the tiber empfehlen, quasi ein Postillon der Katholiken. Ich muß zugeben, daß ich nicht bei allen Dingen lachen kann, ja, sie schießen manchmal über das Ziel hinaus, manches wirkt gezwungen - eben die KRankheiten, die Satire so an sich hat. Andere Artikel sind jedoch dann sehr lesenswert und amüsant (Liturgiemißbrauch durch Stolpern, Gottes Werk und der Gremien Beitrag, um mal zwei Beispiele), außerdem mußte ich dann doch über die Gebetsbitte schmunzeln:
"Please pray for a co-worker of mine who sneezed a moment ago, that God will bless him during this time of difficulty."
Sonntag, Juli 21, 2013
Lebenszeichen
Nein, der Weblog ist noch nicht tot! (mit der ÜBerschrift ist dieser Satz nicht ganz im Kontext zu lesen ;). Wobei ich gestehen muß, darüber nachzudenken. Ich merke, wie man leicht erkennen kann, seit Monaten quasi eine Blog-Blockade (eine Blogade sozusagen) und kann nicht wirklich was schreiben. Wenn ich es tu, bin ich größtenteils danach mit den Beiträgen unzufrieden. Wenn ich mir die Entwicklung der Beiträge ansehe, wurden diese in letzter Zeit mit Ausnahmen ernsthafter, es fehlte entweder das Feuer oder das Nerdtum. Es wäre schön, wenn sich hier wieder was tun würde.
Wenn der geneigte Leser Interesse hat, kann ich ja mal etwas von meinen Versuchen, How to host a dungeon (quasi ein Dungeon-Generator, übrigens auch von einem Katholiken) als kleine Programmierübung in Lua zu implementieren, erzählen. Hat weniger mit Glauben zu tun, ist aber immerhin vernerdet.
Ich weiß noch nicht den Weg in die Zukunft, vielleicht werde ich einfach einige Zeit weiter auf Sparflamme köcheln, vllt ein anderes Weblog-Projekt beginnen oder vielleicht den Weg des Großmeisters Scipio gehen. Letzteres würde sich aber nur auf diesen Blog beschränken; auch wenn ich bei Rosarium Virginis Mariae noch seltener schreibe, werde ich es dort weiter tun. Eine gute Betrachtung braucht länge und vor allem erstmal eine Inspiration - etwas, was ich nicht alle Tage habe.
Sonntag, Juni 09, 2013
Samstag, Mai 25, 2013
Facepalm-Zitate von großen Leuten - Einstein.
Ich muß mal als Physiker etwas Dampf ablassen: Einstein. ARGH!
Seriously, ich habe den Respekt vor Albert Einstein, den man als Physiker haben sollte; er war ein großartiger Physiker. Warum wird er dann zu so ziemlich JEDEM ANDEREN THEMA zitiert? Was sollen diese ganzen Scheißhausparolen?
"Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind - das Universum und die Menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht sicher."
Ich frage mich, ob das Zitat nicht eher in die Sparte Not even wrong haut. Die triefende Moral, die man ihm gerne beimißt - bitte, das ist doch kein ultrakluges Statement! Es würde implizieren, daß es entweder unendlich viele Menschen gibt oder daß ein Mensch unendlich dumm sein kann.
Aber Phil, das ist doch metaphorisch gemeint! Als Anklage bezüglich der Atombombe und so weiter! Metaphorisch, schön. Dann zitiert es doch nicht immer als die "Weisheit" eines Naturwissenschaftlers, "der doch die Welt viel besser versteht als wir". Zum einen. Zum zweiten: Man mag über die Entwicklung der Atombombe viel sagen, sie als teuflisch bezeichnen, als den Abgrund des Bösen, aber Dumm war sie leider nicht. Dann hätte sie nämlich nicht funktioniert.
"Wenn Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu Leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr" - Fairerweise gewinnt das Zitat sicherlich in jüngster Zeit an Brisanz, weshalb es auch beliebige Pinnwände/Timelines/Chroniken/wie man das auch immer nu nennt auf Facebook ziert. "Der Intelligenteste Mensch der Welt sagt das, WAKE UP SHEEPLE!" blablaargh.
Ich mein, bei aller Dramatik (ich hoffe doch, daß die Biene überlebt! Ein Leben ohne Honig ist kein Leben!) ist das schwachfug. Die Bienen verschwinden nicht auf einmal. Aussterben einer Tierart passiert nicht BUMM - knallfall. Sie würde allmählich aussterben. Und die Natur würde das machen, was sie am besten kann - sich den Umständen anpassen. Dabei würden einige Pflanzen aussterben, ja, es würde zu großen Problemen kommen. Aber es würden schon allein deshalb nich alle Pflanzen sterben, weil es noch andere Möglichkeiten der Bestäubung als durch Bienen gibt (Stichwörter Anemophilie, Hydrophilie, Ornithophilie). Das ist also, sorry, ein dummer Spruch, der, ähnlich wie der obige Spruch nur zu ner triefenden "DENK MAL DRÜBER NACH"-Moral reicht.
"Logik bringt Dich von A nach B. Phantasie überall hin" - ARGH, mein absoluter Liebling zur Zeit. Erinnert von der Struktur an "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin" (unter anderen in die Hölle! KLASSE!). Mit Phantasie kommt man auch gut auf den Holzweg oder in den Abgrund. KLASSE! Wollte schon immer mich mal richtig verirren.
Meine Lieben: In einem formal in sich geschlossenen System kommt man durch Logik von einem beliebigen Punkt A zu einem beliebigen Punkt B. Falls man auf Grenzen dieses Systems stößt, wird man auch bspw durch Analogieschlüsse weiter kommen. In der Hinsicht kommt man durch Logik überall hin - and lo and behold, der Clou: Man weiß, wie man zu B gekommen ist. Sagen wir mal, man fragt sich, warum man grad auf dem Holzweg ist, dann weiß man - dank Logik, welche Schritte die letzten waren. Oh, mehr noch: Dank Logik kann man Leuten erzählen, wie man zum grandiosen Punkt B hingekommen ist. Bei diesem "Phantasie überall hin" antworte ich mit Null Null Schneider:
Was also ist die Rolle der viel gepriesenen Phantasie? Phil, denkst Du etwa, sie ist unnütz? Nö. Zu Wissen, wie wir von A nach B kommen, ist ja letztlich das Ende des Strebens schon. Wie wählen wir Punkt B? Hier setzt die Phantasie ein. Wir müssen oft erst einmal eine Vision, ein Ziel definieren - und hier brauchen wir Kreativität, Phantasie, Imagination. Wenn wir das aber haben, müssen wir überlegen, wie wir dahin kommen.
Kommen wir nun zum letzten Spruch im Potpourri der nervigen Sprüche. Wobei er eigentlich ein intelligenter, jedoch oft mißverstandener Spruch ist:
"Gott würfelt nicht" - wohl einer der unverstandensten Sprüche ever. Wie oft habe ich von Glaubensbrüdern ein Jubeln und von Atheisten ein Schimpfen gehört! "OHH, DER EINSTEIN SAGT GOTT!". Atheisten verhalten sich dabei wie die Meute in das Leben des Brian "Er hat Jehova gesagt!", Theisten sehen darin anscheinend eine Kurzform des Credo.
Einstein hat sich oft genug bezüglich seines (Un-)Glaubens geäußert. Dieses Zitat handelt hat jedoch keinen Bekenntnischarakter, sondern drückt einen berechtigten Einwand Einsteins gegen manche Interpretation der Quantenmechanik aus. Einstein kritisierte die Kopenhagener Interpretation ob des Ausschließens deterministischer Aussagen in Einzelprozessen. Das widersprach dem naturwissenschaftlichen Weltbild, mehr noch: wenn über die Einzelereignisse wir schweigen müßten, so die Sorge von Einstein und anderen, stellte sich die Frage, was wir überhaupt aussagen können. Das deterministische Kartenhaus wäre zusammengebrochen. Des weiteren widerspricht die Beliebigkeit der Einzelprozesse der experimentellen Evidenz. Nehmen wir dazu mal das STM(scanning tunneling microscope oder auch Rastertunnelmikroskop), eine Mikroskopiemethode, die auf dem "gespenstischen" Tunneleffekt beruht. Daß es eine "gaaaaaanz kleine Wahrscheinlichkeit" dafür gibt, daß ein Teilchen durch eine Mauer tunnelt - wie es gerne etwas banal erklärt wird. Esoteriker fangen dann gerne an, über Teleportation zu fabulieren. Es wird dann gerne gesagt, daß ein STM eben massig viele Elektronen auf diese Mauer ballert, wodurch der Prozeß sehr wahrscheinlich wird. Das ist ein wenig komisch angewandte Statistik: Wenn es wirklich nur ein willkürliches Zufallsereignis wäre, was ziemlich unwahrscheinlich wäre, dann würden STM-Firmen kein Geld verdienen, denn die Geräte wären unvorhersehbar in ihrer Qualität. Tatsächlich sind sie jedoch so gut, daß man mit ihnen nicht nur diese Barrieren überwinden, sondern bspw auch durchmessen kann - inzwischen mit einer zeitlichen Auflösung von pikosekunden.
Die Quantenmechanik hat sich seit den Tagen Einsteins und Bohrs weiter entwickelt. Und man weiß inzwischen, daß Bohr prinzipiell recht hatte - wenn man ein klassisches Teilchenbild zugrundelegt. Teilchen sind klassisch gesehen wie Sandkörner: Abzählbar und stark lokalisiert. Nun haben sich - siehe Tunneleffekt - Effekte gezeigt, in denen diese Lokalität nicht aufrecht erhaltbar ist. Mehr noch: es haben sich "Teilchen" gefunden, die nicht stark lokalisiert sind; die man einzeln nie in eine Hand nehmen könnte. Phononen - quantisierte Gitterschwingungen in einem Kristall - sind so ein Beispiel, weshalb man sie auch gern als "virutelle Teilchen" bezeichnet. Nun, diese virtuellen Teilchen kann man mit bestimmten Methoden sehen, anregen, man kann mit ihnen eine Chemie auf einer Oberfläche induzieren - ziemlich viele reale Dinge für ein Teilchen, was nicht existiert! Was uns diese Lektion lehrt, ist, daß man das klassiche Teilchenbild etwas reduzieren muß: Teilchen sind abzählbare Zustände, "mehr nicht". Wenn man das im Hintergrund hat, kann man den Tunnelprozeß deutlich besser verstehen, man sieht, daß die Quantenmechanik nicht-lokal ist, aber auch nicht beliebig. "Gott würfelt nicht", aber Gott ist allgegenwärtig. Ich darf das sagen, da ich ohnehin als Christ schon bekannt bin.
Dienstag, Mai 14, 2013
Deo gratias
Ich habe vor einigen Tagen Euch um Gebet gebeten; meinem Beichtvater ging es sehr schlecht. Wir wurden erhört; meinem Beichtvater soll es, wenn man die Umstände bedenkt, sehr gut gehen. Er ist zwar noch sehr schwach, aber auf dem Weg der Besserung.
Deo gratias! Und euch danke für das Gebet!
Deo gratias! Und euch danke für das Gebet!
Sonntag, Mai 12, 2013
There and back again...
... ich sitze gerade neben meiner lieben Frau von der Ofenbank und komme wieder zuhause an. Unser Kater Janosch hat sich anscheinend sehr über uns gefreut - wir sind also wirklich wieder angekommen. Bevor ich mich jedoch zur Ruhe begebe (zu Dir, oh Gott mein Herz erhebe...) dachte ich, daß ich mal ein Feedback zum Bloggertreffen abgebe.
Schön wars! Ich muß ja ehrlich gestehen, daß ich, auch wenn die diskutierten Themen interessant waren, primär zum Treffen von alten Freunden gefahren bin. Vieles wurde schon von Echo Romeo und Peter geschrieben, Eindrücke, denen ich mich generell anschließen kann. Ich will hier primär nur ein paar persönliche Meinungen zum Besten geben.
- Fangen wir mit dem negativen an: Ich fand die Stimmung zwischen katholisch.de und den Bloggern etwas zu feindselig - gerade zu Beginn. Hier könnten wir uns eine etwas aufgeschlossenere Haltung angewöhnen. Und wenn ich "wir" sage, meine ich "wir" und nicht nur irgendwelche außer yours truly.
Ich denke außerdem, auf außenstehende und Neulinge können wir etwas verschlossen, elitär wirken. Dieses Thema wurde auch angesprochen; wenn man im #blognetz sich mal die Vernetzung der teilnehmenden katholischen Weblogs ansieht, scheinen wir ein durchaus beträchtlicher, aber verschlossener Verein zu sein. Nun kommen wir zum Problem: Ich frage mich (mal jans provokant), ob das so schlimm ist.
Zum einen zeigt die aus allen Nähten platzende Blogozese, daß der Anschluß an die katholischen Bloggern anderen Katholiken nicht schwer zu fallen scheint. Es gibt inzwischen Blogs, die deutlich jünger als dieser hier sind und längst die ersten Geigen vergleichsweise übernommen haben. In der Hinsicht sind wir, denk ich, durchaus aufgeschlossen. (Scheint aber nicht jede Person so zu erleben...)
Wie steht es mit der Wirkung nach außen? Na ja, hier werde ich wirklich provokant und frage: Who cares? Sicherlich muß die Kirche beizeiten auf die Menschen zugehen, aber nicht jeder Teil der Kirche, schon gar nicht jeder der Blogozese. Sicherlich könnte man nun den eigenen Saft kritisieren, und sagen, daß das Reden nur mit Leuten aus der eigenen Gruppierung dumm mache (...wobei Naturwissenschaftler nicht oft mit Crackpot Scientists reden...) - aber zumindest ich finde etwas enger geschlossene Kreise durchaus reizvoll. Ich habe mich schon auf diversen subkulturellen Foren herumgetrieben, die nicht erstmal eine Seite "xyz für dummies" boten. Man liest sich ein und ehe man sich versieht kann man mitreden. Gerade dieses ungeschönte Erleben einer Subkultur hat mich immer gereizt. Ich denke, eine große Stärke der Blogozese ist, die mit der Kirche verbundene Subkultur - mit ihren eigenen Debattenthemen, ihren Redewendungen, ihren Insidern - mal ungeschönt zu erleben.
- Grandios fand ich das Komplet- und Vesperbeten. Ich habe bei der Vesper mich (leider eher kläglich) als Glöckner versucht. Dazu brauche ich mehr Chuzpe - wahrscheinlich ist es das, was Quasimodo in seinem Buckel mit sich rumschleppt - ne ordentliche Portion Chuzpe.
Am Samstag abend haben dilettantus, echo romeo und Claudia ein Lieder-, Tanz- und Rezitationsprogramm vom Feinsten präsentiert, denn auch Dunkelkatholiken wissen zu feiern. Wenn Interesse besteht, kann ich ein Video davon hochladen. Zu mehr hat leider der Speicherplatz nicht gereicht.
Sodele - Bloggertreffen vorbei, wat nu? Ich habe schon angekündigt, daß ich vorhabe, wieder mehr zu schreiben. Mal sehen, wie gut das läuft, hehe... aber man kann ja dran arbeiten. Ich hoffe, daß ich mit dafür verantwortlich sein werde, daß man unter dem Begriff "Distributismus", "Rerum Novarum", "Katholische Soziallehre" bei google in Zukunft mehr deutschsprachiges findet (auch wenn hier manche Leute schon Pionierarbeit geleistet haben...). Ansonsten werde ich generell mal wieder mehr schreiben - hoffentlich trotz aller Widrigkeiten unserer Zeit eher fröhliches, amüsantes und (mein Spezialgebiet) nerdiges.
Man liest sich also!
Freitag, Mai 10, 2013
Dringende Gebetsbitte
Ein Priester vom Werk, der mir sehr viel bedeutet, ist im Krankenhaus. Es ist unklar, ob er jemals wieder gesund ist, ob er es überlebt...
Dieser Priester ist seit zehn Jahren mein Beichtvater gewesen. Er war, auch wenn ich beim "Sie" blieb, mir immer ein guter Freund, hatte ein offenes Ohr für meine Nöte, aber auch für meine Flausen. Ein eifriger Apple- und Tolkien-Nerd, der in Betrachtungen auch gern mal über diese Themen oder Fußball sprach.
Bitte betet für diesen guten Mann Gottes.
Dieser Priester ist seit zehn Jahren mein Beichtvater gewesen. Er war, auch wenn ich beim "Sie" blieb, mir immer ein guter Freund, hatte ein offenes Ohr für meine Nöte, aber auch für meine Flausen. Ein eifriger Apple- und Tolkien-Nerd, der in Betrachtungen auch gern mal über diese Themen oder Fußball sprach.
Bitte betet für diesen guten Mann Gottes.
Mittwoch, Mai 08, 2013
HEIEIEI
Ich lebe noch! Und so kurz vor dem Bloggertreffen sollte ich vielleicht dieses mein Leben auch mal wieder auf dem Weblog zelebrieren!
Also: Die gute Nachricht ist, daß ich noch lebe. Ebenso wird dieser Weblog weiter existieren und ich hoffe, nun endlich mal wieder zu mehr Schreiben zu kommen.
Irgendwie war ich in den letzten Monaten etwas aus der Puste. Die Vorkommnisse in der Welt, über die man schreiben könnte, überschlagen sich, man kann manchmal gar nicht so viel essen, wie man kotzen kann, und darüber dann Artikel zu schreiben war ich leid, um ehrlich zu sein. Ich habe gesehen, daß das unbeschwerte der ersten Jahre auf dem Blog etwas zurückgegangen ist. Dementsprechend hoffe ich, mal wieder mehr aus meinem Leben zu bringen.
Zweite Hoffnung ist, endlich einen Traum zu verwirklichen und mehr über Distributismus schreiben, aber mal sehen ob das was wird (Phil und Projekte, höhö).
Joa, was tat sich in dem Leben von mir und meiner Liebsten? Ich denke, wir sind inzwischen gut in Jena angekommen. Gerade sitzen wir in unserer Couchecke und surfen im Internet, ich blicke auf das kleine Auenland vor unserem Balkon herab. Ok, das Auenland ist in Wirklichkeit ein Autobahntunnel, insgesamt sieht das Panorama aber so aus, als hätten die Beutlins einen Hornbach und die Tuks ein Autohaus gebaut - wunderschöne Melange von thüringischer Idylle und Technik. Man kann in der Gegend wunderbar wandern gehen (wenn nur die FSME-verseuchten Zecken nicht wären), es gibt Weiderind hier, und wenn ich mal Heimweh habe ist Berlin nicht wirklich weit.
Wonach ich mich hier wirklich sehne ist ein etwas abwechslungsreicheres religiöses Leben. Die Gemeinde ist in Ordnung, haut mich aber bezüglich der Spiritualität nicht um. Generell fehlt mir der liturgische Reichtum, den die katholische Kirche in Berlin zu bieten hat. Aber wie gesagt, Berlin ist nicht weit.
Wie schon gesagt, ich hoffe, daß hier wieder mehr kommt, betet doch mal dafür, daß ich mitm Schreiben es etwas ernster nehme.
Und was einige von euch betrifft: Bis Freitag, dudes und dudettes!
Also: Die gute Nachricht ist, daß ich noch lebe. Ebenso wird dieser Weblog weiter existieren und ich hoffe, nun endlich mal wieder zu mehr Schreiben zu kommen.
Irgendwie war ich in den letzten Monaten etwas aus der Puste. Die Vorkommnisse in der Welt, über die man schreiben könnte, überschlagen sich, man kann manchmal gar nicht so viel essen, wie man kotzen kann, und darüber dann Artikel zu schreiben war ich leid, um ehrlich zu sein. Ich habe gesehen, daß das unbeschwerte der ersten Jahre auf dem Blog etwas zurückgegangen ist. Dementsprechend hoffe ich, mal wieder mehr aus meinem Leben zu bringen.
Zweite Hoffnung ist, endlich einen Traum zu verwirklichen und mehr über Distributismus schreiben, aber mal sehen ob das was wird (Phil und Projekte, höhö).
Joa, was tat sich in dem Leben von mir und meiner Liebsten? Ich denke, wir sind inzwischen gut in Jena angekommen. Gerade sitzen wir in unserer Couchecke und surfen im Internet, ich blicke auf das kleine Auenland vor unserem Balkon herab. Ok, das Auenland ist in Wirklichkeit ein Autobahntunnel, insgesamt sieht das Panorama aber so aus, als hätten die Beutlins einen Hornbach und die Tuks ein Autohaus gebaut - wunderschöne Melange von thüringischer Idylle und Technik. Man kann in der Gegend wunderbar wandern gehen (wenn nur die FSME-verseuchten Zecken nicht wären), es gibt Weiderind hier, und wenn ich mal Heimweh habe ist Berlin nicht wirklich weit.
Wonach ich mich hier wirklich sehne ist ein etwas abwechslungsreicheres religiöses Leben. Die Gemeinde ist in Ordnung, haut mich aber bezüglich der Spiritualität nicht um. Generell fehlt mir der liturgische Reichtum, den die katholische Kirche in Berlin zu bieten hat. Aber wie gesagt, Berlin ist nicht weit.
Wie schon gesagt, ich hoffe, daß hier wieder mehr kommt, betet doch mal dafür, daß ich mitm Schreiben es etwas ernster nehme.
Und was einige von euch betrifft: Bis Freitag, dudes und dudettes!
Freitag, April 12, 2013
Think big!
Mein Vater hat hier vor einiger Zeit angeregt, weniger darüber nachzudenken, wie man den Glauben möglichst klein-klein leben kann, sondern eine große Vision vorgestellt. Ein ähnlicher Geist, einer, den ich sehr gut finde, weht in der St. Peter Parish in Omaha, Nebraska. Als ein Priester 2004 begann, sich um diese Gemeinde zu kümmern, bot sowohl das Kirchengebäude als auch die Gemeinde selbst einen kläglichen Anblick; die Kirche war heruntergekommen, die ursprünglich gute Gegend um die Kirche hat sich zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt und die Anzahl der Kirchenbesucher war dramatisch zurückgegangen.
Nun wäre eine Strategie gewesen, einige Gemeinden zusammenzulegen. Eine andere wäre gewesen, die Kirche in schlichtem Betongrau rein funktional aufzubauen. Das Geld kann man ja für andere, wichtigere Dinge ausgeben. Oder?
Der Pfarrer verfolgte einen anderen Plan: Er restaurierte die Kirche, die Schönheit im Fokus habend. Er bot Beichtgelegenheiten täglich an. Er bot Vespergebet täglich an. Er veranstaltete eucharistische Prozessionen.
Und die Saat geht auf.
Ich denke, diese Gemeinde in Omaha sollte uns ein Vorbild sein.
Ich jedenfalls werde mir die DVD kaufen.
Nun wäre eine Strategie gewesen, einige Gemeinden zusammenzulegen. Eine andere wäre gewesen, die Kirche in schlichtem Betongrau rein funktional aufzubauen. Das Geld kann man ja für andere, wichtigere Dinge ausgeben. Oder?
Der Pfarrer verfolgte einen anderen Plan: Er restaurierte die Kirche, die Schönheit im Fokus habend. Er bot Beichtgelegenheiten täglich an. Er bot Vespergebet täglich an. Er veranstaltete eucharistische Prozessionen.
Und die Saat geht auf.
Ich denke, diese Gemeinde in Omaha sollte uns ein Vorbild sein.
Ich jedenfalls werde mir die DVD kaufen.
Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.
In dieser Termite wartet träumend der tote Cthulhu
Sorry, fand ich aber zu awesome, als daß ich es nicht teile.
Sorry, fand ich aber zu awesome, als daß ich es nicht teile.
Sonntag, April 07, 2013
Na, Herzlichsten!
Ich lese gerade, daß Catholicism-Wow seinen zehnjährigen feiert. Da gratuliere ich herzlich und hoffe auf noch viele weitere zehnjährige Jubiläen!
Dybarts Blog war wahrscheinlich einer der ersten, die ich gelesen hab und der mich inspirierte, diesen Blog zu lesen. Des weiteren machte er mich mit katholischen Hip Hop bekannt, motivierte mich, The Grand Inquisitor und The Big book of martyrszu kaufen und zeigte immer wieder die fröhliche Seite unseres Glaubens. Oh, und machte mich mit Stones bekannt!
Dybart, Dein Blog ist gerade in letzter Zeit, in der es nicht immer einfach ist, Katholik zu sein, a breath of fresh air. Herzlichen Dank und Gottes Segen dafür!
Dybarts Blog war wahrscheinlich einer der ersten, die ich gelesen hab und der mich inspirierte, diesen Blog zu lesen. Des weiteren machte er mich mit katholischen Hip Hop bekannt, motivierte mich, The Grand Inquisitor und The Big book of martyrszu kaufen und zeigte immer wieder die fröhliche Seite unseres Glaubens. Oh, und machte mich mit Stones bekannt!
Dybart, Dein Blog ist gerade in letzter Zeit, in der es nicht immer einfach ist, Katholik zu sein, a breath of fresh air. Herzlichen Dank und Gottes Segen dafür!
Samstag, April 06, 2013
Frauen kontra Femen
Elsa hat auf Widerstand von muslimischen Frauen gegen Femen aufmerksam gemacht. Im Geiste von Nostra Aetate rufe ich: Way to go, ladies!
Ich habe vor einiger Zeit (Eigenwerbung galore (GALore, pun intended)) auf eine Art des Protests gegen Femen aufmerksam gemacht, den ich nicht teilen kann. Wenn Frauen jedoch darauf aufmerksam machen, daß sie sich von Nackten Frauen eben nicht vertreten fühlen, dann verdient das meine Unterstützung. (Mal ganz davon abgesehen, daß die Femen-Früchtchen nicht gerade ein Beispiel für Emanzipation sind....)
Ich habe vor einiger Zeit (Eigenwerbung galore (GALore, pun intended)) auf eine Art des Protests gegen Femen aufmerksam gemacht, den ich nicht teilen kann. Wenn Frauen jedoch darauf aufmerksam machen, daß sie sich von Nackten Frauen eben nicht vertreten fühlen, dann verdient das meine Unterstützung. (Mal ganz davon abgesehen, daß die Femen-Früchtchen nicht gerade ein Beispiel für Emanzipation sind....)
Donnerstag, April 04, 2013
MEIN SCHATZZZZZZ... in England gesichtet!
Sonntag, März 31, 2013
Briefe aus der Gefangenschaft
Ich habe vor einigen Tagen meine Bedenken bezüglich des Füßewaschens einer Muslimin geäußert. Never the less finde ich es sehr rührend und hoffnungsvoll zu lesen, was Insassen an den Heiligen Vater schreiben.
Christus ist auferstanden!
Er ist wahrhaft auferstanden, Hallelujah!
Ich wünsche allen Lesern ein gesegnetes Osterfest!
Meine Frau und ich kamen gerade von einer schönen Osternachtsliturgie zurück, gleich wird es beim Frühstück "ran an den Speck" heißen. Und T-Bone Steak wird es heute geben *nomnom*
Das gesamte Triduum paschale hilft mir jedes Jahr, meinen katholischen Kopf freizubekommen, zu lernen, was wirklich wichtig im Glauben ist. Es sind weder die roten Schuhe noch das schlichte Blechkreuz, es ist Christus, der Herr, der wegen unserer Sünden hingegeben, und wegen unserer Gerechtmachung auferstanden ist.
Was ist doch Ostern für eine Kraftquelle!
Zum Abschluß noch hier die Predigt des Heiligen Vaters zur Osternacht, meiner Meinung nach eine wunderschöne Predigt.
Samstag, März 30, 2013
"Der Glaube wird so klein, dass man ihn unter einen Hut stecken kann"

(Quelle: Der Robert [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons)
Der freundliche Herr mit einer Pandamaske, auf der ein umgedrehtes Kreuz prangt, designt zur Zeit für H&M Klamotten. Es zeugt schon von einem ziemlich schwindenden Glauben in der Welt, wenn man in der Passionszeit in Schaufenstern Masken mit umgedrehten Kreuz dem Passanten entgegenlächeln sieht, wie es gestern zum Karfreitag geschah.
Selbst wenn Cro, wie er selbst behauptet, sich nichts dabei dächte und die geometrische Form toll findet - H&M könnte man schon etwas mehr Assoziationskraft zutrauen, als gerade zum Triduum paschale so eine Kampagne zu starten.
Freitag, März 29, 2013
mortem tuam annuntiamus domine
(By Stanislav Traykov (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.5)], via Wikimedia Commons)
(Übrigens fand ich, bei aller Kritik meinerseits an Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, die Karfreitagsliturgie wunderschön)
(Übrigens fand ich, bei aller Kritik meinerseits an Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, die Karfreitagsliturgie wunderschön)
Fragen von Katholiken...
... zählt schweres Kreuzheben am Karfreitag zum Tanzen oder zur Buße?
Fairerweise muß ich sagen, daß ich alle auftretenden Schmerzen aufopferte...
Fairerweise muß ich sagen, daß ich alle auftretenden Schmerzen aufopferte...
Donnerstag, März 28, 2013
An die Sakramentalien-Pros!
Sagt mal,
ich habe mir vor geraumer Zeit von einem Opus Dei Priester ein braunes Skapulier vom Berge Karmel auflegen lassen. Dieser hat damals leider vergessen, mir ein Mariengebet aufzuerlegen. Wie gehe ich jetzt vor? Lasse ich es mir neu auflegen? Vom selben Priester?
Fragen über Fragen....
ich habe mir vor geraumer Zeit von einem Opus Dei Priester ein braunes Skapulier vom Berge Karmel auflegen lassen. Dieser hat damals leider vergessen, mir ein Mariengebet aufzuerlegen. Wie gehe ich jetzt vor? Lasse ich es mir neu auflegen? Vom selben Priester?
Fragen über Fragen....
Zwischen Fanboytum und Ablehnung...
... kann der Gehorsam und das Gebet stehen.
Mich stört, wie manche Tradikreise S.H. Papst Franziskus den wahren Glauben absprechen wollen. Das geht nicht; Er ist vom Konklave gewählt worden und rechtmäßiger Papst. Ausundfertig.
Was mich aber, wie ich gestehen muß, noch mehr stört, oder zumindest noch mehr wundert, ist die teilweise vollkommen unkritische Lobhudelei um Seine Heiligkeit - vor allem, wenn diese Lobhudelei von denselben Organen kommt, die an dem vorhergehenden Pontifikat genauso wenig tadelnswertes fanden (und dem davor auch nicht). Und wenn betont wird, wie dieses und das letzte Pontifikat eine Einheit seien und Papst Franziskus das umsetze, was Benedikt XVI eigentlich immer wollte.
Ick weeß nich... polemisch gefragt: Hatte Benedikt vor, die roten Schuhe abzulegen? Ins Gästehaus zu ziehen? Habe ich nicht mitbekommen.
Außerdem frage ich mich bei allem Betonen der Bescheidenheit eines Papstes, der eben nicht in den päpstlichen Palast beziehen will, welche Bescheidenheit mir besser gefällt: Die eines Benedikt, der demütig sich mit dem Amt des Heiligen Vaters identifiziert, so stark, daß er sich nicht mal mehr die Farbe der Schuhe aussuchen kann oder die eines Franz, der sich persönlich für eher schlichte Schuhe entscheidet...
Na ja, ich bin froh, daß es neben den beiden Extrempositionen noch eine dritte gibt, nämlich die des Gehorsams: Auch wenn ich bisher nicht alle Entscheidungen des Heiligen Vater unterschreiben konnte ist er mein Papst.
Und ich werde für ihn und die Kirche beten.
EDIT: Und wenn ich höre, daß der Heilige Vater einer Muslimin am Gründonnerstag die Füße gewaschen hat, fange ich mich schon an, sehr zu wundern. Nein, noch mehr fange ich mich an zu wundern, wenn wohlmeinende Katholiken, die vor einem halben Jahr noch eine Messe in Latein einen mehr als gangbaren Weg fanden, die ständig Artikel darüber schruben, wie S.H. Benedikt XVI sanft die Kirche aus den Wirrungen des Geistes des Konzils herauslöste, nun darüber fabulieren, daß das Füßewaschen einer Ungläubigen vollkommen in Ordnung sei. Das kommt mir dann doch etwas verbogen vor.
EDIT: Und wenn ich höre, daß der Heilige Vater einer Muslimin am Gründonnerstag die Füße gewaschen hat, fange ich mich schon an, sehr zu wundern. Nein, noch mehr fange ich mich an zu wundern, wenn wohlmeinende Katholiken, die vor einem halben Jahr noch eine Messe in Latein einen mehr als gangbaren Weg fanden, die ständig Artikel darüber schruben, wie S.H. Benedikt XVI sanft die Kirche aus den Wirrungen des Geistes des Konzils herauslöste, nun darüber fabulieren, daß das Füßewaschen einer Ungläubigen vollkommen in Ordnung sei. Das kommt mir dann doch etwas verbogen vor.
Mittwoch, März 13, 2013
HABEMUS PAPAM!
HOLY SMOKES!
Papst Franziskus, Jesuit aus Lateinamerika ist nun in dreierlei Hinsicht eine Premiere: Ein Papst, der sich Fanziskus nennt, ein Jesuit und ein Papst aus Lateinamerika - wowzer!
Ich wünsche unserem Papst Gottes reichen Segen.
Papst Franziskus, Jesuit aus Lateinamerika ist nun in dreierlei Hinsicht eine Premiere: Ein Papst, der sich Fanziskus nennt, ein Jesuit und ein Papst aus Lateinamerika - wowzer!
Ich wünsche unserem Papst Gottes reichen Segen.
Samstag, März 09, 2013
KONKLAVE, OHO!
(zu singen auf der klassischen Gröhlmelodie FINAAALE, OHOH!)
Ab Dienstag beginnt das Konklave. Oh boy oh boy oh boy! Ich bin gespannt, wen der Heilige Geist zum Heiligen Vater erwählt! Beten wir für schon jetzt für den neuen Heiligen Vater. Und beten wir auch weiterhin für (und mit) Benedikt XVI.
Das Beten mit Benedikt XVI ist ein sehr tröstlicher Gedanke. Mit diesem großen Mann Gottes, der sich zu einem Leben im Gebet entschieden hat, gemeinsam zu beten, ist wunderbar.
Ab Dienstag beginnt das Konklave. Oh boy oh boy oh boy! Ich bin gespannt, wen der Heilige Geist zum Heiligen Vater erwählt! Beten wir für schon jetzt für den neuen Heiligen Vater. Und beten wir auch weiterhin für (und mit) Benedikt XVI.
Das Beten mit Benedikt XVI ist ein sehr tröstlicher Gedanke. Mit diesem großen Mann Gottes, der sich zu einem Leben im Gebet entschieden hat, gemeinsam zu beten, ist wunderbar.
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