Eigentlich hätte ich es da kommentieren können, aber ich wollte generell was betreffs einer Sache aufschreiben.
Ok, ich denke, daß es klar ist, daß es auf diesem Planeten immer wieder Menschen geben wird, die auf den ersten - und manchmal sogar noch auf den zehnten - Blick dümmer und sogar ferner von Gott erscheinen als unsereins. Es wird noch schlimmer: Das gilt anscheinend nicht nur für Laien, sondern auch für Priester und Bischöfe. Das kann nicht nur deprimierend sein, das ist natürlich deprimierend, wenn gerade aus dem Episkopat eine Gute, Heilige Sache unterdrückt wird. Am Rand bekam ich das mit, als jemand vom Opus Dei - übrigens erst nach Nachfrage - davon erzählte, wie sich Bistümer, dessen Bischöfe Jesuiten sind, der Arbeit des Opus Dei entgegenstellen. Konkreter bekomme ich das bei einem Schulprojekt im Berliner Umland mit, wo sich unser Erzbischof nicht gerade immer kooperativ verhält.
Was jedoch interessanter ist, als menschliches und christliches Unvermögen im Episkopat auszumachen, ist, die Reaktion der Leute des Opus Dei, die ich kenne, darauf zu sehen: Bischöfe bleiben Bischöfe, über die man mit Respekt redet (wenn schon der Gründer über Priester sagt, daß sie immer ein zweiter Christus sind, wie sehr gilt das für die Menschen, denen die Fülle des Weihesakrament gespendet wurde!). Und überhaupt bleibt bei ihnen das präsent, was der Hl. Franz von Sales über die üble Nachrede schrieb. Daß man nämlich selbst über einen öffentlichen Sünder, wenn man als Christ dazu aufgerufen ist, Stellung zu beziehen, im Geist der Liebe sprechen soll. Ich sage nicht, daß man dem immer folgen muß, noch weniger mache ich scipio jetzt einen Vorwurf. Aber mir fällt mit etwas Sorge (nicht mit brennender Sorge) auf, daß immer mehr Menschen sich im Geist des Katholizismus im Ton vergreifen - nicht zuletzt zu oft ich selbst. Herrscht dann nicht eine Unausgewogenheit zwischen der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten?
Es ist vollkommen in Ordnung, mit dem Finger auf Mißstände zu zeigen, sie zu kritisieren, aber manchmal scheint man zwischen Sünde und Sünder nicht mehr unterscheiden zu wollen, was mich etwas mit Besorgnis erfüllt. Das fiel mir auch bei mancher Berichterstattung betreffs des Generalkapitels der Jesuiten auf (da muß ich übrigens scipio loben!), die manchmal arg ins polemische abrutschte. Noch mehr fiel mir das schon bei den Neokatechumenalen auf, wo sich manche durchaus guten Katholiken genötigt sahen, ausfallend und beleidigend einer Dame vom Neokatechumenat gegenüber zu werden, weil dieser Weg angeblich nicht über eine gute Eucharistische Frömmigkeit verfügt (ich finde ihre Sicht der Eucharistie auch falsch und begrüßte das Schreiben aus Rom an sie, aber das gab und gibt mir nicht das Recht, den Menschen dieses Weges, die oft in Sachen Mission weitaus mehr als ich geleistet haben, den Glauben abzusprechen).
Nur so nebenbei... Bei aller meinetwegen auch berechtigten Kritik am Episkopat, sollte man doch zwei Dinge nicht vergessen: Die Bischöfe sind auch Menschen, die Fehler machen ("der ohne Sünde werfe den ersten Stein") und die Bischöfe bleiben Bischöfe, gottgeweihte Personen. Ist nicht Kirchentreue, Liebe zur Kirche mit ihrer Hierarchie (=heilige Ordnung!) auch, daß man wenigstens vor der Position des Bischofs Respekt haben sollte?
- Kinder, Kinder, betet mal für mich :) Nein, nicht wegen irgendwelcher Depressionen, die verschonen mich zur Zeit ganz gut. Zwar sind sie weiterhin ein kleines Kreuz teilweise, aber es geht um wichtigeres..."Master... what is my purpose?" (Und wer jetzt im Geist des Kultfilmes Kung Pow "train, Chosimba One... you have to reach the next level" antwortet, kriegt eine gewischt ;) )
In letzter Zeit stell ich mir und Gott immer wieder die Frage, wo er mich haben will. Sicherlich jetzt erstmal hier an der Uni, das ist klar, aber wie es dann weitergeht. Ich danke ja dem Guten Gott, daß er einen für mich und eben diese Frage sehr wichtigen Wunsch erfüllt hat, nämlich, daß er mir die Angst vor seinem Willen, was mein Leben betrifft, nimmt (na ja, wenn mein Weg der eines Märtyrers ist... aber das ist was anderes, hier geht es um banalere Fragen). Dafür danke ich ihm.
Oh, wenn ihr schon im Gebet an mich denkt, dann betet doch (wie einst Michael Tolkien für seinen Vater JRRT) für mich um etwas Zeit! :) Ich komme im Augenblick neben der Uni zu recht wenig anderem Zeugs, was ich schade finde. Meine Wochentagsfreizeit läßt sich mit dem Begriff Couch-Potatoe umschreiben (was mit einem Sitzsack , meinem Weihnachtsgeschenk an mich selbst, auch nicht gerade verhindert wird :D :D :D), mein Sport liegt recht flach und ich wiege mal wieder amtlich viel ;)
- A propos Couchpotatoe: Ich hab ne neue Lieblings-Sitcom!

Es geht um einen Typen, der sein Leben längere Zeit mit Diebstählen etc. durchgebracht hat und der eines Tages beim Rubbeln 100000$ gewinnt. Um kurz darauf von einem Auto angefahren zu werden (und dabei sein Rubbellos zu verlieren). Im Krankenhaus fragt er sich dann, ob das die gerechte Strafe für sein Tun ist und überlegt, was er alls schlechtes in seinem Leben getan hat, um das dann nach und nach wieder gut zu machen. Ok, negativ ist, daß er das mit Karma erklärt (also diese Gschicht, daß man mit bösen Tun böses Schicksal auf sich lädt oder so). Mir gefällt aber der Gedanke, daß er nach und nach sein Leben ändern will und ziemlich viel Demut zeigt (so z.B., wenn er einen dreizehnjährigen Jungen einen Tag lang dient), und noch mehr, daß er wirklich den Menschen helfen will. Mir als Proleten gefällt zusätzlich, daß die Serie im white-trash-Milieu angesiedelt ist und allgemein die Charaktere bringen mich immer wieder zum lächeln, seien es Randy, Earls dicker, simpel denkender Bruder, sei es Catalina, die rassige Mexikanerin, oder sei es Crapman, der schwarze neue Ehemann von Earls Exfrau Joey (die auchn Knaller ist). Wenn man also zwar teilweise wirklich moralische, aber im Vergleich zu anderen Sitcoms eine wirklich versöhnliche Serie ohne irgendwelche Quotenarschlöcher sehen will, ohne Lachkonserve, manchmal mit etwas derben Humor, sollte man zugreifen.
So, nun beginnt balt das Seminar, und ich will davor noch nen Kaffe trinken. Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und ein schönes Wochenende!