Freitag, Juli 27, 2012

Gebetsbitte

Ich kann mit einigem ironischen Stolz von mir sagen, daß ich Quantenmechanik quasi doppelt toll kann.

Na ja, anders: Ich hörte die Vorlesungen "Quantenmechanik I" und "Quantenmechanik II" beide zweimal, da ich jeweils durch die Klausuren durchfiel. Das führte im positiven zu einem halbwegs fundierten Wissen über Quantenmechanik (Und einer Leidenschaft bei der Nutzung von - Vektoren). Einen Großteil der Vorlesungen, nämlich das erste Mal QM I und beide Male QM II hörte ich bei einem großartigen Menschen und Professor, nämlich Herrn Schrader. Ein Mensch, der nicht so eine sehr formalistische Quantenmechanik mir beibrachte, sondern durch eine angenehme Mischung aus Strenge und Humor glänzte: Als ich Quantenmechanik II das zweite Mal hörte, betonte er, daß zum Verständnis dieser Veranstaltung die Teilnahme an Quantenmechanikvorlesung I unerläßlich sei. Um sich einen ÜBerblick über sein Publikum zu verschaffen bat er um Handzeichen, wer QM I schon gehört hätte. Ich hebte (mit fast allen) meine Hand und sagte grinsend zu meinem Nachbarn "Höhö. Zweimal". Das bekam Herr Schrader mit, mußte laut auflachen und fragte schmunzelnd "Nun , wollen Sie sich nicht an dieser Stelle gleich etwas mehr offenbaren?", wissend, daß er mich schon einmal bei QM II gesehen hat. Neben seinem herzlichen Wesen zeigt diese Episode, daß die Studenten für ihn nicht nur irgendwelche austauschbaren Köpfe waren, er schien sich an jeden einzelnen von ihnen zu erinnern.

Später, während meiner Doktorarbeit, arbeitete ich in einem Labor recht nah an seinem Büro. Oft, wenn man sich traf, sagte er mit erhobenen Zeigefinger "Herr Giese! Sie haben zugenommen!". Wir haben uns auch ansonsten immer recht freundlich unterhalten, er erzählte mir, daß er sich, nachdem er eremitiert war, in die theoretischen Grundlagen der Dichtefunktionaltheorie einarbeitete, um mit Herrn Groß, Begründer der zeitaufgelösten Dichtefunktionaltheorie noch was zu erarbeiten. So wie die Katze das mausern nicht läßt, läßt der Professor nicht vom Forschen abhalten.

Warum erzähle ich das alles? Um klar zu machen, daß dieser alte Professor Emeritus mir was bedeutet. Heute traf ich ihn nach langer Zeit, die FU besuchend, mal wieder. Er ist extrem abgemagert und erzählte mir, daß er eine Chemotherapie hinter sich hatte. Er meint zwar, es ist wieder auf dem Weg der Besserung, aber vielleicht auch, weil ich bei meiner Mutter die Chemo miterlebte - betet doch für diesen guten Menschen.

Mittwoch, Juli 25, 2012

"Wäre ich die katholische Kirche...."

Hier macht sich ein Atheist Gedanken darüber, was er ändern/tun würde, wenn er die katholische Kirche wäre. Ich war echt positiv überrascht, sind die Punkte doch mehrheitlich nicht das übliche Gebashe. In der Hinsicht dachte ich mir, daß man mal wirklich freundlich auf die Punkte eingehen kann:

Wäre ich die katholische Kirche, ich würde eine Webseite bauen lassen, auf der man die ganze Bibel lesen kann, schön übersichtlich gestaltet, mit einzelnen Kapiteln, Zusammenfassungen, Illustrationen und teuflisch schicker Typographie. Man könnte einzelne Textstellen markieren und twittern oder bei Facebook und sonstigen Social Networks posten.

Ein wenig in die Richtung - wenn auch nicht allein katholisch, geht das Projekt Bibleserver . Ich mag das eigentlich recht gern, da, gerade wenn man schnell ein bestimmtes Zitat sucht (Sollte ich mit einer Gitarristin was anfangen?). Sicherlich könnte hier in Sachen Zusammenfassungen, Illustrationen und Font sich was tun, aber ein Anfang ist es.

Wäre ich die katholische Kirche, ich würde dem Papst bei seinem nächsten öffentlichen Auftritt (dezent, aber sichtbar) eine Flasche Fanta auf den Schreibtisch stellen lassen, kommentarlos. Das Internet würde den Rest erledigen.

Da mußte ich doch, auch wenn bei der Causa Titanic auf Seiten des Hl. Vaters stand, doch schmunzeln.

Wäre ich die katholische Kirche, dann würde ich einmal im Jahr einen Wettbewerb ausrufen, bei dem zeitgenössische Schriftsteller meine besten Stories (Mose und das Meer, Die Apokalyse, Adam und Eva etc.pp.) neu schreiben und vortragen, ohne irgendwelche Vorgaben. Die Texte gäbe es im Bundle mit den zugehörigen Originalen für jedermann kostenlos als Print- und eBook-Version.

Das ist doch mal eine Idee. Letztlich läßt sich das doch bspw diesjährig mit dem National novel writing month verknüpfen. Ich verstehe das nun einfach mal ganz dreist als einen Appell an uns Blogger, schnieke Gschichtle, inspired by the bible, zu schreiben. Auf, auf!

Wäre ich die katholische Kirche, dann wäre die einzige inhaltliche Änderung, die ich direkt vornehmen würde, die Aufhebung des Zölibats, was dafür sorgen würde, dass sich bei mir nicht nur Psychopathen und Kinderficker um Stellen bewerben. Ein paar Jahre später würde ich auch Frauen zulassen, die können den Job mutmaßlich sowieso deutlich besser, weil bei mir soziale Kompetenz gefragt ist.

Es mag nicht überraschen, daß das der Punkt ist, wo ich nicht mitgehen kann. Aber der Author hat schon gesagt, daß das ein unqualifizierter Kommentar war, weshalb ich nun auch bitte, hier nicht wild zu shitstormen.
Zu letzterem, dem Priestertum für die Frau, weil Frauen sozial kompetenter sind, möchte ich nur anmerken, daß das am Sinn des Priestertums vorbeigeht. Leider hat sich in modernen Zeiten so mancher Priester als ein Kumpelpfarrer, der eben nur noch für soziales da ist, breit gemacht. Wenn das die alleinige Aufgabe des Priesters wäre, hätte der Schreiber irgendwie recht. Aber Priester sind Männer Gottes, Geweihte Gottes, dessen primäre Aufgabe in meinen Augen die Feier der Sakramente, allen voran die Feier des Meßopfers ist.

Wäre ich die katholische Kirche, ich würde alle meine abgefahren beeindruckenden Kirchen, Klöster und sonstigen Bauwerke weltweit in 3d photographieren und ne iOS-App bauen lassen, mit der man sie alle virtuell besichtigen kann. Android würde ich erstmal weglassen, mit der Begründung, dass Gott das noch nicht “approved” hat und dahinter einen Link zum passenden Kickstarter-Projekt für die Android- und Windows-Portierung packen, das innerhalb von zwei Minuten zwanzigfach finanziert wäre, wozu ich natürlich schon eine entsprechende Pressemitteilung vorformuliert in der Schublade liegen hätte.

WORD! Sollte man auf JEDEN FALL tun. (Meinetwegen auch gleich für Android, da bin ich postkonziliar und denke, daß man Nostra Aetate in die richtung interpretieren kann)Ein wenig in die Richtung geht vielleicht das Projekt hier

Wäre ich die katholische Kirche, ich würde sofort mehrere Kampagnen starten, in denen ich den Leuten klar machen würde, dass in der Vergangenheit zwar einiges schief gelaufen ist, aber dass meine Kernbotschaft von Nächstenliebe und sich nicht wie ein Scheißasi benehmen eigentlich ziemlich zeitlos gut ist, egal, ob man an den alten Mann in Himmel glaubt oder nicht.

Letztlich gabs hier ja einiges. Nicht nur das große Mea Culpa im Jahre 2000, auch schon vorher wurde viel von Naturrecht -freilich aus christlicher Warte - gesprochen, zuletzt hat der Heilige Vater hier in Deutschland bei der Bundestagsrede darüber gesprochen.
Punkt ist hier, daß man als Katholik die Botschaft nicht auf ein "seid nett zueinander" reduzieren kann. Ein Katholik, ja, sicherlich genauso wie ein Hindu, Moslem oder Neuheide, meint nicht nur, daß es Gott gibt. Ganz brutal, arrogant und unökumenisch gesprochen sind wir der Überzeugung, daß unser Glaube die Wahrheit ist. Daß die Erkenntnis Gottes dem seid nett zueinander vorangeht. Deshalb ist das erste Gebot "Du sollst Deinen Gott lieben", und das zweite in diesem Doppelgebot "Liebe deinen Nächsten".

Wäre ich die katholische Kirche, ich würde den Gottesdienst interaktiver und mit viel mehr Humor gestalten und würde jeden neu eingestellten Prediger dazu verpflichten, neben dem üblichen Beichtkram für die älteren Gläubigen einfach permanent für die Leute übers Netz erreichbar zu sein und bei Problemen aller Art zu helfen oder einfach nur zuzuhören.

Dazu ist zu sagen, daß nicht nur ich (kein älterer Gläubiger), sondern viele andere (man kann sich hier in der nationalen und internationalen Bloggerszene umgucken) eben nicht wegen Interaktivität zur Messe gehen. Wir gehen auch nicht wegen Humor hin, wegen irgendwelchen Neuerungen. Messe ist kein Happening. Messe ist ein Kunstwerk, ein Schauspiel (wenn man mal das wichtigste, das Meßopfer und die reale Begegnung mit dem Herrn beiseite läßt). Wenn nun bei Dirigenten anfangen würden, dem Publikum Trillerpfeifen, Maracas und Glockenspiele in die Hand zu drücken, damit sie bei Beethovens Neunter doch mitmachen, würde das ziemlich peinlich sein und am äußeren Sinn dieser Messe total vorbeigehen.
Es hat einen Grund, warum die außerordentliche Form des römischen Ritus sich einer gewissen Beliebtheit erfreut, obwohl dort noch weniger mit Interaktivität ist als in der ordentlichen Form: Ich besuche die Messe nicht, um neues zu erleben, ich besuche die Messe, um mich in einem Fluß treiben zu lassen. "Der Herr sei mit Euch" "und mit Deinem Geiste..." - die Antworten, auch wenn bewußt gesprochen, erfolgen schon fast automatisch. Man ist teil dieses Schauspiels. Wenn ein Priester (was leider in der ordentlichen Form vorkommen kann) irgendwelchen neuen Kram einbaut oder gar zur "Interaktivität" aufruft, dann bin ich genervt. Ja, eine formlose, "spannende", "humorvolle" und "interaktive" Messe ist langweiliger, als sich diesem Schauspiel (daß, wenn man sich mit den Bedeutungen der jeweiligen Parts auseinandersetzt, apokalyptische Maße hat) hinzugeben. Interaktivität und Humor passen nicht in die Messe, die passen eher ins Wirtshaus. Und dort verlangt auch niemand umgekehrt etwas mehr liturgisches Empfinden nach dem sechsten Bier. Würde auch nicht passen.

Es ist zwar nicht so, daß jeder eingestellte Priester auf Nutzung des Internets verpflichtet wird, aber es gab vom Heiligen Vater durchaus schon Verlautbarungen zum Thema Nutzung des Internets, in den USA gab es schon die katholischen Social Media-Konferenzen, in Deutschland gibt es mit Sende-Zeit eine stark internet-orientierte Medienpastoral im EB Freiburg und es gibt mit Alipius oder Pfarrer Jolie (nur zwei Beispiele) durchaus internetaffine Priester. Diese sind sicherlich mit Problemen übers Netz erreichbar. Aber generell stimme ich zu, da kann sich durchaus noch mehr tun. Father Robert Barron aus Amiland ist auch der Meinung und hat deshalb mit Word on Fire durchaus was geschaffen.

So, das waren meine Kommentare. Was mich freute war, wie schon gesagt, der größtenteils freundliche Ton. Man merkte an einigen Punkten, daß der Schreiber kein Katholik ist und dementsprechend die Rolle der Messe mißversteht, aber das ist in Ordnung. Andere Vorschläge wiederum waren sehr, sehr gut.

Was vielleicht ein generelles Mißverständnis des Schreibers war, war der Ansatz "Wäre ich die katholische Kirche....". Auch wenn es Menschen außerhalb der katholischen Kirche so vorkommen mag, sind wir kein uniformer Block, der willenlos (oder nicht "selberdenkend") das Wort unseres Papstes umsetzt. Es ist auch nicht so,daß der Papst bei allen Dingen seinen Senf dazugibt. Das hat Vorteile (wir sind eben ein freundlicher, bunter Haufen), aber sicherlich auch den Nachteil, daß Dinge, die zum Teil schon da sind, ein Nerd-Nischendasein im Internet fristen (so vielleicht die Blogozese, ich weiß es nicht). Aber ich denke, daß hier man generell einen Aufruf an alle Menschen mit Internetanschluß nowadays richten kann: Nutzt Suchmaschinen Eurer Wahl, klickt Euch durchs Internet, beschäftigt Euch mit Social Media! Dann werdet ihr sehen, was es alles für Subkulturen gibt, was sich in der Kirche tut, was es da auch für sicherlich manchmal verschwurbelte, krude Typen gibt, aber - wie groß die Welt ist. Wir haben über das Internet viele Möglichkeiten und ich stimme dem Schreiber des Kommentars zu, daß die Kirche da noch mehr tun kann und möchte das nur dahingehend erweitern, daß manche dieser Möglichkeiten schon da sind. Man muß sie nur im Internet finden.

Noch einmal vielen Dank an den Schreiber!

Dienstag, Juli 24, 2012

Los Wochos - "Ferien"lektüre

Pulchra et Luna fragt, was wir so in der aktuellen Sommerferienzeit lesen.

Das ganze ist mit Regeln versehen:

1. Bei mindestens einem Buch sollte der OCC (obligatory catholic content) gegeben sein.

2. Die bibliographischen Angaben müssen soweit stimmen, daß man das Buch danach finden kann (denn darum, den Austausch geht es ja eigentlich…)

3. Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, einmal den Ps. 16 (15…) zu beten, mit dem wunderbaren Vers 7: „Ich preise den HErrn, der mir Einsicht verliehen und mich beraten hat * ja mehr noch, bis in die Nacht mahnt mich mein Inneres“

Da gerade das Damoklesschwert der Berufssuche über mir schwebt, ist bei mir nicht viel mit Ferien, aber Lektüre gibts natürlich trotzdem:

1.) Hilaire Belloc - the servile state
Eines der wegweisenden Bücher in Sachen Distributismus. Letztlich eine Abhandlung, wie es zum britischen Kapitalismus kommen konnte und damit zu einem Staat, in dem die Produktionsgüter in den Händen von wenigen sind und die Masse der Menschen quasi als Lohnsklaven für diese minorität arbeiten. Kapitalismuskritik auf katholisch, inspired by Rerum Novarum

2.) Chesterton - der Mann, der zu viel wußte
Wieder was von einem der Urväter des Distributismus! I see a pattern! ;)
Eine Reihe von Kriminalgeschichten um Horne Fisher und Harold March.

3.) Manfred Müller - St. Michael, "der Deutschen Schutzpatron"?
ein Buch über Michaelsverehrung gestern und heute. Wollte ich schon lang mal lesen.

4.) WERDEN WA MAL PROFAN: Zork I (ok, ich weiß noch nicht ob Zork oder Adventure...). Nun könnte jemand aufstehen und sagen "DAS IST DOCH ABER EIN SPIEL!" - Richtig, aber es ist ein Textadventure. Also werde ich viel lesen. Und außerdem redet man auch von "interactive ficition" in diesem Zusammenhang.

5.) Perry Rhodan - 2457 onwards. Ich muß unbedingt mal endlich herausfinden, wie die Negasphäre in Hangay besiegt wird.

Dienstag, Juli 10, 2012

Gebärt doch, ihr Bratzen!

Vor kurzem gab es einen gar vorzüglichen Artikel einer Frau Berg, an dessen Titel sich der Artikel dieses Posts nicht nur ganz locker orientiert. Verlinken tu ich darauf nicht, da der geneigte Leser entweder googeln (*ähm*, oder auch nicht ;)) oder einfach mal in der Nachbarschaft herumgucken kann.

Nun schien Frau Bergs gerechter Zorn an Kindern, die Schilder mit der Aufschrift "Danke, daß ich leben darf" (oder so) sich zu entzünden. Die Kinder liefen an der Hand ihrer Mutter, der Vater warf einen etwas strengen Blick zurück.

Nun. Dit is ja schrecklich. Da werden ja Kinder voll indoktriniert. Kinder sollen doch selber später entscheiden können! Und so weiter und so fort. Man kennt ja den üblichen Sermon.

Ich frage mich dabei, wie das ganze bei Anti-Atom-Demos, bei "Mit uns gegen rechts"-Veranstaltungen, bei "Keine Nachtflüge über Buxdehude", Friedensdemos, Freie Heide etc pp ist. Ich hab damals mit drei, vier Jahren von einem freundlichen Hippie ein Hanuta (ähnliches Noname-Gebäck, wenn ich mich recht erinnere. Kinder können Süßigkeiten-Markenwaren instinktiv erkennen. Auch so ein Beispiel für Indoktrination!). Das ganze war an einem angenehmen Abend, meine Mutter und einige ihrer AL-Mitstreiter besetzten ein Stück Wald (for whatever Reason, ich glaube, es war die Jagd eines Politikers).

Ist das jetzt schlimm? Nö! Erstens ist trotz frühkindlicher Infiltrierung seitens einer Vor-Organisation der Grünen kein Öko aus mir geworden (denn es gibt immer noch etwas called "Freier Willen"), zweitens ist es ganz normal, Korrektur, löblich, wenn Eltern ihren Kindern Werte mit auf den Weg geben, die sie für wichtig erachten. Ich bin kein Atomkraftgegner, würde mich aber über Anti-AKW-Eltern wundern, die ihren Kindern da eine "freie Meinung" lassen. Noch verstörter wäre ich über Antifa-Eltern, die mir erklären würden, daß sie ihr Kind in ein NPD-Camp schickten, "damit es eine breitere Perspektive erfährt". Es soll sich ja später (wann und wie eigentlich genau?) dann entscheiden, ob es Ausländer oder Verbindungsstudenten verkloppt. Schließlich finde ich es wunderschön, wenn man Kinder zu Demos der jeweiligen Couleur mitnimmt, macht man ihnen doch klar, daß man für etwas (in allen genannten Fällen UND auch im Fall von Lebensschutz) für eine bessere Welt kämpft.

Aber trotzdem, darüber wird herumgegeifert. Man könne doch nicht die Kinder mit Glauben/"Chauvinismus"/Lebensschutz indoktrinieren! Das würde doch nicht gehen! Jungs und Mädels: Es sind nicht eure Kinder. Natürlich geht das. Deshalb folgende Idee: Wenn ihr das nächste Mal über eine Abtreibung nachdenkt, merkt, daß die Pillenpackung leer wird oder man für ne schnelle Nummer grad kein Kondom zur Hand hatte - dann bringt doch einfach das Kind zur Welt (auch wenn es schon das Zweite ist). "Indoktriniert" (d.h. erzieht) das Kind, bringt diesem Kind eure Ideale bei, auf das es mit Euch und mit Gleichgesinnten an einer Eurer Meinung nach besseren Welt arbeitet.

In diesem Sinne, ganz einladend zu verstehen:

Gebärt doch, ihr Bratzen!

Samstag, Juli 07, 2012

Die Robusta wird verliehen!

Wie schon die letzten Jahre wird dieses Jahr der Schwester-Robusta-Preis verliehen. Also, auf auf, zum Pater Robustus!

Vor einigen Jahren wurde ich im Bereich Trägheit nicht nur nominiert, sondern auch mit einem ZWEITEN PLATZ beschenkt. Leider habe ich in den letzten Monaten für meine Verhältnisse recht viel geschrieben, weshalb ich diesem Preis nicht mehr gerecht werde.... schnüff. Aber sicherlich gibt es einige andere Blogs, die sich hier anbieten. In der Combox zu verlinkten Artikel sind einige Nominerungen von anderen Bloggern und yours truly zu finden.

Freitag, Juli 06, 2012

Lebenszeichen

Hallöchen, ich dachte, ich melde mich mal wieder (was daran liegt, daß ich an einer anderen Baustelle grad eine kleine Schreibblockade hab, argh). Ich lebe noch und es wird hier natürlich weitergehen.

An sich hat sich in der Politik genügend getan, was Kommentar verdient (ESM, Betreuungsgelddebatte, Beschneidungsurteil) aber ich muß ehrlich sein: Die ganze Situation lastet auf mir wie ein Alpdruck. Man möchte gar nicht so viel essen, wie man kotzen will. Ich merke, daß ich, je mehr ich mich mit sowas beschäftige, desto mehr an Hoffnung verliere - und Hoffnungslosigkeit ist keine christliche Haltung!

Was also tun? Nun, einerseits lenke ich mich ab, weshalb ich auf Nebenblogs eher heiteres behandle. Zum zweiten hoffe ich, daß ich endlich mein geplantes Projekt, die Philothea mal in Form von Kommentaren etwas durchzuarbeiten, in die Tat umsetze. Ich denke, das würde meinem Glauben in diesen stürmischen Zeiten sehr gut tun und hilft einem, die Basis für alles berechtigte Gemecker über die Politik etc. sinnvoll aufzubauen: Unseren christlichen Glauben.

Ich sag das nicht quasi als Akt letzter Verzweiflung: Letztes Jahr ging es mir ähnlich, vllt noch schlimmer, was das angekotztsein gewisser Entwicklungen betrifft. Irgendwann ist mir mal klargeworden, daß Christus nicht am Ende siegen wird, sondern schon gesiegt hat. Alles, was wir jetzt mitbekommen, sind letztlich Rückzugsgefechte des Teufels, der schon verloren hat. In der Hinsicht können wir in eine glückliche Ewigkeit blicken. Und diese Basis möchte ich gerne vertiefen und den Leser daran teilhaben lassen.

Heißt das, daß es kein Gemecker, kein Rumgealber etc. mehr geben wird? Nö, keine Angst. Ich möchte bloß nicht nur noch rummeckern.

Samstag, Juni 23, 2012

Mal wieder Nebenblogs

Wer mein Bloggerverhalten kennt, weiß, wie ernst ich die Warnung meine: Es kann sein, daß diese Nebenblogs wieder einschlafen! Also guckt schnell, bevor sie nicht mehr gepflegt werden!

Ein paar Leute aus der Blogozese animierten mich, meine abstrusen Iconencomics auf Our awesome saints weiterzumachen. Hier werden z.Zt. mit Stripgenerator Comics zusammengeklickt, die einen Heiligen, dessen Gedenken wir in der aktuellen Woche feiern, darstellen. Zusätzlich wird ein wenig zu diesem Heiligen geschrieben, wie man mich kennt, immer mit bierernster Miene.

Zum Zweiten haben sicherlich einige Leute gemerkt, daß ich am Computer gerne gewisse Spiele zocke. Damit ich nicht ständig auf diesem Blog darüber berichte, habe ich nun unter Phils Zockerecke damit begonnen.

Vielleicht interessierts ja den einen oder anderen. Whatever hav phun!

Freitag, Juni 22, 2012

Veranstaltungsticket, Stichwort Lebensrecht

Die Bahn bietet zur Fahrt zum Marsch für das Leben, ein Veranstaltungsticket an, da dieser eine angemeldete Großveranstaltung ist. Nenn' wa es also mal eine "günstige Gelegenheit für Abtreibungsgegner".

Darüber rotieren nun natürlich Kreise, die eifrig drum bemüht sind, zu betonen, es gehe ihnen um die Selbstbestimmung. Diese Kreise meinen, Kindstötung hätte was mit Selbstbestimmung zu tun und vor allem meinen sie, eine angemeldete Demonstration für den Lebensschutz würde die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden. Dementsprechend sind diese Kreise mit der Stellungnahme seitens der Bahn unzufrieden. An dieser Stelle sei angemerkt, daß Gegendemonstranten in den letzten Jahren gern §218-Abschaffen!-Schilder in die Höhe reckten.

Man kann sich vorstellen, warum ich das erzähle: Ich denke, die deutsche Bahn bekommt in den letzten Tagen zu wenig positive Briefe. Schreibt doch einfach mal (für die Facebook-Junkies geht das auch hier) der deutschen Bahn, daß ihr Verhalten auf positive Resonanz trifft.

Montag, Juni 18, 2012

DER B-MOVIE KATECHISMUS

Kinners, es gibt Momente, da fühlt man sich verstanden und angenommen. So zum Beispiel, wenn am anderen Ende der Welt jemand katholisch ist und ein Faible für schlechte Filme hat. In der Hinsicht: Raufklicken und "genießen".

Sonntag, Juni 17, 2012

Abenteuer Hochzeitsreise

Wie man am letzten Beitrag lesen konnte, bin ich wieder zuhause. Eigentlich wollten meine Liebste und ich zu einem NER-Seminar fahren, jedoch hat mich eine Erkältung derart ausgeknockt, daß ich zuhause bleiben mußte. Das ist sehr schade, jedoch blicken wir glücklich auf eine wunderschöne Reise zurück.

Die erste Station war in den Tiefen des Schwarzwaldes, die Großmutter meiner Frau besuchen. Diese konnte leider nicht zur Hochzeit selbst kommen, und frei nach dem Motto "wenn der Berg nicht zum Propheten kommt..." haben wir sie besucht. Mein Schwager war auch da. Insgesamt eine schöne, ruhige Zeit auf einem wunderschönen Fleckchen Erde. Donnerstag waren wir, ganz katholisch, natürlich bei der Fronleichnamsprozession, die, ähm, durchwachsen war; sagen wir es mal so: Es liefen sowohl Tantum Ergo als auch NGL-Lieder, deren Namen ich nicht kenne (eines mit einer Strophe bestehend aus Zeilen, die ca 20 Silben lang sind und von einem lauten HAL-LE-LU-JA abgeschlossen werden). Aber Fronleichnam ist Fronleichnam und imho immer eine schöne Sache, dementsprechend war ich auch hier glücklich. The magnificent couple war übrigens mal wieder voll das Trooper-Paar; haben wir doch die Kroaten zum Knien inspiriert.
Nach wunderschöner Gesellschaft, wunderschöner Gegend und dem ersten Kneippen meines Lebens ging es weiter nach Freiburg zum Bloggertreffen. Wie ich im verlinkten Artikel darstellte, war das eine feine Sache. Als Auftakt waren wir das Freiburger Münster besuchen, wurden von Norbert von Sende-Zeit auf viele Details in der Kirche aufmerksam gemacht. Bei solchen Gelegenheiten staunt man immer wieder, wie unglaublich durchdacht eine gotische Kirche ist und ist beschämt, wie arm in der Hinsicht zeitgenössische sind.
Ich werde nicht weiter auf das Bloggertreffen selbst eingehen, nur eine im Nachhinein angenehme Anekdote erzählen:

CM und ich hatten vor, einen Neuverheiratetensegen bei einer Papstaudienz zu bekommen. Neben der Anmeldung beim deutschen Pilgerbüro ist hier üblich, daß man in Brautkleid, respektive Hochzeitsanzug erscheint. Diese mußten noch gereinigt werden. Nun war die Zeit vor unserer Reise etwas knapp, und so dachten wir, daß wir via Hermes-Versand die Hochzeitskleider uns nachschicken lassen.

Am Samstag, einen Tag vor unserem Flug nach Rom, war diese Lieferung immer noch nicht da, also ruft man (nach einem mittäglichen Spaziergang mit maxistrant und dilettantus in interrete)mal beim Versand an (übrigens zu einer etwas erhöhten Gebühr, wodurch ich mich schon auf die Telefonrechnung freue...) . Es wurde uns lakonisch mitgeteilt, daß man versucht habe, das Paket auszuliefern, es jedoch nicht ging und sie es am Montag nochmal versuchen. Montag. Wo wir schon in Rom sind. Na, danke. Nachdem ich deutlich klarmachte, daß das keine Option ist, wurde immerhin das Depot mitgeteilt, gesagt, man würde meine Nummer weitergeben und ich auf einen Anruf warten sollte - es würde sich nicht lohnen, selbst dort vorbeizufahren, da niemand anwesend ist. Natürlich kam und kam kein Anruf, ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch, der gute Norbert machte klar, daß, falls das Paket nur am Montag ausgeliefert werden könnte, sie es stante pede nach Berlin zurück schicken und die anwesende Blogozese bot Hilfe an und betete für uns (Vielen, vielen Dank dafür!). Bastianmöchte ich für zwei Dinge danken: er bot sofort an, mich beim Paket-Depot vorbeizufahren und gab mir einen sehr tröstlichen Gedanken weiter, der mir half, mich etwas zu beruhigen. Als bis acht Hermes immer noch nichts von sich hören ließ, dachten meine Liebste und ich, daß Vorbeifahren nun die beste Option wäre. Wir gingen also auf das Angebot von Bastian ein, der mich bereitwillig zum Depot fuhr - und hier, Gott sei Dank, trafen wir zwei Leute von Hermes-Versand. Doch nicht nur irgend jemanden, sondern die zwei Leute, die versucht hatten, das Paket auszuliefern. Sie waren dann so freundlich, quasi eine virtuelle Auslieferungstour in den PC zu hacken, so daß wir zu den Hochzeitsklamotten kamen. Deo gratias!

So, nun fröhlich mit Brautkleidern im Gepäck fuhren wir am Sonntag nach Basel, um von dort aus nach Rom zu fliegen. Nach einer ziemlichen Ochsentour kamen wir schließlich (ich mit guten Kopfschmerzen und unglaublich kaputt) im Hotel an, um genau zu sein in der Residentia Paolo VI, einem ganz besonders edlen Hotel, was uns einige Freunde ermöglicht hatten. Wir wohnten also quasi in direkter Nachbarschaft zu St. Peter und zum Heiligen Vater -was kann sich der Rompilger mehr wünschen?
Die nächsten Tage waren dicht gefüllt mit Sight-seeing (wir haben jedoch nur einen Bruchteil von Rom sehen können), Meßbesuchen zu unchristlichen Zeiten wie sieben Uhr morgens (wo man jedoch die wunderbare Gelegenheit hat, einen leeren Petersdom bestaunen zu dürfen) und grandiosem Essen (Das neu getraute Ehepaar kann voller Stolz sagen "We beat I Quattro Mori"). - Nebenbei gesagt: was Männlichkeitsfaktor in Sachen Essen betrifft, kann man Burger, Döner, sogar Epic Meal time vergessen: Porcetta schlägt sie alle. Die Porcetta-Stube (Er Buchetto) war klein, schlicht, drei lumpige Holztische standen herum, wo man sich zu schon anwesenden Gästen dazu setzte. Wein (sehr guten Landwein laut meiner Frau) gab es aus einem Saftglas. Auf dreieckigen Papierservietten wurde einem das Essen geliefert: Ein Brötchen (trocken) und FLEISCH. Sehr leckeres, mit Salz und Kräutern gewürztes Schweinefleisch. Kinder, DAS ist Essen!
Am Mittwoch, nachdem wir beim Campo Santo Teutonico die Messe besuchten, ging es ab zur Papstaudienz. Diese war sehr schön (Video ist hier zu sehen), es gab von einigen Pilgeruppen schöne musikalische Darbietungen, und hier sind besonders die Mexikaner zu erwähnen, die mit La Cucaracha etc auch schon vor der eigentlichen Audienz für großartige Stimmung sorgten.
Man sollte eigentlich ständig durch Rom mit einer Braut an der Seite gehen: Von allen Seiten hörte man Leute (speziell Frauen und Kinder) "Auguri!" rufen, Kinder wollten mit uns photografiert werden und ein Kurienkardinal (Burke, wenn ich es richtig sah) wünschte uns alles Gute. Na, wenn das nichts ist. Auf die Audienz selbst blicke ich mit 99.9% positiven und 0.1% gemischten Gefühlen zurück (es gab keinen Segen für Neuverheiratete :( ), dazu vielleicht später was. Wie man an der Gewichtung erkennt, geht es hier nicht um was total wichtiges und vor allem um nichts, was bei einem Rückblick auf die Reise was zu suchen hat.

Nach der Audienz trafen wir uns noch mit DER Bloggerin, d.h. mit Elsalaska. Bei angenehmen Aperitiven, wieder großartigen Essen (diesmal im La Vittoria) und schönen Gesprächen hatten wir nach der Audienz noch einen weiteren kleinen Höhepunkt unserer Reise.

Dann hieß es für uns Abschied nehmen von der Ewigen Stadt, mit dem festen Vorsatz, wiederzukommen. Ich mein, wir haben, wie es das GESETZ verlangt, Geld mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Trevibrunnen geworfen - ohne jemanden zu treffen. Wir sind quasi nun dazu verpflichtet, wiederzukommen.

Ich denke, man kann abschließen mit "Eine tolle Hochzeitsreise! Deo Gratias!"

Der Streß der letzten Tage (Doktor, standesamtliche und kirchliche Hochzeit, Einzug meiner Liebsten...), der Organisation der Reise und der Reise selbst (wir lagen ja nicht nur Cola schlürfend am Strand, sondern hatten letztlich ein fulltime program) forderte leider bei mir seinen Tribut; so hab ich mir, wie schon oben angemerkt, eine böse Erkältung zugezogen. Mir geht es jedoch schon wieder viel besser, was der Fürsorge meiner Ehefrau zu verdanken ist.

Samstag, Juni 16, 2012

Ein Promille Rumgemecker...

Wie im meinem Artikel über die Hochzeitsreise angekündigt, gab es eine kleine Sache bei der Papstaudienz, über die ich etwas unglücklich war, und zwar, daß es keinen besonderen Segen für Neuverheiratete gab bzw. daß nur die so genannten Prima Fila-Leute in näherem Kontakt mit dem Heiligen Vater treten konnten. Für uns Neuverheiratete war die Audienz einerseits zwar aus nächster Nähe (zweite Reihe, um genau zu sein, guckst Du hier auf Seite 34) was schönes und eine Ehre, jedoch hab zumindest ich mich doch primär am Monitor orientiert, denn schließlich hieß auch erste Reihe nicht, daß man in drei Metern Entfernung saß (was vollkommen verständlich ist!).

Es ist vollkommen klar, daß für den Heiligen Vater, nicht nur in seinem Alter sondern bei all den Widerfahrnissen, mit denen der diabolos die Kirche gerade beutelt (vatikan leaks etc), eine solche Audienz was sehr anstrengendes ist. Daß dementsprechend die Anzahl der Menschen, die ein kurzes Gespräch mit ihm führen können, begrenzt wird, ist klar. Und sicherlich haben die Prima Fila-Damen und Herren es wirklich verdient, eben Prima Fila zu sein, ich möchte auch nicht über sie meckern. Es geht mir auch nicht darum, daß man etwas betrübt darüber ist, daß, nachdem man doch als nicht gerade reiches Ehepaar ein wenig Kosten und Mühen (man erinnere sich an die Geschichte mit Hermes!) auf sich nahm, man nur vom offizellen Vatikanphotographen abgelichtet wurde (im Video hab ich uns nicht gefunden). Nein, es ist weniger persönlicher Groll (auch wenn, man ist ja Mensch, er sicherlich eine Rolle spielte), sondern eher ein Gedanke dazu.

In einer Gesellschaft, in der das Wort der Kirche oft nicht mehr wahrgenommen wird, ist, wie man beispielsweise bei den Debatten um das Betreuungsgeld sieht, der Wert der Familie ziemlich ins Hintertreffen geraten. Selbiges läßt sich über Obamas Sympathie für die Homoehe sagen, generell für das Geseire "Na ja, wenn zwei sich lieben, sollen sie doch heiraten dürfen", für die Angriffe auf die Familie als kleinste unabhängige Zelle der Gesellschaft. Die ganzen "Heimchen am Herd"-Debatten zeigen, daß oft nur noch der einzelne "der es zu was gebracht hat" zählt, Ehefrau vs Powerfrau könnte man es subsumieren.
Hier wäre ein Zeichen der Kirche wichtig, daß man diese jungen Ehepaare schätzt, die (wir unterstellen eine gültige Ehe mit korrekten Intentionen) das Ziel haben, eine christliche Familie zu gründen. Sie sind schließlich die Bausteine der Gesellschaft von morgen.

Wie gesagt, ich möchte niemanden der Prima Fila Kandidaten am Zeug flicken, und es geht auch nicht darum, daß man diese bei den Audienzen ignorieren (oder nur kurz am Ende erwähnen) soll; es sind alles Leute, die sich für die Kirche sehr verdient gemacht haben. Aber auch hier ist doch auch der Wert des Menschen "der es zu was gebracht hat" zu sehen. Sicherlich "zu was gebracht" zum Segen der Kirche, aber trotzdem wird die Leistung eines Menschen (zu Recht) honoriert.

Bei aller Freude über die Audienz bleibt halt bei mir ein kleines Gschmäckle über, etwas Wehmut, daß, wenn mein Schatz und ich eine normale Familie gründen, wir dem Heiligen Vater nie näher als so weit kommen werden. Und dort doch meiner Meinung nach etwas ignoriert wurden.

Was wäre meiner Meinung nach eine Lösung? Na ja, ein kleiner Extrasegen wäre doch für uns noch drin gewesen. Kurz zwei, drei Worte daß viele Heiligen durch ihre Eltern die religiöse Erziehung genossen etc. - das wärs doch schon. Es werden schließlich Pilgergruppen aus aller Welt deutlich erwähnt, haben einen kurzen Moment, bei dem sich die Aufmerksamkeit auf sie konzentriert - das wär doch auch was für uns!

Wie dem auch sei - es war trotzdem eine schöne Audienz! Was mir sehr gefallen hat, war, wie nach der Audienz man von allen Seiten Gratulationen hörte :) Und da generell diese kleine Kritik nicht so wichtig wie die Freude ist, werde ich artifiziell diesen Post hinter die Hochzeitsreise schieben. Ich kleiner Schlingel.

Donnerstag, Juni 14, 2012

Freiburg - eine Nachlese

Nun war letzte Woche das Bloggertreffen, und es wurde schon viel im Internet darüber geschrieben - zu viel, um hier alles zu verlinken (aber auf den Blogs der Blogroll findet sich einiges). Sorry, wenn es bei mir länger dauerte, die werte Besitzerin der Ofenbank und meine Wenigkeit sind von Freiburg in die Ewige Stadt geflogen (unserer dritten Etappe der Hochzeitsreise), Bericht folgt btw.

Allgemein fand ich das Bloggertreffen sehr schön, eine gute Gelegenheit, um alte Freunde zu treffen und neue Menschen kennenzulernen. Es ist immer wieder erfrischend, die Menschen hinter den Blogs mal zu treffen. Sehr interessant und eindrucksvoll fand ich die Vorstellungsrunde, die quasi zu einer Art Zeugnisrunde ausartete; es ist wunderschön zu sehen, auf wie vielen verschiedenen Wegen der Herr uns in den Glauben (zurück)führt. Manche der erzählten Geschichten könnte man verfilmen.

Viel wurde über die Kapelle des Hauses, wo wir zu Gast waren, gemeckert. Nun ja, unter anderem, wie ich gestehen mußte, von mir; der Tabernakel war an der Seitenwand und kaum als solcher erkennbar. Christus war jedoch zugegen und es wurde eifrig gebetet und gesungen, wie man hier hören kann:


(danke an Peter Winnemöller für das schöne Video!)

Am nächsten Tag gab es einen Vortrag zum Thema Evangelisierung, an den sich Diskussionen im Stil eines World Cafés anschlossen. Dort ging es durchaus fetzig, aber jedenfalls an meinem Tisch fruchtbar zu. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde mit dem Referenten über Glaube, Vernunft, Neuevangelisierung etc. diskutiert, meiner Meinung nach eine sehr interessante Diskussion.

Durch ein Kofferschlamassel, daß an anderer Stelle erzählt wird, kommte ich bei der nächsten Session nicht beiwohnen, wo es ans Eingemachte ging und überlegt wurde, eine Art Gemeinschaftsblog zum Thema Credo zu starten. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich dieses Projekt entwickelt; persönlich finde ich es schade, daß man als Aufhänger das apostolische Glaubensbekenntnis genommen hat (Athanasius ftw!), jedoch werde ich jetzt nicht danach meckern.

Wie schon vorher gesagt fand ich das Treffen insgesamt schön, vor allem wegen des Zusammentreffens der unterschiedlichen Charaktere. Die katholische Bloggerszene oder Blogozese ist eben nicht ein uniformer Verein, sondern ziemlich heterogen, durchaus oft unterschiedlicher Meinung sind - wie man nun in Diskussionen quer durch die Blogozese verfolgen kann. Im ersten Impuls ärgerte ich mich darüber, denk aber inzwischen, daß auch ein Zeichen nach außen ist, wenn man sieht, daß wir eben kein gleichgeschalteter Haufen sind, sondern ein Haufen, der durchaus wild debattieren kann (und zeitweise muß).

Bleibt allen Beteiligten und vor allem Norbert Kebekus für die schöne Zeit zu danken!

Samstag, Juni 09, 2012

Für euch werte Leser kann ich doch nur mal schnell auf die, na, sagn wa mal Hymne des Bloggertreffens hinweisen: Tyrtaeus auf dem Weg gen Freiburg. Ick hab ma jefreut!

Freitag, Juni 08, 2012

Serious business is serious


Gefunden bei Lauda Sion

Bei der momentanen Vorstellungsrunde fühlt man sich ziemlich klein... jedenfalls eine sehr interessante Sache bisher!

Oh, hier die Twitterwall: Check it out

Dienstag, Mai 29, 2012

The Aftermath



Seit Samstag bin ich nun mit dieser jungen Dame verheiratet. Ich danke dem Herrn und Euch allen für das begleitende Gebet und die aufmundernden Kommentare! Die Hochzeit selbst war wunderbar und, passend zum gezeigten Bild (der Zusammenfassung einer Hochzeit beim grandiosen Webcomic Achewood) werde ich nun kurz erzählen, wie es war.

Schön war se! Wunderschön, um genau zu sein. Selbst Anhänger der außerordentlichen Form fanden die Messe "ordentlich", wir hatten wunderschöne musikalische Unterstützung, einen sehr guten und Lektor, zwei bloggende Trauzeugen (übrigens die besten Trauzeugen der Welt!) einen vor Freude weinenden Küster, den römischen Meßkanon mit allen 24 Ältesten und den Erzmärtyrern, yours truly in schickem Anzug und die schönste Frau der Welt noch schöner in Weiß.

Danach ging es ans Feiern! Im Mauersegler, einem sehr zünftigen Laden, haben wir gegessen, getrunken, Hochzeitstorte verzehrt und uns gut unterhalten. Ich fand es persönlich sehr schade, daß man als Gastgeber natürlich etwas von Tisch zu Tisch springen mußte, aber mir jedenfalls hat es gefallen. Generell war die Feier und die Tage danach ein kleines Bloggertreffen bzw. ein Treffen der Katholencommunity mit pluralistischer Erweiterung, waren doch auch einige nicht gläubige Freunde da. Soweit ich es mitbekam, haben sich die unterschiedlichen Ideologien durchaus gut verstanden. Daß das alles gut funktionierte ist allen Leuten zu verdanken, die uns bei der Organisation geholfen haben - Liebe Eltern, ihr seid die Besten! Ich hoffe, daß ich speziell den Eltern das getane irgendwie wiedergutmachen kann. Ganz besonders ist auch Yon, der Trauzeugin meiner Liebsten, zu danken, die extra etwas früher kam und weder Kosten noch Mühen scheute um uns zu helfen.

Am Pfingstmontag gab es dann noch im Anschluß an eine Messe im Institut Philipp Nerizu einem weiteren kleinen Bloggertreffen, in dessem Rahmen wir in einem nicht gerade nach Kleingeld schreienden Kaffee saßen und danach pakistanisch Essen gingen.

Ich danke Euch, Liebe Blogger und Freunde, für die gemeinsame Zeit, die schönen Gespräche, alles Gebet und alle Unterstützung auf diesem Weg und bete zu Gott, daß er Euch reich segnen möge! Ich denke, wir haben mit unserer Community wirklich einen wertvollen Schatz, man weiß sich aufgehoben, man ist vernetzt und hilft sich gegenseitig - Das alles ohne große Organisation. Ich habe hier bei Euch so viel gelebtes Christentum gesehen, so viel Unterstützung in den letzten Jahren erfahren, daß das alleine ein großes Zeugnis ist. Manchmal wird gefragt, ob die Blogozese christlich ist. Sie wäre doch oft sehr polemisch im Ton, ja, geradezu boshaft. Ich möchte nicht diese Kritik total negieren, aber oft sollte man sich an den Spruch "Hunde die bellen, beißen nicht" erinnern. Die Kettenhunde Seiner Heiligkeit mögen manchmal ziemlich bellen, aber dafür beißen sie nicht, sondern helfen, wenn es sein muß.

Montag, Mai 21, 2012

Schwester Robusta schlägt zu

Alipius hat seine Kultserie (kann man doch so sagen, oder?) Schwester Robusta nun mit einem Brettspiel beschenkt! Und mit Wallpapern, so daß man beim kommenden Bloggertreffen, wenn man dann ganz cool nen Cafe Latte schlürfend rumtwittert, den Bildschirmhintergrund des Laptops nicht nackt haben muß, sondern noch recht schnike ein passendes Hintergrundbild hat.
Kann also langsam zur Trademark werden (wobei, was heißt langsam?)!

Hier zeigt sich letztlich wirklich, was wirklich heiß und was lau ist: Jemand wie Alipius zieht Dinge durch, die ich mir vllt erträumt (oder mal angedacht) habe. Ich denke, Alipius ist mit sowas nicht nur ein gutes Beispiel für extrem cooler Geistlicher - das ist er ohnehin mit seinem nicht immer ganz orthodoxen Musikgeschmack -, sondern auch für Beharrlichkeit. Für mich jedenfalls ein Vorbild und eine Motivation.

Danke dafür, Alipius!

Dante und das Große im Kleinen

In einem Brief an Charlotte und Denis Plimmer am 8.2.1967 kommentierte Tolkien die letzte Fassung eines Interviews, daß er ihnen für das Daily Telegraph Magazine gab. In diesem Interview fragten sie ihn nach seiner Haltung zu Dante. Im Originalinterview antwortet Tolkien recht brüsk:

Dante ... reizt mich nicht. Er ist voller Tücke und Gehässigkeit. Seine kleinlichen Verhältnisse mit kleinlichen Menschen in kleinlichen Städten sind mir egal.


Diese Meinung revidiert Tolkien ein wenig im Kommentar (gottlob!):

Mein Ausbruch gegen Dante war allzu unbändig. Ich träume nicht ernstlich davon, an Dante gemessen zu werden, einem erhabenen Dichter. Zu einer Zeit haben Lewis und ich uns öfter Dante vorgelesen. Ich war eine Zeit lang Mitglied der Oxforder Dante-Gesellschaft ... Richtig bleibt, daß ich die "Kleinlichkeit" von manchen Stellen, von der ich sprach, als einen traurigen Makel empfand.


Dieses Ablehnen der Kleinlichkeit paßt natürlich zu Tolkien und seinem Mythos. Auch wenn man natürlich die Frage nach den Hobbits stellen kann meint er, denke ich, eher eine kleinstädtische Mentalität. Das Banale an so manchen Charakteren in Dantes Hölle etc. stört ihn anscheinend. Da sind dann Händler, Politiker, janz normale Menschen in Hölle, Fegefeuer und Himmel. Und Janz normale Leute sind, egal wie klein und gutbürgerlich sie sind, die Hobbits nicht; letztlich sieht man in den Hobbits eine gewisse romantische Vorstellung von ruhigem Leben, wie es bspw in Small is beautiful von Schumacher ein wenig Gestalt findet (oder an das Catholic land movement). So stark btw., daß einige Leute im Internet durchaus nach der Verbindung Distributismus (oder Agrarianismus) - Tolkien fragten.

Aber das unterscheidet sich natürlich vom kleinstädtischen, krämerischen so mancher Händler in Dante! Die sind so... banal!

Und hier denke ich übersieht Tolkien etwas großartiges an Dantes göttlicher Komödie: Diese kleinen Leben, dieser banaler Alltag der einzelnen Charaktere sind die Bausteine, aus denen das grandiose Jahrtausendwerk von Dante zusammengesetzt ist. Letztlich ist das doch eine schöne Botschaft für uns: Ich der Physiker (oder eher der, ich wag es kaum auszusprechen Physikalische Chemiker, wie banal ;) ), Du, der Leser, was immer Du machst, wir alle sind Teil des noch viel größeren Epos! Nein, wir schreiben mit Gott diesen Epos mit, der in seiner Gesamtheit unvorstellbar viel größer und gewaltiger wird als die göttliche Komödie!

Letztlich erinnert das doch auch an Dinge, die Franz von Sales und Josemaria Escriva über das alltägliche Leben sagten. Mir jedenfalls half Dantes göttliche Komödie zu sehen, an was für einem gewaltigen Spektakel ich teilnehme, wenn ich ohne Murren das Geschirr abwasche, um es mal platt auszudrücken.

Bleibt mir nur noch, auf einen meiner Meinung nach schönen Artikel über die göttliche Komödie auf word on fire hinzuweisen.

Sonntag, Mai 20, 2012

NUN GILTS ERST RECHT ;)

Nee, nicht wegen der Doktorarbeit, diesmal wegen einer nicht so profanen Sache:

In nun sechs Tagen werde ich mit meinem standesamtlich angetrauten Weibe in den Heiligen Bund der Ehe treten. Dafür doch bitte Gebet.

Mein Schatz und ich versuchen (mehr schlecht als recht, as I would say) dieses verlängerte Wochenende zur Sammlung zu nutzen, bereiten unsere Beichte vor, RÄUMEN WIE BEKLOPPT HERUM, müssen noch so einiges organisieren und freuen uns, den Segen der Armut am eigenen Leibe zu erleben (sprich: sind grad abgebrannt wie Pommernland) - es ist eine stressige, schwierige, aber wunderschöne Zeit, kann ich euch sagen. Betet doch mal dafür, daß auch von der Profanen Ebene her alles klappt!

Mittwoch, Mai 16, 2012

"Wenn sich Gott offenbart, würde ich an ihn glauben"

Vor kurzem hatten meine Liebste und ich einen wunderschönen Abend bei einem atheistischen Freund. Er hat grandios gekocht, es gab wohl das männlichste, was man aus Schokolade machen kann (ohne Zusatz von Bacon), wir haben SCHTONK! gesehen und uns wortwörtlich bis in die frühen Morgenstunden über Gott und die Welt unterhalten.

Beim Thema "Gott" sagte der Freund, er würde an Gott glauben, wenn dieser sich offenbaren würde. That kept me thinking. Nichts gegen meinen guten Freund und ehemaligen Trainingspartner (hoffentlich auch Trainingspartner in spe, da ich doch hoffentlich mal wieder trainieren gehe!), ich will ihm konkret auch nichts unterstellen, genauso wenig den Atheisten, die so denken. Da kann wirklich lauteres, nach der Wahrheit strebendes Denken eine Rolle spielen, ein Denken, was ich besagten Freund unterstelle.

Aber - ist das für uns Menschen wirklich so einfach? Wir sehen Gott und POOF - Christen. War das mit Christus so? Es gibt da in Johannes die recht eindrückliche, dramatische Geschichte vom Blinden (Joh 9,13-34). Da wird ein Mensch, der seit seiner Geburt blind war, geheilt. Es ist vollkommen nachvollziehbar für alle beteiligten, daß dieser Mensch auf einmal sehen kann. Es besteht ein direkter kausaler Zusammenhang (Jesus schmiert ihm Erde, mit Speichel gemischt auf die Augen, übrigens eine Sache, die ansonsten nie klappte, wenn es denn nicht Jesus ist) - und die Pharisäer wollen die Wahrheit einfach nicht hören.

Einige Zeit später wird eben jener Jesus, der sich "Sohn Gottes" nennt, gekreuzigt. Man verhöhnt ihn, schlägt ihn, läßt ihn raten, wer das war, guckt, "ob wirklich Elija erscheint" - und merkt nicht, daß sich die Prophezeihung Weisheit 2, 18-20 sich fast wortwörtlich erfüllt.

Zwei weitere Beispiele, viele Jahre später. Ein Sonnenwunder von Fatima. Wieder herrscht zwischen einer, sagen wir mal "Sonnenanomalie" und den Erscheinungen ein kausaler Zusammenhang. Es gibt massen an Zeugen. Und - trotzdem reicht es nicht! In Zeitoun erscheint die Gottesmutter über einer Kirche (einer KIRCHE!), ja, sie wird sogar von Moslems verehrt, aber trotzdem bekehren sie sich nicht!

Ich will hier nicht eine Liste von "Gottesbeweisen" zusammenstellen, aber nur aufzeigen, daß - ja, daß ich mich einfach frage, ob man sich als Atheist so sicher sein kann, wirklich dann zu glauben. Werden sich alle Leute bekehren, wenn man über das gesamte Firmament des Himmels eine Erscheinung Christi sieht und überall auf Erden, jeder in seiner Sprache mit einer Booming Voice hört "DAS MEIN SOHN, AUF IHN SOLLT IHR HÖREN"? Really, auf einmal?

Nichts für ungut, aber vorher werden erstmal die Gender-Experten monieren, daß es eine Männerstimme und ein "Sohn" war.

Das Problem ist doch nicht, daß es keine Gottesbeweise gibt, sondern, daß Leute ihren Gottesbeweis haben wollen. Christus sollte vom Kreuz steigen, pfeif auf die Finsternis seit der sechsten Stunde!

Genügend gemeckert, aber was macht man daraus? Ich muß ehrlich sagen, daß ich das gerade konkret nicht weiß. Man muß auf jeden Fall wieder - und ich bemühe mich das immer mehr zu tun - darauf abheben, daß das Christentum die Wahrheit, nicht "meine ÜBerzeugung" oder gar Meinung ist.

Samstag, Mai 12, 2012

Ein neuer!

Ein neuer Weblog, der durchaus angenehm vernerdet wirkt, ist mir gerade auf den Bildschirm gesprungen! Ein leicht zynischer Zeitgenosse, der, wie ich denke, sicherlich für frischen Wind sorgen wird.

Willkommen!