Johannes ruft dazu auf, mal seine Hits und Antihits aus den Teenie-Tagen zu posten.
Ick war ja, merkt man auch an einigen Stellen der Lektüre dieses Weblogs, dem Metal durchaus zugewandt. Dementsprechend läßt sich ja die Frage stellen: "Phil, welches Stück Musik hat Dich verdorben?"
Well, über Dog eat Dog und Biohazard kam ich endgültig auf den harten Trichter (vorher waren die Ärzte sicherlich für einen Weg in Richtung Gitarrenbetonte Musik verantwortlich). Bei letzterer Band war ich auch auf dem ersten Konzert seit ich mal als kleines Kind bei der EAV war - aber das heb ich mir für "Los Wochos - was hörten wir als Kiddies" auf. Und war noch jung genug zu pogen. Alter, war das ein Pit...
Jedoch muß man streng genommen sagen, daß wir schon vorher eine Kassette von einem Freund bekamen, auf der drei Lieder von Paradise Lost drauf waren, alle drei vom Album Icon. Wenn ich mich recht erinnere die drei ersten. Er hat uns dann noch das ganze Album auf Kassette gegeben.
Zu Beginn war ich fasziniert, dann fand ich es zu hart und dann, dank Dog Eat Dog und Biohazard, fand ich es wieder grandios. Und so kams zum Metal.
Hier ein Lied vom Album, leider in einer ziemlich schlechten Live-Version, was wenig von der Atmosphäre einfängt, die mich an dem Lied so faszinierte.
So, was waren meine Antihits? Ich fand damals Hip Hop - als guter Metaller etc. - tierisch scheiße. Dementsprechend fand ich Wu-Tang blöd - ehrlich gesagt, ohne sie wirklich zu kennen! Ich konnte kaum vor mir selbst zugeben, daß ich Brooklyn Zoo und Deadly Medley schon ziemlich gut fand - dafür war ich doch zu freiwillig uncool! Inzwischen muß ich gestehen, daß ich Wu durchaus öfter als alle oben genannten Bands höre. In dem Sinne, Spin it:
Sonntag, Februar 03, 2013
Mittwoch, Januar 30, 2013
Wurst bekommen ;)
Ich hatte vor kurzem euch um Gebet gebeten. Wie vielleicht der eine oder andere schon ua bei kath.net nachlesen konnte, hat sich das Bundesverfassungsgericht (KORREKTUR: BUNDESVERWALTUNGSGERICHT, ARGH) für die Jungenschule entschieden.
Deo Gratias kann man da nur sagen! Und Euch für das Gebet danken! Begleitet doch das Vorhaben weiter mit - ich werde es auch tun - denn ich bin mir sicher, daß es noch mindestens einen medialen Sturm geben wird.
Deo Gratias kann man da nur sagen! Und Euch für das Gebet danken! Begleitet doch das Vorhaben weiter mit - ich werde es auch tun - denn ich bin mir sicher, daß es noch mindestens einen medialen Sturm geben wird.
Dienstag, Januar 22, 2013
Es geht um die Wurst!
Liebe Lesende, ihr verhaltet euch ähnlich still wie ich ;) Aber falls ihr das lest, würde ich Euch gerne um ein wenig Gebet bitten.
Am 30.1.2013 wird per Bundesverwaltungsgericht letztlich entschieden, ob eine Elterninitiative eine monoedukative Jungenschule in Potsdam gründen darf. Da diese Schule "Opus Dei-nah" ist, ist das natürlich aus der Sicht gewisser Leute eine Frechheit; man kann auch sagen, daß gewisse Organe des Landes Brandenburg auf Steuergelder dagegen klagen.
Vor den Instanzen unterhalb des BVG wurde zugunsten der Jungenschule entschieden, nun wäre das eine letzte juristische Hürde. Falls hier gegen die Jungenschule entschieden wird, müßte diese Initiative sämtliche Gerichtskosten tragen (von der ersten Instanz an), was das Ende dieser Idee bedeuten würde. Da dieser Prozess von Freunden und Gegnern der Monoedukativen Schulen im ganzen EU Raum beobachtet wird, geht es bei diesem Prozeß anscheinend sogar um deutlich mehr als diese Schule.
Ich selbst bin koedukativ "beschult" worden und mir geht es, genau so wie den Initiatoren der Schule, nicht darum, zu behaupten, Koedukation wäre des Teufels. Es sollte doch aber in einem angeblich pluralistischen Land die Möglichkeit geben, ein Kind auf eine monoedukative Schule zu schicken, falls Eltern dies wünschen. Dementsprechend bete ich für ein "Ja" bezüglich der Jungenschule und lade den werten Leser ein, es mir gleich zu tun.
Am 30.1.2013 wird per Bundesverwaltungsgericht letztlich entschieden, ob eine Elterninitiative eine monoedukative Jungenschule in Potsdam gründen darf. Da diese Schule "Opus Dei-nah" ist, ist das natürlich aus der Sicht gewisser Leute eine Frechheit; man kann auch sagen, daß gewisse Organe des Landes Brandenburg auf Steuergelder dagegen klagen.
Vor den Instanzen unterhalb des BVG wurde zugunsten der Jungenschule entschieden, nun wäre das eine letzte juristische Hürde. Falls hier gegen die Jungenschule entschieden wird, müßte diese Initiative sämtliche Gerichtskosten tragen (von der ersten Instanz an), was das Ende dieser Idee bedeuten würde. Da dieser Prozess von Freunden und Gegnern der Monoedukativen Schulen im ganzen EU Raum beobachtet wird, geht es bei diesem Prozeß anscheinend sogar um deutlich mehr als diese Schule.
Ich selbst bin koedukativ "beschult" worden und mir geht es, genau so wie den Initiatoren der Schule, nicht darum, zu behaupten, Koedukation wäre des Teufels. Es sollte doch aber in einem angeblich pluralistischen Land die Möglichkeit geben, ein Kind auf eine monoedukative Schule zu schicken, falls Eltern dies wünschen. Dementsprechend bete ich für ein "Ja" bezüglich der Jungenschule und lade den werten Leser ein, es mir gleich zu tun.
Sonntag, Januar 06, 2013
Lasst uns neue Kathedralen bauen!
Phil: Dies ist ein meiner Meinung nach sehr guter Denkanstoß von meinem Vater. Er hat auch schon vor fast drei Jahren diesen Artikel beigesteuert. Doch nun übergebe ich an den Autoren.
Der Berliner Erzbischof Kardinal Woelki hat am 1. Advent einen Hirtenbrief zur Gründung von „pastoralen Räumen“ verlesen lassen, die schließlich bis 2020 die Bildung neuer Großpfarreien mit weniger Pfarrern zum Ziel haben.
Die Feier der Eucharistie tritt in den Hintergrund - wenn weiterhin „nur“ unsere kleinen „Dorfkirchen“ zur Verfügung stehen. Sie reichen für die großen Gemeinden der Zukunft nicht aus. Die Zahl der Gottesdienstbesucher wird weiter zurückgehen; nach meiner Beobachtung hat sie schon nach den letzten Zusammenlegungen in meinem Bistum abgenommen.
Hochgebet und Eucharistie sind Kern unserer fast 2000 Jahre alten Liturgie, die auf den Gottesdiensten in den Synagogen und dem Tempel in Jerusalem gegründet ist.
Wenn es in Zukunft weniger Priester gibt, muss die Feier der Eucharistie - unser Allerheiligstes - in neuen Kathedralen stattfinden, deren erste in einer langen Reihe nach den Worten ihres Architekten Antoni Gaudí die „Sagrada Familia“ in Barcelona ist.
Wenn wir uns solche Bauten zum Ziel setzen, sind kleinlichen Streitereien um konservative und liberale Haltungen, alte und neue Liturgie u.s.w. vergessen. Wir alle - alte und junge, Laien, Priester und Ordensleute - wirken an Planung, Finanzierung, Bau und damit der Überwindung der zweifellos großen Schwierigkeiten mit.
Vergessen ist die Resignation, die der Kölner Weihbischof Schwaderlapp am 2. Advent sinngemäß eine Hauptsünde der heutigen Zeit nennt und aufgrund derer viele Christen heute meinen, dass die Zahl der Gläubigen immer weiter schrumpfen muss. Muss sie aber nicht: Es gibt Leute die behaupten, dass die Christen spätestens Ende dieses Jahrhunderts die substantielle Mehrheit der Weltbevölkerung stellen werden.
Unser Glaube führt uns mit dem Bau von Kathedralen in eine Zeit, die fast vergessen ist: die des Fortschritts - nicht mehr „Sparen“ = Einschränkung ist das Ziel, sondern „bevölkert die Erde, unterwerft sie euch“. Wir haben nicht nur „die eine Erde“, sondern auch die Meere, andere Planeten und vor allem den Himmel.
Und hier auf dieser Erde suchen viele, viele Menschen Christus; sie sehen aber nur unsere kleinen von der atheistischen, pseudowissenschaftlichen Welt abgekapselten Gemeinden und wissen nicht, wie sie ihn finden können. Wir brauchen sichtbare Zeichen zur Ehre Gottes für uns, unseren Glauben und die vielen, die sich gerade hier in Europa von der Kirche abgewandt haben.
Glaube heißt doch nicht „Du musst nur glauben“, sondern Glaube ist Wahrheit, ist Liebe, die sich nicht nur mit der Bibel beweisen lässt. Die Wahrheit, die Liebe sind universell. Wir müssen sie strahlen lassen mit und durch den Bau von neuen großartigen Kathedralen, die sich mit neuen revolutionären bisher undenkbaren Materialien und Berechnungen verwirklichen lassen.
„Und das Licht leuchtet in der Finsternis /
und die Finsternis hat es nicht erfasst.“
und die Finsternis hat es nicht erfasst.“
Montag, Dezember 31, 2012
Jahresendgruß...
... nicht von mir, sondern von der größten Autorität des Trollatheismus Richard Dawkins: Noch schlimmer als Kindesmißbrauch ist es, katholisch erzogen zu werden.
Ich kann da ja natürlich nicht mitreden, ich bin ja ein Konvertit, aber ihr cradle catholics da draußen findet das sicherlich recht ....interessant.
Zugegebenermaßen ist der Fall, den er erzählt (ein katholischer Priester sagt über einen verstorbenen Protestanten, daß dieser auf jeden Fall in der Hölle schmort) nicht gerade ein Beispiel für gute Seelsorge, aber eben auch kein gutes Beispiel für Katholizismus. Aber den Unterschied muß man nicht machen.
Ich kann da ja natürlich nicht mitreden, ich bin ja ein Konvertit, aber ihr cradle catholics da draußen findet das sicherlich recht ....interessant.
Zugegebenermaßen ist der Fall, den er erzählt (ein katholischer Priester sagt über einen verstorbenen Protestanten, daß dieser auf jeden Fall in der Hölle schmort) nicht gerade ein Beispiel für gute Seelsorge, aber eben auch kein gutes Beispiel für Katholizismus. Aber den Unterschied muß man nicht machen.
Dienstag, Dezember 18, 2012
Alle Jahre wieder
Alle Jahre wieder
wird sich groß empört
es ist ihnen zuwider
"CHRIST WIRD NICHT VEREHRT
Die Märkte tu ich hassen
sie kotzen tierisch an
wie Leuts ihr Geld verprassen
für'n "Colaweihnachtsmann"
Gott hat mich viel lieber
denn ich sitz hier zuhaus
und mecker herzlich
über den ganzen Weihnachtsgraus
Denn Frohsinn und Vergnügen
ist uns unbekannt
Ich müsste ehrlich Lügen
hätt Brauchtum das je gekannt"
(EDIT: Korrekturlesen würde helfen. Sorry für die inexistente Formatierung. Grmbl) Oder so ähnlich. Nun weiter im Prosa. MANN, bin ich genervt. Und nein, NICHT vom Weihnachtstrubel! Ja, es ist erst Adventszeit, ja, Jesus Christus wird vergessen, das ist alles schlimm und ärgerlich. Und das ist erst die Spitze des Eisberges. Also ja, an sich könnte ich Gründe verstehen, sich zu ärgern. Aber Mensch, Christus ist in Anmarsch! Er kommt! Sollen wir uns wirklich die Adventszeit durch miesepetriges rummeckern verderben lassen? Können wir nicht wenigstens, wenn schon alle Welt beim Glühwein stehen bleibt, zur Rorate-Messe gehen? Am Adventssonntag kann man in froher Erwartung des kommenden Weihnachtsfests gerne diesen Glühwein dann sogar mit den Heiden trinken (ok, in meinem Fall wurde es immer ein Langos - klasse Zeugs, ich sags Euch).
Um es mit einer grandios blöden American Atheists-Kampagne frei zu sagen (und Mythos im Sinne von Tolkien verstanden):
Keep the merry AND the myth!
wird sich groß empört
es ist ihnen zuwider
"CHRIST WIRD NICHT VEREHRT
Die Märkte tu ich hassen
sie kotzen tierisch an
wie Leuts ihr Geld verprassen
für'n "Colaweihnachtsmann"
Gott hat mich viel lieber
denn ich sitz hier zuhaus
und mecker herzlich
über den ganzen Weihnachtsgraus
Denn Frohsinn und Vergnügen
ist uns unbekannt
Ich müsste ehrlich Lügen
hätt Brauchtum das je gekannt"
(EDIT: Korrekturlesen würde helfen. Sorry für die inexistente Formatierung. Grmbl) Oder so ähnlich. Nun weiter im Prosa. MANN, bin ich genervt. Und nein, NICHT vom Weihnachtstrubel! Ja, es ist erst Adventszeit, ja, Jesus Christus wird vergessen, das ist alles schlimm und ärgerlich. Und das ist erst die Spitze des Eisberges. Also ja, an sich könnte ich Gründe verstehen, sich zu ärgern. Aber Mensch, Christus ist in Anmarsch! Er kommt! Sollen wir uns wirklich die Adventszeit durch miesepetriges rummeckern verderben lassen? Können wir nicht wenigstens, wenn schon alle Welt beim Glühwein stehen bleibt, zur Rorate-Messe gehen? Am Adventssonntag kann man in froher Erwartung des kommenden Weihnachtsfests gerne diesen Glühwein dann sogar mit den Heiden trinken (ok, in meinem Fall wurde es immer ein Langos - klasse Zeugs, ich sags Euch).
Um es mit einer grandios blöden American Atheists-Kampagne frei zu sagen (und Mythos im Sinne von Tolkien verstanden):
Keep the merry AND the myth!
Sonntag, Dezember 16, 2012
Leben in einer neuen Stadt
Falls noch Leute hier lesen, ist es natürlich Zeit für eine Entschuldigung - wobei, ich glaube, das war nicht mal die längste Durststrecke auf dem Blog -. Es tut mir leid, daß ich zur Zeit nichts, aber auch gar nichts schreibe. Sicherlich liegt das daran, daß ich durch die Massen an schlimmen oder zumindest nervigen Themen irgendwie nicht die Lust verspüre, mich dazu zu äußern, vor allem hat die Blogozese dazu oft schon passend genug Stellung genommen. Alles weitere von meiner Seite wäre uninspiriert, flach, und vor allem oft Tage zu spät.
Zum zweiten sind wir hier zwar schon langsam angekommen, aber noch nicht am Ende des Prozesses angekommen. Davon sprechen nicht nur die noch nicht ausgepackten Kartons, sondern beispielsweise das "warm werden" mit unserer Gemeinde und dem, was wir hier an geistlichen Leben haben. Das ist nämlich in Vergleich zu Berlin nicht ganz so viel (ach nee!): Wir haben eine (in Buchstaben E I N E) Gemeinde, die alle ein bis zwei Monate Nightfever veranstaltet, eine Studentengemeinde und das wars auch schon fast. Meine geistliche Heimat, das Opus Dei, ist recht weit entfernt, eine Alte Messe ebenso, lateinische Messen kommen einmal im Jahr vor und Beichten will - da es nur einen Beichttermin, zu dem ich gehen kann, gibt, geplant sein. Eine Lesung wird mit den Worten "Worte aus der Heiligen Schrift" abgeschlossen und der Embolismus wird weggelassen, das kann schon wehtun, wenn man es anders gewöhnt ist.
Das ist alles kein rumgenöhle, es beschreibt eher die Startschwierigkeiten. Inzwischen bin ich jedoch mit der Gemeinde trotz allem ganz glücklich. Die Roratemessen sind sehr schön in ihrer Schlichtheit und wecken wirklich eine Erwartung auf die Ankunft des Herrn. Speziell der Kaplan ist sehr sympathisch und auch unser Gemeindepfarrer ist, wenn man mit ihm warm wird, ok.
Ich denke, ich werde hier langsam heimisch und werde dann auch wieder hier mehr schreiben. Habt Geduld mit mir ;)
Samstag, November 24, 2012
Laudato si, mi signore, per sora nostra morte corporale
Ein Part Franziskus' Sonnengesang, der gerne ignoriert wird (wie in dem, öhm, sicherlich auf seine Art grandiosen "Laudato Si" von, Gott hab ihn selig, Hw Knotzinger), ist seine Strophe zum Tod.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod; ihm kann kein lebender Mensch entrinnen. Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben. Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden, denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.Selbst in einem Buch, daß sich um eine franziskanische Spiritualität im Alltag bemüht, wird zwar darauf eingegangen, daß Franziskus den Tod im Leben willkommen heißt - ähnlich wie in der letzten Strophe des meiner Meinung nach grandiosen "Es ist ein Schnitter, der heißt Tod" in der das ansonsten drohende "Hüt Dich, schöns Blümelein" durch ein "Freu Dich, schöns Blümelein" ersetzt wird. Jedoch scheinen die Quellen, die ich las, mit der fett gedruckten Zeile nichts anfangen zu können. Ihnen sei es verziehen, auf den ersten Blick finde ich auch, daß die Zeile in den Rest des Liedes nicht zu passen scheint. Es ist so ähnlich wie in einem der schönsten Psalmen, dem Psalm 139. Wie ein Bruch (und als solcher oft behandelt), ruft der Psalmist auf einmal "Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten!" und einen Absatz lang wird kübelweise Häme über den Frevler gekippt. Was ist es, was den Psalmisten wie auch Franz von Assisi inmitten des schönsten Lobpreis auf einmal solch finstere, drohende Töne anstimmen läßt? Ich weiß es natürlich nicht genau, aber vielleicht muß man hier eine Einheit vermuten: Franz von Assisi sieht die Welt, die Gott so wunderbar gemacht hat, er sieht den Tod, der doch auch nur der Beginn des wahren Lebens mit Gott ist - und er, der seiner Berufung wegen schwerste Ablehnung erfuhr, sieht auch den gerechten Gott. Den Gott, der den Bösen neben den Guten nur dann am himmlischen Mahl teilhaben läßt, wenn der böse bereut und sich bekehrt. Ich habe in letzter Zeit häufiger über eine billige Kalenderweisheit nachgedacht nämlich "Der Klügere gibt nach". Häufig wird diese "Weisheit" (zu recht) zynisch kommentiert mit "Ja, deshalb wird die Welt von Dummen regiert". Warum gibt aber der Klügere, oder allgemein gesagt, der Gerechte dem Frevler gegenüber nach? Fangen wir rein weltlich an: Warum hat bspw mein Vater mir nicht bezüglich eines Grobians, der mein Pausenbrot klaute, mir den Tipp gegeben "Immer kräftig in die Eier treten". - Gut, weil, wenn dann ich eher der Grobian war (wobei, auch nicht wirklich... aber lassen wir das, es ist ein fiktives Beispiel), aber auch, weil man dieses Problem bspw. im größeren Stil besprochen hat. Oder gemerkt hat, daß der Grobian, der aus einer oberen Klasse kam und schon einen Schulverweis hat, eh in einem Monat weg ist. Sprich: Weil es eine höhere Instanz gab, die für die Gerechtigkeit bezüglich des "Klügeren" gesorgt hat. Nur wenn es Gerechtigkeit gibt, kann der Klügere, im Vertrauen auf diese Gerechtigkeit, überhaupt nachgeben. Wenn es diese nicht mehr gibt - wenn wir von pausenbrotklauenden Grobianen regiert werden - dann ist es vielleicht die Pflicht des Klügeren, eben nicht nachzugeben sondern der Gerechtigkeit eine Stimme zu verleihen - so, wie es die Propheten des Alten Bundes und viele Heilige und Gerechte in Neuen Bund taten. Und hier kommen wir zur überweltlichen Dimension: Gott ist jedem gegenüber, der seine Barmherzigkeit annehmen will, barmherzig. Sehr schön wird das für einen Spätbekehrten im Moment der Taufe klar: Woher Du auch immer kommst, Gott nimmt Dich an. But here's the catch: Gott ist nicht beliebig. Er liebt jeden Menschen, findet aber vieles schlecht, so zum Beispiel das Gebaren des Pausenbrotklauens auf dem Schulhof und in der Politik. Es gibt eben den Unterschied zwischen dem, der Pausenbrot geklaut hat und dem, der Pausenbrot klaut. Und ich denke, das ist Franz von Assisi und dem Psalmisten bewußt gewesen. (wird hoffentlich bald mal wieder mehr hier geben, aber das mal als Lebenszeichen)
Sonntag, November 04, 2012
Lebenszeichen
Irgendwie komme ich zur Zeit nicht zum Bloggen, wie man vielleicht sieht. Ich komme nicht mal dazu, andere Blogs zu lesen. Dabei habe ich schon durchaus Freizeit, ist ja nicht so, daß ich nun auf der Arbeit wohne. Leider zocke ich in meiner Freizeit z.Zt. recht viel Tales of Maj'eyal, ein Spiel, daß ich euch allen ans Herz legen kann (auch wenn ich da cheaten muß....). Uuuund ich habe noch ein Spiel für mich entdeckt, daß sich How to host a dungeon nennt - und wozu man nicht mal einen Computer braucht, wow!
Ansonsten haben meine Liebste und ich uns gut eingelebt, leben aber, träge wie wir sind, zum Teil immer noch zwischen Kartons - also noch ein Projekt, was mich vom Bloggen abhält. Immerhin habe ich beim Weblog das Ja des Glaubens nun endlich einen Artikel geschrieben.
In der Hinsicht wird zumindest dort desöfteren was kommen, generell hab ich jedoch gerade etwas eine Blogger-Flaute. Sicher, es gäbe viele Themen, über die man sich entweder aufregen könnte (bspw ein abgefackeltes JOBMOBIL in Berlin...), aber na ja, darüber nun zu schreiben.... na ja.
Eigentlich wollte ich was zu Halloween schreiben, frage mich jedoch nun, ob es nicht eher peinlich wäre, das nach Halloween zu tun. Vielleicht schreibe ich einfach den Artikel, setze aber die Post-Option auf 31.10.2013, höhö... Ernsthaft: da nicht nur das Brauchtum der Helloween-Befürworter, sondern auch das der Kritiker, vorhersehbar ist, kann der Artikel ein Jahr warten.
Wahrscheinlich werde ich einfach etwas öfter mal wieder die einschlägigen Blogs besuchen, dann weiß ich wieder, was es zu bloggen gibt :) Problem ist sicherlich, daß ich nicht, wie zu Zeiten der Doktorarbeit, tagsüber, wenn eine Messung läuft, locker-flockig meine Bloglist durchstöbern kann. Aber ich werd schon was schreiben, versprochen!
Samstag, Oktober 13, 2012
Hello from Lobeda!
... ein kurzes Lebenszeichen.
Yours truly war im letzten Monat im Dauerstreß (eigentlich Dank Abschluß der Doktorarbeit, Hochzeit, Einzug der Liebsten, Arbeitssuche und schließlich Umzug schon länger), da ich meiner neuen Arbeit hinterhergezogen bin. Wie der Titel erahnen läßt wohne ich nun im Raum Jena, jener Stadt, die Lobeda seit 1946 als Stadtteil hat (oh, habt ihr gesehen, was ich da tat? In Sachen Kalauern glüh ich gerade!). Wir wohnen sehr schön, haben von einer Wohnungsseite Blick auf die Lobdeburg und von der anderen in die Berge (also, für Berliner Verhältnisse Berge, wir sind im Mittelgebirge hier). Meine neue Arbeitsstelle ist toll und ich danke dem Herrn, daß es geklappt hat.
Das einzige, was mir hier in der Gegend TIERISCH auf die Zwölfe geht ist das Wort "ausgeschalten". Oder "eingeschalten". Oder "aufgeschalten". Jenenser scheinen ohnehin viel zu schalten.
Ick bin ja wirklich kein Grammar Nazi, aber ARGH! Das hab ich schon in Berlin gehasst!
Ansonsten scheint Jena Wortspiele mit Jena zu lieben (was zu Kranunternehmen wie "Jenkran" und der bekannten Firma Jenoptik führt), übersehen aber das imho schönste Wortspiel: Ein Sanitätsunternehmen in Lobeda könnte sich wunderbar Klobedarf in Lobeda nennen.
Was ich etwas schade finde, ist, daß es hier genau EINE katholische Kirche gibt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftiges, wenn man, wie in Berlin, Gemeindehopping durchaus gewohnt war. Aber Berlin ist nicht weit entfernt, und da ich (Gloria in excelsis deo!) nun zum zweiten Mal Onkel geworden bin, auch mehr als nur eine Reise wert.
Meine Liebste und ich werden uns hier noch weiter einrichten müssen, diesen Monat (Umzug ist teuer) etwas knapsen müssen, aber ich hoffe doch sehr, daß ich wieder desöfteren was hier schreiben werde!
Zum Marsch für das Leben, zur Blasphemiedebatte, zum Jahr des Glaubens, zur Piusbruderschaft - dudes, es gibt an sich viel zu schreiben! Ganz davon abgesehen, daß eine Betrachtung vom fünften schmerzensreichen Geheimnis seit einigen Monaten in Versatzstücken Gehirnkapazität besetzt hält und niedergeschrieben werden will.
Dienstag, September 11, 2012
Betrachtungen, please!
Soweit ich mitbekommen hab, hatten ein paar Blogger Interesse am Schreiben von Betrachtungen für die geplante Rosenkranz-App angemeldet. Falls dieses Interesse weiter besteht, bitte ich Euch, mir eine Mail zu schreiben, ich kann euch dann freischalten.
Keine Zeit für Kirche
Hier gibt es einen Kommentar eines praktizierenden Protestanten, der gleichzeitig Fußballtrainer bei Borussia Dortmund ist. Er sagt, er habe sich mit 13,14 Jahren entschieden, am Sonntag dem Fußball den Vorrang zu geben; im Rest der Woche habe er noch genügend Zeit, den Herrn zu ehren.
Was mich daran wundert sind zwei Dinge. Gut, bei dem einen kenne ich mich bei den Evangelen nicht aus. Gibt es in jeder Gemeinde nur einen Sonntagsgottesdienst? In meiner katholischen kann ich Samstag 18h zur Vorabendmesse, Sonntags um neun und 11:30h und abends um 19h gehen. Das ist nun sehr, sehr viel, zusätzlich habe ich in Berlin massenhaft Kirchen um mich, die zu noch anderen Zeiten die Sonntagsmesse zelebrieren. Das mag bei ihm anders sein, vielleicht gibt es in Dortmund auch nur eine Kirche, die nur einen Gottesdienst anbietet, wer weiß.
Das zweite jedoch ist mir wichtiger: Eine Stunde ist zu viel? Klar, ich weiß nicht, was der werte Herr Fußballtrainer im Rest der Woche religiöserseits tut und vielleicht bin ich wirklich zu stino-konservativ, daß ich den Sonntag als ersten Tag der Woche, als Tag der Auferstehung ernst nehme, aber - eine Stunde sind immer noch nicht mal ein Prozent der restlichen Woche.
Mich erinnert das an einen youtube-Kommentar zu einem Film, in dem es heißt, daß der Protagonist mit seinen Eltern dreimal in der Woche in die Kirche ging: "THREE TIMES A WEEK! Come on, get a life!" - Drei Stunden lenken also angeblich vom Leben ab. Drei kleine Stunden. "THREE HOURS! Come on, do the math!"
Ich mein, mir geht es auch oft am Sonntag so, daß die Trägheit der sündigen Masse mich am Boden halten will, sprich, daß ich mich quasi zur Messe quäle. Klar, ich hab auch meine Zeiten der Trockenheit, gerade diesen Sonntag wäre ich am liebsten (der gute Philman war etwas krank) im Bett geblieben. Die werte Gemahlin hat mir dann in den Hintern getreten und so sind wir doch noch zur Kirche gegangen. Die Messe war, wie so oft bei besagtem Priester (der oft in Vertretung unseres Gemeindepfarrers zelebriert) eher so lala, mit einigen Momenten, wo ich mich innerlich geärgert habe. Und doch trat wieder das ein, was ich, soweit ich mich bisher erinnern kann, immer wieder erlebte, egal wie motivationslos ich zuerst in die Kirche schlurfte: so ab dem Hochgebet merkte ich, daß sich der Weg lohnte. Daß hier eine Gottesbegegnung stattfindet.
Immer wieder merke ich, daß der Besuch der Messe sich lohnt, daß es mir guttut, den Blick (quasi aufs wesentliche) weitet. Natürlich habe ich "ein Leben", eine Frau, die mich liebt, zur Zeit, trotz Erwerbslosigkeit, viel zu viel zu tun, einen Umzug vorzubereiten, ich habe Freunde, stemme liebend gerne Hanteln (wenn auch noch mit puny loads), spiele auch mal gerne ein Computerspiel... und doch bleibt nicht nur Zeit sondern ich merke immer, wie der Rest des Lebens durch den Meßbesuch gewinnt. Und das gilt sicherlich auch beim Fußball. Falls der evangelische Gottesdienst einem nicht das gibt, well - now you know where to find it.
Was mich daran wundert sind zwei Dinge. Gut, bei dem einen kenne ich mich bei den Evangelen nicht aus. Gibt es in jeder Gemeinde nur einen Sonntagsgottesdienst? In meiner katholischen kann ich Samstag 18h zur Vorabendmesse, Sonntags um neun und 11:30h und abends um 19h gehen. Das ist nun sehr, sehr viel, zusätzlich habe ich in Berlin massenhaft Kirchen um mich, die zu noch anderen Zeiten die Sonntagsmesse zelebrieren. Das mag bei ihm anders sein, vielleicht gibt es in Dortmund auch nur eine Kirche, die nur einen Gottesdienst anbietet, wer weiß.
Das zweite jedoch ist mir wichtiger: Eine Stunde ist zu viel? Klar, ich weiß nicht, was der werte Herr Fußballtrainer im Rest der Woche religiöserseits tut und vielleicht bin ich wirklich zu stino-konservativ, daß ich den Sonntag als ersten Tag der Woche, als Tag der Auferstehung ernst nehme, aber - eine Stunde sind immer noch nicht mal ein Prozent der restlichen Woche.
Mich erinnert das an einen youtube-Kommentar zu einem Film, in dem es heißt, daß der Protagonist mit seinen Eltern dreimal in der Woche in die Kirche ging: "THREE TIMES A WEEK! Come on, get a life!" - Drei Stunden lenken also angeblich vom Leben ab. Drei kleine Stunden. "THREE HOURS! Come on, do the math!"
Ich mein, mir geht es auch oft am Sonntag so, daß die Trägheit der sündigen Masse mich am Boden halten will, sprich, daß ich mich quasi zur Messe quäle. Klar, ich hab auch meine Zeiten der Trockenheit, gerade diesen Sonntag wäre ich am liebsten (der gute Philman war etwas krank) im Bett geblieben. Die werte Gemahlin hat mir dann in den Hintern getreten und so sind wir doch noch zur Kirche gegangen. Die Messe war, wie so oft bei besagtem Priester (der oft in Vertretung unseres Gemeindepfarrers zelebriert) eher so lala, mit einigen Momenten, wo ich mich innerlich geärgert habe. Und doch trat wieder das ein, was ich, soweit ich mich bisher erinnern kann, immer wieder erlebte, egal wie motivationslos ich zuerst in die Kirche schlurfte: so ab dem Hochgebet merkte ich, daß sich der Weg lohnte. Daß hier eine Gottesbegegnung stattfindet.
Immer wieder merke ich, daß der Besuch der Messe sich lohnt, daß es mir guttut, den Blick (quasi aufs wesentliche) weitet. Natürlich habe ich "ein Leben", eine Frau, die mich liebt, zur Zeit, trotz Erwerbslosigkeit, viel zu viel zu tun, einen Umzug vorzubereiten, ich habe Freunde, stemme liebend gerne Hanteln (wenn auch noch mit puny loads), spiele auch mal gerne ein Computerspiel... und doch bleibt nicht nur Zeit sondern ich merke immer, wie der Rest des Lebens durch den Meßbesuch gewinnt. Und das gilt sicherlich auch beim Fußball. Falls der evangelische Gottesdienst einem nicht das gibt, well - now you know where to find it.
Donnerstag, September 06, 2012
Vermischte Gedanken zu Ökumene jetzt
- Ich würde nun gerne eine multikonfessionelle Bebop-Truppe gründen mit dem Titel "Ökumene jazzt".
- Statt einem pamphlet Marke "Ökumene jetzt" und ständigen Einheitsbekundungen wäre eine Diskussionsrunde aus handfesten Apologeten unterschiedlicher Konfession namens "Ökumene fetzt" interessant.
- Man kann dieses Pachten des Begriffes "Ökumene", was Lammert und Co praktizieren, subsumieren unter dem Titel "Ökumene besetzt".
- Da seit Jahren STÄNDIG dieselben Platitüden durchgekaut werden, seit Jahren sich deutsche Schreibtischchristen ereifern, sich für den Nabel der Welt zu halten, seit Jahren im Namen der Einheit das, was Katholiken in ihrer Kirche fanden, zunichte gemacht werden soll, denk ich mir manchmal "Ökumene ätzt".
- Ein guter ökumenischer Dienst wäre doch, wenn unsere protestantischen Brüder auch mal bspw. auf katholische Theologen hinweisen, die nicht mehr auf dem Boden des Christentums stehen. Kann man ja vllt übersehen. Denselben Dienst kann man auch umgekehrt erweisen. Das ganze nach dem Motto "Ökumene petzt".
- Um die Debatte "Die Kirche soll mal ihr Geld den Armen geben" entgegenzuwirken kann man ja mal überlegen, wieviel die Kunstwerke - im Vergleich zum Gesamtvermögen von google oder facebook bspw. oder im Vergleich mit dem, was tatsächlich schon alles getan wird - tatsächlich wert sein würden. Die Aktion würde unter dem Motto "Ökumene schätzt" laufen.
- Die Weichspüldebatten, die nichts mit einer wirklich imho konstruktiven Ökumene, wie sie bspw. von der Taize-Gemeinschaft praktiziert wird, zu tun hat, vergällt so manchem strammen Christsein das Leben in der Gemeinde. Man kann also sagen "Ökumene vergrätzt".
- Statt einem pamphlet Marke "Ökumene jetzt" und ständigen Einheitsbekundungen wäre eine Diskussionsrunde aus handfesten Apologeten unterschiedlicher Konfession namens "Ökumene fetzt" interessant.
- Man kann dieses Pachten des Begriffes "Ökumene", was Lammert und Co praktizieren, subsumieren unter dem Titel "Ökumene besetzt".
- Da seit Jahren STÄNDIG dieselben Platitüden durchgekaut werden, seit Jahren sich deutsche Schreibtischchristen ereifern, sich für den Nabel der Welt zu halten, seit Jahren im Namen der Einheit das, was Katholiken in ihrer Kirche fanden, zunichte gemacht werden soll, denk ich mir manchmal "Ökumene ätzt".
- Ein guter ökumenischer Dienst wäre doch, wenn unsere protestantischen Brüder auch mal bspw. auf katholische Theologen hinweisen, die nicht mehr auf dem Boden des Christentums stehen. Kann man ja vllt übersehen. Denselben Dienst kann man auch umgekehrt erweisen. Das ganze nach dem Motto "Ökumene petzt".
- Um die Debatte "Die Kirche soll mal ihr Geld den Armen geben" entgegenzuwirken kann man ja mal überlegen, wieviel die Kunstwerke - im Vergleich zum Gesamtvermögen von google oder facebook bspw. oder im Vergleich mit dem, was tatsächlich schon alles getan wird - tatsächlich wert sein würden. Die Aktion würde unter dem Motto "Ökumene schätzt" laufen.
- Die Weichspüldebatten, die nichts mit einer wirklich imho konstruktiven Ökumene, wie sie bspw. von der Taize-Gemeinschaft praktiziert wird, zu tun hat, vergällt so manchem strammen Christsein das Leben in der Gemeinde. Man kann also sagen "Ökumene vergrätzt".
Mittwoch, September 05, 2012
Ökumene später
Es wurde (guggstu hier oder hier oder hier etc.) schon zu viel geniales zum Thema "Ökumene ätzt, ähh jetzt" geschrieben. Ich habe mich diesbezüglich an Eine kurze Erzählung vom Antichrist erinnert gefühlt.
Vielleicht gerade in heutiger Zeit lesenswert: Die weltlich erzwungene Einheit versus die am Ende der Zeiten gestiftete. Interessant auch, wie den unterschiedlichen Kirchen eine Rolle in der Heilsgeschichte gegeben wird. Jedenfalls für alle, die die Ökumene auf Deibel komm raus wollen durchaus lesenswert.
Vielleicht gerade in heutiger Zeit lesenswert: Die weltlich erzwungene Einheit versus die am Ende der Zeiten gestiftete. Interessant auch, wie den unterschiedlichen Kirchen eine Rolle in der Heilsgeschichte gegeben wird. Jedenfalls für alle, die die Ökumene auf Deibel komm raus wollen durchaus lesenswert.
Mittwoch, August 29, 2012
Was wir am Beispiel Steroide lernen können
Ich hoffe, ich gehe weder meiner Frau noch dem werten Leser zu sehr auf die Nerven, wenn mich, wie zur Zeit der "Iron Bug" wieder gebissen hat, d.h. ich wieder ziemlich interessiert an Krafttraining bin. Dabei, wie schon der letzte Beitrag zeigte, interessiere ich mich ziemlich für die Alte Schule des Gewichthebens, also für Leute wie Hackenschmidt, Sandow, Anderson etc. pp., auch für Olympisches Gewichtheben und Powerlifting und so gut wie gar nicht für bodybuilding und das ganze tonen und shapen. Aber kommen wir zur Sache, was ich trotzdem hier schreiben will.
In dem grandiosen Newsletter "The Dinosaur Files" schrieb Brooks Kubik vor fünfzehn Jahren über Steroide:
Das kommt uns bekannt vor, nicht wahr? Pro choice, ick hör Dir trapsen... Letztlich belegt wird dieses set of mind von Louie Simmons, der im Film "Bigger, Stronger, Faster" (einer durchwachsenen Doku zum Thema Steroide) folgendes sagt:
Ja, das ist ja das Credo der modernen Welt. Deine Moral ist Deine und meine ist meine. Und großzügig urteilt Mister Simmons nicht über Leute, die im Krafttraining keine Steroide nehmen (er sagt nur, daß ohne Nutzung von Steroiden sie niemals so stark werden wie mit - was natürlich kein Urteil, sondern eine "objektive Feststellung" ist und Leute wie Louis Cyr vollkommen ignoriert).
Erinnert das nicht ziemlich an die Pro choice- und Euthanasiedebatten? Unsere Moral ist nicht ihre Moral, wer sind wir denn, daß wir uns ein Urteil über Kindstötung und Tötung von älteren Menschen anmaßen? Großzügig wird angeblich nicht über uns geurteilt - denn daß der Staat Mütter von mehreren Kindern im Rentenalter gegenüber Frauen ohne Kinder benachteiligt etc - das ist doch kein urteilen!
Hier sieht man das Drama der modernen Welt: Ethische Grundwerte zählen nicht. Sie sind zu einer Ansichtssache geworden. Und da diese nur eine Ansichtssache sind, zählt, das, was reinen Vorteil bringt. Es ist deshalb sehr gut, wenn Leute durchaus deutliche Worte zu moralischen Fragen finden. So dann auch Brooks Kubik:
Ich denke, wir befinden uns in einem ähnlichen Kampf und können ähnlich deutliche Worte bzgl Abtreibung und Euthanasie finden.
Interessant ist, gerade im Zusammenhang so vieler "pro choice"-Debatten der letzte Absatz von Brooks Kubik:
Erinnert auch an die "pro choice"-Debatte, wo man sich auch die Frage stellen kann, was es mit "freier Wahl" zu tun hat, wenn Mütter unter Druck gesetzt werden, ihr Kind abzutreiben.
Brooks Kubik is eh ein feiner Gesell, dessen Betonung des Trainings fernab der Glitzerwelt der Elitestudios, dessen Ablehnung von Ernährungszusätzen wie Kreatin und wie sie alle heißen und (vor allem) dessen Promotion von farmers markets, selbst angebauten Essen (Three acres, anyone?) gute Denkanstöße liefert. Selber scheint er nicht religiös zu sein, aber letztlich passen seine Punkte (Unterstützung von Farmers markets, Stärkung der Gemeinden, und, über Umwege auch das selbständige Trainieren) imho ganz gut mit Distributismus zusammen.
In dem grandiosen Newsletter "The Dinosaur Files" schrieb Brooks Kubik vor fünfzehn Jahren über Steroide:
One reader scolded me for being too hard on steroid users in the first issue of THE FILES. He argued that drug use was a matter of choice. You know - "individual freedom".
Das kommt uns bekannt vor, nicht wahr? Pro choice, ick hör Dir trapsen... Letztlich belegt wird dieses set of mind von Louie Simmons, der im Film "Bigger, Stronger, Faster" (einer durchwachsenen Doku zum Thema Steroide) folgendes sagt:
Your morals are your morals, not mine. Who am I to judge you - and who are you to judge me?
Ja, das ist ja das Credo der modernen Welt. Deine Moral ist Deine und meine ist meine. Und großzügig urteilt Mister Simmons nicht über Leute, die im Krafttraining keine Steroide nehmen (er sagt nur, daß ohne Nutzung von Steroiden sie niemals so stark werden wie mit - was natürlich kein Urteil, sondern eine "objektive Feststellung" ist und Leute wie Louis Cyr vollkommen ignoriert).
Erinnert das nicht ziemlich an die Pro choice- und Euthanasiedebatten? Unsere Moral ist nicht ihre Moral, wer sind wir denn, daß wir uns ein Urteil über Kindstötung und Tötung von älteren Menschen anmaßen? Großzügig wird angeblich nicht über uns geurteilt - denn daß der Staat Mütter von mehreren Kindern im Rentenalter gegenüber Frauen ohne Kinder benachteiligt etc - das ist doch kein urteilen!
Hier sieht man das Drama der modernen Welt: Ethische Grundwerte zählen nicht. Sie sind zu einer Ansichtssache geworden. Und da diese nur eine Ansichtssache sind, zählt, das, was reinen Vorteil bringt. Es ist deshalb sehr gut, wenn Leute durchaus deutliche Worte zu moralischen Fragen finden. So dann auch Brooks Kubik:
Steroids have all but ruined weight training. The entire field has been in a state of total disarray ever since the damn things first got into the hands of the human guinea pigs who used them in the late 50's and early 60's.
...
In this instance, individual choice can be damned. I LOVE the Iron Game, and I HATE what anabolic steroids have done to it. Anyone who uses steroids is taking the easy way out. Period. No exceptions. No special circumstances. If you "choose" to take things, then you have "chosen" to become one more in the long list of drug users who have helped to destroy 99% of what is good in the Game.
Ich denke, wir befinden uns in einem ähnlichen Kampf und können ähnlich deutliche Worte bzgl Abtreibung und Euthanasie finden.
Interessant ist, gerade im Zusammenhang so vieler "pro choice"-Debatten der letzte Absatz von Brooks Kubik:
Do steroid users "choose" to take the drugs, or do they do so as a result of peer pressure fostered by the mainstream muscle media? ... Drug users demonstrate about as much "individual freedom" as lemmings.
Erinnert auch an die "pro choice"-Debatte, wo man sich auch die Frage stellen kann, was es mit "freier Wahl" zu tun hat, wenn Mütter unter Druck gesetzt werden, ihr Kind abzutreiben.
Brooks Kubik is eh ein feiner Gesell, dessen Betonung des Trainings fernab der Glitzerwelt der Elitestudios, dessen Ablehnung von Ernährungszusätzen wie Kreatin und wie sie alle heißen und (vor allem) dessen Promotion von farmers markets, selbst angebauten Essen (Three acres, anyone?) gute Denkanstöße liefert. Selber scheint er nicht religiös zu sein, aber letztlich passen seine Punkte (Unterstützung von Farmers markets, Stärkung der Gemeinden, und, über Umwege auch das selbständige Trainieren) imho ganz gut mit Distributismus zusammen.
Samstag, August 25, 2012
Paul the Apostle

Nein, ich möchte jetzt nicht über den Apostel Paulus reden, sondern über einen anderen wichtigen Paul, über Paul Anderson. "Wer ist Paul Anderson?" Nun, lassen wir den grandiosen Powerlifting Film Power Unlimited sprechen:
Paul Anderson was the godfather of Powerlifting.
Einen Vorgeschmack auf das, was es heißt, sieht man hier:
1956 ging er, wenn auch knapp, mit der Goldmedallie von den Olympischen Spielen heim und auch ansonsten lesen sich seine Strength feats phantastisch, so hat er insgesamt elf Weltrekorde aufgestellt (siehe Wikipedia).
Das ist ja alles interessant, aber warum erzähle ich das hier? Nun, weil Paul Anderson selbst mit einem Wimp wie mir was gemeinsam hatte: Er war gläubiger Christ. Nach seiner Sportkarriere haben seine Frau und er ein Jugendheim gegründet, daß sich um gestrandete Jugendliche kümmerte (Don bosco ick hör Dir trapsen), wie diese Kurzdoku schildert:
Dieses Paul Anderson Youth home existiert noch heute und ist um die Paul Anderson ministries erweitert worden. Diese bietet auch Eltern Hilfe und arbeitet daran, daß Amerika wieder verstärkt eine von Familien (und nicht Individuen) getragene Gesellschaft wird. Ganz im Geiste der Ökumene dachte ich, mach ich mal auf diese Organisation aufmerksam, die sich auf einen modernen Christopherus zurückführt.
Freitag, August 24, 2012
St. HILARIOUS bitte für uns!
Gutgemeint ist bekanntlich nicht immer gut: Eine ältere Dame hat in Spanien, sicherlich mit den besten Intentionen, das Ecce Homo-Bild, was dem Verfall anheimgefallen war, restauriert.
Und wie einst aus Raider Twix wurde, wurde aus dem leidenden Christus mit Dornenkrone ein Typ mit vollem Mund und komischen Haaren:

Ich weiß, das ist übelster Kunstverlust, der hoffentlich rückgängig gemacht werden kann. Und ich möchte nicht in der Haut der älteren Dame stecken, ich finde, wir alle sollten für sie beten, daß sie sich nicht zu viele Vorwürfe macht und nicht vor Scham im Boden versinkt. Sie, im Gegensatz zu den Liturgie-freelancern, die ich heute morgen postete, hatte es denke ich wirklich gut gemeint.
ABER, DUDE, THAT TOTALLY CRACKED ME UP!
Ich kam gestern kaum aus dem Lachen raus, und immer noch muß ich, wenn ich beide Bilder sehe, wieder lachen. Zum einen, weil mich das Bilderpaar an diese Bilderserie hier erinnert (leider nur sehr, sehr klein, ich hoffe, man sieht, was ich meine):

Zum zweiten ist die ganze Geschichte imho ein Bilderbuch-Beispiel für Tragikomik im Sinne einer sowohl tragischen als auch komischen Geschichte.
Aber eine wirklich ernste Lektion kann man hier doch lernen: Wirkliche Kunst dauert. Ich habe, auch wenn man diese Pappmarchefiguren im letzten Post betrachtet, den Eindruck, daß das manche Künstler vergessen haben. Ich weiß nicht, wie lang der Originalmaler gebraucht hat und wie lang im Vergleich dazu die Restauratorin, aber oft habe ich den Eindruck, daß man heute sich weniger Zeit für Kunst nimmt. Ein Bild darf ruhig Jahre dauern, wenn es gut werden will!
Und wie einst aus Raider Twix wurde, wurde aus dem leidenden Christus mit Dornenkrone ein Typ mit vollem Mund und komischen Haaren:

Ich weiß, das ist übelster Kunstverlust, der hoffentlich rückgängig gemacht werden kann. Und ich möchte nicht in der Haut der älteren Dame stecken, ich finde, wir alle sollten für sie beten, daß sie sich nicht zu viele Vorwürfe macht und nicht vor Scham im Boden versinkt. Sie, im Gegensatz zu den Liturgie-freelancern, die ich heute morgen postete, hatte es denke ich wirklich gut gemeint.
ABER, DUDE, THAT TOTALLY CRACKED ME UP!
Ich kam gestern kaum aus dem Lachen raus, und immer noch muß ich, wenn ich beide Bilder sehe, wieder lachen. Zum einen, weil mich das Bilderpaar an diese Bilderserie hier erinnert (leider nur sehr, sehr klein, ich hoffe, man sieht, was ich meine):

Zum zweiten ist die ganze Geschichte imho ein Bilderbuch-Beispiel für Tragikomik im Sinne einer sowohl tragischen als auch komischen Geschichte.
Aber eine wirklich ernste Lektion kann man hier doch lernen: Wirkliche Kunst dauert. Ich habe, auch wenn man diese Pappmarchefiguren im letzten Post betrachtet, den Eindruck, daß das manche Künstler vergessen haben. Ich weiß nicht, wie lang der Originalmaler gebraucht hat und wie lang im Vergleich dazu die Restauratorin, aber oft habe ich den Eindruck, daß man heute sich weniger Zeit für Kunst nimmt. Ein Bild darf ruhig Jahre dauern, wenn es gut werden will!
"Sakral""kunst"
Die amerikanische Blogosphäre schreibt zur Zeit recht viel über die Puppets of doom, Statuen, die angeblich sakrale Kunst sein sollen. Betrachten wir sie doch mal (ein Klick auf die Bilder führt zu den Quellen und noch mehr infos):


Wir sind ja multimedial, deshalb hier ein youtube-video, was quasi den Höhepunkt unserer Ausstellung bildet:
Das ist nun die moderne "Kunst"? Hier stehen wir also, am angeblichen Höhepunkt unserer Kultur, und das ist es? Das ist alles, was wir zustande bringen? Pappmarche-Figuren, seltsame Balletteinlagen und das alles in einem ungeschmückten Saal?


Wir sind ja multimedial, deshalb hier ein youtube-video, was quasi den Höhepunkt unserer Ausstellung bildet:
Das ist nun die moderne "Kunst"? Hier stehen wir also, am angeblichen Höhepunkt unserer Kultur, und das ist es? Das ist alles, was wir zustande bringen? Pappmarche-Figuren, seltsame Balletteinlagen und das alles in einem ungeschmückten Saal?
Samstag, August 18, 2012
Unter Kindstötern...
Vor einiger Zeit hab ich hier etwas zu einem Artikel im Journal of medical ethics geschrieben, in dem das Töten von Kindern nach der Geburt diskutiert wird. Der Editor besagten Journals ist Herr Savulescu, seines Zeichens Protegée eines Peter Singer.
Hier kann man lesen, warum man den Savulescu im Auge behalten sollte.
So ist es nicht nur ethisch vertretbar, nein, ethisch gutes Verhalten, eine embryonale Selektion durchzuführen.
Brave new world...
Hier kann man lesen, warum man den Savulescu im Auge behalten sollte.
So ist es nicht nur ethisch vertretbar, nein, ethisch gutes Verhalten, eine embryonale Selektion durchzuführen.
Brave new world...
Sonntag, August 12, 2012
Beginn Rosenkranz-App
Ich dachte mir "es gibt nichts gutes, außer man tut es" und so habe ich schonmal ohne irgendein Programm im Hintergrund einen ersten Schritt in Richtung Rosenkranz-App getan: Hier habe ich nun einen Weblog eingerichtet, auf dem Betrachtungstexte oä bereitgestellt werden können. Bisher kann man nur zwei von mir lesen, mal sehen, wie viele noch kommen.
Remember: Sport is fun!!!
Auf der ohnehin grandiosen Seite Dark Roasted Blend bin ich auf einen Haufen interessanter und oft höchst amüsanter Sportlerphotos gestoßen.
Einer meiner Favoriten ist der Typ rechts:

Für weitere Bilder aufs Bild klicken!
Einer meiner Favoriten ist der Typ rechts:

Für weitere Bilder aufs Bild klicken!
Samstag, August 11, 2012
Aufnahmen von christlichen Liedern
Liebe Blogozese,
sagt mal, gibt es (mit Präferenz "gut klingender Männerchor") Aufnahmen von klassischen Christlichen Liedern? Speziell suche ich "Unüberwindlich starker Held" und "Tröst die Bedrängten". Für ersteres fand ich bisher eine dieser "Huzzah - welcome to the renaissance festival"-Typ Aufnahmen (wenn man von der grandiosen Seite Cäcilia absieht, die aber auch nur die Melodien bietet) und Orgelmeditationen. Gibt es da vielleicht doch etwas mehr?
sagt mal, gibt es (mit Präferenz "gut klingender Männerchor") Aufnahmen von klassischen Christlichen Liedern? Speziell suche ich "Unüberwindlich starker Held" und "Tröst die Bedrängten". Für ersteres fand ich bisher eine dieser "Huzzah - welcome to the renaissance festival"-Typ Aufnahmen (wenn man von der grandiosen Seite Cäcilia absieht, die aber auch nur die Melodien bietet) und Orgelmeditationen. Gibt es da vielleicht doch etwas mehr?
Freitag, August 10, 2012
Wie wenig Gerechte es braucht
Vor kurzem las ich in einem Artikel, daß die Frau von Billy Graham, Ruth Graham (Gott hab sie selig)sagte Wenn Gott Amerika jetzt nicht straft, muss er Sodom und Gomorra um Entschuldigung bitten..
Das fand ich eine erschreckende Aussage. Sicherlich, die Abtreibung, die vorgeburtliche Selektion etc - das sind Sünden, die buchstäblich zum Himmel schreien. "wer diesen kleinen auch nur ein Haar krümmt..." Ich kann nicht nur das Entsetzen über diese Gesellschaft des todes verstehen, ich teile es sogar.
Aber deshalb eine Strafe Gottes "fordern"? Erstens können wir das von Gott kaum fordern. Zweitens wissen wir nicht viel davon, wie es in Sodom und Gomorrha zuging. In der Hinsicht können wir kaum sagen, ob es jetzt schlimmer oder weniger schlimm ist. Zum dritten erinnert mich das an ein weltliches Pendant, was ich in Zeiten der Wirtschaftskrise schon öfter hören mußte: "Es ist Zeit, daß es mal wieder einen richtigen Krieg gibt". Wirklich? Man meint doch in beiden Fällen einen Krieg/Strafe Gottes möglichst weit weg. Und das ist ein wenig dreist, mit Verlaub.
Jedoch möchte ich nicht nur rumschimpfen, sondern eher Hoffnung machen.
Betrachten wir doch die Geschichte von Sodom und Gomorrha nochmal: Wie ich schon hier andeutete, ist die Geschichte von Sodom und Gomorrha unvollständig erzählt, wenn man nur sagt "GOT SMITES THEM DOWN!". Nein, Gott hätte Sodom und Gomorrha wegen zehn Gerechten stehen lassen. Und wenn ich in die katholische Szene (und auch die anderen christlichen Szenen) in Amerika blicke, dann sehe ich eine ziemlich blühende Szene mit vielen, vielen guten, ordentlichen Menschen, die sich darum bemühen (und zwar besser als ich), ihren Glauben im Alltag zu leben. Gott kann doch nicht den Gerechten mit den Ruchlosen dahinraffen!
Und so rufe ich denen, die brimstone and fire auf die Welt/die US of A/die moderne Zeit werfen wollen, dann doch zu "etwas hoffnungsvoller, bitte!".
Das fand ich eine erschreckende Aussage. Sicherlich, die Abtreibung, die vorgeburtliche Selektion etc - das sind Sünden, die buchstäblich zum Himmel schreien. "wer diesen kleinen auch nur ein Haar krümmt..." Ich kann nicht nur das Entsetzen über diese Gesellschaft des todes verstehen, ich teile es sogar.
Aber deshalb eine Strafe Gottes "fordern"? Erstens können wir das von Gott kaum fordern. Zweitens wissen wir nicht viel davon, wie es in Sodom und Gomorrha zuging. In der Hinsicht können wir kaum sagen, ob es jetzt schlimmer oder weniger schlimm ist. Zum dritten erinnert mich das an ein weltliches Pendant, was ich in Zeiten der Wirtschaftskrise schon öfter hören mußte: "Es ist Zeit, daß es mal wieder einen richtigen Krieg gibt". Wirklich? Man meint doch in beiden Fällen einen Krieg/Strafe Gottes möglichst weit weg. Und das ist ein wenig dreist, mit Verlaub.
Jedoch möchte ich nicht nur rumschimpfen, sondern eher Hoffnung machen.
Betrachten wir doch die Geschichte von Sodom und Gomorrha nochmal: Wie ich schon hier andeutete, ist die Geschichte von Sodom und Gomorrha unvollständig erzählt, wenn man nur sagt "GOT SMITES THEM DOWN!". Nein, Gott hätte Sodom und Gomorrha wegen zehn Gerechten stehen lassen. Und wenn ich in die katholische Szene (und auch die anderen christlichen Szenen) in Amerika blicke, dann sehe ich eine ziemlich blühende Szene mit vielen, vielen guten, ordentlichen Menschen, die sich darum bemühen (und zwar besser als ich), ihren Glauben im Alltag zu leben. Gott kann doch nicht den Gerechten mit den Ruchlosen dahinraffen!
Und so rufe ich denen, die brimstone and fire auf die Welt/die US of A/die moderne Zeit werfen wollen, dann doch zu "etwas hoffnungsvoller, bitte!".
Bis dann!
Seit geraumer Zeit ringe ich mit mir, meinen Facebook-Account lahmzulegen. "Contradicitur" höre ich schon meine Frau rufen, aber es ist einfach so, daß dieses Potpourri, was die Timeline füllt, wirklich von produktiveren Tätigkeiten ablenkt und meiner Erfahrung nach dem konzentrierten Denken nicht förderlich ist. Ich habe noch meinen Account, aber mal sehen, wie lang noch. (DUNH DUNH DUNH!)
Mein Bruder, nicht nur in Sachen Geburt mir zuvor gekommen, hat nun seinen Account lahmgelegt. Bei ihm war der Hauptgrund, daß ihn die Hoffärtigkeit der Atheisten angekotzt hat. Er ist dabei nicht ein Mensch, der kampflos aufgibt; ich konnte viele Debatten - feurige, sachliche, ironische, wütende - zwischen ihm und arroganten Idioten verfolgen. Ich kann ihn in beiderlei Hinsicht sehr gut verstehen.
Er verabschiedete sich mit Worten, die nun auf seinem Blog zu finden sind, in einem anständigen, aber herausfordenden Ton. Grandios ausgedrückt, weshalb ich das teilen mußte.
"Wir sehen uns!" - nach dem "in paradisum" ein grandios freundlicher Abschied. Ich werde ihn eh sehen, spätestens, wenn wir papistische Filme gucken werden.
Mein Bruder, nicht nur in Sachen Geburt mir zuvor gekommen, hat nun seinen Account lahmgelegt. Bei ihm war der Hauptgrund, daß ihn die Hoffärtigkeit der Atheisten angekotzt hat. Er ist dabei nicht ein Mensch, der kampflos aufgibt; ich konnte viele Debatten - feurige, sachliche, ironische, wütende - zwischen ihm und arroganten Idioten verfolgen. Ich kann ihn in beiderlei Hinsicht sehr gut verstehen.
Er verabschiedete sich mit Worten, die nun auf seinem Blog zu finden sind, in einem anständigen, aber herausfordenden Ton. Grandios ausgedrückt, weshalb ich das teilen mußte.
"Wir sehen uns!" - nach dem "in paradisum" ein grandios freundlicher Abschied. Ich werde ihn eh sehen, spätestens, wenn wir papistische Filme gucken werden.
Dienstag, August 07, 2012
Mini-Bloggertreffen
Samstag, August 04, 2012
Projekt Rosenkranz-App
Ich habe in letzter Zeit mal wieder angefangen, den Rosenkranz häufiger (möglichst täglich) zu beten. Dabei kam mir schon öfter folgende Idee: Dank mobiler devices könnte man immer einen Haufen Meditationstexte/bilder mit sich tragen. Letztlich würde man eine App haben, in der man zum jeweiligen Rosenkranz fünf Texte bzw. Bilder, die aus einem Fundus, der auf einer Internet-Seite zu finden ist, genommen werden. Dieser Fundus kann - moderiert natürlich - von Leuten, die gewillt sind, meditationen und Bilder beizusteuern, erweitert werden. Man hätte dann die möglichkeit, bspw. jedes Mal, wenn man die glorreichen Geheimnisse betet, Betrachtungen von anderen Leuten vor den Geheimnissen zu lesen.
Das Skelett des Projektes würde also aus folgendem bestehen:
- einer schniken Oberfläche auf smartphones und tablets
- einer online-Seite, auf die das Programm zugreift.
Schwieriger ist, das Projekt mit Leben zu füllen. Mindestens 20 Texte sollten für am Anfang vorhanden sein, damit wenigstens jede der drei großen Geheimnisgruppen plus die lichtreichen abgedeckt sind. Und hier darf man natürlich nicht copypasten, da die Betrachtungstexte noch deutlich übler als die Texte eines Studenbuches , unter Copyright-Rechten stehen. Würde aber natürlich auch ein wenig dem Urgedanken widersprechen, daß einfache Katholen andere einfache Katholen an ihren Meditationen teilhaben lassen.
Who's with me, fellas? haupz, ich zähl auf Dich ;)
Das Skelett des Projektes würde also aus folgendem bestehen:
- einer schniken Oberfläche auf smartphones und tablets
- einer online-Seite, auf die das Programm zugreift.
Schwieriger ist, das Projekt mit Leben zu füllen. Mindestens 20 Texte sollten für am Anfang vorhanden sein, damit wenigstens jede der drei großen Geheimnisgruppen plus die lichtreichen abgedeckt sind. Und hier darf man natürlich nicht copypasten, da die Betrachtungstexte noch deutlich übler als die Texte eines Studenbuches , unter Copyright-Rechten stehen. Würde aber natürlich auch ein wenig dem Urgedanken widersprechen, daß einfache Katholen andere einfache Katholen an ihren Meditationen teilhaben lassen.
Who's with me, fellas? haupz, ich zähl auf Dich ;)
Mittwoch, August 01, 2012
Everybody loves Rabbi Tolerance

Dieses Bild wird zur Zeit von einigen sehr katholischen Facebook-Freunden von mir geliket. Vielleicht verpasse ich den Punkt, vielleicht bin ich zugespitzt und bewerte das "liken" über, aber - I don't get it. Nicht nur die Quelle (Mal wieder pseudointellektuelle Gegner der Republikaner), auch das meme an sich scheint ziemlich gegen Christen in Amiland gerichtet zu sein.
Zugegebenermaßen, bei dem einen oder anderen kann man durchaus aus ironischer Selbstbetrachtung schmunzeln, einige sind aber imho ziemlich dicke, faule Fische, bei deinen es mich dann doch wundert, wieso das Katholiken gefällt. Vielleicht sehen das einige im Kontrast zu irgendwelchen muslimischen Hasspredigern oder so und vielleicht geht es nur mir so, aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß das auf das Zerrbild der miesen, miesen Christen gerichtet ist. Warum? Nun, ich werde mal jedes der sechs Bilder kurz kommentieren.
Religion doesn't allow pork - doesn't try to make it illegal
Das ist so ziemlich auf die ganze Abtreibungsdebatte gemünzt. Wie oft konnte man auf irgendwelchen liberal-Foren lesen "Na, wenn ihr Abtreibung scheiße findet, dann treibt halt nicht ab. Aber haltet uns nicht auf!" Obiges Argument übrigens auch.
Cashier says "merry christmas" - doesn't complain about a "war on hanukka"
hier mußte ich doch etwas lachen. Manche machen echt aus einem "Frohe Feiertage" den Untergang des Christentums. Trotzdem muß ich zugeben, daß ich mich bemühe, öfter sowas wie "gesegneten Sonntag" oä in die Smalltalks mit Kassierern einfließen zu lassen.
Walks into a bar - doesn't mind a joke or two
Ein Witz oder zwei? Wird man nicht inzwischen fast ständig mit irgendwelchen blöden Zoten beballert?
Zugegebenermaßen, es hatte einen Grund, warum ich nicht brimstone and fire auf meinem Weblog über eine einst gute Satirezeitschrift gespien habe, aber es ist eine dieser typischen "is doch alles nur Spaß"-Taktiken der Relativisten, daß man ja angeblich jeden noch so flachen Witz hinnehmen müsse.
Thinks differently than you - doesn't tell you you're going to hell
Und das ist ja auch wieder auf die Abtreibung gemünzt. Ja, Abtreibung ist nicht Ansichtssache. Nicht, weil es unsere "religiösen Gefühle verletzt" - die sind mir in dem Zusammenhang eigentlich ziemlich fumpe - sondern weil hier Menschen umgebracht werden. Weil eine Selektion stattfindet und letztlich Leben zur Ware wird. Und ja, ich denke, daß ist so eine der Sünden, die zum Himmel schreit.
Sees money on the ground - donates it
Inwiefern das auf andere gemünzt sein kann weiß ich nicht, aber... öhm, jepp, ich würde wahrscheinlich den Euro auf dem Boden behalten. Ich mieser Goj.
Finds out you're not jewish - thats cool bro, want a sandwich?
Hm. Ich kenne hier natürlich nicht die Situation in Amiland. (Ein wenig klingt das nach einer Anspielung auf Chick-Fil-A) Ich kann mich jedoch nicht über nicht katholische oder (DUNH DUNH DUNH) nicht christliche Freunde beklagen. Ich hab davon einige und find das eigentlich ganz ok. Aber wie gesagt, hier weiß ich nicht, auf was sich dieses Bild bezieht.
Die Moral bei Tolkien am Beispiel Luthiens
Vor kurzem habe ich von einem Buch von Kirill Eskov gelesen, daß quasi den Herrn der Ringe (und einiges, was später passiert) "mal von einer anderen Seite" beleuchtet, nämlich aus Sicht Mordors.
"Mal von einer anderen Seite"... das ist für mich so eine Unfloskel wie "Ich denke selber" oder "kritisch hinterfragen". Oft ist das, was folgt, einfach Grütze.
Na ja. Ich habe das Buch nicht gelesen, vielleicht werde ich es noch tun. Rezendenten haben sich jedenfalls riesig gefreut, da die "Moral bei Tolkien ja recht simpel gestrickt" sei. So dualistisch und so. HM.
Also erstens: Tolkien hat nicht einfach Fantasy-Unterhaltungsliteratur geschrieben. Es ist kein Fan-Roman in den Gefilden von Aventurien, so spannend und gut das auch sein mag. Der Romanzyklus über Mittelerde ist ein Mythos. Das war Tolkiens Ziel, was mit den kurzen Skizzen schon in den frühen Jahren des 20.Jhs begann - wenn ich mich recht entsinne, mit einer Fassung Earendels Fahrt nach Valinor, einer Geschichte über Aelfwine aus England (Cottage of the Lost Play?). Aber egal - jedenfalls: Ein Mythos. Und in diesem Mythos gibt es, wie so oft in Mythen, gute und böse. Da es sich hier um Archetypen handelt. Wäre es eine einfache, diesseitige Geschichte, würde man natürlich zurecht "beide Seiten" betrachten. Hier aber sind Morgoth und Sauron die Bösen schlechthin, die Nazgul auf der einen und die Orks auf der anderen Seite Wesen, die von der Macht des Bösen so weit korrumpiert sind, daß sie "gefallen" sind. Nein, in Tolkienscher Mythologie sind die Orks nicht einfach ein Volk wie die Elben oder Zwerge.
Zum Zweiten: Einfache, dualistische Moral? Oh, I beg to differ. Wie ist es denn mit Figuren wie Feanor, dem Erschaffer der Silmaril? Höchstbegabter der Noldor fing er in diesen Kristallen das unbefleckte Licht der zwei Bäume ein. Doch der Stolz auf sein Werk hat ihn korrumpiert, so daß er einen letztlich blasphemischen Eid schwor, ein Massaker an den Gestaden Valinors zu verantworten hat und einen großen Teil seines Volkes verriet, als er die Schiffe, in Mittelerde angekommen, anzündete. Wirklich, sehr eindimensional.
Aber ich wollte eigentlich auf ein, meiner Meinung nach deutlich interessanteres Beispiel aufgreifen: Luthien Tinuviel, das schönste Wesen, was in den irdischen Gefilden jemals gesehen war, Tochter von Thingol, dem König der Sindar und Melian, einer Maia, sozusagen einer höheren Macht, mit einem Engel vergleichbar. Wenn Carcharoth, auch Anfauglir ("the Jaws of Thirst") genannt, versucht, Beren und Luthien aufzuhalten, verzaubert ihn Luthien, so daß er schläft. Das klingt jetzt erstmal nach irgendso ner Fantasy-Druiden-Trulla oder so, die einfach mal so nen Zauber macht, der böse Wesen in den Schlaf schickt, aber lesen wir, was Luthien zu Carcharoth sagt: "O woe-begotten spirit, fall now into dark oblivion and forget for a while the dreadful doom of life". Jetzt stellt sich dieser "Schlafeszauber" schon ganz anders dar: Dem ewig durstigen Werwolf, der von seiner eigenen Bosheit getrieben ist, dieser letztlich verdammte Seele schenkt Luthien einige Minuten Ruhe. Man könnte sagen, daß die Leidenschaft oder Sünde ihn für einige Zeit nicht weiter umhertreibt.
Diese Interpretation wird später noch einmal forciert, nämlich, wenn Luthien vor Morgoth tanzt: "She cast her cloak before his eyes and set upon him a dream, dark as the Outer Void where he once walked alone". Hier wird an den Ursprung Morgoths erinnert: Als Melkor, höchster aller Ainur, der Geister Illuvatars wanderte er vor der Erschaffung der Welt durch die Leere, auf der Suche nach der Ewigen Flamme. Dort war er zwar schon eitel, aber noch gut, er war nicht einfach Herr der Sklaven, der er später wurde, sondern war von einem sicherlich stolzen, aber nicht in sich bösen Eifer (wie später die Geschichte der Erschaffung der Zwerge zeigt) besessen, Leben zu erschaffen. Diese Erinnerung schenkt Luthien ihm im Schlaf, das Thema wiederholt sich: Sie zeigt ihm, wer er einst war und schenkt ihn in seiner Selbstgeschaffenen Hölle einen Moment der Ruhe.
Nun könnte man noch auf das Lied, was Luthien vor Mandos singt und dabei letztlich an den dritten Gesang des Großen Liedes vor Illuvatar erinnert eingehen - aber der Punkt, den ich klar machen will, ist klar: Die Moral ist keineswegs einfach gut/böse. Es gibt mit Leuten wie Feanor und, sicherlich nicht so deutlich, mit seinen Söhnen, Gestalten, die nicht einfach böse, sondern gefallen sind (und, wie im Fall von Maedhros zu sehen, durchaus umkehren können). Und auch die Behandlung der Bösen ist nicht einfach "hau drauf, is böse"; selbst dem Urvater des Bösen selbst wird ein Moment der Ruhe geschenkt.
Vielleicht würde es schon viel helfen, wenn die Leute die Werke Tolkiens nicht einfach lesen würden wie eben einen drei Euro Fantasy-Schinken. Gegen die ist nichts zu sagen, aber es ist halt falsch, so heranzugehen. Ein ansatz für ein tieferes Tolkien lesen (und letztlich Quelle von allem hier geschriebenen, so klug bin ich ja nicht) ist das Seminar vom Tolkien Professor, Cory Olsen.
"Mal von einer anderen Seite"... das ist für mich so eine Unfloskel wie "Ich denke selber" oder "kritisch hinterfragen". Oft ist das, was folgt, einfach Grütze.
Na ja. Ich habe das Buch nicht gelesen, vielleicht werde ich es noch tun. Rezendenten haben sich jedenfalls riesig gefreut, da die "Moral bei Tolkien ja recht simpel gestrickt" sei. So dualistisch und so. HM.
Also erstens: Tolkien hat nicht einfach Fantasy-Unterhaltungsliteratur geschrieben. Es ist kein Fan-Roman in den Gefilden von Aventurien, so spannend und gut das auch sein mag. Der Romanzyklus über Mittelerde ist ein Mythos. Das war Tolkiens Ziel, was mit den kurzen Skizzen schon in den frühen Jahren des 20.Jhs begann - wenn ich mich recht entsinne, mit einer Fassung Earendels Fahrt nach Valinor, einer Geschichte über Aelfwine aus England (Cottage of the Lost Play?). Aber egal - jedenfalls: Ein Mythos. Und in diesem Mythos gibt es, wie so oft in Mythen, gute und böse. Da es sich hier um Archetypen handelt. Wäre es eine einfache, diesseitige Geschichte, würde man natürlich zurecht "beide Seiten" betrachten. Hier aber sind Morgoth und Sauron die Bösen schlechthin, die Nazgul auf der einen und die Orks auf der anderen Seite Wesen, die von der Macht des Bösen so weit korrumpiert sind, daß sie "gefallen" sind. Nein, in Tolkienscher Mythologie sind die Orks nicht einfach ein Volk wie die Elben oder Zwerge.
Zum Zweiten: Einfache, dualistische Moral? Oh, I beg to differ. Wie ist es denn mit Figuren wie Feanor, dem Erschaffer der Silmaril? Höchstbegabter der Noldor fing er in diesen Kristallen das unbefleckte Licht der zwei Bäume ein. Doch der Stolz auf sein Werk hat ihn korrumpiert, so daß er einen letztlich blasphemischen Eid schwor, ein Massaker an den Gestaden Valinors zu verantworten hat und einen großen Teil seines Volkes verriet, als er die Schiffe, in Mittelerde angekommen, anzündete. Wirklich, sehr eindimensional.
Aber ich wollte eigentlich auf ein, meiner Meinung nach deutlich interessanteres Beispiel aufgreifen: Luthien Tinuviel, das schönste Wesen, was in den irdischen Gefilden jemals gesehen war, Tochter von Thingol, dem König der Sindar und Melian, einer Maia, sozusagen einer höheren Macht, mit einem Engel vergleichbar. Wenn Carcharoth, auch Anfauglir ("the Jaws of Thirst") genannt, versucht, Beren und Luthien aufzuhalten, verzaubert ihn Luthien, so daß er schläft. Das klingt jetzt erstmal nach irgendso ner Fantasy-Druiden-Trulla oder so, die einfach mal so nen Zauber macht, der böse Wesen in den Schlaf schickt, aber lesen wir, was Luthien zu Carcharoth sagt: "O woe-begotten spirit, fall now into dark oblivion and forget for a while the dreadful doom of life". Jetzt stellt sich dieser "Schlafeszauber" schon ganz anders dar: Dem ewig durstigen Werwolf, der von seiner eigenen Bosheit getrieben ist, dieser letztlich verdammte Seele schenkt Luthien einige Minuten Ruhe. Man könnte sagen, daß die Leidenschaft oder Sünde ihn für einige Zeit nicht weiter umhertreibt.
Diese Interpretation wird später noch einmal forciert, nämlich, wenn Luthien vor Morgoth tanzt: "She cast her cloak before his eyes and set upon him a dream, dark as the Outer Void where he once walked alone". Hier wird an den Ursprung Morgoths erinnert: Als Melkor, höchster aller Ainur, der Geister Illuvatars wanderte er vor der Erschaffung der Welt durch die Leere, auf der Suche nach der Ewigen Flamme. Dort war er zwar schon eitel, aber noch gut, er war nicht einfach Herr der Sklaven, der er später wurde, sondern war von einem sicherlich stolzen, aber nicht in sich bösen Eifer (wie später die Geschichte der Erschaffung der Zwerge zeigt) besessen, Leben zu erschaffen. Diese Erinnerung schenkt Luthien ihm im Schlaf, das Thema wiederholt sich: Sie zeigt ihm, wer er einst war und schenkt ihn in seiner Selbstgeschaffenen Hölle einen Moment der Ruhe.
Nun könnte man noch auf das Lied, was Luthien vor Mandos singt und dabei letztlich an den dritten Gesang des Großen Liedes vor Illuvatar erinnert eingehen - aber der Punkt, den ich klar machen will, ist klar: Die Moral ist keineswegs einfach gut/böse. Es gibt mit Leuten wie Feanor und, sicherlich nicht so deutlich, mit seinen Söhnen, Gestalten, die nicht einfach böse, sondern gefallen sind (und, wie im Fall von Maedhros zu sehen, durchaus umkehren können). Und auch die Behandlung der Bösen ist nicht einfach "hau drauf, is böse"; selbst dem Urvater des Bösen selbst wird ein Moment der Ruhe geschenkt.
Vielleicht würde es schon viel helfen, wenn die Leute die Werke Tolkiens nicht einfach lesen würden wie eben einen drei Euro Fantasy-Schinken. Gegen die ist nichts zu sagen, aber es ist halt falsch, so heranzugehen. Ein ansatz für ein tieferes Tolkien lesen (und letztlich Quelle von allem hier geschriebenen, so klug bin ich ja nicht) ist das Seminar vom Tolkien Professor, Cory Olsen.
Blasphemieparagraph
Nach Mosebach und Spämann spricht sich nun Erzbischof Ludwig Schick für ein Blasphemieverbot aus. Dabei scheint es allen dreien um ein generelles Gesetz betreffs Gotteslästerung, d.h. ein Gesetz zum Schutz vor der Beleidigung religiöser Gefühle zu gehen.
Hm.
An sich klingt es ja erstmal prima. Und ich stimme gewissen ziemlich chemisch aussehenden Damen nicht zu, daß es ein Recht auf Gotteslästerung geben würde. Selbst wenn es sich nur um Gefühle handelt, hat man hier dasselbe Recht wie darauf, ein dummes Arschloch zu sein. Dafür kommt man nicht in den Knast, aber auch sonst ist es nicht toll.
Was mich jedoch eher stört ist diese interreligiöse Betonung. Ich mein, aus christlicher Überzeugung ist der Islam falsch und hat das Judentum, mal krass ausgedrückt, den Messias verpasst. Aus islamischer Sicht weigern wir Christen und die Juden sich, den Propheten Allahs und seine unverfälschte Offenbarung im Koram für wahr anzusehen. Und aus jüdischer Sicht verehren speziell wir Christen einen falschen Messias, haben eine krude Vorstellung von einem monotheistischen Gott und maßen uns darüber hinaus noch an, unsere Legitimation unter anderem aus der Thora zu ziehen. Können wir wirklich ein Subset an Meinungen, so wichtig und heilig diese auch den einzelnen sind, unter Strafe stellen? Vor allem dann, wenn wir andererseits darum kämpfen (wie oft betont), daß man doch das Recht haben müsse, betreffs Lebensschutz und Homosexualität eine andere Meinung als der Mainstream vertreten zu können? Ick weeß nich... Denn, so könnten FeministInnen, Gender*trans-Leute etc. sagen (korrektur, das tun sie!), wir würden mit unserem Marsch für das Leben, mit unserem Gebet für Homosexuelle, mit Fagottspielen am CSD (ok, der war platt) etc. die sexuelle Identität der betroffenen Personen verletzen.
Dazu kommen, wenn man darüber nachdenkt, doch interessante Konstrukte zustande: Könnte nicht ein etwas sehr militanter Jude gegen die Kirche wegen Verunglimpfung Heiliger Schriften klagen? Könnten nicht wir Christen gegen Moslems wegen Verunglimpfung des Namens Jesu klagen?
So wie es für mich ausschaut, gibt es zwei Lösungen: Eine, die meiner Meinung nach die beste aber nicht realisierbar ist und eine liberale. Zuerst zur liberalen: Für den Preis, daß ich Abtreibung weiterhin Mord nennen darf, daß ich weiterhin "gleichgeschlechtliche Ehe" ein Oxymoron finde, kann man gerne "Gott ist tot" rufen und umgedrehte Kreuze tragen. Sicher: Kirchen schänden geht nicht, aber da müßte man doch schon über Sachbeschädigung was tun können, oder?
Sicherlich gibt es hier viele Probleme: Was darf der Lehrer in der Schule sagen? Ist er, wie z.Zt. die Regelung ist, im Recht, gegen Gott und die Kirche zu lästern, aber im Unrecht, wenn er von Kindstötung spricht? Ich denke, wenn man die liberale Lösung verfolgt, sollte man hier eine eigene Lösung finden.
Die Zweite Lösung ist intolerant, überhaupt nicht dem Zeitgeist angepaßt und in diesem Staat, in dieser Gesellschaft nicht realisierbar. Was wir Katholiken glauben ist die Wahrheit. Dementsprechend wäre (ha! jetzt werde ich gemein) Abtreibung Mord, es gibt keine Gleichgeschlechtliche Ehe (was mit eingetragenen Lebenspartnerschaften ist, ist ein anderes Thema) und gegen die Artikel des Credos darf nicht gelästert werden. Warum? Nicht, weil jemand sich beleidigt fühlen könnte, sondern weil Abtreibung Mord ist, weil Blasphemie nicht so gut fürs Afterlife sein soll etc. Das wäre natürlich das Beste, Wahrste letztlich. Aber ich denke, daß die Realität, in der wir leben, eher die liberale Lösung zuläßt. Und letztlich auch mit dem freien Willen des Menschen etwas verwebbarer ist.
Soweit meine 2cent.
Hm.
An sich klingt es ja erstmal prima. Und ich stimme gewissen ziemlich chemisch aussehenden Damen nicht zu, daß es ein Recht auf Gotteslästerung geben würde. Selbst wenn es sich nur um Gefühle handelt, hat man hier dasselbe Recht wie darauf, ein dummes Arschloch zu sein. Dafür kommt man nicht in den Knast, aber auch sonst ist es nicht toll.
Was mich jedoch eher stört ist diese interreligiöse Betonung. Ich mein, aus christlicher Überzeugung ist der Islam falsch und hat das Judentum, mal krass ausgedrückt, den Messias verpasst. Aus islamischer Sicht weigern wir Christen und die Juden sich, den Propheten Allahs und seine unverfälschte Offenbarung im Koram für wahr anzusehen. Und aus jüdischer Sicht verehren speziell wir Christen einen falschen Messias, haben eine krude Vorstellung von einem monotheistischen Gott und maßen uns darüber hinaus noch an, unsere Legitimation unter anderem aus der Thora zu ziehen. Können wir wirklich ein Subset an Meinungen, so wichtig und heilig diese auch den einzelnen sind, unter Strafe stellen? Vor allem dann, wenn wir andererseits darum kämpfen (wie oft betont), daß man doch das Recht haben müsse, betreffs Lebensschutz und Homosexualität eine andere Meinung als der Mainstream vertreten zu können? Ick weeß nich... Denn, so könnten FeministInnen, Gender*trans-Leute etc. sagen (korrektur, das tun sie!), wir würden mit unserem Marsch für das Leben, mit unserem Gebet für Homosexuelle, mit Fagottspielen am CSD (ok, der war platt) etc. die sexuelle Identität der betroffenen Personen verletzen.
Dazu kommen, wenn man darüber nachdenkt, doch interessante Konstrukte zustande: Könnte nicht ein etwas sehr militanter Jude gegen die Kirche wegen Verunglimpfung Heiliger Schriften klagen? Könnten nicht wir Christen gegen Moslems wegen Verunglimpfung des Namens Jesu klagen?
So wie es für mich ausschaut, gibt es zwei Lösungen: Eine, die meiner Meinung nach die beste aber nicht realisierbar ist und eine liberale. Zuerst zur liberalen: Für den Preis, daß ich Abtreibung weiterhin Mord nennen darf, daß ich weiterhin "gleichgeschlechtliche Ehe" ein Oxymoron finde, kann man gerne "Gott ist tot" rufen und umgedrehte Kreuze tragen. Sicher: Kirchen schänden geht nicht, aber da müßte man doch schon über Sachbeschädigung was tun können, oder?
Sicherlich gibt es hier viele Probleme: Was darf der Lehrer in der Schule sagen? Ist er, wie z.Zt. die Regelung ist, im Recht, gegen Gott und die Kirche zu lästern, aber im Unrecht, wenn er von Kindstötung spricht? Ich denke, wenn man die liberale Lösung verfolgt, sollte man hier eine eigene Lösung finden.
Die Zweite Lösung ist intolerant, überhaupt nicht dem Zeitgeist angepaßt und in diesem Staat, in dieser Gesellschaft nicht realisierbar. Was wir Katholiken glauben ist die Wahrheit. Dementsprechend wäre (ha! jetzt werde ich gemein) Abtreibung Mord, es gibt keine Gleichgeschlechtliche Ehe (was mit eingetragenen Lebenspartnerschaften ist, ist ein anderes Thema) und gegen die Artikel des Credos darf nicht gelästert werden. Warum? Nicht, weil jemand sich beleidigt fühlen könnte, sondern weil Abtreibung Mord ist, weil Blasphemie nicht so gut fürs Afterlife sein soll etc. Das wäre natürlich das Beste, Wahrste letztlich. Aber ich denke, daß die Realität, in der wir leben, eher die liberale Lösung zuläßt. Und letztlich auch mit dem freien Willen des Menschen etwas verwebbarer ist.
Soweit meine 2cent.
Freitag, Juli 27, 2012
Gebetsbitte
Ich kann mit einigem ironischen Stolz von mir sagen, daß ich Quantenmechanik quasi doppelt toll kann.
Na ja, anders: Ich hörte die Vorlesungen "Quantenmechanik I" und "Quantenmechanik II" beide zweimal, da ich jeweils durch die Klausuren durchfiel. Das führte im positiven zu einem halbwegs fundierten Wissen über Quantenmechanik (Und einer Leidenschaft bei der Nutzung von - Vektoren). Einen Großteil der Vorlesungen, nämlich das erste Mal QM I und beide Male QM II hörte ich bei einem großartigen Menschen und Professor, nämlich Herrn Schrader. Ein Mensch, der nicht so eine sehr formalistische Quantenmechanik mir beibrachte, sondern durch eine angenehme Mischung aus Strenge und Humor glänzte: Als ich Quantenmechanik II das zweite Mal hörte, betonte er, daß zum Verständnis dieser Veranstaltung die Teilnahme an Quantenmechanikvorlesung I unerläßlich sei. Um sich einen ÜBerblick über sein Publikum zu verschaffen bat er um Handzeichen, wer QM I schon gehört hätte. Ich hebte (mit fast allen) meine Hand und sagte grinsend zu meinem Nachbarn "Höhö. Zweimal". Das bekam Herr Schrader mit, mußte laut auflachen und fragte schmunzelnd "Nun , wollen Sie sich nicht an dieser Stelle gleich etwas mehr offenbaren?", wissend, daß er mich schon einmal bei QM II gesehen hat. Neben seinem herzlichen Wesen zeigt diese Episode, daß die Studenten für ihn nicht nur irgendwelche austauschbaren Köpfe waren, er schien sich an jeden einzelnen von ihnen zu erinnern.
Später, während meiner Doktorarbeit, arbeitete ich in einem Labor recht nah an seinem Büro. Oft, wenn man sich traf, sagte er mit erhobenen Zeigefinger "Herr Giese! Sie haben zugenommen!". Wir haben uns auch ansonsten immer recht freundlich unterhalten, er erzählte mir, daß er sich, nachdem er eremitiert war, in die theoretischen Grundlagen der Dichtefunktionaltheorie einarbeitete, um mit Herrn Groß, Begründer der zeitaufgelösten Dichtefunktionaltheorie noch was zu erarbeiten. So wie die Katze das mausern nicht läßt, läßt der Professor nicht vom Forschen abhalten.
Warum erzähle ich das alles? Um klar zu machen, daß dieser alte Professor Emeritus mir was bedeutet. Heute traf ich ihn nach langer Zeit, die FU besuchend, mal wieder. Er ist extrem abgemagert und erzählte mir, daß er eine Chemotherapie hinter sich hatte. Er meint zwar, es ist wieder auf dem Weg der Besserung, aber vielleicht auch, weil ich bei meiner Mutter die Chemo miterlebte - betet doch für diesen guten Menschen.
Na ja, anders: Ich hörte die Vorlesungen "Quantenmechanik I" und "Quantenmechanik II" beide zweimal, da ich jeweils durch die Klausuren durchfiel. Das führte im positiven zu einem halbwegs fundierten Wissen über Quantenmechanik (Und einer Leidenschaft bei der Nutzung von
Später, während meiner Doktorarbeit, arbeitete ich in einem Labor recht nah an seinem Büro. Oft, wenn man sich traf, sagte er mit erhobenen Zeigefinger "Herr Giese! Sie haben zugenommen!". Wir haben uns auch ansonsten immer recht freundlich unterhalten, er erzählte mir, daß er sich, nachdem er eremitiert war, in die theoretischen Grundlagen der Dichtefunktionaltheorie einarbeitete, um mit Herrn Groß, Begründer der zeitaufgelösten Dichtefunktionaltheorie noch was zu erarbeiten. So wie die Katze das mausern nicht läßt, läßt der Professor nicht vom Forschen abhalten.
Warum erzähle ich das alles? Um klar zu machen, daß dieser alte Professor Emeritus mir was bedeutet. Heute traf ich ihn nach langer Zeit, die FU besuchend, mal wieder. Er ist extrem abgemagert und erzählte mir, daß er eine Chemotherapie hinter sich hatte. Er meint zwar, es ist wieder auf dem Weg der Besserung, aber vielleicht auch, weil ich bei meiner Mutter die Chemo miterlebte - betet doch für diesen guten Menschen.
Mittwoch, Juli 25, 2012
"Wäre ich die katholische Kirche...."
Hier macht sich ein Atheist Gedanken darüber, was er ändern/tun würde, wenn er die katholische Kirche wäre. Ich war echt positiv überrascht, sind die Punkte doch mehrheitlich nicht das übliche Gebashe. In der Hinsicht dachte ich mir, daß man mal wirklich freundlich auf die Punkte eingehen kann:
Ein wenig in die Richtung - wenn auch nicht allein katholisch, geht das Projekt Bibleserver . Ich mag das eigentlich recht gern, da, gerade wenn man schnell ein bestimmtes Zitat sucht (Sollte ich mit einer Gitarristin was anfangen?). Sicherlich könnte hier in Sachen Zusammenfassungen, Illustrationen und Font sich was tun, aber ein Anfang ist es.
Da mußte ich doch, auch wenn bei der Causa Titanic auf Seiten des Hl. Vaters stand, doch schmunzeln.
Das ist doch mal eine Idee. Letztlich läßt sich das doch bspw diesjährig mit dem National novel writing month verknüpfen. Ich verstehe das nun einfach mal ganz dreist als einen Appell an uns Blogger, schnieke Gschichtle, inspired by the bible, zu schreiben. Auf, auf!
Es mag nicht überraschen, daß das der Punkt ist, wo ich nicht mitgehen kann. Aber der Author hat schon gesagt, daß das ein unqualifizierter Kommentar war, weshalb ich nun auch bitte, hier nicht wild zu shitstormen.
Zu letzterem, dem Priestertum für die Frau, weil Frauen sozial kompetenter sind, möchte ich nur anmerken, daß das am Sinn des Priestertums vorbeigeht. Leider hat sich in modernen Zeiten so mancher Priester als ein Kumpelpfarrer, der eben nur noch für soziales da ist, breit gemacht. Wenn das die alleinige Aufgabe des Priesters wäre, hätte der Schreiber irgendwie recht. Aber Priester sind Männer Gottes, Geweihte Gottes, dessen primäre Aufgabe in meinen Augen die Feier der Sakramente, allen voran die Feier des Meßopfers ist.
WORD! Sollte man auf JEDEN FALL tun. (Meinetwegen auch gleich für Android, da bin ich postkonziliar und denke, daß man Nostra Aetate in die richtung interpretieren kann)Ein wenig in die Richtung geht vielleicht das Projekt hier
Letztlich gabs hier ja einiges. Nicht nur das große Mea Culpa im Jahre 2000, auch schon vorher wurde viel von Naturrecht -freilich aus christlicher Warte - gesprochen, zuletzt hat der Heilige Vater hier in Deutschland bei der Bundestagsrede darüber gesprochen.
Punkt ist hier, daß man als Katholik die Botschaft nicht auf ein "seid nett zueinander" reduzieren kann. Ein Katholik, ja, sicherlich genauso wie ein Hindu, Moslem oder Neuheide, meint nicht nur, daß es Gott gibt. Ganz brutal, arrogant und unökumenisch gesprochen sind wir der Überzeugung, daß unser Glaube die Wahrheit ist. Daß die Erkenntnis Gottes dem seid nett zueinander vorangeht. Deshalb ist das erste Gebot "Du sollst Deinen Gott lieben", und das zweite in diesem Doppelgebot "Liebe deinen Nächsten".
Dazu ist zu sagen, daß nicht nur ich (kein älterer Gläubiger), sondern viele andere (man kann sich hier in der nationalen und internationalen Bloggerszene umgucken) eben nicht wegen Interaktivität zur Messe gehen. Wir gehen auch nicht wegen Humor hin, wegen irgendwelchen Neuerungen. Messe ist kein Happening. Messe ist ein Kunstwerk, ein Schauspiel (wenn man mal das wichtigste, das Meßopfer und die reale Begegnung mit dem Herrn beiseite läßt). Wenn nun bei Dirigenten anfangen würden, dem Publikum Trillerpfeifen, Maracas und Glockenspiele in die Hand zu drücken, damit sie bei Beethovens Neunter doch mitmachen, würde das ziemlich peinlich sein und am äußeren Sinn dieser Messe total vorbeigehen.
Es hat einen Grund, warum die außerordentliche Form des römischen Ritus sich einer gewissen Beliebtheit erfreut, obwohl dort noch weniger mit Interaktivität ist als in der ordentlichen Form: Ich besuche die Messe nicht, um neues zu erleben, ich besuche die Messe, um mich in einem Fluß treiben zu lassen. "Der Herr sei mit Euch" "und mit Deinem Geiste..." - die Antworten, auch wenn bewußt gesprochen, erfolgen schon fast automatisch. Man ist teil dieses Schauspiels. Wenn ein Priester (was leider in der ordentlichen Form vorkommen kann) irgendwelchen neuen Kram einbaut oder gar zur "Interaktivität" aufruft, dann bin ich genervt. Ja, eine formlose, "spannende", "humorvolle" und "interaktive" Messe ist langweiliger, als sich diesem Schauspiel (daß, wenn man sich mit den Bedeutungen der jeweiligen Parts auseinandersetzt, apokalyptische Maße hat) hinzugeben. Interaktivität und Humor passen nicht in die Messe, die passen eher ins Wirtshaus. Und dort verlangt auch niemand umgekehrt etwas mehr liturgisches Empfinden nach dem sechsten Bier. Würde auch nicht passen.
Es ist zwar nicht so, daß jeder eingestellte Priester auf Nutzung des Internets verpflichtet wird, aber es gab vom Heiligen Vater durchaus schon Verlautbarungen zum Thema Nutzung des Internets, in den USA gab es schon die katholischen Social Media-Konferenzen, in Deutschland gibt es mit Sende-Zeit eine stark internet-orientierte Medienpastoral im EB Freiburg und es gibt mit Alipius oder Pfarrer Jolie (nur zwei Beispiele) durchaus internetaffine Priester. Diese sind sicherlich mit Problemen übers Netz erreichbar. Aber generell stimme ich zu, da kann sich durchaus noch mehr tun. Father Robert Barron aus Amiland ist auch der Meinung und hat deshalb mit Word on Fire durchaus was geschaffen.
So, das waren meine Kommentare. Was mich freute war, wie schon gesagt, der größtenteils freundliche Ton. Man merkte an einigen Punkten, daß der Schreiber kein Katholik ist und dementsprechend die Rolle der Messe mißversteht, aber das ist in Ordnung. Andere Vorschläge wiederum waren sehr, sehr gut.
Was vielleicht ein generelles Mißverständnis des Schreibers war, war der Ansatz "Wäre ich die katholische Kirche....". Auch wenn es Menschen außerhalb der katholischen Kirche so vorkommen mag, sind wir kein uniformer Block, der willenlos (oder nicht "selberdenkend") das Wort unseres Papstes umsetzt. Es ist auch nicht so,daß der Papst bei allen Dingen seinen Senf dazugibt. Das hat Vorteile (wir sind eben ein freundlicher, bunter Haufen), aber sicherlich auch den Nachteil, daß Dinge, die zum Teil schon da sind, ein Nerd-Nischendasein im Internet fristen (so vielleicht die Blogozese, ich weiß es nicht). Aber ich denke, daß hier man generell einen Aufruf an alle Menschen mit Internetanschluß nowadays richten kann: Nutzt Suchmaschinen Eurer Wahl, klickt Euch durchs Internet, beschäftigt Euch mit Social Media! Dann werdet ihr sehen, was es alles für Subkulturen gibt, was sich in der Kirche tut, was es da auch für sicherlich manchmal verschwurbelte, krude Typen gibt, aber - wie groß die Welt ist. Wir haben über das Internet viele Möglichkeiten und ich stimme dem Schreiber des Kommentars zu, daß die Kirche da noch mehr tun kann und möchte das nur dahingehend erweitern, daß manche dieser Möglichkeiten schon da sind. Man muß sie nur im Internet finden.
Noch einmal vielen Dank an den Schreiber!
Wäre ich die katholische Kirche, ich würde eine Webseite bauen lassen, auf der man die ganze Bibel lesen kann, schön übersichtlich gestaltet, mit einzelnen Kapiteln, Zusammenfassungen, Illustrationen und teuflisch schicker Typographie. Man könnte einzelne Textstellen markieren und twittern oder bei Facebook und sonstigen Social Networks posten.
Ein wenig in die Richtung - wenn auch nicht allein katholisch, geht das Projekt Bibleserver . Ich mag das eigentlich recht gern, da, gerade wenn man schnell ein bestimmtes Zitat sucht (Sollte ich mit einer Gitarristin was anfangen?). Sicherlich könnte hier in Sachen Zusammenfassungen, Illustrationen und Font sich was tun, aber ein Anfang ist es.
Wäre ich die katholische Kirche, ich würde dem Papst bei seinem nächsten öffentlichen Auftritt (dezent, aber sichtbar) eine Flasche Fanta auf den Schreibtisch stellen lassen, kommentarlos. Das Internet würde den Rest erledigen.
Da mußte ich doch, auch wenn bei der Causa Titanic auf Seiten des Hl. Vaters stand, doch schmunzeln.
Wäre ich die katholische Kirche, dann würde ich einmal im Jahr einen Wettbewerb ausrufen, bei dem zeitgenössische Schriftsteller meine besten Stories (Mose und das Meer, Die Apokalyse, Adam und Eva etc.pp.) neu schreiben und vortragen, ohne irgendwelche Vorgaben. Die Texte gäbe es im Bundle mit den zugehörigen Originalen für jedermann kostenlos als Print- und eBook-Version.
Das ist doch mal eine Idee. Letztlich läßt sich das doch bspw diesjährig mit dem National novel writing month verknüpfen. Ich verstehe das nun einfach mal ganz dreist als einen Appell an uns Blogger, schnieke Gschichtle, inspired by the bible, zu schreiben. Auf, auf!
Wäre ich die katholische Kirche, dann wäre die einzige inhaltliche Änderung, die ich direkt vornehmen würde, die Aufhebung des Zölibats, was dafür sorgen würde, dass sich bei mir nicht nur Psychopathen und Kinderficker um Stellen bewerben. Ein paar Jahre später würde ich auch Frauen zulassen, die können den Job mutmaßlich sowieso deutlich besser, weil bei mir soziale Kompetenz gefragt ist.
Es mag nicht überraschen, daß das der Punkt ist, wo ich nicht mitgehen kann. Aber der Author hat schon gesagt, daß das ein unqualifizierter Kommentar war, weshalb ich nun auch bitte, hier nicht wild zu shitstormen.
Zu letzterem, dem Priestertum für die Frau, weil Frauen sozial kompetenter sind, möchte ich nur anmerken, daß das am Sinn des Priestertums vorbeigeht. Leider hat sich in modernen Zeiten so mancher Priester als ein Kumpelpfarrer, der eben nur noch für soziales da ist, breit gemacht. Wenn das die alleinige Aufgabe des Priesters wäre, hätte der Schreiber irgendwie recht. Aber Priester sind Männer Gottes, Geweihte Gottes, dessen primäre Aufgabe in meinen Augen die Feier der Sakramente, allen voran die Feier des Meßopfers ist.
Wäre ich die katholische Kirche, ich würde alle meine abgefahren beeindruckenden Kirchen, Klöster und sonstigen Bauwerke weltweit in 3d photographieren und ne iOS-App bauen lassen, mit der man sie alle virtuell besichtigen kann. Android würde ich erstmal weglassen, mit der Begründung, dass Gott das noch nicht “approved” hat und dahinter einen Link zum passenden Kickstarter-Projekt für die Android- und Windows-Portierung packen, das innerhalb von zwei Minuten zwanzigfach finanziert wäre, wozu ich natürlich schon eine entsprechende Pressemitteilung vorformuliert in der Schublade liegen hätte.
WORD! Sollte man auf JEDEN FALL tun. (Meinetwegen auch gleich für Android, da bin ich postkonziliar und denke, daß man Nostra Aetate in die richtung interpretieren kann)Ein wenig in die Richtung geht vielleicht das Projekt hier
Wäre ich die katholische Kirche, ich würde sofort mehrere Kampagnen starten, in denen ich den Leuten klar machen würde, dass in der Vergangenheit zwar einiges schief gelaufen ist, aber dass meine Kernbotschaft von Nächstenliebe und sich nicht wie ein Scheißasi benehmen eigentlich ziemlich zeitlos gut ist, egal, ob man an den alten Mann in Himmel glaubt oder nicht.
Letztlich gabs hier ja einiges. Nicht nur das große Mea Culpa im Jahre 2000, auch schon vorher wurde viel von Naturrecht -freilich aus christlicher Warte - gesprochen, zuletzt hat der Heilige Vater hier in Deutschland bei der Bundestagsrede darüber gesprochen.
Punkt ist hier, daß man als Katholik die Botschaft nicht auf ein "seid nett zueinander" reduzieren kann. Ein Katholik, ja, sicherlich genauso wie ein Hindu, Moslem oder Neuheide, meint nicht nur, daß es Gott gibt. Ganz brutal, arrogant und unökumenisch gesprochen sind wir der Überzeugung, daß unser Glaube die Wahrheit ist. Daß die Erkenntnis Gottes dem seid nett zueinander vorangeht. Deshalb ist das erste Gebot "Du sollst Deinen Gott lieben", und das zweite in diesem Doppelgebot "Liebe deinen Nächsten".
Wäre ich die katholische Kirche, ich würde den Gottesdienst interaktiver und mit viel mehr Humor gestalten und würde jeden neu eingestellten Prediger dazu verpflichten, neben dem üblichen Beichtkram für die älteren Gläubigen einfach permanent für die Leute übers Netz erreichbar zu sein und bei Problemen aller Art zu helfen oder einfach nur zuzuhören.
Dazu ist zu sagen, daß nicht nur ich (kein älterer Gläubiger), sondern viele andere (man kann sich hier in der nationalen und internationalen Bloggerszene umgucken) eben nicht wegen Interaktivität zur Messe gehen. Wir gehen auch nicht wegen Humor hin, wegen irgendwelchen Neuerungen. Messe ist kein Happening. Messe ist ein Kunstwerk, ein Schauspiel (wenn man mal das wichtigste, das Meßopfer und die reale Begegnung mit dem Herrn beiseite läßt). Wenn nun bei Dirigenten anfangen würden, dem Publikum Trillerpfeifen, Maracas und Glockenspiele in die Hand zu drücken, damit sie bei Beethovens Neunter doch mitmachen, würde das ziemlich peinlich sein und am äußeren Sinn dieser Messe total vorbeigehen.
Es hat einen Grund, warum die außerordentliche Form des römischen Ritus sich einer gewissen Beliebtheit erfreut, obwohl dort noch weniger mit Interaktivität ist als in der ordentlichen Form: Ich besuche die Messe nicht, um neues zu erleben, ich besuche die Messe, um mich in einem Fluß treiben zu lassen. "Der Herr sei mit Euch" "und mit Deinem Geiste..." - die Antworten, auch wenn bewußt gesprochen, erfolgen schon fast automatisch. Man ist teil dieses Schauspiels. Wenn ein Priester (was leider in der ordentlichen Form vorkommen kann) irgendwelchen neuen Kram einbaut oder gar zur "Interaktivität" aufruft, dann bin ich genervt. Ja, eine formlose, "spannende", "humorvolle" und "interaktive" Messe ist langweiliger, als sich diesem Schauspiel (daß, wenn man sich mit den Bedeutungen der jeweiligen Parts auseinandersetzt, apokalyptische Maße hat) hinzugeben. Interaktivität und Humor passen nicht in die Messe, die passen eher ins Wirtshaus. Und dort verlangt auch niemand umgekehrt etwas mehr liturgisches Empfinden nach dem sechsten Bier. Würde auch nicht passen.
Es ist zwar nicht so, daß jeder eingestellte Priester auf Nutzung des Internets verpflichtet wird, aber es gab vom Heiligen Vater durchaus schon Verlautbarungen zum Thema Nutzung des Internets, in den USA gab es schon die katholischen Social Media-Konferenzen, in Deutschland gibt es mit Sende-Zeit eine stark internet-orientierte Medienpastoral im EB Freiburg und es gibt mit Alipius oder Pfarrer Jolie (nur zwei Beispiele) durchaus internetaffine Priester. Diese sind sicherlich mit Problemen übers Netz erreichbar. Aber generell stimme ich zu, da kann sich durchaus noch mehr tun. Father Robert Barron aus Amiland ist auch der Meinung und hat deshalb mit Word on Fire durchaus was geschaffen.
So, das waren meine Kommentare. Was mich freute war, wie schon gesagt, der größtenteils freundliche Ton. Man merkte an einigen Punkten, daß der Schreiber kein Katholik ist und dementsprechend die Rolle der Messe mißversteht, aber das ist in Ordnung. Andere Vorschläge wiederum waren sehr, sehr gut.
Was vielleicht ein generelles Mißverständnis des Schreibers war, war der Ansatz "Wäre ich die katholische Kirche....". Auch wenn es Menschen außerhalb der katholischen Kirche so vorkommen mag, sind wir kein uniformer Block, der willenlos (oder nicht "selberdenkend") das Wort unseres Papstes umsetzt. Es ist auch nicht so,daß der Papst bei allen Dingen seinen Senf dazugibt. Das hat Vorteile (wir sind eben ein freundlicher, bunter Haufen), aber sicherlich auch den Nachteil, daß Dinge, die zum Teil schon da sind, ein Nerd-Nischendasein im Internet fristen (so vielleicht die Blogozese, ich weiß es nicht). Aber ich denke, daß hier man generell einen Aufruf an alle Menschen mit Internetanschluß nowadays richten kann: Nutzt Suchmaschinen Eurer Wahl, klickt Euch durchs Internet, beschäftigt Euch mit Social Media! Dann werdet ihr sehen, was es alles für Subkulturen gibt, was sich in der Kirche tut, was es da auch für sicherlich manchmal verschwurbelte, krude Typen gibt, aber - wie groß die Welt ist. Wir haben über das Internet viele Möglichkeiten und ich stimme dem Schreiber des Kommentars zu, daß die Kirche da noch mehr tun kann und möchte das nur dahingehend erweitern, daß manche dieser Möglichkeiten schon da sind. Man muß sie nur im Internet finden.
Noch einmal vielen Dank an den Schreiber!
Dienstag, Juli 24, 2012
Los Wochos - "Ferien"lektüre
Pulchra et Luna fragt, was wir so in der aktuellen Sommerferienzeit lesen.
Das ganze ist mit Regeln versehen:
1. Bei mindestens einem Buch sollte der OCC (obligatory catholic content) gegeben sein.
2. Die bibliographischen Angaben müssen soweit stimmen, daß man das Buch danach finden kann (denn darum, den Austausch geht es ja eigentlich…)
3. Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, einmal den Ps. 16 (15…) zu beten, mit dem wunderbaren Vers 7: „Ich preise den HErrn, der mir Einsicht verliehen und mich beraten hat * ja mehr noch, bis in die Nacht mahnt mich mein Inneres“
Da gerade das Damoklesschwert der Berufssuche über mir schwebt, ist bei mir nicht viel mit Ferien, aber Lektüre gibts natürlich trotzdem:
1.) Hilaire Belloc - the servile state
Eines der wegweisenden Bücher in Sachen Distributismus. Letztlich eine Abhandlung, wie es zum britischen Kapitalismus kommen konnte und damit zu einem Staat, in dem die Produktionsgüter in den Händen von wenigen sind und die Masse der Menschen quasi als Lohnsklaven für diese minorität arbeiten. Kapitalismuskritik auf katholisch, inspired by Rerum Novarum
2.) Chesterton - der Mann, der zu viel wußte
Wieder was von einem der Urväter des Distributismus! I see a pattern! ;)
Eine Reihe von Kriminalgeschichten um Horne Fisher und Harold March.
3.) Manfred Müller - St. Michael, "der Deutschen Schutzpatron"?
ein Buch über Michaelsverehrung gestern und heute. Wollte ich schon lang mal lesen.
4.) WERDEN WA MAL PROFAN: Zork I (ok, ich weiß noch nicht ob Zork oder Adventure...). Nun könnte jemand aufstehen und sagen "DAS IST DOCH ABER EIN SPIEL!" - Richtig, aber es ist ein Textadventure. Also werde ich viel lesen. Und außerdem redet man auch von "interactive ficition" in diesem Zusammenhang.
5.) Perry Rhodan - 2457 onwards. Ich muß unbedingt mal endlich herausfinden, wie die Negasphäre in Hangay besiegt wird.
Das ganze ist mit Regeln versehen:
1. Bei mindestens einem Buch sollte der OCC (obligatory catholic content) gegeben sein.
2. Die bibliographischen Angaben müssen soweit stimmen, daß man das Buch danach finden kann (denn darum, den Austausch geht es ja eigentlich…)
3. Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, einmal den Ps. 16 (15…) zu beten, mit dem wunderbaren Vers 7: „Ich preise den HErrn, der mir Einsicht verliehen und mich beraten hat * ja mehr noch, bis in die Nacht mahnt mich mein Inneres“
Da gerade das Damoklesschwert der Berufssuche über mir schwebt, ist bei mir nicht viel mit Ferien, aber Lektüre gibts natürlich trotzdem:
1.) Hilaire Belloc - the servile state
Eines der wegweisenden Bücher in Sachen Distributismus. Letztlich eine Abhandlung, wie es zum britischen Kapitalismus kommen konnte und damit zu einem Staat, in dem die Produktionsgüter in den Händen von wenigen sind und die Masse der Menschen quasi als Lohnsklaven für diese minorität arbeiten. Kapitalismuskritik auf katholisch, inspired by Rerum Novarum
2.) Chesterton - der Mann, der zu viel wußte
Wieder was von einem der Urväter des Distributismus! I see a pattern! ;)
Eine Reihe von Kriminalgeschichten um Horne Fisher und Harold March.
3.) Manfred Müller - St. Michael, "der Deutschen Schutzpatron"?
ein Buch über Michaelsverehrung gestern und heute. Wollte ich schon lang mal lesen.
4.) WERDEN WA MAL PROFAN: Zork I (ok, ich weiß noch nicht ob Zork oder Adventure...). Nun könnte jemand aufstehen und sagen "DAS IST DOCH ABER EIN SPIEL!" - Richtig, aber es ist ein Textadventure. Also werde ich viel lesen. Und außerdem redet man auch von "interactive ficition" in diesem Zusammenhang.
5.) Perry Rhodan - 2457 onwards. Ich muß unbedingt mal endlich herausfinden, wie die Negasphäre in Hangay besiegt wird.
Dienstag, Juli 10, 2012
Gebärt doch, ihr Bratzen!
Vor kurzem gab es einen gar vorzüglichen Artikel einer Frau Berg, an dessen Titel sich der Artikel dieses Posts nicht nur ganz locker orientiert. Verlinken tu ich darauf nicht, da der geneigte Leser entweder googeln (*ähm*, oder auch nicht ;)) oder einfach mal in der Nachbarschaft herumgucken kann.
Nun schien Frau Bergs gerechter Zorn an Kindern, die Schilder mit der Aufschrift "Danke, daß ich leben darf" (oder so) sich zu entzünden. Die Kinder liefen an der Hand ihrer Mutter, der Vater warf einen etwas strengen Blick zurück.
Nun. Dit is ja schrecklich. Da werden ja Kinder voll indoktriniert. Kinder sollen doch selber später entscheiden können! Und so weiter und so fort. Man kennt ja den üblichen Sermon.
Ich frage mich dabei, wie das ganze bei Anti-Atom-Demos, bei "Mit uns gegen rechts"-Veranstaltungen, bei "Keine Nachtflüge über Buxdehude", Friedensdemos, Freie Heide etc pp ist. Ich hab damals mit drei, vier Jahren von einem freundlichen Hippie ein Hanuta (ähnliches Noname-Gebäck, wenn ich mich recht erinnere. Kinder können Süßigkeiten-Markenwaren instinktiv erkennen. Auch so ein Beispiel für Indoktrination!). Das ganze war an einem angenehmen Abend, meine Mutter und einige ihrer AL-Mitstreiter besetzten ein Stück Wald (for whatever Reason, ich glaube, es war die Jagd eines Politikers).
Ist das jetzt schlimm? Nö! Erstens ist trotz frühkindlicher Infiltrierung seitens einer Vor-Organisation der Grünen kein Öko aus mir geworden (denn es gibt immer noch etwas called "Freier Willen"), zweitens ist es ganz normal, Korrektur, löblich, wenn Eltern ihren Kindern Werte mit auf den Weg geben, die sie für wichtig erachten. Ich bin kein Atomkraftgegner, würde mich aber über Anti-AKW-Eltern wundern, die ihren Kindern da eine "freie Meinung" lassen. Noch verstörter wäre ich über Antifa-Eltern, die mir erklären würden, daß sie ihr Kind in ein NPD-Camp schickten, "damit es eine breitere Perspektive erfährt". Es soll sich ja später (wann und wie eigentlich genau?) dann entscheiden, ob es Ausländer oder Verbindungsstudenten verkloppt. Schließlich finde ich es wunderschön, wenn man Kinder zu Demos der jeweiligen Couleur mitnimmt, macht man ihnen doch klar, daß man für etwas (in allen genannten Fällen UND auch im Fall von Lebensschutz) für eine bessere Welt kämpft.
Aber trotzdem, darüber wird herumgegeifert. Man könne doch nicht die Kinder mit Glauben/"Chauvinismus"/Lebensschutz indoktrinieren! Das würde doch nicht gehen! Jungs und Mädels: Es sind nicht eure Kinder. Natürlich geht das. Deshalb folgende Idee: Wenn ihr das nächste Mal über eine Abtreibung nachdenkt, merkt, daß die Pillenpackung leer wird oder man für ne schnelle Nummer grad kein Kondom zur Hand hatte - dann bringt doch einfach das Kind zur Welt (auch wenn es schon das Zweite ist). "Indoktriniert" (d.h. erzieht) das Kind, bringt diesem Kind eure Ideale bei, auf das es mit Euch und mit Gleichgesinnten an einer Eurer Meinung nach besseren Welt arbeitet.
In diesem Sinne, ganz einladend zu verstehen:
Gebärt doch, ihr Bratzen!
Nun schien Frau Bergs gerechter Zorn an Kindern, die Schilder mit der Aufschrift "Danke, daß ich leben darf" (oder so) sich zu entzünden. Die Kinder liefen an der Hand ihrer Mutter, der Vater warf einen etwas strengen Blick zurück.
Nun. Dit is ja schrecklich. Da werden ja Kinder voll indoktriniert. Kinder sollen doch selber später entscheiden können! Und so weiter und so fort. Man kennt ja den üblichen Sermon.
Ich frage mich dabei, wie das ganze bei Anti-Atom-Demos, bei "Mit uns gegen rechts"-Veranstaltungen, bei "Keine Nachtflüge über Buxdehude", Friedensdemos, Freie Heide etc pp ist. Ich hab damals mit drei, vier Jahren von einem freundlichen Hippie ein Hanuta (ähnliches Noname-Gebäck, wenn ich mich recht erinnere. Kinder können Süßigkeiten-Markenwaren instinktiv erkennen. Auch so ein Beispiel für Indoktrination!). Das ganze war an einem angenehmen Abend, meine Mutter und einige ihrer AL-Mitstreiter besetzten ein Stück Wald (for whatever Reason, ich glaube, es war die Jagd eines Politikers).
Ist das jetzt schlimm? Nö! Erstens ist trotz frühkindlicher Infiltrierung seitens einer Vor-Organisation der Grünen kein Öko aus mir geworden (denn es gibt immer noch etwas called "Freier Willen"), zweitens ist es ganz normal, Korrektur, löblich, wenn Eltern ihren Kindern Werte mit auf den Weg geben, die sie für wichtig erachten. Ich bin kein Atomkraftgegner, würde mich aber über Anti-AKW-Eltern wundern, die ihren Kindern da eine "freie Meinung" lassen. Noch verstörter wäre ich über Antifa-Eltern, die mir erklären würden, daß sie ihr Kind in ein NPD-Camp schickten, "damit es eine breitere Perspektive erfährt". Es soll sich ja später (wann und wie eigentlich genau?) dann entscheiden, ob es Ausländer oder Verbindungsstudenten verkloppt. Schließlich finde ich es wunderschön, wenn man Kinder zu Demos der jeweiligen Couleur mitnimmt, macht man ihnen doch klar, daß man für etwas (in allen genannten Fällen UND auch im Fall von Lebensschutz) für eine bessere Welt kämpft.
Aber trotzdem, darüber wird herumgegeifert. Man könne doch nicht die Kinder mit Glauben/"Chauvinismus"/Lebensschutz indoktrinieren! Das würde doch nicht gehen! Jungs und Mädels: Es sind nicht eure Kinder. Natürlich geht das. Deshalb folgende Idee: Wenn ihr das nächste Mal über eine Abtreibung nachdenkt, merkt, daß die Pillenpackung leer wird oder man für ne schnelle Nummer grad kein Kondom zur Hand hatte - dann bringt doch einfach das Kind zur Welt (auch wenn es schon das Zweite ist). "Indoktriniert" (d.h. erzieht) das Kind, bringt diesem Kind eure Ideale bei, auf das es mit Euch und mit Gleichgesinnten an einer Eurer Meinung nach besseren Welt arbeitet.
In diesem Sinne, ganz einladend zu verstehen:
Gebärt doch, ihr Bratzen!
Samstag, Juli 07, 2012
Die Robusta wird verliehen!
Wie schon die letzten Jahre wird dieses Jahr der Schwester-Robusta-Preis verliehen. Also, auf auf, zum Pater Robustus!
Vor einigen Jahren wurde ich im Bereich Trägheit nicht nur nominiert, sondern auch mit einem ZWEITEN PLATZ beschenkt. Leider habe ich in den letzten Monaten für meine Verhältnisse recht viel geschrieben, weshalb ich diesem Preis nicht mehr gerecht werde.... schnüff. Aber sicherlich gibt es einige andere Blogs, die sich hier anbieten. In der Combox zu verlinkten Artikel sind einige Nominerungen von anderen Bloggern und yours truly zu finden.
Vor einigen Jahren wurde ich im Bereich Trägheit nicht nur nominiert, sondern auch mit einem ZWEITEN PLATZ beschenkt. Leider habe ich in den letzten Monaten für meine Verhältnisse recht viel geschrieben, weshalb ich diesem Preis nicht mehr gerecht werde.... schnüff. Aber sicherlich gibt es einige andere Blogs, die sich hier anbieten. In der Combox zu verlinkten Artikel sind einige Nominerungen von anderen Bloggern und yours truly zu finden.
Freitag, Juli 06, 2012
Lebenszeichen
Hallöchen, ich dachte, ich melde mich mal wieder (was daran liegt, daß ich an einer anderen Baustelle grad eine kleine Schreibblockade hab, argh). Ich lebe noch und es wird hier natürlich weitergehen.
An sich hat sich in der Politik genügend getan, was Kommentar verdient (ESM, Betreuungsgelddebatte, Beschneidungsurteil) aber ich muß ehrlich sein: Die ganze Situation lastet auf mir wie ein Alpdruck. Man möchte gar nicht so viel essen, wie man kotzen will. Ich merke, daß ich, je mehr ich mich mit sowas beschäftige, desto mehr an Hoffnung verliere - und Hoffnungslosigkeit ist keine christliche Haltung!
Was also tun? Nun, einerseits lenke ich mich ab, weshalb ich auf Nebenblogs eher heiteres behandle. Zum zweiten hoffe ich, daß ich endlich mein geplantes Projekt, die Philothea mal in Form von Kommentaren etwas durchzuarbeiten, in die Tat umsetze. Ich denke, das würde meinem Glauben in diesen stürmischen Zeiten sehr gut tun und hilft einem, die Basis für alles berechtigte Gemecker über die Politik etc. sinnvoll aufzubauen: Unseren christlichen Glauben.
Ich sag das nicht quasi als Akt letzter Verzweiflung: Letztes Jahr ging es mir ähnlich, vllt noch schlimmer, was das angekotztsein gewisser Entwicklungen betrifft. Irgendwann ist mir mal klargeworden, daß Christus nicht am Ende siegen wird, sondern schon gesiegt hat. Alles, was wir jetzt mitbekommen, sind letztlich Rückzugsgefechte des Teufels, der schon verloren hat. In der Hinsicht können wir in eine glückliche Ewigkeit blicken. Und diese Basis möchte ich gerne vertiefen und den Leser daran teilhaben lassen.
Heißt das, daß es kein Gemecker, kein Rumgealber etc. mehr geben wird? Nö, keine Angst. Ich möchte bloß nicht nur noch rummeckern.
An sich hat sich in der Politik genügend getan, was Kommentar verdient (ESM, Betreuungsgelddebatte, Beschneidungsurteil) aber ich muß ehrlich sein: Die ganze Situation lastet auf mir wie ein Alpdruck. Man möchte gar nicht so viel essen, wie man kotzen will. Ich merke, daß ich, je mehr ich mich mit sowas beschäftige, desto mehr an Hoffnung verliere - und Hoffnungslosigkeit ist keine christliche Haltung!
Was also tun? Nun, einerseits lenke ich mich ab, weshalb ich auf Nebenblogs eher heiteres behandle. Zum zweiten hoffe ich, daß ich endlich mein geplantes Projekt, die Philothea mal in Form von Kommentaren etwas durchzuarbeiten, in die Tat umsetze. Ich denke, das würde meinem Glauben in diesen stürmischen Zeiten sehr gut tun und hilft einem, die Basis für alles berechtigte Gemecker über die Politik etc. sinnvoll aufzubauen: Unseren christlichen Glauben.
Ich sag das nicht quasi als Akt letzter Verzweiflung: Letztes Jahr ging es mir ähnlich, vllt noch schlimmer, was das angekotztsein gewisser Entwicklungen betrifft. Irgendwann ist mir mal klargeworden, daß Christus nicht am Ende siegen wird, sondern schon gesiegt hat. Alles, was wir jetzt mitbekommen, sind letztlich Rückzugsgefechte des Teufels, der schon verloren hat. In der Hinsicht können wir in eine glückliche Ewigkeit blicken. Und diese Basis möchte ich gerne vertiefen und den Leser daran teilhaben lassen.
Heißt das, daß es kein Gemecker, kein Rumgealber etc. mehr geben wird? Nö, keine Angst. Ich möchte bloß nicht nur noch rummeckern.
Samstag, Juni 23, 2012
Mal wieder Nebenblogs
Wer mein Bloggerverhalten kennt, weiß, wie ernst ich die Warnung meine: Es kann sein, daß diese Nebenblogs wieder einschlafen! Also guckt schnell, bevor sie nicht mehr gepflegt werden!
Ein paar Leute aus der Blogozese animierten mich, meine abstrusen Iconencomics auf Our awesome saints weiterzumachen. Hier werden z.Zt. mit Stripgenerator Comics zusammengeklickt, die einen Heiligen, dessen Gedenken wir in der aktuellen Woche feiern, darstellen. Zusätzlich wird ein wenig zu diesem Heiligen geschrieben, wie man mich kennt, immer mit bierernster Miene.
Zum Zweiten haben sicherlich einige Leute gemerkt, daß ich am Computer gerne gewisse Spiele zocke. Damit ich nicht ständig auf diesem Blog darüber berichte, habe ich nun unter Phils Zockerecke damit begonnen.
Vielleicht interessierts ja den einen oder anderen. Whatever hav phun!
Ein paar Leute aus der Blogozese animierten mich, meine abstrusen Iconencomics auf Our awesome saints weiterzumachen. Hier werden z.Zt. mit Stripgenerator Comics zusammengeklickt, die einen Heiligen, dessen Gedenken wir in der aktuellen Woche feiern, darstellen. Zusätzlich wird ein wenig zu diesem Heiligen geschrieben, wie man mich kennt, immer mit bierernster Miene.
Zum Zweiten haben sicherlich einige Leute gemerkt, daß ich am Computer gerne gewisse Spiele zocke. Damit ich nicht ständig auf diesem Blog darüber berichte, habe ich nun unter Phils Zockerecke damit begonnen.
Vielleicht interessierts ja den einen oder anderen. Whatever hav phun!
Freitag, Juni 22, 2012
Veranstaltungsticket, Stichwort Lebensrecht
Die Bahn bietet zur Fahrt zum Marsch für das Leben, ein Veranstaltungsticket an, da dieser eine angemeldete Großveranstaltung ist. Nenn' wa es also mal eine "günstige Gelegenheit für Abtreibungsgegner".
Darüber rotieren nun natürlich Kreise, die eifrig drum bemüht sind, zu betonen, es gehe ihnen um die Selbstbestimmung. Diese Kreise meinen, Kindstötung hätte was mit Selbstbestimmung zu tun und vor allem meinen sie, eine angemeldete Demonstration für den Lebensschutz würde die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden. Dementsprechend sind diese Kreise mit der Stellungnahme seitens der Bahn unzufrieden. An dieser Stelle sei angemerkt, daß Gegendemonstranten in den letzten Jahren gern §218-Abschaffen!-Schilder in die Höhe reckten.
Man kann sich vorstellen, warum ich das erzähle: Ich denke, die deutsche Bahn bekommt in den letzten Tagen zu wenig positive Briefe. Schreibt doch einfach mal (für die Facebook-Junkies geht das auch hier) der deutschen Bahn, daß ihr Verhalten auf positive Resonanz trifft.
Darüber rotieren nun natürlich Kreise, die eifrig drum bemüht sind, zu betonen, es gehe ihnen um die Selbstbestimmung. Diese Kreise meinen, Kindstötung hätte was mit Selbstbestimmung zu tun und vor allem meinen sie, eine angemeldete Demonstration für den Lebensschutz würde die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden. Dementsprechend sind diese Kreise mit der Stellungnahme seitens der Bahn unzufrieden. An dieser Stelle sei angemerkt, daß Gegendemonstranten in den letzten Jahren gern §218-Abschaffen!-Schilder in die Höhe reckten.
Man kann sich vorstellen, warum ich das erzähle: Ich denke, die deutsche Bahn bekommt in den letzten Tagen zu wenig positive Briefe. Schreibt doch einfach mal (für die Facebook-Junkies geht das auch hier) der deutschen Bahn, daß ihr Verhalten auf positive Resonanz trifft.
Montag, Juni 18, 2012
DER B-MOVIE KATECHISMUS
Kinners, es gibt Momente, da fühlt man sich verstanden und angenommen. So zum Beispiel, wenn am anderen Ende der Welt jemand katholisch ist und ein Faible für schlechte Filme hat. In der Hinsicht: Raufklicken und "genießen".
Sonntag, Juni 17, 2012
Abenteuer Hochzeitsreise
Wie man am letzten Beitrag lesen konnte, bin ich wieder zuhause. Eigentlich wollten meine Liebste und ich zu einem NER-Seminar fahren, jedoch hat mich eine Erkältung derart ausgeknockt, daß ich zuhause bleiben mußte. Das ist sehr schade, jedoch blicken wir glücklich auf eine wunderschöne Reise zurück.
Die erste Station war in den Tiefen des Schwarzwaldes, die Großmutter meiner Frau besuchen. Diese konnte leider nicht zur Hochzeit selbst kommen, und frei nach dem Motto "wenn der Berg nicht zum Propheten kommt..." haben wir sie besucht. Mein Schwager war auch da. Insgesamt eine schöne, ruhige Zeit auf einem wunderschönen Fleckchen Erde. Donnerstag waren wir, ganz katholisch, natürlich bei der Fronleichnamsprozession, die, ähm, durchwachsen war; sagen wir es mal so: Es liefen sowohl Tantum Ergo als auch NGL-Lieder, deren Namen ich nicht kenne (eines mit einer Strophe bestehend aus Zeilen, die ca 20 Silben lang sind und von einem lauten HAL-LE-LU-JA abgeschlossen werden). Aber Fronleichnam ist Fronleichnam und imho immer eine schöne Sache, dementsprechend war ich auch hier glücklich. The magnificent couple war übrigens mal wieder voll das Trooper-Paar; haben wir doch die Kroaten zum Knien inspiriert.
Nach wunderschöner Gesellschaft, wunderschöner Gegend und dem ersten Kneippen meines Lebens ging es weiter nach Freiburg zum Bloggertreffen. Wie ich im verlinkten Artikel darstellte, war das eine feine Sache. Als Auftakt waren wir das Freiburger Münster besuchen, wurden von Norbert von Sende-Zeit auf viele Details in der Kirche aufmerksam gemacht. Bei solchen Gelegenheiten staunt man immer wieder, wie unglaublich durchdacht eine gotische Kirche ist und ist beschämt, wie arm in der Hinsicht zeitgenössische sind.
Ich werde nicht weiter auf das Bloggertreffen selbst eingehen, nur eine im Nachhinein angenehme Anekdote erzählen:
CM und ich hatten vor, einen Neuverheiratetensegen bei einer Papstaudienz zu bekommen. Neben der Anmeldung beim deutschen Pilgerbüro ist hier üblich, daß man in Brautkleid, respektive Hochzeitsanzug erscheint. Diese mußten noch gereinigt werden. Nun war die Zeit vor unserer Reise etwas knapp, und so dachten wir, daß wir via Hermes-Versand die Hochzeitskleider uns nachschicken lassen.
Am Samstag, einen Tag vor unserem Flug nach Rom, war diese Lieferung immer noch nicht da, also ruft man (nach einem mittäglichen Spaziergang mit maxistrant und dilettantus in interrete)mal beim Versand an (übrigens zu einer etwas erhöhten Gebühr, wodurch ich mich schon auf die Telefonrechnung freue...) . Es wurde uns lakonisch mitgeteilt, daß man versucht habe, das Paket auszuliefern, es jedoch nicht ging und sie es am Montag nochmal versuchen. Montag. Wo wir schon in Rom sind. Na, danke. Nachdem ich deutlich klarmachte, daß das keine Option ist, wurde immerhin das Depot mitgeteilt, gesagt, man würde meine Nummer weitergeben und ich auf einen Anruf warten sollte - es würde sich nicht lohnen, selbst dort vorbeizufahren, da niemand anwesend ist. Natürlich kam und kam kein Anruf, ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch, der gute Norbert machte klar, daß, falls das Paket nur am Montag ausgeliefert werden könnte, sie es stante pede nach Berlin zurück schicken und die anwesende Blogozese bot Hilfe an und betete für uns (Vielen, vielen Dank dafür!). Bastianmöchte ich für zwei Dinge danken: er bot sofort an, mich beim Paket-Depot vorbeizufahren und gab mir einen sehr tröstlichen Gedanken weiter, der mir half, mich etwas zu beruhigen. Als bis acht Hermes immer noch nichts von sich hören ließ, dachten meine Liebste und ich, daß Vorbeifahren nun die beste Option wäre. Wir gingen also auf das Angebot von Bastian ein, der mich bereitwillig zum Depot fuhr - und hier, Gott sei Dank, trafen wir zwei Leute von Hermes-Versand. Doch nicht nur irgend jemanden, sondern die zwei Leute, die versucht hatten, das Paket auszuliefern. Sie waren dann so freundlich, quasi eine virtuelle Auslieferungstour in den PC zu hacken, so daß wir zu den Hochzeitsklamotten kamen. Deo gratias!
So, nun fröhlich mit Brautkleidern im Gepäck fuhren wir am Sonntag nach Basel, um von dort aus nach Rom zu fliegen. Nach einer ziemlichen Ochsentour kamen wir schließlich (ich mit guten Kopfschmerzen und unglaublich kaputt) im Hotel an, um genau zu sein in der Residentia Paolo VI, einem ganz besonders edlen Hotel, was uns einige Freunde ermöglicht hatten. Wir wohnten also quasi in direkter Nachbarschaft zu St. Peter und zum Heiligen Vater -was kann sich der Rompilger mehr wünschen?
Die nächsten Tage waren dicht gefüllt mit Sight-seeing (wir haben jedoch nur einen Bruchteil von Rom sehen können), Meßbesuchen zu unchristlichen Zeiten wie sieben Uhr morgens (wo man jedoch die wunderbare Gelegenheit hat, einen leeren Petersdom bestaunen zu dürfen) und grandiosem Essen (Das neu getraute Ehepaar kann voller Stolz sagen "We beat I Quattro Mori"). - Nebenbei gesagt: was Männlichkeitsfaktor in Sachen Essen betrifft, kann man Burger, Döner, sogar Epic Meal time vergessen: Porcetta schlägt sie alle. Die Porcetta-Stube (Er Buchetto) war klein, schlicht, drei lumpige Holztische standen herum, wo man sich zu schon anwesenden Gästen dazu setzte. Wein (sehr guten Landwein laut meiner Frau) gab es aus einem Saftglas. Auf dreieckigen Papierservietten wurde einem das Essen geliefert: Ein Brötchen (trocken) und FLEISCH. Sehr leckeres, mit Salz und Kräutern gewürztes Schweinefleisch. Kinder, DAS ist Essen!
Am Mittwoch, nachdem wir beim Campo Santo Teutonico die Messe besuchten, ging es ab zur Papstaudienz. Diese war sehr schön (Video ist hier zu sehen), es gab von einigen Pilgeruppen schöne musikalische Darbietungen, und hier sind besonders die Mexikaner zu erwähnen, die mit La Cucaracha etc auch schon vor der eigentlichen Audienz für großartige Stimmung sorgten.
Man sollte eigentlich ständig durch Rom mit einer Braut an der Seite gehen: Von allen Seiten hörte man Leute (speziell Frauen und Kinder) "Auguri!" rufen, Kinder wollten mit uns photografiert werden und ein Kurienkardinal (Burke, wenn ich es richtig sah) wünschte uns alles Gute. Na, wenn das nichts ist. Auf die Audienz selbst blicke ich mit 99.9% positiven und 0.1% gemischten Gefühlen zurück (es gab keinen Segen für Neuverheiratete :( ), dazu vielleicht später was. Wie man an der Gewichtung erkennt, geht es hier nicht um was total wichtiges und vor allem um nichts, was bei einem Rückblick auf die Reise was zu suchen hat.
Nach der Audienz trafen wir uns noch mit DER Bloggerin, d.h. mit Elsalaska. Bei angenehmen Aperitiven, wieder großartigen Essen (diesmal im La Vittoria) und schönen Gesprächen hatten wir nach der Audienz noch einen weiteren kleinen Höhepunkt unserer Reise.
Dann hieß es für uns Abschied nehmen von der Ewigen Stadt, mit dem festen Vorsatz, wiederzukommen. Ich mein, wir haben, wie es das GESETZ verlangt, Geld mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Trevibrunnen geworfen - ohne jemanden zu treffen. Wir sind quasi nun dazu verpflichtet, wiederzukommen.
Ich denke, man kann abschließen mit "Eine tolle Hochzeitsreise! Deo Gratias!"
Der Streß der letzten Tage (Doktor, standesamtliche und kirchliche Hochzeit, Einzug meiner Liebsten...), der Organisation der Reise und der Reise selbst (wir lagen ja nicht nur Cola schlürfend am Strand, sondern hatten letztlich ein fulltime program) forderte leider bei mir seinen Tribut; so hab ich mir, wie schon oben angemerkt, eine böse Erkältung zugezogen. Mir geht es jedoch schon wieder viel besser, was der Fürsorge meiner Ehefrau zu verdanken ist.
Die erste Station war in den Tiefen des Schwarzwaldes, die Großmutter meiner Frau besuchen. Diese konnte leider nicht zur Hochzeit selbst kommen, und frei nach dem Motto "wenn der Berg nicht zum Propheten kommt..." haben wir sie besucht. Mein Schwager war auch da. Insgesamt eine schöne, ruhige Zeit auf einem wunderschönen Fleckchen Erde. Donnerstag waren wir, ganz katholisch, natürlich bei der Fronleichnamsprozession, die, ähm, durchwachsen war; sagen wir es mal so: Es liefen sowohl Tantum Ergo als auch NGL-Lieder, deren Namen ich nicht kenne (eines mit einer Strophe bestehend aus Zeilen, die ca 20 Silben lang sind und von einem lauten HAL-LE-LU-JA abgeschlossen werden). Aber Fronleichnam ist Fronleichnam und imho immer eine schöne Sache, dementsprechend war ich auch hier glücklich. The magnificent couple war übrigens mal wieder voll das Trooper-Paar; haben wir doch die Kroaten zum Knien inspiriert.
Nach wunderschöner Gesellschaft, wunderschöner Gegend und dem ersten Kneippen meines Lebens ging es weiter nach Freiburg zum Bloggertreffen. Wie ich im verlinkten Artikel darstellte, war das eine feine Sache. Als Auftakt waren wir das Freiburger Münster besuchen, wurden von Norbert von Sende-Zeit auf viele Details in der Kirche aufmerksam gemacht. Bei solchen Gelegenheiten staunt man immer wieder, wie unglaublich durchdacht eine gotische Kirche ist und ist beschämt, wie arm in der Hinsicht zeitgenössische sind.
Ich werde nicht weiter auf das Bloggertreffen selbst eingehen, nur eine im Nachhinein angenehme Anekdote erzählen:
CM und ich hatten vor, einen Neuverheiratetensegen bei einer Papstaudienz zu bekommen. Neben der Anmeldung beim deutschen Pilgerbüro ist hier üblich, daß man in Brautkleid, respektive Hochzeitsanzug erscheint. Diese mußten noch gereinigt werden. Nun war die Zeit vor unserer Reise etwas knapp, und so dachten wir, daß wir via Hermes-Versand die Hochzeitskleider uns nachschicken lassen.
Am Samstag, einen Tag vor unserem Flug nach Rom, war diese Lieferung immer noch nicht da, also ruft man (nach einem mittäglichen Spaziergang mit maxistrant und dilettantus in interrete)mal beim Versand an (übrigens zu einer etwas erhöhten Gebühr, wodurch ich mich schon auf die Telefonrechnung freue...) . Es wurde uns lakonisch mitgeteilt, daß man versucht habe, das Paket auszuliefern, es jedoch nicht ging und sie es am Montag nochmal versuchen. Montag. Wo wir schon in Rom sind. Na, danke. Nachdem ich deutlich klarmachte, daß das keine Option ist, wurde immerhin das Depot mitgeteilt, gesagt, man würde meine Nummer weitergeben und ich auf einen Anruf warten sollte - es würde sich nicht lohnen, selbst dort vorbeizufahren, da niemand anwesend ist. Natürlich kam und kam kein Anruf, ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch, der gute Norbert machte klar, daß, falls das Paket nur am Montag ausgeliefert werden könnte, sie es stante pede nach Berlin zurück schicken und die anwesende Blogozese bot Hilfe an und betete für uns (Vielen, vielen Dank dafür!). Bastianmöchte ich für zwei Dinge danken: er bot sofort an, mich beim Paket-Depot vorbeizufahren und gab mir einen sehr tröstlichen Gedanken weiter, der mir half, mich etwas zu beruhigen. Als bis acht Hermes immer noch nichts von sich hören ließ, dachten meine Liebste und ich, daß Vorbeifahren nun die beste Option wäre. Wir gingen also auf das Angebot von Bastian ein, der mich bereitwillig zum Depot fuhr - und hier, Gott sei Dank, trafen wir zwei Leute von Hermes-Versand. Doch nicht nur irgend jemanden, sondern die zwei Leute, die versucht hatten, das Paket auszuliefern. Sie waren dann so freundlich, quasi eine virtuelle Auslieferungstour in den PC zu hacken, so daß wir zu den Hochzeitsklamotten kamen. Deo gratias!
So, nun fröhlich mit Brautkleidern im Gepäck fuhren wir am Sonntag nach Basel, um von dort aus nach Rom zu fliegen. Nach einer ziemlichen Ochsentour kamen wir schließlich (ich mit guten Kopfschmerzen und unglaublich kaputt) im Hotel an, um genau zu sein in der Residentia Paolo VI, einem ganz besonders edlen Hotel, was uns einige Freunde ermöglicht hatten. Wir wohnten also quasi in direkter Nachbarschaft zu St. Peter und zum Heiligen Vater -was kann sich der Rompilger mehr wünschen?
Die nächsten Tage waren dicht gefüllt mit Sight-seeing (wir haben jedoch nur einen Bruchteil von Rom sehen können), Meßbesuchen zu unchristlichen Zeiten wie sieben Uhr morgens (wo man jedoch die wunderbare Gelegenheit hat, einen leeren Petersdom bestaunen zu dürfen) und grandiosem Essen (Das neu getraute Ehepaar kann voller Stolz sagen "We beat I Quattro Mori"). - Nebenbei gesagt: was Männlichkeitsfaktor in Sachen Essen betrifft, kann man Burger, Döner, sogar Epic Meal time vergessen: Porcetta schlägt sie alle. Die Porcetta-Stube (Er Buchetto) war klein, schlicht, drei lumpige Holztische standen herum, wo man sich zu schon anwesenden Gästen dazu setzte. Wein (sehr guten Landwein laut meiner Frau) gab es aus einem Saftglas. Auf dreieckigen Papierservietten wurde einem das Essen geliefert: Ein Brötchen (trocken) und FLEISCH. Sehr leckeres, mit Salz und Kräutern gewürztes Schweinefleisch. Kinder, DAS ist Essen!
Am Mittwoch, nachdem wir beim Campo Santo Teutonico die Messe besuchten, ging es ab zur Papstaudienz. Diese war sehr schön (Video ist hier zu sehen), es gab von einigen Pilgeruppen schöne musikalische Darbietungen, und hier sind besonders die Mexikaner zu erwähnen, die mit La Cucaracha etc auch schon vor der eigentlichen Audienz für großartige Stimmung sorgten.
Man sollte eigentlich ständig durch Rom mit einer Braut an der Seite gehen: Von allen Seiten hörte man Leute (speziell Frauen und Kinder) "Auguri!" rufen, Kinder wollten mit uns photografiert werden und ein Kurienkardinal (Burke, wenn ich es richtig sah) wünschte uns alles Gute. Na, wenn das nichts ist. Auf die Audienz selbst blicke ich mit 99.9% positiven und 0.1% gemischten Gefühlen zurück (es gab keinen Segen für Neuverheiratete :( ), dazu vielleicht später was. Wie man an der Gewichtung erkennt, geht es hier nicht um was total wichtiges und vor allem um nichts, was bei einem Rückblick auf die Reise was zu suchen hat.
Nach der Audienz trafen wir uns noch mit DER Bloggerin, d.h. mit Elsalaska. Bei angenehmen Aperitiven, wieder großartigen Essen (diesmal im La Vittoria) und schönen Gesprächen hatten wir nach der Audienz noch einen weiteren kleinen Höhepunkt unserer Reise.
Dann hieß es für uns Abschied nehmen von der Ewigen Stadt, mit dem festen Vorsatz, wiederzukommen. Ich mein, wir haben, wie es das GESETZ verlangt, Geld mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Trevibrunnen geworfen - ohne jemanden zu treffen. Wir sind quasi nun dazu verpflichtet, wiederzukommen.
Ich denke, man kann abschließen mit "Eine tolle Hochzeitsreise! Deo Gratias!"
Der Streß der letzten Tage (Doktor, standesamtliche und kirchliche Hochzeit, Einzug meiner Liebsten...), der Organisation der Reise und der Reise selbst (wir lagen ja nicht nur Cola schlürfend am Strand, sondern hatten letztlich ein fulltime program) forderte leider bei mir seinen Tribut; so hab ich mir, wie schon oben angemerkt, eine böse Erkältung zugezogen. Mir geht es jedoch schon wieder viel besser, was der Fürsorge meiner Ehefrau zu verdanken ist.
Samstag, Juni 16, 2012
Ein Promille Rumgemecker...
Wie im meinem Artikel über die Hochzeitsreise angekündigt, gab es eine kleine Sache bei der Papstaudienz, über die ich etwas unglücklich war, und zwar, daß es keinen besonderen Segen für Neuverheiratete gab bzw. daß nur die so genannten Prima Fila-Leute in näherem Kontakt mit dem Heiligen Vater treten konnten. Für uns Neuverheiratete war die Audienz einerseits zwar aus nächster Nähe (zweite Reihe, um genau zu sein, guckst Du hier auf Seite 34) was schönes und eine Ehre, jedoch hab zumindest ich mich doch primär am Monitor orientiert, denn schließlich hieß auch erste Reihe nicht, daß man in drei Metern Entfernung saß (was vollkommen verständlich ist!).
Es ist vollkommen klar, daß für den Heiligen Vater, nicht nur in seinem Alter sondern bei all den Widerfahrnissen, mit denen der diabolos die Kirche gerade beutelt (vatikan leaks etc), eine solche Audienz was sehr anstrengendes ist. Daß dementsprechend die Anzahl der Menschen, die ein kurzes Gespräch mit ihm führen können, begrenzt wird, ist klar. Und sicherlich haben die Prima Fila-Damen und Herren es wirklich verdient, eben Prima Fila zu sein, ich möchte auch nicht über sie meckern. Es geht mir auch nicht darum, daß man etwas betrübt darüber ist, daß, nachdem man doch als nicht gerade reiches Ehepaar ein wenig Kosten und Mühen (man erinnere sich an die Geschichte mit Hermes!) auf sich nahm, man nur vom offizellen Vatikanphotographen abgelichtet wurde (im Video hab ich uns nicht gefunden). Nein, es ist weniger persönlicher Groll (auch wenn, man ist ja Mensch, er sicherlich eine Rolle spielte), sondern eher ein Gedanke dazu.
In einer Gesellschaft, in der das Wort der Kirche oft nicht mehr wahrgenommen wird, ist, wie man beispielsweise bei den Debatten um das Betreuungsgeld sieht, der Wert der Familie ziemlich ins Hintertreffen geraten. Selbiges läßt sich über Obamas Sympathie für die Homoehe sagen, generell für das Geseire "Na ja, wenn zwei sich lieben, sollen sie doch heiraten dürfen", für die Angriffe auf die Familie als kleinste unabhängige Zelle der Gesellschaft. Die ganzen "Heimchen am Herd"-Debatten zeigen, daß oft nur noch der einzelne "der es zu was gebracht hat" zählt, Ehefrau vs Powerfrau könnte man es subsumieren.
Hier wäre ein Zeichen der Kirche wichtig, daß man diese jungen Ehepaare schätzt, die (wir unterstellen eine gültige Ehe mit korrekten Intentionen) das Ziel haben, eine christliche Familie zu gründen. Sie sind schließlich die Bausteine der Gesellschaft von morgen.
Wie gesagt, ich möchte niemanden der Prima Fila Kandidaten am Zeug flicken, und es geht auch nicht darum, daß man diese bei den Audienzen ignorieren (oder nur kurz am Ende erwähnen) soll; es sind alles Leute, die sich für die Kirche sehr verdient gemacht haben. Aber auch hier ist doch auch der Wert des Menschen "der es zu was gebracht hat" zu sehen. Sicherlich "zu was gebracht" zum Segen der Kirche, aber trotzdem wird die Leistung eines Menschen (zu Recht) honoriert.
Bei aller Freude über die Audienz bleibt halt bei mir ein kleines Gschmäckle über, etwas Wehmut, daß, wenn mein Schatz und ich eine normale Familie gründen, wir dem Heiligen Vater nie näher als so weit kommen werden. Und dort doch meiner Meinung nach etwas ignoriert wurden.
Was wäre meiner Meinung nach eine Lösung? Na ja, ein kleiner Extrasegen wäre doch für uns noch drin gewesen. Kurz zwei, drei Worte daß viele Heiligen durch ihre Eltern die religiöse Erziehung genossen etc. - das wärs doch schon. Es werden schließlich Pilgergruppen aus aller Welt deutlich erwähnt, haben einen kurzen Moment, bei dem sich die Aufmerksamkeit auf sie konzentriert - das wär doch auch was für uns!
Wie dem auch sei - es war trotzdem eine schöne Audienz! Was mir sehr gefallen hat, war, wie nach der Audienz man von allen Seiten Gratulationen hörte :) Und da generell diese kleine Kritik nicht so wichtig wie die Freude ist, werde ich artifiziell diesen Post hinter die Hochzeitsreise schieben. Ich kleiner Schlingel.
Es ist vollkommen klar, daß für den Heiligen Vater, nicht nur in seinem Alter sondern bei all den Widerfahrnissen, mit denen der diabolos die Kirche gerade beutelt (vatikan leaks etc), eine solche Audienz was sehr anstrengendes ist. Daß dementsprechend die Anzahl der Menschen, die ein kurzes Gespräch mit ihm führen können, begrenzt wird, ist klar. Und sicherlich haben die Prima Fila-Damen und Herren es wirklich verdient, eben Prima Fila zu sein, ich möchte auch nicht über sie meckern. Es geht mir auch nicht darum, daß man etwas betrübt darüber ist, daß, nachdem man doch als nicht gerade reiches Ehepaar ein wenig Kosten und Mühen (man erinnere sich an die Geschichte mit Hermes!) auf sich nahm, man nur vom offizellen Vatikanphotographen abgelichtet wurde (im Video hab ich uns nicht gefunden). Nein, es ist weniger persönlicher Groll (auch wenn, man ist ja Mensch, er sicherlich eine Rolle spielte), sondern eher ein Gedanke dazu.
In einer Gesellschaft, in der das Wort der Kirche oft nicht mehr wahrgenommen wird, ist, wie man beispielsweise bei den Debatten um das Betreuungsgeld sieht, der Wert der Familie ziemlich ins Hintertreffen geraten. Selbiges läßt sich über Obamas Sympathie für die Homoehe sagen, generell für das Geseire "Na ja, wenn zwei sich lieben, sollen sie doch heiraten dürfen", für die Angriffe auf die Familie als kleinste unabhängige Zelle der Gesellschaft. Die ganzen "Heimchen am Herd"-Debatten zeigen, daß oft nur noch der einzelne "der es zu was gebracht hat" zählt, Ehefrau vs Powerfrau könnte man es subsumieren.
Hier wäre ein Zeichen der Kirche wichtig, daß man diese jungen Ehepaare schätzt, die (wir unterstellen eine gültige Ehe mit korrekten Intentionen) das Ziel haben, eine christliche Familie zu gründen. Sie sind schließlich die Bausteine der Gesellschaft von morgen.
Wie gesagt, ich möchte niemanden der Prima Fila Kandidaten am Zeug flicken, und es geht auch nicht darum, daß man diese bei den Audienzen ignorieren (oder nur kurz am Ende erwähnen) soll; es sind alles Leute, die sich für die Kirche sehr verdient gemacht haben. Aber auch hier ist doch auch der Wert des Menschen "der es zu was gebracht hat" zu sehen. Sicherlich "zu was gebracht" zum Segen der Kirche, aber trotzdem wird die Leistung eines Menschen (zu Recht) honoriert.
Bei aller Freude über die Audienz bleibt halt bei mir ein kleines Gschmäckle über, etwas Wehmut, daß, wenn mein Schatz und ich eine normale Familie gründen, wir dem Heiligen Vater nie näher als so weit kommen werden. Und dort doch meiner Meinung nach etwas ignoriert wurden.
Was wäre meiner Meinung nach eine Lösung? Na ja, ein kleiner Extrasegen wäre doch für uns noch drin gewesen. Kurz zwei, drei Worte daß viele Heiligen durch ihre Eltern die religiöse Erziehung genossen etc. - das wärs doch schon. Es werden schließlich Pilgergruppen aus aller Welt deutlich erwähnt, haben einen kurzen Moment, bei dem sich die Aufmerksamkeit auf sie konzentriert - das wär doch auch was für uns!
Wie dem auch sei - es war trotzdem eine schöne Audienz! Was mir sehr gefallen hat, war, wie nach der Audienz man von allen Seiten Gratulationen hörte :) Und da generell diese kleine Kritik nicht so wichtig wie die Freude ist, werde ich artifiziell diesen Post hinter die Hochzeitsreise schieben. Ich kleiner Schlingel.
Donnerstag, Juni 14, 2012
Freiburg - eine Nachlese
Nun war letzte Woche das Bloggertreffen, und es wurde schon viel im Internet darüber geschrieben - zu viel, um hier alles zu verlinken (aber auf den Blogs der Blogroll findet sich einiges). Sorry, wenn es bei mir länger dauerte, die werte Besitzerin der Ofenbank und meine Wenigkeit sind von Freiburg in die Ewige Stadt geflogen (unserer dritten Etappe der Hochzeitsreise), Bericht folgt btw.
Allgemein fand ich das Bloggertreffen sehr schön, eine gute Gelegenheit, um alte Freunde zu treffen und neue Menschen kennenzulernen. Es ist immer wieder erfrischend, die Menschen hinter den Blogs mal zu treffen. Sehr interessant und eindrucksvoll fand ich die Vorstellungsrunde, die quasi zu einer Art Zeugnisrunde ausartete; es ist wunderschön zu sehen, auf wie vielen verschiedenen Wegen der Herr uns in den Glauben (zurück)führt. Manche der erzählten Geschichten könnte man verfilmen.
Viel wurde über die Kapelle des Hauses, wo wir zu Gast waren, gemeckert. Nun ja, unter anderem, wie ich gestehen mußte, von mir; der Tabernakel war an der Seitenwand und kaum als solcher erkennbar. Christus war jedoch zugegen und es wurde eifrig gebetet und gesungen, wie man hier hören kann:
(danke an Peter Winnemöller für das schöne Video!)
Am nächsten Tag gab es einen Vortrag zum Thema Evangelisierung, an den sich Diskussionen im Stil eines World Cafés anschlossen. Dort ging es durchaus fetzig, aber jedenfalls an meinem Tisch fruchtbar zu. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde mit dem Referenten über Glaube, Vernunft, Neuevangelisierung etc. diskutiert, meiner Meinung nach eine sehr interessante Diskussion.
Durch ein Kofferschlamassel, daß an anderer Stelle erzählt wird, kommte ich bei der nächsten Session nicht beiwohnen, wo es ans Eingemachte ging und überlegt wurde, eine Art Gemeinschaftsblog zum Thema Credo zu starten. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich dieses Projekt entwickelt; persönlich finde ich es schade, daß man als Aufhänger das apostolische Glaubensbekenntnis genommen hat (Athanasius ftw!), jedoch werde ich jetzt nicht danach meckern.
Wie schon vorher gesagt fand ich das Treffen insgesamt schön, vor allem wegen des Zusammentreffens der unterschiedlichen Charaktere. Die katholische Bloggerszene oder Blogozese ist eben nicht ein uniformer Verein, sondern ziemlich heterogen, durchaus oft unterschiedlicher Meinung sind - wie man nun in Diskussionen quer durch die Blogozese verfolgen kann. Im ersten Impuls ärgerte ich mich darüber, denk aber inzwischen, daß auch ein Zeichen nach außen ist, wenn man sieht, daß wir eben kein gleichgeschalteter Haufen sind, sondern ein Haufen, der durchaus wild debattieren kann (und zeitweise muß).
Bleibt allen Beteiligten und vor allem Norbert Kebekus für die schöne Zeit zu danken!
Allgemein fand ich das Bloggertreffen sehr schön, eine gute Gelegenheit, um alte Freunde zu treffen und neue Menschen kennenzulernen. Es ist immer wieder erfrischend, die Menschen hinter den Blogs mal zu treffen. Sehr interessant und eindrucksvoll fand ich die Vorstellungsrunde, die quasi zu einer Art Zeugnisrunde ausartete; es ist wunderschön zu sehen, auf wie vielen verschiedenen Wegen der Herr uns in den Glauben (zurück)führt. Manche der erzählten Geschichten könnte man verfilmen.
Viel wurde über die Kapelle des Hauses, wo wir zu Gast waren, gemeckert. Nun ja, unter anderem, wie ich gestehen mußte, von mir; der Tabernakel war an der Seitenwand und kaum als solcher erkennbar. Christus war jedoch zugegen und es wurde eifrig gebetet und gesungen, wie man hier hören kann:
(danke an Peter Winnemöller für das schöne Video!)
Am nächsten Tag gab es einen Vortrag zum Thema Evangelisierung, an den sich Diskussionen im Stil eines World Cafés anschlossen. Dort ging es durchaus fetzig, aber jedenfalls an meinem Tisch fruchtbar zu. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde mit dem Referenten über Glaube, Vernunft, Neuevangelisierung etc. diskutiert, meiner Meinung nach eine sehr interessante Diskussion.
Durch ein Kofferschlamassel, daß an anderer Stelle erzählt wird, kommte ich bei der nächsten Session nicht beiwohnen, wo es ans Eingemachte ging und überlegt wurde, eine Art Gemeinschaftsblog zum Thema Credo zu starten. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich dieses Projekt entwickelt; persönlich finde ich es schade, daß man als Aufhänger das apostolische Glaubensbekenntnis genommen hat (Athanasius ftw!), jedoch werde ich jetzt nicht danach meckern.
Wie schon vorher gesagt fand ich das Treffen insgesamt schön, vor allem wegen des Zusammentreffens der unterschiedlichen Charaktere. Die katholische Bloggerszene oder Blogozese ist eben nicht ein uniformer Verein, sondern ziemlich heterogen, durchaus oft unterschiedlicher Meinung sind - wie man nun in Diskussionen quer durch die Blogozese verfolgen kann. Im ersten Impuls ärgerte ich mich darüber, denk aber inzwischen, daß auch ein Zeichen nach außen ist, wenn man sieht, daß wir eben kein gleichgeschalteter Haufen sind, sondern ein Haufen, der durchaus wild debattieren kann (und zeitweise muß).
Bleibt allen Beteiligten und vor allem Norbert Kebekus für die schöne Zeit zu danken!
Samstag, Juni 09, 2012
Für euch werte Leser kann ich doch nur mal schnell auf die, na, sagn wa mal Hymne des Bloggertreffens hinweisen: Tyrtaeus auf dem Weg gen Freiburg. Ick hab ma jefreut!
Freitag, Juni 08, 2012
Serious business is serious

Gefunden bei Lauda Sion
Bei der momentanen Vorstellungsrunde fühlt man sich ziemlich klein... jedenfalls eine sehr interessante Sache bisher!
Oh, hier die Twitterwall: Check it out
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