Montag, März 12, 2012

Propaganda, die bekannt vorkommt



Quelle: God and the machine.

Nehmen wir mal das rassistisch-deutschtümelnde Weg und übersetzen mal und Neusprech.

60000 Euro ( ich ignoriere mal die Inflation ) kostet dieser Mensch den Steuerzahler. Geld, daß der freie Bürger sich erarbeitet hat.

Das klingt natürlich geschmacklos und bestimmt sind diese Zeiten gottlob vorbei.

Donnerstag, März 08, 2012

GEMA nach hause

Ist zwar schon etwas länger her, aber aufregen kann man sich immer noch. Wie vielleicht bekannt, wollte die GEMA Kindergärten zur Kasse bitten, wenn bestimmte Lieder gesungen werden (mal so eine Frage: Was ist eigentlich daraus geworden?). Nun las ich von einem werten Herren der VG Musikedition folgende Begründung:

Ich frage mich manchmal, ob Kindergärten auch vom örtlichen Handwerker verlangen, kostenlos zu arbeiten.


Dem werten Herren, dessen Namen ich nicht nennen werde, ist doch hoffentlich klar, daß es einen kleinen, aber feinen Unterschied zw. einem einem Handwerksjob und dem NACHSINGEN von Liedern. Oh, moment, werter Herr Musikeditionstrottel: Ich frage mich manchmal, ob ich auch einem Handwerker Geld geben muß, WENN ICH ETWAS SELBER REPARIERE. Weil ich es kann, weil ich mir bspw. löten selbst angeeignet habe. Nach ihrer Logik müßte ich einer Elektrikerinnung dafür, DASS ICH ETWAS MACHE (wenn auch sicherlich nicht so perfekt wie ein Mitglied besagter Innung) Geld zahlen. Denn es gibt einen klitzekleinen Unterschied zw. dem Original und der (übrigens von Kindern, d.h. deutlich unprofessionelleren) Kopie. Vielleicht kann die Person, falls sie es liest, mal darüber nachdenken. Und man soll mir hier nicht mit "geistigem Eigentum" kommen, wenn ich einen Chip an eine Platine löte und mich dabei an der Schaltung orientiere, nutze ich geistiges Eigentum von so einigen Leuten.

Mann, bin ich sauer. Der erste Mentalreflex, der sich einem aufzwingt ist ein "Verdammter Kapitalismus!". Dabei vergißt man aber gerne, daß die GEMA und die VG Medienedition eben KEINE Privatunternehmen sind, sondern hübsch hübsch in den Händen des Staates sind, was an ein ganz anderes Wirtschaftssystem erinnert.... Third way ftw!

Orthodox awesomeness


Elsa hat schon berichtet, daß es Paradrop churches gibt.

"Paradrop church"? Wattn ditte? Well, fragen wir mal The Free Dictionary :

par·a·drop
n.
Delivery of supplies to a place by parachute.
tr.v. par·a·dropped, par·a·drop·ping, par·a·drops
To deliver by parachute.
paradrop
n
the delivery of personnel or equipment from an aircraft by parachute


Also haben wir es hier mit Kirchen, die mit einem Fallschirm abgeworfen werden zu tun.

Alter. Das ist so kraß.

I wanna so make a movie out of it... Der Titel wird dann "Deus lo vult - die zweite Landnahme" sein. Vom Trashfaktor kann er gerne an Iron Sky erinnern, jedenfalls muß es mindestens eine Szene geben, in der riesige Bomber ganze Landstriche mit Kirchen beglücken:


(Ich bin kein großer Künster und es ist eins) Wenn ich es noch schaffe, einen ersten Menschen eine gelbweiße Flagge auf dem Mars hissen zu lassen und das vatikanische Weltraum-Besiedlungsprogramm vorkommt, werde ich glücklich sein, wissend, einen wunderbaren christen-pulp gedreht zu haben. Das wäre sowas von awesome!

P.S.: Für die christliche Marine ist auch schon gesorgt:

Mittwoch, März 07, 2012

Giubilini & Minerva antworten

Vor einigen Tagen wurde unter anderem hier von einem Paper über "Postnatale Abtreibung" berichtet und darüber, daß der Editor des JME (und die beiden Autoren) ja "schockiert" über die heftige Antwort waren. Nun, falls jemand dieses Paper noch haben will, muß er andere Wege finden, um an das Paper zu kommen, denn es wurde von der jme-Seite genommen (was man vllt als kleinen Triumph feiern kann. Desweiteren haben die Autoren ein kleines "Entschuldigungsschreiben" geschrieben.

Nun, an sich ist das ja gut. Sie sagen, daß es ihnen nur um eine reine akademische Debatte, die halt schon seit vierzig Jahren toben würde, ging, und daß sie natürlich nicht praktisch für postnatale Abtreibung wären (wobei sie gleich einräumen, daß bei kranken Kindern es Fäle gebe, wo man überlegen kann). Sie fänden es schade, daß kein kühler wissenschaftlicher Disput entstehen würde.

Nun, wie von vielen Leuten geschrieben fragt man sich ja, wie in solchen Fragen ein kalter moralischer Disput geführt werden kann... desweiteren, wie hier dargestellt, haben diese kalten moralischen Dispute immer zur Realität geführt, ein Philosoph hat sich mit der Idee anzufreunden, daß er eben nicht über moralische Fragen fabulieren kann, wie er will.

Aber man ist ja a man of reason, so dachte ich, schreibe ich mal eine sachliche Frage; Wie gesagt, habe ich neben der Monströsität, die in dem Paper herauskommt, auch rein objektiv meine "Schwierigkeiten" mit der Distinktion in potentielle Personen und zukünftige Personen (denen interessanterweise immer noch unsere moralische Verantwortung gilt). So hab ich in oben verlinkten Blogeintrag mal die Frage gestellt. Würde mich mal interessieren, ob eine Antwort kommt. Stay tuned.

Dienstag, März 06, 2012

Werbung, die mal klappt!



THIS IS THE FILM THE VATICAN DOESN'T WANT YOU TO SEE.

DUNH DUNH DUNH

Ich lief friedlich an der Friedrichstraße entlang und sah diese Werbung. Da kann ich doch noch drauf anspringen! Also such ich, dem Smartphone sei dank, gleich mal nach dem Film. Hätte ja sein können, daß es sich um eine krude Doku handelt.

Könnt ihr euch vorstellen, wie enttäuscht ich war, daß es sich hier nur um billigsten Horror-Pulp handeln soll?

Vielleicht werde ich den Film noch gucken.... jedenfalls fand ich es amüsant, wie die Reklame mich doch kurz interessierte.

Es kann nicht sein, was nicht sein darf...

... dachten sich wahrscheinlich die "etablierten Medien" in den US of A, weshalb sie nichts über den Brief von Kardinal Dolan an die Bischöfe der USA schrieben. Man könnte nun sagen, daß das ja auch mühselig ist - einen Brief lesen und einen Artikel dazu schreiben - but wait! Es hätte nur eine Presseerklärung gedruckt werden müssen! Call it a hunch, aber ich sehe hier ein Muster.

Es ist natürlich klar, daß Zeitungen, die sich demokratisch verstehen, in Amiland nur Dinge drucken, die den Demokrats in den Kram passen. Man vereihe mir den Kalauer:

Thus democracy became demoncracy


Aber nun etwas ernster... Letztlich sieht man hier sehr gut den gap zwischen der offiziellen Presse und der Freien Presse, den Hilaire Belloc in seinem Büchlein "The free press" sehr gut darstellt. Der einzige Unterschied ist, daß die Offizielle Presse nicht einfach hin den Händen des Großkapitals ist, sondern in den Händen des etablierten Establishments. Die Freie Presse, die Blogs, die unabhängigen Quellen, sie mögen zwar oft nicht wirklich objektiv sein, sondern quasi Propagandamedien für Randerscheinungen (Ich würde hier noch hinzufügen, daß die Offizielle Presse dieses Argument gerne nutzt, um die Objektivität zu pachten - was eine blanke Lüge ist), jedoch sind sie unabhängig. Sicherlich mag es in den Fiebersümpfen der Bloggerszene genügend Weblogs geben, die uns ein Dorn im Auge sind (und umgekehrt), jedoch sind die wenigstens größtenteils die Meinungen einzelner Personen und nicht die gleichgeschaltete Mixtur, die die "objektiven" Medien uns kredenzen, und dabei dann dreist definieren, was Wahrheit sei.

Back 2 topic: Gerade bei dem Frontalangriff, den die USA auf Religionsfreiheit und das Lebensrecht (jawoll!) nun durchführt, gerade weil Damen mittleren Alters dann immer noch die Dreistigkeit besitzen, gleichzeitig für Abtreibung und katholisch zu sein, gerade in Zeiten, in denen man Kindsmord "after birth abortion" nennen will, ist es doch unsere Pflicht, als eine Art Verstärker für die Stimmen, die nicht sein dürfen, zu fungieren.

Montag, März 05, 2012

Pepsi-Fail

Pepsi verwendet Zellen abgetriebener Föten zur Nahrungsmittel-Forschung

Ihr wusstet, daß folgendes Video kommen mußte:



(jaaa, die Anspielung war vorhersehbar und wurde vorher schon gebracht.)

Werte Berliner!

Leider hab ich grad heute keine Zeit, aber falls jemand von Euch natürlich keine Gefahr für den inneren Frieden sein will*, kann er ja hier demonstrieren.


* nebenbei wurde ich in einem schönen Gespräch darauf gestoßen, daß besagtes Urteil nun auch unser gerichtlicher Garant dafür ist, daß wir eben KEINE Gefahr für den inneren Frieden sind. Sollten vllt auch die ganzen Rumwhiner, die in einer öffentlich katholischen Aktion sofort eine Gefahr für das, was sie Demokratie nennen, sehen, sich hinter die Ohren schreiben.

Einblick...

... in die kranke Welt des Transhumanismus bietet die folgende Seite: Homo artificialis.

Zwar bin ich als technikverliebter Physiker beileibe nicht der Meinung, daß alle diese Neuerungen krank sind (und mit Frank Tipler gibt es durchaus auch christliche Transhumanisten), jedoch laufen viele dieser Entwicklungen dann doch in eine Richtung, die einen Menschen im Zusammenhang mit pro choice und dem ganzen, den Menschen auf Funktionalität reduzierenden Wahn, doch beunruhigen sollte.

Letztlich in dieselbe Richtung, jedoch aus einer katholischen Perspektive geht folgender Blog: God and the machine . Letztlich gefällt mir sehr gut, daß der Author im besten Sinne kritisch ist: Er verdammt nicht generell, er ist durchaus ein Freund der Technik und moderner Innovationen. Aber er sieht halt auch hier die Grenzen.

Freitag, März 02, 2012

Kommunion als Gesellschaftliches Ereignis, die 845.

Priester, der einer lesbischen Frau Kommunion verweigerte, soll aus Erzdiözese entfernt werden . Nun, die Wut der Dame kann ich ein wenig verstehen, handelte es sich hierbei schließlich um die Beerdigung ihrer Mutter. Jedoch hat dieselbe Dame zuvor dem Priester deutlich gemacht, daß sie, äh, praktiziert und da auch auf das Urteil der Kirche pfeift.

Ich habe hierzu vor einigen Wochen mal was auf fb geschrieben und denke, daß es auch hier paßt:

Sprechen wir doch mal eine ehrliche Sprache. Es geht doch, wenn man von "Ausgrenzung" spricht, hier um das "geschwisterliche" Mahl, was wir jeden Sonntag gemeinsam halten. Dieses Mahl, wo, ich weiß nicht aus welchem Grund, ihm ein derart gemeinschaftlicher Akt angedichtet wird, so daß es ausgrenzend sei, Wiederverheiratete oder Homosexuelle davon auszuschließen. Ist es denn wirklich so?

Es gab Zeiten, da wurde vor dem Empfang der Kommunion folgendes gesagt: "Wer HEILIG ist, der trete hinzu, wer es nicht ist, tue Buße". Die Heilige Eucharistie ist etwas, was man nur im Stand der Gnade empfangen darf. Und ja, viele wissen das gar nicht mehr, was ein Jammer und letztlich die Wurzel des Übels ist. Natürlich, wenn jeder, der fremdgeht, der flucht, der im Suff nicht mit dem Respekt, den es fordert, vom Allmächtigen spricht, kurz: wenn jeder SÜNDER (jawoll!) ohne vorher es zu bereuen und zu beichten nach vorne läuft, dann fragt man sich, ob das nur noch ein gemeinschaftsmahl ist und dann könnten doch auch andere Sünder hervortreten.

Aber das ist nicht Lehre der Kirche und nicht sinn der Eucharistie! Die Eucharistie ist KEIN gemeinschaftliches Ereignis in erster Hinsicht, und, hart ausgedrückt, schon gar nicht mit Sündern.

Was ist also zu tun? Ich denke, eine eigene strengere Gewissenserforschung, und daß man im Zweifelsfall halt auch in der Bank sitzen bleibt, würde schon was bewirken. Es ist absolut keine Schande, sondern meiner Meinung nach sogar etwas, wovor ich tiefen Respekt habe, wenn Leute andächtig nicht die Hl Kommunion empfangen. Demut kann auch eine Brücke sein, indem man sich mit dem Wiederverheirateten Geschiedenen und dem Homosexuellen bewußt wird, daß man auch selbst grad mit Gott nicht ganz im Reinen ist und vllt mal einfach hinten sitzen bleibt.


Mehr noch: wenn DAS der Inhalt der Eucharistie ist, dann KANN der Priester, selbst wenn er denn will, nicht wider besseren Wissens die Kommunion weitergeben.

Aber es paßt in unsere Zeit. "Ich hab ein Anrecht drauf" - man hat immer ein Recht auf alles, ohne was dafür tun zu müssen. Das ist jedoch keine Freiheit, sondern eigentlich die ignoranteste Form des Egoismus.

Vielleicht wäre es hier, wie in obigen Zitat ausgedrückt, das besondere, das heilige der Eucharistie wieder zu betonen. Wenn mehr Leuten wieder klar wird, daß sie vielleicht z.Zt. es ganz, ganz ehrlich mit dem "Herr, ich bin nicht würdig" meinen, dann würde man auch bei Beerdigungen keinen Zwang empfinden, die Kommunion zu empfangen.

Starke Worte.



Sehr schönes Statement zur aktuellen Situation in Amiland, daß natürlich auch nicht unbeantwortet blieb. Leider weder einbett- noch bewertbar. Nun, die Dame beklagt sich darüber, daß er ein Mann (ein Priester noch obendrein!) ist und dementsprechend nichts zum Thema Abtreibung zu sagen hätte. Ich könnte jetzt was wirklich gehässiges, prolliges dazu schreiben, aber das muß ja nicht sein. Vielleicht findet sich die eine oder andere Dame in der geschätzten Leserzunft, die ihr was dazu sagen kann.

Aux armes Vendéens!

Navis pictures hat einen Spielfilm über den katholischen Widerstand in Vendée gedreht, halleluja!

In dem Sinne:

Allons armées catholiques
Le jour de gloire est arrivé !
Contre nous de la république
L'étendard sanglant est levé



Der Film scheint im Rahmen katholischer Jugendarbeit entstanden zu sein, da die Darsteller alle recht jung sind. Sicherlich könnte man darüber jetzt rummopen, aber ein Film über Vendée ist besser als keiner, oder? Und der Trailer schreit nicht in jeder Sekunde "Amateurkino".

Donnerstag, März 01, 2012

WTF!?

Man wirft uns ja teilweise vor, dem Heligen Vater zu viel Beachtung zu schenken. "Er ist doch nur ein Mensch! Und er hat seine Fehler! Verehrt ihn doch nicht über alle Maßen!" Nun, sei es so.

Daß es noch deutlich, äh, besser geht, kann man hier sehen . Teilweise ist das ja ein netter Insider Marke "und alle so yeah", aber teilweise ist das ja wirkliche Verehrung, die nicht zu verstehen ist.

So, und nachdem ich heute diversestes zum Thema Kindermord gelesen hab, ein Video von Dawkins und Singer, wie sie über Kindermord diskutierten, sah, lesen mußte, wie die gerechtfertigte Empörung über Kindermord als "Gefahr für eine liberale Gesellschaft" gesehen wird und schließlich das auch noch muß ich mich nun mir viel zu essen kaufen, damit ich wenigstens halb so viel esse, wie ich kotzen will.

Mittwoch, Februar 29, 2012

Kindermord im JME

Vor einigen Tagen kam im Journal of medical ethics (sic!) ein Artikel mit folgendem Titel und Abstract heraus:

After-birth abortion: why should the baby live?
Abortion is largely accepted even for reasons that do not have anything to do with the fetus' health. By showing that (1) both fetuses and newborns do not have the same moral status as actual persons, (2) the fact that both are potential persons is morally irrelevant and (3) adoption is not always in the best interest of actual people, the authors argue that what we call ‘after-birth abortion’ (killing a newborn) should be permissible in all the cases where abortion is, including cases where the newborn is not disabled.


(der Artikel ist übrigens z.Zt. online verfügbar, wer also Interesse hat...)

Man kann sich vorstellen, daß es einen regelrechten shitstorm auf diesen Artikel gab. Auch wenn die Argumente nicht neu sind, auch wenn Herr Singer sowas schon seit längerem von sich gibt - die (jawohl!) Ehrlichkeit der Abtreibungsapologetiker, nun auch diesen Schritt zuzulassen, ist erschreckend. Dementsprechend war der Sturm der Entrüstung in Sachen Mails an den Editor des Journal of medical ethics groß.

Dieser verteidigt sich nun. Es sei ein altes Argument, was schon vorher gesagt wurde, es wird halt "einfach" der Gedanke der Abtreibung weitergedacht und in Holland ist das ja schon erlaubt (gut, von mir etwas polemisch zusammengefasst). Was ihn ehrt - auch wenn ich das sehen will, bevor ich das glaube - ist, daß er sagt, daß die Zeitschrift jemandem, der wissenschaftlich gegen Abtreibung schreiben will, offen stehe.

Was mich jedoch dann wirklich stört ist das klassische "hate speech"-Argument. Er sei ja so betroffen über die offen feindseligen Briefe, die er bekam. Und natürlich zeigen ja solche Briefe eine tiefe Unordnung in der modernen Welt. Nebenbei an der Stelle gesagt ist es wirklich köstlich, daß Liberale in den Kommentaren behaupten, Leute wie diese Schreiber wären in wirklichkeit quasi Doppelagenten der Lebensschützer, die die Abtreibungsbefürworter nur in schlechtes Licht rücken wollen (das sind dieselben Intelligenten aufgeklärten, die uns unterstellen, an einen Gott zu glauben, weil dann alles einfacher wäre!).

Nein, er kommt nicht darauf, daß diese tiefe Unordnung der Vorschlag, Kinder zu ermorden ist. Wieso auch, man könne ja über alles sachlich diskutieren.

Na gut, er will sachlich. Wie Ralf von pax et bonum ausführt, ist ein Hauptargument der Leute, die sich für "Postnatale Abtreibung" einsetzen ("Postnatale Abtreibung"... ich kann mich noch erinnern, wie eine Truppe Komiker diesen Ausdruck für einen absurden Sketch benutzte und nun steht er als Titel in einem Paper) daß des Bewußtseinszustandes. Man sagt halt, daß ein Schimpanse sich deutlich mehr seiner selbst bewußt ist als ein Baby und meint, es würde keine Rolle spielen, daß dieses Baby, wenn denn nichts passiert, irgendwann sich seiner bewußt wird. Genauso ist es bei alten Leuten kein Argument, weshalb man fröhlich für Euthanasie sein kann... (wann wird endlich dabattiert, daß man geistig Behinderte egal welchem Alters umbringen kann? Anderes Thema...)

Ralf führt nun weiter aus, daß mit einer solchen Logik Leute im Schlaf umgebracht werden können. Was ich an diesem Argument mag ist, daß es die Absurdität dieses Gedankens gut vorführt, jedoch wird ein Abtreibungsbefürworter sagen, daß das Ende des Schlafes nicht nur abzusehen sei sondern man die Person auch wecken kann. Einem Baby kann man nicht mit lautem in die Hände klatschen (wieder) zu einem Selbst-Bewußtsein verhelfen.

Jedenfalls, so oder so bin ich schockiert. Dementsprechend hat mich die vorher gepostete Nachricht der secular pro life-Leute in Amiland dann nicht nur gefreut, sondern mir wieder Hoffnung gegeben, daß Menschen sich doch wieder zum Leben entscheiden.


ANHANG: Ich lese gerade den Artikel selbst und... nun, man muß fairerweise den Schreibern lassen, daß sie beim Lesen oft die Freiheit lassen, die Argumente zu Argumenten zum Lebensschutz zu machen. Ihre Argumentation ist, daß eine potentielle Person, die also noch keine ist, moralisch gegenstandslos wäre (was aus ihrer Sicht Ralfs Argument aushebelt). Auf der anderen Seite, und nun mal rein objektiv gesprochen, widersprechen sie sich selbst, wenn sie in einem Absatz betonen, daß das uns nicht die Verantwortung vor zukünftigen Generationen nehme:

This does not mean that the interests of actual people always over-ride any right of future generations, as we should certainly consider the well-being of people who will inhabit the planet in the future. Our focus is on the right to become a particular person, and not on the right to have a good life once someone will have started to be a person. In other words, we are talking about particular individuals who might or might not become particular persons depending on our choice, and not about those who will certainly exist in the future but whose identity does not depend on what we choose now.


Und hier muß ich fragen "warum"? Wieso sollten wir diesen Planeten für irgendwelche "potentiellen Personen" schützen? Wieso sollten wir verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen? Sicher, man könnte sagen, daß "unsere Kinder" ja schon auf der Welt sind, und diese Zukunft erleben werden. Aber wenn eine "potentielle Person" nicht Gegenstand der Ethik ist, wieso ist es eine "potentielle Zukunft"? Um ehrlich zu sein, frage ich mich, ob in der nächsten Veröffentlichung im JME (ja, polemisch gesprochen) nicht über eine Zwangssterilisation fabuliert werden kann (auch so eine Frage: Ist denn Kinder bekommen ein Menschenrecht, wenn man so denkt?), so daß wir fröhlich in dieser Generation all unsere Ressourcen verbrauchen können...

Dieser Punkt wird dann nochmal bestätigt und ich zitiere ihn nochmal, weil der mMn Fehler ihrer Logik hier deutlich wird:

We might still have moral duties towards future generations in spite of these future people not existing yet. But because we take it for granted that such people will exist (whoever they will be), we must treat them as actual persons of the future. This argument, however, does not apply to this particular newborn or infant, because we are not justified in taking it for granted that she will exist as a person in the future. Whether she will exist is exactly what our choice is about.


Schließlich werden die Autoren dann wirklich etwas verrückt, wenn sie einerseits gegen Freigabe zur Adoption sich aussprechen ("in manchen Fällen" natürlich), weil dies zu einem Trauma für die Mutter führen könne, ein Trauma, was sie im Fall von (postnataler) Abtreibung zwar nicht negieren, aber meinen, daß es psychologische uä Gründe geben könne, daß eine Mutter das eine schlimmer als das andere finden würde.

Langer Rede kurzer Sinn: Ein sehr, sehr wirrer Artikel.

That TOTALLY made my day!

Na ja, jedenfalls meinen Morgen, der Tag ist ja noch jung:

Grausame Georgetown University bezahlt nicht für Verhütungsmittel. Man stelle es sich vor....

Da geht man auf eine katholische Universität, wo es genügend andere geben könnte und diese miesen Katholen richten sich nicht nach meinem Willen! Unerhört natürlich sowas.

Ich muß aber nun los, an der nächsten Koranschule ein Bier mir einklagen.

On much more somber news... Sind diese Atheisten und Agnostiker gerade meine Helden. Und das mal wirklich ohne irgendeinen Zynismus, mich freut es wahnsinnig zu sehen, daß es nicht nur eine humanistische Lebensschutzbewegung gibt sondern diese anscheinend auch ganz gut organisiert wird. Vllt werde ich zum nächsten Marsch für das Leben von denen mal ein wenig Informationsmaterial ausdrucken, was man dann den werten Gegendemonstrant_*innen geben kann. Tausend Dank!

Sonntag, Februar 26, 2012

Ruhe in Frieden, Boromir...

.... auf daß Mandos deiner gnädig ist und Illuvatar im neuen Lied Deiner gedenkt ....

(Ich hätte auch darauf aufmerksam machen können, daß auf The One Ring es eine Rubrik "Today in middle earth" gibt, was natürlich für den Fan klasse ist)

Freitag, Februar 24, 2012

Wer hätte gedacht...



... daß es (wenn es nach mir geht) eine moderne Kirche, die so gar nicht unserem Schönheitsempfinden entspricht, in meine Promotionsdiskussion schaffen würde?


(ja, ich sollte eigentlich arbeiten...)

Die Dio Padre Misericordioso in Rom mag uns nicht gefallen, aber sie ist vor allem eines: Strahlend weiß. Laut des Architekten und der Konstrukteure soll das auch so bleiben.

Warum?

Nun, in dem genutzten Beton sind Titanoxid-Nanopartikel. Titanoxid hat sich schon als Coating als selbstreiniges Produkt erwiesen: Organische Verunreinigungen werden unter UV-Bestrahlung in Kohlenstoff-dioxid und Wasser zerlegt. Auch Stickstoff- oder Schwefeloxide (Stoffe, die für Smog verantwortlich sind) werden unter UV-Bestrahlung in stabile Komponenten umgewandelt.

Nun fragt sich der Physiker, was der Grund für diese Photokatalyse ist. Nun, Titanoxid (unter Freunden einfach TiO2 genannt) ist ein Halbleiter, d.h. besitzt eine so genannte "Bandlücke". Das bedeutet, daß die Elektronen, simpel gesprochen, sich nicht so ohne weiteres durch das Material bewegen können (wie das bei Metallen der Fall ist). Dazu können wir ja mal kurz das Bändermodell erklären: Elektronen der äußeren Elektronenschalen der Atome/Moleküle, die einen Festkörper ausmachen, bilden insgesamt einen Bereich, den man als "Valenzband" bezeichnet (benannt nach den Valenzelektronen, d.h. den Elektronen der äußeren Schalen eines Atoms). Nun gibt es zustände "über" diesem Valenzband (d.h. auf einem höherem Energieniveau), die man als "Leitungsband" bezeichnet, bei Halbleitern und Isolatoren sind die durch eine Energielücke (die "Bandlücke") voneinander getrennt, die erstmal überwunden werden muß. Das kann man sich wie bei einem Doppeldecker-Bus vorstellen: Es gibt die Leute, die unten sitzen, und wenn man etwas mehr Energie ins Treppensteigen investiert, sitzt man oben, was natürlich wahnsinnig cool ist.

Der Doppeldecker ist ein tolles Bild, bleiben wir dabei: Sagen wir mal, unten ist es knüppeldicke voll und oben ist alles leer. Nun schwingt sich eine Person, erfrischt von den Sonnenstrahlen des Tages, die Treppe hoch. Wenn eine Person die Treppe nach oben geht, hat er oben alle Freiheit der Welt, und die Leute unten haben auch eine Person weniger. Das bedeutet, auch die können sich bewegen. Oder (HÖHÖ, PHYSIKER!): Die Leerstelle, wo früher der Kerl, der nun oben ist, kann sich bewegen.

Die Obige Person wird sicherlich sich auf einen Stuhl setzen, höchstwahrscheinlich oben vorne. Das ist so eine der lieblingspositionen der Menschen, kann man doch dann zusehen, wohin die Reise geht. Die untere Leerstelle wird wahrscheinlich neben den rumorenden Motor irgendwo hinten "wandern", d.h. die Leute unten werden ihre neu gewonnene Freiheit nutzen, um möglichst viel Abstand zu diesem nervigen Motor aufzubauen.

So, und nun übertragen wir das alles mal auf den Mikrokosmos des TiO2: Ein Elektron, daß die Bandlücke überwunden hat (was es dank der Anregung durch ein Photon kann), wechselt vom vollen Valenz- ins leere Leitungsband. Unten, so sagt man, wurde ein "Loch" generiert (ein virtuelles Teilchen), daß sich von den anderen Elektronen dadurch unterscheidet, daß es nicht existiert. Oben ist das "angeregte" Elektron. Das Elektron kann sich durchs Leitungsband und respektive das Loch durchs Valenzband frei bewegen. Wie die Sitzplätze etc. im Bus gibt es für unsere beiden Ladungsträger präferierte Stellen, sogenannte "Defekte", an denen die energetische Struktur etwas anders ist. So kann an bestimmten "Punktdefekten" das Elektron gefangen werden (das ist dann der Platz oben vorne) und analog gibt es defekte, wo das Loch gerne verweilt (der Platz hinten beim Motor).

So weit so gut. Bleiben wir der Einfachheit halber mal beim Elektron: Da sitzt es nun, ein einzelnes Elektron. So ein Elektron ist ungern allein. Wie der Herrgott uns als Mann und Frau schuf, haben Elektronen einen "Eigendrehimpuls" (auch Spin genannt) von +1/2 oder -1/2. Man kann sich das wie eine positive oder negative Ladung vorstellen; Spins gleichen Vorzeichens stoßen sich ab und Spins entgegengesetzen ziehen sich an. Letztlich strebt jedes Elektron danach, "seine bessere Hälfte" zu finden. Und dieses Elektron ist da nun allein und will eine Bindung zu einem anderen eingehen. Man sagt dazu, daß es hochreaktiv ist. Wenn nun organische Stoffe mit diesem Elektron in berührung kommen, reagieren sie mit ihm, es kommt zu einer Oberflächenchemie und zackbumm, man hat am Ende nur noch CO2 und Wasser.

Das ist ein Beispiel für Photokatalyse auf Oxidoberflächen (Oxide als Stoffe mit einer Bandlücke), was, an einem Modellsystem (N2O - Zerlegung an Magnesiumoxid) letztlich Thema meiner Doktorarbeit war.

(Weitere Informationen hier)

Auch wenn, wie gesagt, die Kirche mir nicht sonderlich gefällt, freut es mich zu sehen, daß hier wirklich moderne Technik mal sinnvoll genutzt wird. Der Architekt sagte "Licht ist Leben" und so wollte er eine strahlende Kirche entwickeln. Ich denke dabei an die Stadt auf dem Berg, die nicht verborgen bleiben kann. Das Christentum, das Licht der Welt, daß niemals verlöschen wird.

Daß diese Oberflächen auch gegenüber Schadstoff-Partikeln in Abgasen (eben Stickstoff- und Schwefeloxide) zerlegen, ist letztlich ein Symbol für das "Salz der Erde", für die kleinen Zentren, die positiv in der Welt wirken.

Wie gesagt, wie man auch zum extremst kargen interieur stehen mag, wo wirklich Verbesserungsbedarf herrscht, freut es mich doch, daß in einem Kirchenbau mal wieder modernstes verwendet wird. Und letztlich kann man das auch im Sinne der aktuellen Los Wochos sehen: Wie Naturwissenschaft in Kunst wirken kann.

Mittwoch, Februar 22, 2012

Priester-Win aus Amiland

Der Schrein lebt wieder!(?)

Oh, anscheinend gab es doch Ende 2011 recht viel neues beim Kultblog Shrine of the holy whapping! Hoffen wir mal, daß da doch wieder regelmäßiger was kommt.

Stundengebet

Wie der papsttreue Katholik weiß, hat unser heiliger Vater das Stundengebet auch dem Laien empfohlen.

Leider, wie so oft, ist die deutsche Katholische Kirche hier nicht so schnell wie die internationale Kirche (übrigens auchnicht so schnell wie die Altrituellen). So scheint das deutsche Liturgische Institut keinerlei Grund zu sehen, die Hymnen, Psalmen, die Lesungen frei zu geben. - Is ja auch klar, denn schließlich müssen hier die Rechte der Urheber geschützt werden.... Echt ey, sowas läßt mich dann doch OCCUPY STUNDENBUCH ausrufen. Damit man sich weiter aufregen kann, kann man ja mal diese Seite studieren. (Nebenbei gefragt: Wäre das nicht mal wieder eine gute Blogozesen-Aktion? Eine Forderung nach einer Freigabe der Texte im Internet?)

Immerhin (Natürlich nicht vom dt. Liturgischen Institut initiiert) gibt es einen Blog über das Stundengebet, was es Anfängern wie mir leichter machen würde (wenn ich denn die Gebetsbücher hätte), dieses Stundengebet zu erlernen. Für die extremen Hardliner unter uns (und wer ist das nicht, ne?) hatte vor einiger Zeit Johannes von Mater Amata einen Weblog über das Offizium Parvum ins Leben gerufen, jedoch leider nicht weiter geführt. Jedoch braucht der harte Linierer (anglizismen sind uncool) unter den Bloggern nicht verzagen, gibt es dieses kleine Offizium zu Ehren Mariens auch auf Latein und - natürlich- auf Englisch.

Wie dem auch sei, ich muß mal sehen, ob ich im Doktorarbeitsstreß dem Wunsch des Hl Vaters entsprechen kann. Aber ich kann ja mal anfangen...

Montag, Februar 20, 2012

Voll locker ey!

Als in Wien geborener fühle ich mich ja meinen, äh, Glaubensschwestern und -brüdern dort natürlich verbunden. Und auch wenn es nicht meine Vorstellung von Kirche ist, die Schüller und Co. realisieren wollen, dachte ich, ich helfe mal. Schließlich muß auch Gebet und Liturgie viel, viel lockerer und zeitgemäßer werden, damit überhaupt noch jemand in die Kirche geht und so, nicht wahr? Aber wo beginnen wir? Well, ich hab hier eine blaupause für modernen Worship:


Hav phun using it :)

(Quelle: Bad catholic , lest den dazugehörigen Beitrag zum Thema Himmel, sehr amüsant und interessant.

Antwort auf Anträge schreiben leicht gemacht

Josef hat auf seinem Blog über das Antragsschreiben in der Wissenschaft geschrieben. Was mir natürlich als Wissenschaftler im Bereich Photochemie und Katalyse sorfort auffiel war das Fehlen von Buzzwords Und generell hat der arme Philosoph viel zu wenig gestelzt geschrieben. Dementsprechend anbei ein Kurzer Antrag zum Thema "Macht ein umstürzender Baum auch dann ein Geräusch, wenn niemand im Wald ist, der es hören könnte?":


"Die Frage "Macht ein umstürzender Baum auch dann ein Geräusch, wenn niemand im Wald ist, der es hören könnte?" gewinnt in Zeiten, in denen der Regenwald zugunsten der Industriestaaten abgeholzt wird, eine immer dringlichere Bedeutung. Da eine immer begrenztere Ressource zugunsten des Endverbrauchers abgeholzt wird(während die Zerstörung desselben signifikant zum Klimawandel beiträgt), jedoch andererseits die Notwendigkeit für die weitere Reduktion desselben evident ist, stellt sich die Frage, ob des Westeuropäers Indifferenz auf der Basis von Quantenmechanik zu verstehen ist. Wenn dies der Fall wäre, wenn also das klassische Meßproblem der Quantenmechanik nicht nur im Makrokosmos, sondern auch und vor allem im wirtschaftlichen Kontext eine Rolle spielen solle, werden uns die bisher in der Quantenmechanik erlangten Erkenntnisse weiterhelfen, das Verhalten des Menschen in der Ausbeutung seiner Umwelt besser kontrollieren zu können.

Präparationen von superponierten Zuständen, in denen ein Teilchen die Interaktion eines anderen mit einer Umgebung indirekt spürt, auch wenn die klassische Physik diese Interaktion nicht zulassen würde, zeigen, daß man die räumlich und zeitlich bedingte Indifferenz durch eine geeignete Präparation eines Modellsystemes minimieren kann.
Die Lösung der Eingangsfrage würde einen ersten Schritt zum Überkommen des continental gaps und des income gaps beitragen und es so ermöglichen, den Zustand der westlichen Welt deutlich stärker mit dem des Regenwaldes zu koppeln, so daß ein größere Nachhaltigkeit das Abschlußziel wäre."

Nun fehlen noch ca achthundert Quellenangaben. Und vielleicht ein cooles Schema, und die DFG wird mal wieder Steuergelder verbraten.

Sonntag, Februar 19, 2012

"was wir alles schönes verpassen"


In den letzten Tagen ging quasi als Meme folgende Story über Facebook:

An einem nasskalten Januar morgen stellte sich ein Straßenmusiker in eine U-Bahn-Station in Washington DC. Er spielte innerhalb von ca. 45 Minuten sechs Stücke von Bach. Während dieser Zeit herrschte starker morgendlicher Berufsverkehr in der U-Bahn-Station – errechnet wurde, dass mindestens 1.100 Menschen in dieser Zeit am Musiker vorbeigingen. Die meisten von Ihnen auf den Weg zur Arbeit.

....

Niemand applaudiert ihm. Niemand gab ihm auch nur einen Hauch Anerkennung.
Niemand wusste allerdings, dass es sich bei dem Musiker um den Star-Geiger Joshua Bell gehandelt hatte. Joshua Bell ist einer der talentiertesten Musiker der Welt. Gerade hatte er in der U-Bahn-Station mit Bachs Kompositionen eines der schwierigsten Stücke, das je geschrieben wurde gespielt – das alles auf einer Geige im Wert von 3,5 Millionen Dollar.

Die Ironie, noch zwei Tage zuvor hatte Joshua Bell ein Konzert in Boston gegeben – Eintrittspreis durchschnittlich 100 Dollar.

Diese Geschichte ist wahr: Joshua Bell spielte tatsächlich inkognito in der U-Bahn Station. Geplant wurde diese Aktion von der Washington Post und war Teil eines sozialen Experiments über Wahrnehmung, Empfinden, Geschmack – Maßgeblich ging es um das soziale Einordnen der Prioritäten. Wie nehmen Menschen Dinge wahr, für die sie „ jetzt erstmal keine Zeit“ haben. Bedingungen für das Experiment waren u.a. ein öffentlicher stark frequentierter Ort, zu einer hektischen Phase (Rush hour). Können Menschen Schönheit wahrnehmen? Hören sie die hohe Qualität raus. Erkennen sie das Talent in diesem unerwarteten Zusammenhang?

Das ganze für uns mal zum hören:


Natürlich ist das eine schöne Geschichte, klar. Aber... man verzeihe mir den miesen Pragmatiker in mir, ich habe mit der Geschichte so meine Problem: Also, mal plump gesagt, der werte Herr hat sich doch dumm platziert. Nicht mal einfach an einem U-Bahnhof, was wirklich schon allein "Ich bin grad von A nach B unterwegs" schreit: Er hat sich an eine Durchgangspassage (ob zwischen zwei verschiedenen Linien oder einfach am Ausgang, weiß ich nicht) plaziert. Muße wird dort nicht aufkommen, nicht, weil uns die Arbeit so quält, wir so gehetzt sind, nicht mehr gelernt haben zu staunen, sondern weil wir ein Ziel - vielleicht ein ganz romantisches! - vor Augen haben. Weil wir uns auf etwas freuen, darauf unsere Gedanken verschwenden. Vielleicht, weil wir beim Weg von A nach B Musik, ein Hörbuch, Radio oder einen Podcast hören. Weil wir uns auf unsere Arbeit vorbereiten. Weil wir etwas lesen. Der potentielle Zuhörer ist gerade "unterwegs", man darf ihm (oder, wenn man es selbst ist, sich selbst) doch nicht vorwerfen, dann auch auf "unterwegs" eingestellt zu sein.

Hätte der werte Herr Bell das Experiment im Mauerpark oder - ach, einfach wirklich direkt an den Gleisen, wo Leute tatsächlich warten - durch geführt, wäre das Ergebnis ein anderes gewesen.

Vor ein paar Monaten hatte ich ein solches Erlebnis: eine junge Frau spielte am U-Bhf Friedrichstr. wunderbares auf der Violine. Da haben Leute, die es sich leisten konnten, dann auch mal einen Zug fahren lassen. Der liebe Herrgott wußte in der BVG einen guten Verbündeten, so daß die Bahnen ohnehin Verspätung hatten, so bekam ich noch den rauschenden Applaus mit.

Ein anderes Mal bin ich mit meinem Schatz in meiner Gegend an einem älteren Herren vorbeigekommen, der auf einem exotischen Saiteninstrument spielte. Meine Liebste fragte ihn, was das für ein Instrument sei, und so erzählte er uns eine rührende Legende zur Gadulka, spielte uns ein Lied vor.

Desöfteren, wenn ich durch das schöne Berlin spaziere, bleibe ich bei Leierkastenmännern stehen, finde ich es doch wunderschön, wenn diese altberliner Weisen spielen.

Was all diese Situationen gemein hatten, war, daß ich Muße hatte, daß ich wirklich die Freiheit hatte, die Schönheit um mich zu genießen. Aber ohne diese Muße darf man doch niemandem einen Vorwurf machen!

Samstag, Februar 18, 2012

Frontbericht 2

Sodele, ich kann nun zwar noch nicht sagen, abgegeben zu haben, aber die Arbeit steht: Nicht nur, daß alles geschrieben ist, ich habe nun die Arbeit auch mal durchkorrigiert. Mein Chef findet hoffentlich mal zeit, einen Blick hinein zu werfen, aber ich bin nun erstmal glücklich, soweit mit der Arbeit jetzt zufrieden zu sein. Aber betet mal weiter :)

Freitag, Februar 17, 2012

Gleichberechtigung

Wiener Leser werden sicherlich schon lange wissen, daß in Wien für Schwangere, Alte, Menschen mit Kindern und Blinde man bemüht ist, Sitzplätze in der U-Bahn freizuhalten:


Quelle

Nun gehört es ja heute zum Guten Gender - Ton, darauf hinzuweisen, daß nicht nur alte und blinde Männer (bzw. Mütter mit Kindern) sitzen dürfen. Das waren ja damals noch zeiten, als man neunzigjährigen Frauen sagte "BLEIB MAL STEHEN", nur weil sie eine Frau war. Und blinde Frauen lebten ohnehin in der festen gewißheit, man könne in der Wiener U-Bahn nur stehen. Jaja, die Zeiten, bevor man alles durchgenderte waren schon schrecklich. Aber dank der moderne weiß nun jeder, daß alles nun auch für das gegenteilige Geschlecht gilt:


Quelle

Das ist ja alles schön und gut, aber ich frage mich... Wo ist das männliche Pendant zur schwangeren Frau? Darf ich nun endlich in der U-Bahn fragen "Könnten Sie mir einen Platz freihalten? Ich bin ziemlich fett, was nicht sinnvoll für meinen Rücken ist".
Ich mein, in der Heutigen Zeit wird die Achtung doch sicherlich nicht dem Kind oder der werdenden Mutter, sondern der Person, die durch eine (ungewollte?) Schangerschaft eingeschränkt ist, gelten. Und dann verlang auch ich Achtung! Darauf ess ich nun erstmal Bacon Strips.

Ich mein, in Amiland ist man nun schon so weit, daß die US-Truppen durch Polster etc. lernen, wie es sich anfühlt, fett, Verzeihung, schwanger zu sein:


Quelle

Mittwoch, Februar 15, 2012

Ein neues Meme!

Es gäbe "in der Tat heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit zum Thema Rechtsradikalität unter Glatzenträgern".
Der Gerichtsentscheid sei "bedingt durch die in den letzten Jahrzehnten bekannt gewordenen, zahlreichen Fälle von nationalistischen Bekenntnissen von Menschen mit Glatze und anderen Kurzhaarigen"

Es gäbe "in der Tat heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit zum Thema Dilettantismus unter Nachwuchsmusikern"
Der Gerichtsentscheid sei "bedingt durch die in den letzten Jahren bekannt gewordenen, zahlreichen Fälle von gräßlichsten Hipstercombos von Nachwuchsmusikern und Möchtegernsängern"


OBACHT:Es gäbe "in der Tat heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit zum Thema Agressivität unter Migranten"
Der Gerichtsentscheid sei "bedingt durch die in den letzten Jahren bekannt gewordenen, zahlreichen Fälle von gewalttätigen Übergriffen von Migranten und Migrantinnen"

OBACHT:Es gäbe "in der Tat heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit zum Thema Mißbrauch in Reformschulen"
Der Gerichtsentscheid sei "bedingt durch die in den letzten Jahren bekannt gewordenen, zahlreichen Fälle von Mißbrauchsfällen von Lehrern der Odenwaldschule"

Hach, das Spiel macht Spaß! Vor allem, was man laut dieser Recht(s)sprecherin so für pauschalisierende Beleidigungen von sich geben darf.

Natürlich sind die letzten zwei Beispiele frei erfunden

Ein neuer Frontbericht

Nachdem vor Jahren ich die werte Bloggerschaft um Gebet bat, komme ich mit einem ähnlichen Anliegen zu Euch:

Meine Doktorarbeit liegt in den letzten Zügen. Aber wie die Schöpfung des Herrn liegt sie in Geburtswehen. Oder so. Jedenfalls ist noch viel durchzusehen, zu korrigieren, mein doch etwas konfuser Stil (roter faden, where art thou?) muß geglättet werden, so daß andere Leute als ich verstehen, was ich überhaupt sagen will. Mein Chef haut mir zwar nicht wie mein alter Chef die Arbeit um die Ohren, aber hat doch viele Punkte zu beanstanden, wenn er denn mir was korrigiertes schickt.

Generell bin ich zwar nicht so besorgt, wie ich damals war, aber na ja, ich würde gerne bis spätestens Mitte März ne passable Doktorarbeit abgegeben haben. Schließlich hat man noch andere Pläne im Leben, nich?

Vielleicht hat das Alter mich ruhiger, fauler oder einfach effektiver gemacht, jedenfalls hatte ich bisher beim Zusammenschreiben keine Sitzungen bis spät in die Nacht. Das ist zwar schön, aber irgendwie frag ich mich, ob das was gutes oder was schlechtes ist. Von allen anderen Leuten hörte ich, sie hätten sich die Nächte um die Ohren getippt und well - das kann ich überhaupt nicht bestätigen.

Na ja, liebe Bloggergemeinde, betet doch mal dafür, daß ich im Zeitplan bleibe und die Durchsicht der Doktorarbeit in den nächsten Wochen fruchtbar ist.

Montag, Februar 13, 2012

Die geheime Strenge der legeren Masse

Heute las ich in einem Kommentar zu einem Artikel betreffs der Situation in Amerika folgendes:

many people smarter than I am have pointed out they are wildly inconsistent. For example, Catholic hospitals do not require proof that your marriage is recognized by the Catholic church to cover your spouse under the employer-provided benefits plans that they offer, even though the Catholic church does not recognize civil marriage or divorce.


Quizfrage: Was ist an diesem Gedankengang falsch?

Nun, hier werden nicht nur Äpfel mit Birnen verglichen, sondern der Sünder mit der Sünde. Natürlich wird die Kirche bspw. einer schwangeren Frau, egal, wie das Kind entstand, helfen! Was soll überhaupt der Vergleich an der Stelle? Die Kirche kann und wird jedoch nicht eine Tätigkeit, die sie als Sünde sieht, sehenden Auges unterstützen.
Irgendwie scheint mir hier der Schreiber strenger als die Kirche zu sein; er meint, die Kirche solle dann auch Leute, die gesündigt haben, nicht mehr untersützen. Das sieht eben die Kirche anders.

The church teaches that many things are a sin–for example watching porn–yet they don’t have any way to prohibit employees from watching porn in their homes, or using money from their salaries to pay for other things the church considers a sin.


Hier macht der Kommentator einen ähnlichen Fehler: Er sagt, die Kirche solle, wenn sie denn schon so streng sei, doch auch Menschen, die widerwärtige Meigungen haben, jegliche Möglichkeit nehmen, diese auszuleben. Nun, das Streben nach Heiligkeit im Christentum hat seine Basis halt in der Freiheit des Menschen. Dementsprechend wird die Kirche einem Menschen seinen Lohn geben, in der Hoffnung, daß dieser diesen Lohn nicht sündig umsetzt.

Letztlich erinnert mich die Position des Kommentators an Nazis, die "Todesstrafe für Kinderschänder" blöken und an Antifas, die letztlich dasselbe für die Nazis fordern (worauf sicherlich wieder einige Nazis die Todesstrafe für die Antifa usw). Man unterscheidet nicht mehr zwischen der Tat und dem Täter. Ein Sünder verliert seine Menschenrechte, man darf, wenn man denn ein anständiger Mensch ist, ihn nicht mehr als solchen wahrnehmen. Natürlich werden Leute, die so denken, meinen, daß die Kirche doch auch, "wenn sie denn konsequent sein will", bspw. in kirchlichen Krankenhäusern auch keine Sünder mehr behandeln solle. Nun kann man niemandem seine Meinung nehmen, aber das ist eben nicht die christliche Sicht der Dinge.

Ich fand es in der Hinsicht wunderschön, was Pater Josef Hergit vom Institut St. Justinus, seines Zeichens jemand, der stark unter Moslems in Österreich missioniert, mir mal sagte: "Den Moslem, den müssen wir lieben!" In dem Sinne kann man sagen, daß die Mission der Christen darauf basiert, den Sünder (und zwar ohne Akzeptanz der Sünde!) zu lieben.

Samstag, Februar 04, 2012

In Amiland beginnt eine Diktatur...

Militärpriester bekommen Maulkorb.

Irgendwie hoff ich ja noch, daß das amerikanische Volk klug genug ist, eine aufkeimende Diktatur abzuwählen, wenn man noch die Chance hat.

Ein mir sehr wichtiger neuer!

Kein geringerer als mein großer Bruder hat begonnen zu bloggen. Damit sind die Donnersöhne nun im Internet vertreten ;)

Auf der Noosphäre sind bisher zwei ruhig geschriebene apologetische Dinge und als aktueller Artikel etwas sehr lesenswertes über Derinkuyu, einer unterirdischen Stadt in Kappadokien.

Also, willkommen, bro!

Mikrokunst

Alipius hat zwei beeindruckende Dinge in Sachen Mikrokunst vorgestellt. Johannes und der Predigtgärtner legten nach. Alles sehr beeindruckende Kunst, die man mit "klein, aber oho!" zusammenfassen kann.

Nun fragte ich mich als Physiker, ob ich da nicht noch mehr nachlegen kann. Wie wäre es mit Nanokunst?

Bei IBM Almaden wird STM-Kunst als Sport betrieben. Dabei werden dann bspw. Atome derart angeordnet, daß die elektronischen Ladungsverteilungen schöne Wellenmuster hinterläßt.

Ein Klassiker hierfür ist das so genannte Stadium Corral, was aus Eisenatomen auf Kupfer gebaut ist:

Freitag, Februar 03, 2012

Kettenhunde Seiner Heiligkeit



Wehe, wenn die Ketten reißen...

Hier mein Beitrag zur großen philosophischen Frage wer sind wir eigentlich ?

Und als zugabe hier noch die Elsa Kangal Edition :

Donnerstag, Februar 02, 2012

Männerfilme!

Ich dachte, nach so viel katholischen Reviermarkierens präsentiere ich auch mal wat janz profanes, nämlich Filme, bei denen Die Stimme rauher wird, das Brusthaar sprießt und Testosteron Pogo tanzt.

Als sanfte Überleitung erstmal ein kurzer Film, in dem alte Christeros (ohhh yeah!) interviewt werden.

Kann ich als alter Fan der Christeros natürlich nur empfehlen. Schade ist, daß der Mensch, der auf seiten der Regierung kämpfte, nicht genauer interviewt wird, schließlich ist er erstmal ein Mensch und dann vielleicht ein Gegner. Aber recht schönes Zeugnis der rabiateren Art.

So, kommen wir zum profaneren.

Sodele, ein Film über die Gang-Schlägereien zw. Punks und Edgern, die in Amiland durchaus vorkamen. Ist zwar nicht so, daß ich ständig Punk/Straight Edge höre (auch wenn ich als nicht mehr trinkender Straight edge revenge von Project X schon geil finde), aber der Film ist grandios. Es geht um einen jungen Expunk, der in Europa zum Straight Edger wurde und in seiner Heimatstadt nun seinen Augen nicht trauen kann, weil sich seine ehemaligen Freunde gegenseitig aufs Maul geben. Für Leute, die durchaus hartes Geschrammel hören, ist der Film echt empfehlenswert; die Castlist ist mit Leuten aus beiden Szenen besetzt, wenn bestimmte Hauptrollen auftreten läuft Musik ihrer Bands im Hintergrund (Was beim Hauptprotagonisten zu ziemlich lamer Musik führt...), alles kulminiert in einer Prügelei, in der auch noch Rednecks mitmischen... schön primitives Vergnügen.


Wenn wir schon bei primitiven Vergnügen sind, kann ich natürlich Knuckle nur jedem echten Mann ans Herz legen. Wobei das einer der Filme ist, bei denen ich zwiegespalten bin, geht es doch um bare knuckle Kämpfe zw. Travellern. Und das, was man sieht, sind eben auch echte Kämpfe (ja, da merkt man mein Faible für MMA auch durchkommen - hach, wenn ich doch nur etwas sportlicher wäre....).
In besagten Film wird recht kommentarlos eine Familienfehde zw. verschiedenen Traveller-Clans dargestellt. Es kommen die Männer zu Wort (und zu, äh, Faust), die Familien werden beleuchtet etc. Was mir gefällt ist, daß ohne Kommentar einer Erzählerstimme, sondern durch einige Frauen, die Idiotie dieser Kämpfe klarwird; schließlich heiraten die Familien untereinander, und so kämpfen dann manchmal Cousins gegen einander. Was mir jedoch auch gefällt, ist, daß hier zwar einerseits man etwas Bandenkämpfen nicht ähnliches sieht, andererseits aber durchaus gewisser Anstand herrscht und so bei den Kämpfen Fairness wichtig ist.


Powerlifting - the movie. Now, we're talking. Hier gehts nicht um so ein Bodybuildingschrott oder Mens health-hafte zelebrierte Metrosexualität Marke "So sehen Sie schön aus". Nee, this is the real deal, es geht um verdammt starke Männer und Frauen. Dieser Film ist eine Doku über Powerlifting - d.h. Wettkämpfe in einer Art Kraftdreikampf bestehend aus Kniebeuge, Kreuzheben und Bankdrücken -, die die Wettkämpfer sehr gut darstellt. Ein Film, den ich mir unbedingt mal wieder ansehen muß, motiviert er doch wahnsinnig zum Training (und ich bin fett geworden, oh boy...).


Pulling John. Oh boy. Ein Film über Armdrücken. Need I say more? Und nein, ich rede nicht von Over the top (auch wenn ich den auch mal wieder sehen muß). Und ja, eigentlich müßten hier Rocky I-VI und Rambo I-IV stehen, aber das ist ohnehin imho Pflichtprogramm für jedermann. Speaking of which, ich denke, ich werd heute abend Rocky IV sehen.
Aber kommen wir zu Pulling John zurück: Pulling John ist eine Dokumentation über zwei Armwrestler, die den (damaligen) Champion John Brzenk schlagen wollen. Einer ist aus Amiland, der andere aus Rußland. In der Reportage werden die Leben, das Training, natürlich das Armdrücken und die Personen selbst sehr schön dargestellt, weshalb ich den Film auch nur empfehlen kann. Und er enthält eine der coolsten Reden, die jemals vor dem Trinken eines Glases Wodkas gehalten wurden!

So, das wars dann erstmal mit Filmen. Das einzige, für das ich noch Werbung machen muß, ist der Heavy Equipment Kalender . Ein Jahr lang qualitativ extrem hochwertige Bilder von wirklich großen Maschinen. WIRKLICH GROSSEN MASCHINEN:

Ecclesia militans


(Quelle: Klick auf Bild)

In diesen Zeiten kann es manchmal helfen, sich an frühere Kämpfe zu erinnern. Das gibt Kraft (und zeigt, daß das katholische Ideal der Frau keineswegs nur das Heimchen am Herd ist).

VIVA LAS BRIGADAS FEMENINAS! VIVA CHRISTO REY!

Mittwoch, Februar 01, 2012

Anzügliches Höhö.

Kürzlich las ich von einem klugen Gottlosen:

Religion is like a penis. Its fine to have one. Its fine to be proud of it. But please don't whip it out in public and start waving it around. And PLEASE don'T shove it down my childrens' throats.


Well.... Das heißt also, daß der Atheist keinen Penis hat.

ICH hab das nie behauptet!

Dienstag, Januar 31, 2012

Singleparty für Katholiken

Also, nicht nur, daß ich es nicht mehr brauche, schließlich wird im Mai geheiratet (btw.: betet mal dafür, daß das STANDESAMT BERLIN MITTE mal sowas wie Kundenservice und Kulanz aufbietet... kein Wunder, daß so wenig heiraten, wenn die Ämter da so einen Amtsscheiß draus machen). Ich ärgere mich auch nicht, daß es nicht früher solche Parties in Berlin gab, schließlich hätte das vielleicht das Treffen mit meiner zukünftigen Frau schwieriger gestaltet.

Aber da ich lang genug katholischer Single, der ob dessen auch mit dem Herrn hadern konnte, war, fühle ich mich gezwungen, für diese Veranstaltung Werbung zu machen.

Eine Singleparty für gläubige Katholiken - das ist doch was! Voraussetzung ist ein Mindestalter von 21 Jahren, man muß GLÄUBIGER KATHOLIK sein (hach, Exklusivität :)) und vorher sich online anmelden.

Also, falls Du in Berlin wohnst, aufrecht katholisch und über 21 bist und das andersgeschlechtliche Gegenstück noch nicht gefunden hast, dann wär das doch was!

Das ganze wird vom Dominikanerkloster St. Paulus in Berlin unterstützt (dessen Messen übrigens, so weit ich mich erinnere, durchaus einen Besuch wert sind).

Dienstag, Januar 24, 2012

Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Breulmann verlassen

Laut dem Jesuiten Breulmann ist das Theaterstück "Golgotha Picnic" ein Stück mit spannender Tiefengrammatik. Das sagte er bei einer Gesprächsrunde nach dem "umstrittenen" Stück (was man getrost auch als geistige Onanie eines Gottlosen bezeichnen kann, wie so viel "umstrittenes"...). Natürlich, ganz der Jesuit, hat er in dem Stück Punkte gefunden wo er sage "das Stück hat was". Wenn man Nietzsche gelesen habe, seien einem auch Gotteszweifel nicht fern. Ich hab nun nicht viel Nietzsche gelesen, was ich jedoch schade finde. Das was ich las, besticht durch eine unglaublich leidenschaftliche Sprache. Gotteszweifel wurden mir jedoch eher durch den Tod meiner Mutter als die Lektüre Nietzsches geläufig.

Halten wir kurz hier inne, weil ich zum eigentlichen oevre noch kommen will. Da wird ein offenkundig blasphemisches Stück aufgeführt. Unser Glaube an jenen Gott, der unter Todesqualen am Kreuz verreckte, wird mit Füßen getreten - übrigens in einer Zeit, in der das Christentum in nicht wenigen Gegenden der Welt verfolgt wird und in anderen, "zivilisierteren" man durch diesen Glauben durchaus ins gesellschaftliche Abseits geraten kann. Und selbst hier muß man noch auf Dialog machen!? Verzeihung, nicht zum Dialog, zum erbärmlichen Kriechtum sich entscheiden? Wirklicher "Dialog auf Augenhöhe" würde nämlich implizieren, daß man auch mal sagt, was einem nicht gefällt, was man eine absolute Frechheit findet. In dem Sinne finde ich alle Protestaktionen, alle scharfen Mails an das Hamburger Theater deutlich mehr Dialog auf Augenhöhe (übrigens etwas, was viele "Provozierende" nowadays nicht mehr wissen: Wer provozieren will, muß mit antworten rechnen). Aber gerade Jesuiten scheinen das ja nicht mehr zu können. Man kann gar nicht zählen, wie viele Jesuiten sich hier sicherlich im Grabe umdrehen. Wahrscheinlich könnte man mit ihnen Drehmotoren betreiben und die Energieprobleme der Welt ein für allemal lösen.

Aber kommen wir zum eigentlichen, wirklich ganz exquisiten Meisterstück dieses "Theologen". Er entblödet sich tatsächlich, in diesem Zusammenhang aufzuzeigen, daß Jesu Worte am Kreuz "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen" im Kern blasphemisch seien.

Es tut mir leid, daß ich derart harte Worte, die sicherlich für Herrn Breulmann beleidigend sind, finde, aber ich kann spontan gar nicht aufzeigen, auf wie vielen Ebenen das absoluter Schwachsinn ist! Oh, absoluter Schwachsinn, nur dazu erzählt, um sich mal wieder als "weltoffener" Dhimmi einer säkularisierten Welt zu präsentieren. Aber einige dieser Ebenen können wir ja mal gemeinsam untersuchen:

- Jesus sagte am Kreuz, durch Qualen zermürbt nachdem er verprügelt, gegeißelt, verhöhnt, mit Dornen gekrönt wurde, nachdem Nägel durch seinen Körper gejagt wurden, um ihn an dem Kreuz, daß er vorher tragen mußte, festzunageln... nach unsäglichen Qualen, die sich gottlob der durchschnittliche Leser dieses Blogs und Besucher besagtem Theaterstücks nicht vorstellen kann - nach diesen Qualen, schon im Delirium findet er die Worte "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" Selbst wenn wir die These, diese Worte seien blasphemisch, geltend machen wollen - also mir kommt es irgendwie so vor, als würde ein solcher Mensch mehr Recht für solche Worte haben als irgendein Jockel nowadays.

- "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen" versus Jesus als Terrorist, halbnackten Frauen, die gekreuzigt werden, Detailaufnahmen von Genitalien.... come on, Breulmann, need I say more? Diesen Satz, selbst wenn wir alles andere weglassen, mit dem Theaterstück zu vergleichen, ist, als würde man die Gewalt in Postal 2 damit rechtfertigen, weil man ja bei Schach auch Bauern schlagen kann.

- Einer Truppe Menschen dasselbe "blasphemierecht" einräumen wie Gott selbst ist, selbst für einen Jesuiten, doch etwas gewagt. Es ist immer noch ein Unterschied, ob ich mich einen Vollidioten nenne oder von Dritten ein Theaterstück aufgeführt wird mit eben diesem Thema.

- Und nun muß man doch endlich die Frage stellen, wann Herr Breulmann das letzte Mal in die Bibel guckte. Selbst wenn man meinen würde, dies seien seine letzten Worte gewesen (Und "Es ist vollbracht" aus Johannes ignorieren wollen) - Bitte Herr Breulmann, auch sie sind doch fähig, querverweise zu sehen, wenn es welche gibt! Was ist denn bitteschön mit Psalm 22? Ohhh, da liest man ja auch (DUNH DUNH DUNH) "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Wahrscheinlich ist auch der Psalmist blasphemisch. Das kann man aber nur sagen, wenn man entweder die Bibel - ach was, den Psalm alleine! - nicht gelesen hat oder einfach nur als dummes Schoßhündchen hübsch hübsch den Gutsprech der Welt plappern will.

Mann, bin ich sauer.

Freitag, Januar 20, 2012

Kommentar

Eigentlich wollte ich das bei Elsa als Kommentar schreiben, da aber das gros nicht zu ihrem Artikel direkt passte (öhm, und ich auch mal wieder hier was schreiben kann...), schreib ich den Kommentar mal hier.

Ich mach mir, wie so viele Leute, ein wenig über unsere Kirche Sorgen, gerade hier in Deutschland. Da wird dann eine "gemeinsame Wallfahrt mit unseren protestantischen Glaubensbrüdern" durchgeführt. Man macht sich auf, um "Dialog auf Augenhöhe" zu betreiben. Man "versucht, sich gegenseitig (?) zu verstehen". Gemeinsame Papiere werden verfasst, in denen eine Ablehnung von Gewalt, Ungerechtigkeit und Ausbeutung betont wird. Man sitzt in Ethikkomissionen, und so weiter und so fort.

Das ist alles nicht per se schlecht oder so, möchte ich nicht behaupten. Aber wenn ich höre, daß das gelebte Nächstenliebe sei, dann frage ich mich, was aus dem Anspruch "ein Herz und eine Seele" zu sein, geworden ist. An vielen Stellen sieht es so aus, als würde die wirtschaftliche Welt aus den Fugen geraten. Die Armut wächst, nicht nur in Afrika, auch hier. In Zeiten der Ehescheidungen, der karrieresuchenden Arbeitsnomaden (man könnte vllt auch zum Teil Lohnsklaven sagen), in Zeiten, in denen ein Großteil des Tages vor dem Computer verbracht wird, sind vereinsamte, isolierte Menschen durchaus eine Art Volkskrankheit geworden.
"Seht, wie sie einander lieben" - könnte es nicht sein, daß die Kirche, bevor sie Grundsatzpapiere mit den Protestanten durchspricht, bevor die nächste (verzeihung) halbgar und erlahmt klingende Resolution zum Thema Europa geschrieben wird, daß die Kirche hier ein riesiges Arbeitsfeld hat? Eines, daß sie durch die zwei Jahrtausende hinweg auf immer neue Art bearbeitet hat?

Ich denke, diese Art von praktischer Nächstenliebe, das Gefühl, in einer Gemeinde nicht allein zu sein, das sich gegenseitig auffangen etc ist etwas, was wir an sich der Welt voraushaben könnten und sollten. Vielleicht hat man an manchen Artikeln gemerkt, daß ich seit einiger Zeit mich stark mit Distributismus beschäftige. Nun mag man von diesem Ansatz halten was man will, als Christ jedoch sollte bei allen wichtigen Punkten jedoch die praktische Nächstenliebe nicht zu kurz kommen. Und die sollte sich nicht in Almosen oder Förderprogrammen erschöpfen, sondern eben auch darin, daß man sich in einer Gemeinde wieder beheimatet fühlt. Dazu müssen jedoch auch die Gemeinden aufhören, sich über "Einbindung der Frau", "Pfarrinitiativen", etc. Gedanken zu machen, sondern müssen sich bemühen, dem Ideal der Apostelgeschichte nachzueifern.

Ich weiß, daß ein weiter Weg vor uns liegt, und auch ich hab da noch viel zu tun. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wie mein erster Schritt aussehen kann (da könnt ihr mir ja helfen ;)), aber ich denke, daß die Kirche auch in diese Richtung denken muß.

Donnerstag, Januar 19, 2012

Ohne Worte (endlich) ins neue Jahr

„Entspringt das Schlechte in der Welt der Religion?“ Entsprechende Denkanstöße möchten die Akteure liefern, indem sie sich völlig entkleiden und ihre Genitalien auf einer Großleinwand zur Schau stellen.

Na dann...

Quelle

Samstag, Dezember 24, 2011

Gesegnete Weihnachten!

Uns ist ein Retter geboren, Halleluja!

GB Pics

Quelle


Ich wünsche allen Lesern besinnliche und gesegnete Weihnachten!

Noch einer!

Sehr gefreut hat mich ja, von einem zweiten Naturwissenschaftler in der Blogozese zu lesen. In dem Sinne, herzlich Willkommen, Thomas Dydimos !

Montag, Dezember 19, 2011

Die Hirten und die ...

Vor ca einem Jahr schrub Josef auf seinem Blog ein Gedankenexperiment über die Krippe. Die Frage war, was gewesen wäre, wenn der Engel des Herrn nicht Hirten, sondern Akademikern erschienen wäre. Das Gedankenexperiment ist natürlich humorvoll gemeint, was ich ja verstehe, trotzdem traf es in mir einen Nerv, der mich ohnehin stört. Ich hoffe, Josef verzeiht mir, daß ich den Artikel nicht so humorvoll nahm, wie er gemeint hat - es ist ja manchmal so, daß Dinge, die wir hören oder lesen, in uns etwas auslösen, was der Urheber des Gesagten oder Geschriebenen gar nicht wollte. Und nein, es geht nicht um den Physiker, der angeblich Angst vor einem anscheinend derart androgynen Engel, daß man ihn mit einer Frau verwechseln könnte, habe oder daß er bei Mutti zuhause ißt. - Um ehrlich zu sein, habe ich diesen Abschnitt vollkommen übersprungen, weil ich die übliche Kritik, wir Physiker würden nur quantifizieren wollen, erwartet habe. Nein, mir geht es um die Überbetonung der einfachen Hirten.

Die einfältigen Hirten. Ach, die tollen, dummen Hirten. Wären wir nur alle so einfältig, ungebildet, schlicht (usw.) wie die Hirten! Dann würden wir vielleicht auch die Gnade haben, vor der Krippe stehen zu können!

Was hier gerne vergessen wird, ist, daß nicht nur die Hirten das Christkind in der Krippe sahen und verehrten:

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.


Ja, es gab auch noch die drei Weisen aus dem Morgenland! Und hier ist doch einiges festzuhalten: Sie kamen von weit her, weil sie den Stern des Herrn aufgehen sahen - was die Welt nicht tat! Die Welt ist so verstrickt in diversestes, aber NICHT in die Suche nach der Wahrheit! Diese drei - ich möchte sagen, Wissenschaftler - haben durch Nachforschung und Beobachtung das Zeichen des Herrn gesehen. Sie kamen nicht, wie Josef Bordat sicherlich ironisch andeutend, irgendeinem Wissenschaftlerklischee gerecht werdend, was weiß ich, das Kindlein zu wiegen, zu quantifizieren, zu prüfen, ob es überhaupt der Sohn Gottes ist. Sie kamen, um ihm zu huldigen.

- Als Physiker finde ich die Passage sehr spannend und ein Vorbild, was gerade wir Wissenschaftler benötigen: Erstens: Unsere Wissenschaft ist auf die Anbetung hin ausgerichtet. Da Gott die Wahrheit ist, ist alles, was real ist, ein Weg zu diesem Herrn und zu seiner Anbetung. Wir "dürfen" nicht nur forschen, es ist unsere Berufung, das Wesen des Universums zu erfassen. Denn dieses Universum zeigt auf den Herrn - wie der Stern das Kommen Christi zeigte.

Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. ... Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.


Hier lernen wir zwei weitere Dinge: Die Versuchungen der Welt, wie die Welt die Wissenschaft für ihre Zwecke ausnutzen will. Herodes will von den Forschern, die ein (wie es sich zeigt) eindeutiges Mittel zur Auffindung des Herrn gefunden haben, dieses Mittel unter heuchlerischen Argumenten für sich beanspruchen.
Eine Geschichte, die sich immer wiederholte und sich immer wiederholen wird: Die Mächte der Welt, die die Erzeugnisse der Wissenschaft zum Machterhalt ausnutzen. Die Anekdote ist ein Mahnmahl, daß uns Wissenschaftlern aufzeigt, daß man mit der Welt keinen Handel treiben kann.
Das zweite, was wir lernen, ist, daß ein Wissenschaftler sehr wohl offen für die Botschaften "von oben" sein kann, wenn er sich denn nicht verschließt: Im Traum wird ihnen geboten, nicht zu Petrus zurückzukehren, und so ziehen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

"Auf einem anderen Weg..." - ich glaube es war Josemaria Escriva, der bezüglich dieser Passage aufmerkte, daß die Begegnung mit Christus uns immer aufs neue verändert. Mir gefällt der Gedanke. Nach der Begegnung mit dem Herrn ist ihnen noch mehr bewußt als vorher, daß ihre Aufgabe die Huldigung des Herrn war - nicht, der Welt zu erzählen, wie sie zum Herrn findet. Ihre "Aufgabe" ist letztlich auch ihr Lohn (und wieder so ein schönes Bild für das forschen!): Sie durften den Herrn als mit erste Personen sehen.

Für mich, für alle Wissenschaftler und für die Welt kann ich nur sagen:

Ihr drei Weisen aus dem Morgenland, bittet für uns!

Sonntag, Dezember 11, 2011

Bekloppte in öffentlichen Verkehrsmitteln

Vor einigen Jahren saß ich mit meinem Bruder und zwei Freunden in einer Berliner S-Bahn, auf der klassischen Fahrt von A nach B. Unweit von uns saßen ein Afrikaner und ein besoffener Prolet. Letzterer begann, mit dem Afrikaner zu reden: "Hey, ich hab mal bei Euch gelebt, damals in Südafrika, als wir Weißen noch was zu sagen hatten..." usw. usf. War ziemlich beklopptes, was der Herr von sich gab und man sah dem Afrikaner an, daß er immer wütender wurde. Er war wahrscheinlich kurz davor, dem Gegenüber eine zu verpassen. Meine Freunde, mein Bruder und ich waren recht albern und we had a few , wenn ich mich recht erinnere. Jedenfalls fand wir die Situation vollkommen absurd, weshalb wir ziemlich breit grinsen mußten.

Der Afrikaner sah uns, was seine Stimmung deutlich verbesserte. Aus dem Herrn, der einen betrunkenen Proleten wahrscheinlich windelweich prügeln wollte, wurde ein Herr, der ob der Erbärmlichkeit besagter Äußerungen lächeln mußte. Es war doch klar, daß nicht ER von dem Proleten gemeint war; jener war doch einfach ein etwas armseliger betrunkener Mann, über den man sicherlich viel negatives sagen könnte - jedenfalls kein Grund, sich über ihn aufzuregen.

Warum erzähle ich das? -Nun, weil anscheinend einige Leute in England etwas ähnliches erlebten: Eine white Trash-Dame mit Kind auf dem Schoß sah sich anscheinend bemüßigt, so ziemlich jeden in der U-Bahn anzuflamen, daß er nicht Englisch sei.

Da sitzt also eine Frau in der U-Bahn, rantet JEDEN um sich herum an, er sei "not british", und daß besagte Person sich ficken solle. If I'd had a few, I would find it fuckin hilarious.

Jedenfalls, in England scheint der Alkohol ausgegangen zu sein, denn England war not amused: Die Frau wurde in eingesperrt, womit man eine Mutter von ihren Kindern getrennt hat. Übrigens in der Weihnachtszeit.

Damit man mich nicht falsch versteht: Diese Frau ist in keinerlei Hinsicht heldenhaft. Es ist Schwachsinn, jemandem betreffs seiner Hautfarbe oä abzusprechen, einer Nation anzugehören. Ich wohne in Berlin in einer Gegend, wo Menschen diversester Herkunft wohnen - und ich liebe es! Ich liebe die Vielfalt in Berlin - und nie würde ich herumranten, daß diese und jene Leute "nicht Deutsch" wären! Ich kann mir auch etwas vorstellen, wie es zumindest den Kindern in der U-Bahn, die dieses rumgemecker der Dame erleben mußten, sich fühlten; als Kind mußte ich mir mal für zehn Minuten das schweizerdeutsche Gerante eines alten Mannes in einer Tramfahrt in Zürich anhören (er merkte, daß mein Bruder und ich Deutsche waren und mußte klar machen, daß Deutsche scheiße sind und wir, mit acht und zehn Jahren, halt Nazis sind, yadayadayada). Das war sehr belastend....

Aber deshalb die Frau verknacken und sie ihren Kindern wegnehmen - gehts noch!? Das ist LÄNGST nicht der erste oder einzige Rant in einer Bahn, den die Menschheit verkraften mußte. Etwas mehr Leichtigkeit im Umgang mit herummeckernden Leuten kann doch sein!

Mehr noch: Wenn man sich die Kommentare auf dem verlinkten Video durchliest, fragt man sich, ob manche sicherlich gut meinenden Menschen die Kommentarfunktion nutzen, um selbst ihrem kleinen Nazi mal etwas freiraum zu lassen. Kostproben?

"By opening her mouth she is a disgrace to herself and her country ! This woman has a child ! She should have been sterilized! This is terrible to watch !"
"What a terrible excuse for a human being"
"I was hoping the black guy would knock her out"

Nochmal, Leute: Gehts noch??? Toleranz fordert als allererstes, ALLERERSTES etwas von einem selbst. Erst wenn man selbst auf die Erbärmlichkeiten der anderen sehen kann, ohne gleich Schaum vor den Mund zu bekommen, erst dann hat man das anrecht, sich zu besagten Fällen zu äußern! Und das ist übrigens gar nicht so schwer, man sollte nur nicht vergessen, daß der gegenüber auch ein Mensch ist.

Dienstag, November 15, 2011

Stoppt Christenverfolgung!

Auf Kopten ohne Grenzen wird für die "Plattform Solidarität für verfolgte Christen" aufmerksam gemacht, und konkret der Fackelzug am 5.12.11 in Wien beworben. Da die immer mehr um sich greifende Christianophobie einerseits und Ignoranz bzgl. der Christenverfolgung andererseits wichtige Themen sind, mache ich gerne für den Blog, die Plattform und den Fackelzug Werbung. Für die, die wie ich nicht beim Marsch dabei sein können, wäre es sicherlich eine gute Gelegenheit, den Marsch im Gebet zu begleiten.

Freitag, November 11, 2011

Wunderschöne Musik

Ich dachte, ich lasse mal kurz hier etwas schöne, heilige Musik hier. Bis ich mal wieder mehr Muße hab, was zu schreiben, z.Zt. tippe ich eigentlich primär an meiner Doktorarbeit.



(gefunden auf Caelum et Terra , einen Blog, den ich auch ansonsten empfehlen kann.

Samstag, November 05, 2011

Mondragon

Ein oft zitiertes Beispiel für Distributismus in use (und als solches anscheinend von radikalen "tree acre and a cow"-Distributisten als nicht distributistisch angesehen) ist die Mondragon Corporation. Von einem Priester (namens Jose Maria! Jedoch nicht dem Escriva) gegründet ist es natürlich interessant, was für eine Form von Geschäftsmodell eine solche zumindest an den roots katholische Firma hat.

Mondragon ist eine Cooperative, d.h. die Mitarbeiter der Firma sind gleichzeitig Teilhaber. Externe Teilhaber gibt es nicht. Das wiederum begeistert viele Anhänger der Enzyklika Rerum Novarum im Allgemeinen und Distributisten im speziellen, die sich an die Worte LEo XIII. erinnern:

Men always work harder and more readily when they work on that which belongs to them; nay, they learn to love the very soil that yields in response to the labor of their hands, not only food to eat, but an abundance of good things for themselves and those that are dear to them.


Wie dem auch sei, hier der erste Teil einer Doku (aus den Siebzigern) über die Mondragon Cooperative:

Neue Blogs

Sodele, manchmal entdeckt man ja bei seinen Internet-Eskapaden entweder brandneue Blogs oder Blogs, die bisher aus was für Gründen auch immer noch nicht unter die Augen getreten sind. Und so dachte ich, sage ich mal von meiner Seite zwei Blogs hallo:

- Sacerdos Viennensis . Ein sehr bilderreicher Blog, oft aus der freien Natur.

- Brononis , wie konnte ich Dich nur ein Jahr übersehen? Ich schiebe das einfach auf das Faktum, daß ein Weblog über Karthäuser seinem Ideal entsprechend nicht besonders laut ist. Jedenfalls freut es mich sehr, über karthusianische Spiritualität hier viel erfahren zu können.

Mittwoch, November 02, 2011

Der Solidarismus Heinrich Peschs

Dank Josef Bordats bin ich auf etwas aufmerksam geworden, daß man vllt neben Bischof Ketteler hier quasi eine deutsche Spielart des Distributismus, zumindest aber interessante Gedanken zur Anwendung der kath. Soziallehre finden kann. Herzlichen Dank, Josef!

Dienstag, November 01, 2011

Junge, gut gekleidete Rebellen

Auf WDTPRS fand ich dann doch ne Geschichte, die zu amüsant ist, um sie nicht zu teilen.

Mich würde interessieren, was die werten Herren gesungen haben. Jedenfalls haben wir hier einen unserer jungen, gut gekleideten Helden:


(Quelle: Le Figaro

Time to say goodbye

Keine Angst, ich werde diese Schnulze jetzt nicht spielen. Und ich werde auch nicht mit Bloggen aufhören.

Jedoch sagt einer der ganz großen Adieu. Das ist wirklich schade. Scipio hat immer wieder interessantes geschrieben, wunderschöne Musik verlinkt (ihm verdanke ich meine z.T. aufkommenden Country und Bluegrass-Schübe!). Wir haben gemeinsam gestritten, manchmal auch auf verschiedenen Seiten (aber soweit ich mich erinnere, wirklich nur selten!), geklönt, gelacht, wutgeschnaubt, Bittlinger einen Katechismus geschenkt...

Seit ca Juli 2004 habe ich auf seinen Blog, der schon damals einer der großen war, immer wieder zu ihm aufgeschaut. Er war immer, wie Thomas sagte, einer der tonangebenden, ein Lotse für die Blogozese.

Heute abend werde ich ein Glas (in meinem Falle Cola) auf Dich, lieber Scipio erheben und Dir über das Internet zuprosten. Ich hoffe, man bleibt via Facebook in Kontakt.

Occupy the world!

Auf amüsante Weise macht Fr Dwight auf einen wichtigen Aspekt bei den imho gar nicht mal unverständlichen Occupy Wall Street-Protesten (wenn man von diversen Sozenscheiß, hirnsinnigen "occupy FU"- aktionen und komplett bescheuerten "occupy vatican"-schwachfug absieht) aufmerksam: um eine wirkliche Änderumg zu erreichen, muß eine derart tiefgreifende Reform stattfinden, die auch den Menschen ändert. Um ein Zitat leicht abzuändern: "By insisting that the world has to change, perhaps we forgot that we have to change"
Mein Bruder läuft bei den Demokratie - jetzt - Märschen mit, schon allein damit wenigstens einer dort nicht zu den 08/15-sozen und sonstigen Brühköppen gehört. Schlecht find ich das nicht, vor allem, wenn man darauf hinweist, daß der Wandel, den diese (Finanz)-Welt braucht auch unsere Änderung erfordert. Vielleicht sind deshalb mein Bruder und ich so begeistert vom Distributismus, ich weiß es nicht.

Der verlinkte Text zeigt die Revolte gegen dieses System schlechthin: Bettelmönch werden, bäm! Das ist längst nicht der Weg für alle, aber ich denke immer wieder darüber nach, was wir heute konkret tun können, um als Brüder und Schwestern in Christus diesen Finanzwahnsinn abfedern können. Sicherlich wird es hier oder auf einem meiner beliebten, immer wieder abgebrochenen Blogs (ähem) mehr über diese Frage gehen...

Vielen Dank an Alipius für das Verlinken obigen Artikels!

Allerheiligen oder welchen Heiligen hättens denn gern?

Wie allgemein bekannt ist, gedenken wir heute der Gesamtheit aller Heiligen. Diese Gesamtheit kommt in dem Schrifttext der Offenbarung gut zur Geltung, wenn es heißt:

Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen. Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.


(hach, die Offenbarung. Immer wieder ein extrem cooles Buch)

Ich dachte - nein, verzeihung. Ich wurde von Stefan Ahrens von Youcat auf Facebook dazu inspiriert, einen kleinen Artikel über wichtige Heilige in meinem Leben zu schreiben. Ich muß dazu gestehen, daß ich selbst leider noch nicht so wirklich mit der Heiligenverehrung begonnen habe (meiner Meinung nach), dementsprechend gibt es da noch viel für mich zu entdecken.

Meine Verlobte und ich beten jeden Abend für uns und (ehm, ich gelobe Besserung) haben uns eigentlich ua zum Hl. Josef und natürlich zu Maria herausgesucht. Leider bete ich in letzer Zeit nur drei kurze Gebete bete. Das muß sich wieder ändern. Außerdem sollte ich den Heiligen Erzengel Raphael noch an Bord holen. Da ist also noch viel zu tun!

Meine Arbeit vertraue (oder eher vertraute, damit muß ich wieder beginnen...) ich meiner kleinen wissenschaftlichen Brigade an, als da wären:

- Thomas von Aquin
- Albertus Magnus
- Gregor der Große
- Hildegard von Bingen
- Cosmas
- Damianus
- Ludwig IX.
- dem Ehrwürdigen Diener Gottes Isidoro Zorzano
- einem verstorbenen katholischen Physikprofessor meiner Alma Mater, der Zeit seines Lebens Supernumerarier war.

Gerade vor Vorträgen hat das Wissen um diese Brigade hinter mir mich ziemlich beruhigt. Sollte ich mal wieder anfangen, gerade jetzt bei meinen Problemen mit dem verd***** Dr*** Elektronenverlust-Spektrometer einerseits und zwei etwas uneinsichtigen Chefs andererseits könnte ein wenig Fürsprache von Oben durchaus hilfreich sein.

Was allgemeinere Dinge betrifft, gibt es schon so manches, wo ich mich an Engel oder Heilige wende. Nach jeder Messe bete ich zum Heiligen Erzengel Michael für die Kirche in der Welt. Ich vertraue mich in Fragen der Reinheit der Gottesmutter an. Gestern habe ich mich in einem dringenden Anliegen an den Hl. Judas Thaddäus gewendet.

Man merkt, die Heiligen haben einen Platz in meinem Leben. Ich sehe da noch längst nicht genug, vor allem, weil ich hier sehr nachlässig bin. Außerdem wollte ich mal eine kleine "moderne" Devotion aus der Taufe heben und ein Skript schreiben, daß bei Aufruf Safaris auch ein kleines Bild des Hl. Isidor von Sevilla aufruft, so daß dieser oben rechts (oder links, is ja egal) quasi über dem Internet-Verhalten wacht.

Sonst noch Vorschläge?