Mittwoch, Januar 30, 2008

Portemonnaies aus Kassetten und anderes Neues

Jaja, hier bin ich wieder, sitz in meinem SFG-Labor - nun, eigentlich stehe ich eher - und dachte, geb ich mal wieder was von mir zum Besten.

Erstmal zwei Nerdige News:

Vielleicht braucht der eine oder andere ein Portemonnaie. Vielleicht ist es aber auch nur so, daß man die alten Mixtapes nicht vollständig wegschmeißen will - schließlich war das das Tape, was Dir der erste Freund/die erste Freundin überspielt hat. Aber der Sound ist muchtig oder das Band gerissen. Was also ist bei einem solch schweren Problem zu tun? Kann man irgendwie den Erinnerungswert erhalten trotz der zerstörten Audio-Information?

Man kann! HURRA!


Wenn vorher die Lieder in der Kassettenhülle waren, die Dir bzw. dem Liebenden lieb und teuer waren, sind nun die ebenfalls lieb und teuer gewonnen Geldscheine dort vorzufinden:



Man bestaune die Schönheit des vergangenen!

Ernsthaft: Ich überlege, ob ich mir oder einem Freund so eine Börse bastel, wenn auch eher aus Verarschung...

Ach ja, die Anleitung findet ihr hier.

Die Frage ist jedoch, wann ich dazu kommen werde. Nicht wegen der Arbeit, nach der Arbeit könnte ich an einem Abend so ne Kassette zusammenbasteln. Viel schlimmer ist, daß ich süchtig nach meinem neuen Spielzeug bin, nämlich einer Programmiersprache, die für synthetische Klangerzeugung geschaffen ist und Spaß macht! Punkt ist erstens, daß sie einen ganzen Rucksack von Klang- und Effektgeneratoren enthält, die "Konstruktion" von Klängen ziemlich an modulare Synthesizer erinnert und daß die Sprache "on the fly"-programming unterstützt, will heißen, daß man in eine im Hintergrund laufende Virtual machine in Echtzeit ständig neue Programme/modifizierte Programme laden kann.
Daß im Dunstkreis dieser Programmiersprache noch zwei ganz interessante IDE's (wovon jedoch die eine nicht die stabilste ist) und ein Klanganalyseprogramm mitgeliefert werden, rundet die Sache nur ab.
Ach ja, und wenn ich die Sprage ganz gut kann, kann ich mich immer noch an die auch sehr, sehr interessanten Programme Super Collider und Pure Data ranmachen. Schon allein, weil die auch Freeware sind :)

Sodele, kommen wir nun zu etwas völlig anderen. Dieser Blog ist von der Konzeption her religiös. Ic habe jedoch kein schlechtes Gewissen, immer wieder auch weltlichen Themen einen großen Raum zu öffnen, denn wenn dieser Blog ein missionarischen Plan hat (ich weiß nicht, ob er den hat), dann, daß man das ,was uns Christen ausmacht, sieht: Wir Christen sind, auch wenn unser Ziel nicht in dieser Welt ist, keine Außerirdischen, wir leben in dieser Welt, kennen sie gut und erfreuen uns an ihr, auch wenn wir wissen, daß sie nicht der Weisheit und Freude letzter Schluß ist.
Da jedoch der Blog ein an sich religiöser Blog ist ,wollte ich doch noch am Ende Gedanken Posten ,die mir beim Lesen des genialen Buches Die Religionen und das Heilige von Mircea Eliade kamen.

Ich bin da noch ziemlich am Beginn und komme langsam voran. Jedenfalls widmet er den uranischen Himmelsgottheiten, d.h. den transzendenten Himmelsgottheiten in den "primitiven" Religionen. Es ist sehr interessant ,wie er festhält, daß sehr sehr viele der religiösen Vorstellungen in Naturvölkern erstens einen Gott über den Göttern/Geistern etc. kennen (wenn auch freilich nicht alle) und daß bei vielen unterschiedlichen Kulturen immer wieder eine Variation eines Urmythos auftritt: Dass nämlich zu Beginn/vor langer Zeit dieser Gott zu den Menschen mehr Kontakt hatte, bspw. unter ihnen wandelte, die Menschen aber böse wurden und er sich von ihnen abwandte. So spielt die Himmelsgottheit in vielen dieser "primitiven" Religionen nur noch eine untergeordnete Rolle und man ruft ihn nur in Notfällen an (bspw.).
Ich finde es interessant, wie in den Mythen dieser "Wilden", "Primitiven" eine wichtige Glaubenswahrheit enthalten ist., daß wir uns nämlich durch die Sünde von Gott entfernt haben. In der Hinsicht muß es, wenn die Mission im christlichen Geist stattfindet, doch so sein, daß viele Anghänger aus diesen Religionen im Christentum den zurückgekehrten Himmelsgott sehen könnten, daß sie sehen könnten, daß Gott sich nicht mehr zurückgezogen hat.
Ich jedenfalls fands interessant.

Vielleicht werde ich heute das Meme machen, was scipio auf seiner Seite hat.... mal gucken.

Freitag, Januar 25, 2008

Antarktis

Da mir grad nichts so schreibenswertes einfällt und ich als PhD so langsam mich immer mehr mit dem Gedanken des Nerd-Seins anfreunden kann, da ich im Hintergrund gerade Dagda Mor höre, Musik, die primär aus eisigen Winden zu bestehen scheint, und, ich auf Nerdling etwas rumsurfte, dachte sich Gott, daß man die Leibe für Kälte und Nerdtum miteinander doch verbinden könnte und ich fand folgendes Web-Tagebuch über einen Forschungsaufenthalt in der Antarktis .

Das ist schon lang, lang ein Traum von mir gewesen und ich kann den Schreiberling nur um seinen Aufenthalt beneiden. Ich hoffe und bete immer noch, auch wenn die momentane Arbeit mich niemals an das südliche Ende der Welt führen würde, daß ich irgendwie doch noch mal darunter komme. Irgendwie sind dort so viele Dinge so reizvoll.... nicht nur die ewige Kälte, sondern vor allem der Gedanke, daß das der einzige nicht wirklich von Menschen bewohnte Ort ist... das ist alles echt interessant. Daß auf Südgeorgien letztlich eine wirkliche Geisterstadt steht (ok, zwei Leute wohnen dort) macht die Sache für mich noch attraktiver.

Vielleicht ist das eine Art, wie ich mein Leben verbringen könnte: Einsiedler für Gott, seine Schöpfung und die Forschung werden. Jedenfalls - interessant wärs.... andererseits sind Menschen schon auch tolle Gesellschaft! Na ja, der Herr wird mich schon leiten.

Jedenfalls beginne ich mich, für das Leben als Physiknerd zu begeistern. Sicherlich, zehn und mehr Stunden im Labor verbringen, wie es in der letzten Woche drei mal vorkam, ist verdammt anstrengend und noch nicht mal das Ende der Fahnenstange. Ich hab jetzt schon vor wirklich krassen Meßzeiten Angst... aber andererseits betritt man mit jedem Tag eine Welt, in der es so viel zu entdecken und zi lernen gibt. Da ist die Oberflächenphysik, ein großes, sehr interessantes Gebiet der Physik, daß für mich noch vollkommenes Neuland ist. Und daß es in sich hat - wie hat Wolfgang Pauli gesagt? " God made solids, but surfaces were the work of the devil" Der Punkt ist hier, daß bei der Oberflächenphysik wir uns im Bereich der Grenzflächen bewegen. Plump ausgedrückt: einen unendlich ausgedehnten Festkörper kann man ganz gut beschreiben. Ein großes Vakuum auch. Was aber, wenn man einen (wie es in der Realität ja vorkommt) endlich ausgedehnten Festkörper hat, der im Vakuum ist? Nun will man eine Schicht untersuchen, die in Wechselwirkung mit dem Vakuum steht, und das theoretisch zu formulieren ist verdammt schwer. Aber freakin interessant.
Doch da ist noch mehr zu entdecken; ich arbeite an einem Aufbau mit einem Laser, der Femtosekundenpulse emittiert und einer Vakuumkammer, die einen Druck von 10^-11 mbar erreicht. Daß diese beiden Vehikel etwas komplexer sind, ist klar, und es ist wirklich interessant, nach und nach alle versteckten Tricks in ihrer Bedienung herauszufinden.


Oh, und wer an Geisterstädten interessiert ist Hier ist ein wikipediaprojekt bzgl dieser.

Und feiert mich! Ich habe es nun endlich geschafft, die Mitgliedschaft bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu beantragen!
Na ja, ich muß gestehen, daß machte ich vor allem aus zwei Gründen endlich mal:

1.) Es ist vllt für einen Wissenschaftler nicht das schlechteste, über die aktuellen Entwicklungen allg. in der Physik auf dem laufenden gehalten zu werden. Und da mal nach dem Studium über eine zufriedenstellende Allgemeinbildung verfügt, denke ich mal, daß es jetzt mehr bringt, das Physik-Journal zu lesen als im ersten Semester.

2.) Falls die Universität den Besuch der DPG-Tagung nicht ohnehin bezahlt, würde ich als Mitglied der DPG eine Bonifikation erhalten.

Da fällt mir ein, daß ich alter Internet-Junkie mir noch einen Bookmark-Folder für wissenschaftliche Links einrichten muß...

Das war jetzt alles etwas chaotisch, aber ich denke, es vielleicht gefällt dem einen oder anderen, mal einen Schwank aus meinem Leben zu hören.
Ich mein: es ist besser, als mal wieder über übertriebene Befürworter des Alten Ritus zu meckern! (Dafür hab ich doch jetzt einen Tritt in den Hintern verdient - bis zum Ende konnte ich es lassen und nun doch noch!)

Montag, Januar 21, 2008

Artikel über christliche Popmusik etc.

Mal etwas Eigenwerbung: Auf Erziehungstrends.de habe ich vor über einem Jahr einst eine Reihe über moderne christliche Musik angefangen, die nun vor einigen Tagen ihr verdientes Ende fand.
Wer sich für die Artikel interessiert, klicke:

Rocken im Zeichen des Kreuzes
Jeder Christ ein Gitarrist? - Neues geistliches Lied und Lobpreis
"Invert the inverted cross" – Metal für Christus
Dont haffi dread - Reggae im Zeichen des Kreuzes
I'm gonna inherit the earth cause I'm righteous and meek - Katholischer Hip Hop

Ich persönlich bin mit der Serie zufrieden, auch wenn ich speziell den zweiten Artikel in der Rückschau nicht bestens recherchiert halte. Wer einen groben Überblick haben will oder gar etwas extremeren christlichen Metal hören will, ist, denk ich, schon allein durch die Links in den Artikeln gut bedient.

Freitag, Januar 11, 2008

Einiges aus Berlin

- Vor kurzem sah ich beim guten alten scipio folgendes Bild, was er bei Curt Jester gefunden hat:

Eigentlich hätte ich es da kommentieren können, aber ich wollte generell was betreffs einer Sache aufschreiben.
Ok, ich denke, daß es klar ist, daß es auf diesem Planeten immer wieder Menschen geben wird, die auf den ersten - und manchmal sogar noch auf den zehnten - Blick dümmer und sogar ferner von Gott erscheinen als unsereins. Es wird noch schlimmer: Das gilt anscheinend nicht nur für Laien, sondern auch für Priester und Bischöfe. Das kann nicht nur deprimierend sein, das ist natürlich deprimierend, wenn gerade aus dem Episkopat eine Gute, Heilige Sache unterdrückt wird. Am Rand bekam ich das mit, als jemand vom Opus Dei - übrigens erst nach Nachfrage - davon erzählte, wie sich Bistümer, dessen Bischöfe Jesuiten sind, der Arbeit des Opus Dei entgegenstellen. Konkreter bekomme ich das bei einem Schulprojekt im Berliner Umland mit, wo sich unser Erzbischof nicht gerade immer kooperativ verhält.
Was jedoch interessanter ist, als menschliches und christliches Unvermögen im Episkopat auszumachen, ist, die Reaktion der Leute des Opus Dei, die ich kenne, darauf zu sehen: Bischöfe bleiben Bischöfe, über die man mit Respekt redet (wenn schon der Gründer über Priester sagt, daß sie immer ein zweiter Christus sind, wie sehr gilt das für die Menschen, denen die Fülle des Weihesakrament gespendet wurde!). Und überhaupt bleibt bei ihnen das präsent, was der Hl. Franz von Sales über die üble Nachrede schrieb. Daß man nämlich selbst über einen öffentlichen Sünder, wenn man als Christ dazu aufgerufen ist, Stellung zu beziehen, im Geist der Liebe sprechen soll. Ich sage nicht, daß man dem immer folgen muß, noch weniger mache ich scipio jetzt einen Vorwurf. Aber mir fällt mit etwas Sorge (nicht mit brennender Sorge) auf, daß immer mehr Menschen sich im Geist des Katholizismus im Ton vergreifen - nicht zuletzt zu oft ich selbst. Herrscht dann nicht eine Unausgewogenheit zwischen der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten?
Es ist vollkommen in Ordnung, mit dem Finger auf Mißstände zu zeigen, sie zu kritisieren, aber manchmal scheint man zwischen Sünde und Sünder nicht mehr unterscheiden zu wollen, was mich etwas mit Besorgnis erfüllt. Das fiel mir auch bei mancher Berichterstattung betreffs des Generalkapitels der Jesuiten auf (da muß ich übrigens scipio loben!), die manchmal arg ins polemische abrutschte. Noch mehr fiel mir das schon bei den Neokatechumenalen auf, wo sich manche durchaus guten Katholiken genötigt sahen, ausfallend und beleidigend einer Dame vom Neokatechumenat gegenüber zu werden, weil dieser Weg angeblich nicht über eine gute Eucharistische Frömmigkeit verfügt (ich finde ihre Sicht der Eucharistie auch falsch und begrüßte das Schreiben aus Rom an sie, aber das gab und gibt mir nicht das Recht, den Menschen dieses Weges, die oft in Sachen Mission weitaus mehr als ich geleistet haben, den Glauben abzusprechen).
Nur so nebenbei... Bei aller meinetwegen auch berechtigten Kritik am Episkopat, sollte man doch zwei Dinge nicht vergessen: Die Bischöfe sind auch Menschen, die Fehler machen ("der ohne Sünde werfe den ersten Stein") und die Bischöfe bleiben Bischöfe, gottgeweihte Personen. Ist nicht Kirchentreue, Liebe zur Kirche mit ihrer Hierarchie (=heilige Ordnung!) auch, daß man wenigstens vor der Position des Bischofs Respekt haben sollte?


- Kinder, Kinder, betet mal für mich :) Nein, nicht wegen irgendwelcher Depressionen, die verschonen mich zur Zeit ganz gut. Zwar sind sie weiterhin ein kleines Kreuz teilweise, aber es geht um wichtigeres..."Master... what is my purpose?" (Und wer jetzt im Geist des Kultfilmes Kung Pow "train, Chosimba One... you have to reach the next level" antwortet, kriegt eine gewischt ;) )
In letzter Zeit stell ich mir und Gott immer wieder die Frage, wo er mich haben will. Sicherlich jetzt erstmal hier an der Uni, das ist klar, aber wie es dann weitergeht. Ich danke ja dem Guten Gott, daß er einen für mich und eben diese Frage sehr wichtigen Wunsch erfüllt hat, nämlich, daß er mir die Angst vor seinem Willen, was mein Leben betrifft, nimmt (na ja, wenn mein Weg der eines Märtyrers ist... aber das ist was anderes, hier geht es um banalere Fragen). Dafür danke ich ihm.
Oh, wenn ihr schon im Gebet an mich denkt, dann betet doch (wie einst Michael Tolkien für seinen Vater JRRT) für mich um etwas Zeit! :) Ich komme im Augenblick neben der Uni zu recht wenig anderem Zeugs, was ich schade finde. Meine Wochentagsfreizeit läßt sich mit dem Begriff Couch-Potatoe umschreiben (was mit einem Sitzsack , meinem Weihnachtsgeschenk an mich selbst, auch nicht gerade verhindert wird :D :D :D), mein Sport liegt recht flach und ich wiege mal wieder amtlich viel ;)


- A propos Couchpotatoe: Ich hab ne neue Lieblings-Sitcom!

Es geht um einen Typen, der sein Leben längere Zeit mit Diebstählen etc. durchgebracht hat und der eines Tages beim Rubbeln 100000$ gewinnt. Um kurz darauf von einem Auto angefahren zu werden (und dabei sein Rubbellos zu verlieren). Im Krankenhaus fragt er sich dann, ob das die gerechte Strafe für sein Tun ist und überlegt, was er alls schlechtes in seinem Leben getan hat, um das dann nach und nach wieder gut zu machen. Ok, negativ ist, daß er das mit Karma erklärt (also diese Gschicht, daß man mit bösen Tun böses Schicksal auf sich lädt oder so). Mir gefällt aber der Gedanke, daß er nach und nach sein Leben ändern will und ziemlich viel Demut zeigt (so z.B., wenn er einen dreizehnjährigen Jungen einen Tag lang dient), und noch mehr, daß er wirklich den Menschen helfen will. Mir als Proleten gefällt zusätzlich, daß die Serie im white-trash-Milieu angesiedelt ist und allgemein die Charaktere bringen mich immer wieder zum lächeln, seien es Randy, Earls dicker, simpel denkender Bruder, sei es Catalina, die rassige Mexikanerin, oder sei es Crapman, der schwarze neue Ehemann von Earls Exfrau Joey (die auchn Knaller ist). Wenn man also zwar teilweise wirklich moralische, aber im Vergleich zu anderen Sitcoms eine wirklich versöhnliche Serie ohne irgendwelche Quotenarschlöcher sehen will, ohne Lachkonserve, manchmal mit etwas derben Humor, sollte man zugreifen.

So, nun beginnt balt das Seminar, und ich will davor noch nen Kaffe trinken. Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und ein schönes Wochenende!