Its been a while, über vier Jahre, um genau zu sein. Interessiert sich jemand überhaupt noch für diesen alten Blog? Bloggen ist ja, sieht man von business blogs n shit ab mehr oder weniger tot. Dasselbe lässt sich über die Blogozese sagen, soweit ich es sehe. Aber wer weiß, vielleicht sehe ich da nicht alles. Dem (Neu-)Anfang wohnt ein Zauber inne, vielleicht auch hier.
Ich weiß persönlich nicht genau, ob und wieviel ich wieder posten werde aus besagten Gründen. Ob ich oder ihr es „wisst“ ist auch nebensächlich was wir alle dank des Glaubens wissen, ist, dass Gott es weiß. „Schaumermal“ also, wie das Bonmot und mein alter Laborkollege sagen würden.
Erstes Ziel dieses Artikels ist ein Lebenszeichen. Was ist aus der LICHTGESTALT DER BLOGOZESE (lol, nicht wirklich) geworden?
Das Ende ist nie hienieden
Eine schmerzliche Lektion waren ein paar Schicksalsschläge. Dank eines dieser Schicksalsschläge kam es dazu, dass ein wichtiger Abschnitt meines Lebens anscheinend zu einem Ende kam. Dazu kam noch eine leichte Erkrankung, die wie ein Damoklesschwert über mir schwebt. Vielleicht werde ich bis ans Ende meiner Tage davon wenig bis gar nichts mitbekommen, vielleicht bricht sie auch aus und wird mein Leben durcheinander bringen.
Gerade bezüglich des ersten Schicksalsschlages war es bitter. Tscha. Da dachte man, man wäre angekommen, hätte das Glück seines Lebens gefunden und befand sich wieder „draußen vor der Tür“.
Und ja, man fragte sich mit Borchert „gibt denn keiner, keine eine Antwort?“ Trotz allem Bemühen, trotz allem sicherlich zu späten und zu zaghaften Kampf ist alles unrettbar verloren.
Was ist dann mit den ganzen Sprüchen Marke „a marriage that prays together stays together“ und vielen anderen Kalenderweisheiten?
Man kann sich vorstellen, dass die Zeit eine sehr harte Zeit war. Anfangs hörte der kleine Romantiker in mir mit Tränen in den Augen das Lied „Ne me quitte pas“ von Jacques Brel. Dieses Lied war, auf eine sardonische Weise eine erste Therapie. Ich beschäftigte mich mit dem Text und vor allem der Interpretation seitens Brels. Jener Chansonnier wollte eben nicht einfach ein Lied über eine zuckersüße, jedoch verzweifelte Liebe machen, über einen Menschen, der sich demütigt und die Lebe retten will. Viel mehr wollte er die Idiotie aufzeigen, einen Kampf weiterzukämpfen, der schon verloren ist. „Der Schatten Deines Schattens“ sein und der ganze Scheiß... wohl etwas zu spät, wa?
Es half mir ungemein, mein Schicksal zu akzeptieren. Und eine andere Sache ist mir klar geworden: Das Ende, hoffentlich für uns alle das glückliche Ende, ist am Ende. Alles andere mögen temporäre Kreuze und temporäre Erholungen sein. Nach den sieben fetten Jahren kamen die sieben mageren Jahre, und in die kam ich jetzt.
Und ja, man fragte sich mit Borchert „gibt denn keiner, keine eine Antwort?“ Trotz allem Bemühen, trotz allem sicherlich zu späten und zu zaghaften Kampf ist alles unrettbar verloren.
Was ist dann mit den ganzen Sprüchen Marke „a marriage that prays together stays together“ und vielen anderen Kalenderweisheiten?
Man kann sich vorstellen, dass die Zeit eine sehr harte Zeit war. Anfangs hörte der kleine Romantiker in mir mit Tränen in den Augen das Lied „Ne me quitte pas“ von Jacques Brel. Dieses Lied war, auf eine sardonische Weise eine erste Therapie. Ich beschäftigte mich mit dem Text und vor allem der Interpretation seitens Brels. Jener Chansonnier wollte eben nicht einfach ein Lied über eine zuckersüße, jedoch verzweifelte Liebe machen, über einen Menschen, der sich demütigt und die Lebe retten will. Viel mehr wollte er die Idiotie aufzeigen, einen Kampf weiterzukämpfen, der schon verloren ist. „Der Schatten Deines Schattens“ sein und der ganze Scheiß... wohl etwas zu spät, wa?
Es half mir ungemein, mein Schicksal zu akzeptieren. Und eine andere Sache ist mir klar geworden: Das Ende, hoffentlich für uns alle das glückliche Ende, ist am Ende. Alles andere mögen temporäre Kreuze und temporäre Erholungen sein. Nach den sieben fetten Jahren kamen die sieben mageren Jahre, und in die kam ich jetzt.
Und Gott sagte nein
Eine zweite Lektion kam mir, die beim ersten Hören bitter und böse klingt. Gott ist die Liebe, aber nicht die Liebe aus unserer romantischen Literatur. Gott ist gut, aber Gott ist nicht ein Wellness-Instructor. Ja, wird auch gerne mal nebenbei betont, aber wie sieht es dennoch gerade in der Ehepastoral „für junge Menschen“ (wie ich diese Floskel hasse, aber anderes Thema) aus? Irgendwelche Evangelists erzählen von den Gnaden, die ihnen Gott zuteilte, von der tollen Frau an der Seite, mit der sie sieben Kinder haben, dessen Kinder alle den Glauben toll finden blabla, und ja, sicherlich weil man ja jeden Tag gemeinsam betet.
Ja, das ist toll, aber Gott ist kein Automat. Man wirft nicht oben einen Rosenkranz rein und unten kommt Kindersegen und eine stabile Ehe heraus. Jedem von uns, jedem einzelnen, muss klar sein, dass Gottes Entscheidungen bis zum Ende nicht 100% ersichtlich sind.
Vor einiger Zeit ging ein böses Bild durch das Netz, was jedoch einen wichtigen Glaubensinhalt illustriert. Man sah einen kleinen Jungen im Rollstuhl über dem wie bei einer großen Schlagzeile der Titel stand „Gott antwortet auf Gebet von Querschnittsgelähmten Jungen“. Und als Untertitel „Gott sagte nein.“
Sicherlich war das Bild von irgentwelchen apatheistic neckbeards, die damit den Glauben Blöd darstellen wollten. „Herpderp, if god real why bad thing hapen“ Wow, hat echt noch niemand darüber nachgedacht!
Tatsächlich weist dieses Bild auf eine der finsteren Passagen des Evangeliums hin. Christus saß im Garten von Gethsemane und betete zum Vater, dass der Kelch an ihm vorüberging. Und Gott sagte nein. Er sagte nein zu einem Sohn ohne Fehl und Tadel, der vor Angst Blut schwitzte. „If God real, why bad thing hapen“.
Das fasznierende am Vater ist, dass er tatsächlich gut ist - sollte man das auch nicht immer sofort sehen. Warum Gott uns manches Kreuz zumutet wissen wir nicht. Und auch keine Kalenderweisheit der Welt, keine Spuren im Sand, wo der Herr uns getragen hat täuscht darüber hinweg. Christentum ist keine Religion für die Schwachen, sondern für die wirklich starken, die trotz der Absurdität der Welt, trotz der häufig nicht nachvollziehbaren Ratschlüsse am Gesetz des Allmächtigen festhalten - weil sie wissen, dass es nur bei ihm die Worte des ewigen Lebens gibt. Der Herr endet nicht einfach am Kreuz, sondern steht von den Toten auf. Ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Diese Hoffnung, dass wir das Land erben werden, dass wir Söhne Gottes genannt werden, dass uns das Himmelreich gehören wird etc pp, sehen wir in Christus schon verwirklicht. Und deshalb gilt es, auch wenn es auf Erden bisweilen anders aussieht, dem Herrn die Treue zu halten.
Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt
Irgendwie waren die letzten Jahre ein Prozess, in dem Gott mich einige heilige Kühe schlachten ließ. Äh, nicht im götzendienerischen Sinn, figuratively speaking, ne?
Wie einfach war die Welt für mich zu John Paul II und zu Benedikt XVI-Zeiten! Hier gabs die papsttreuen, die ebenfalls immer auf dem Boden des Lehramtes standen, dort die ganze moderne Bagage. Die Gretchenfrage war ein einfaches „wie hälst Du es mit dem Papst“? Denn der Papst, als Stellvertreter Christi, als größter Brückenbauer, so der einfache Glaube, ist doch unfehlbar. Wo Petrus ist, ist die Kirche - wieder so ein schöner Kalenderspruch.
Die letzten Jahre haben dieses Bild ordentlich erschüttert. Man braucht gar nicht auf alles einzugehen, auf jeden off-the-cuff-remark von Franziskus, auf jedes angebliche Scalfari-Interview, auf eine Pachamana, die keine ist, oder doch wieder eine ist... nee, braucht es nicht. Das einfache Weltbild des Katholiken wurde unter Franziskus erschüttert.
Manche behelfen sich, indem sie in Benedikt XVI immer noch einen Papst sehen. Diesen Franziskus-Kritikern sei jedoch gesagt, dass wir nicht in der aktuellen Lage wären, wenn Benedikt nicht abgedankt hätte.
Die Spannung zwischen Franziskusverstehern, die alles verleugnen, bis es Franziskus bestätigte, und dann als ganz toll darstellen, und Franziskusfressern, die in Benedikt den einzig wahren Papst sehen, hat sicherlich auch in der Blogozese seinerzeit seine Spuren hinterlassen. Die Gretchenfrage „wie hälst Du es mit dem Papst“ stellte sich auf einmal auch jenen, die bisher papsttreu waren.
Was macht man da? Der Blick in die heilige Schrift, in die Kirchengeschichte und in die Tradition der Kirche hilft hier. Petrus verleugnete Jesus dreimal, wir hatten die Pornokratie, einige der dem Allmächtigen gesalbten Könige Israels haben sich als Katastrophe herausgestellt.... der höchste aller Engel fiel und riss ein Drittel der Engel mit sich - und das vor dem Sündenfall! Wir lernen, dass, wieder, die Welt nicht so simpel ist.
Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt. Es braucht bei allem Gott. Orientieren wir uns also himmelwärts in diesen Zeiten!
Zum Abschluss senken wir den Blick von den himmlischen Sphären und blicken nochmal auf die Gegenwart. Wat soll dat jetzt mit diesem Beitrag? Wie schon angedeutet: gute Frage. Ich habe nicht mehr vor, zu dem katholischen Community-Klatsch-und-Tratsch noch meinen Senf dazuzupacken. Mal ganz davon abgesehen, dass, wie oben schon gesagt/vermutet: Die Blogozese, wie es sie einst gab, ist, soweit ich es sehe, tot. Andere tun denke ich wirklich sinnvolle Arbeit in der Weitergabe des Glaubens, da brauch ich nicht auf diesem Blog zum xten Mal die eigentlich selbstverständlichen Positionen der Kirche zu betonen.
Vielleicht (da wären wir wieder beim Moin Moin ;) ) kehre ich zum Ursprung des Blogs zurück. Schreibe über Gott und die vernerdete Welt. In den letzten Monaten habe ich mir gerade über eine Schnittmenge der Themenkomplexe Religion und technologischer Fortschritt einige Gedanken gemacht. Who knows, vllt schreibe ich dazu was. Da diese Gedanken durchaus weird werden könnten würden wir damit auch dem Motto der werten Patronin dieses Blogs gerecht werden.
In diesem Sinne
St. Dymphna, ora pro nobis!
Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt. Es braucht bei allem Gott. Orientieren wir uns also himmelwärts in diesen Zeiten!
Zum Abschluss senken wir den Blick von den himmlischen Sphären und blicken nochmal auf die Gegenwart. Wat soll dat jetzt mit diesem Beitrag? Wie schon angedeutet: gute Frage. Ich habe nicht mehr vor, zu dem katholischen Community-Klatsch-und-Tratsch noch meinen Senf dazuzupacken. Mal ganz davon abgesehen, dass, wie oben schon gesagt/vermutet: Die Blogozese, wie es sie einst gab, ist, soweit ich es sehe, tot. Andere tun denke ich wirklich sinnvolle Arbeit in der Weitergabe des Glaubens, da brauch ich nicht auf diesem Blog zum xten Mal die eigentlich selbstverständlichen Positionen der Kirche zu betonen.
Vielleicht (da wären wir wieder beim Moin Moin ;) ) kehre ich zum Ursprung des Blogs zurück. Schreibe über Gott und die vernerdete Welt. In den letzten Monaten habe ich mir gerade über eine Schnittmenge der Themenkomplexe Religion und technologischer Fortschritt einige Gedanken gemacht. Who knows, vllt schreibe ich dazu was. Da diese Gedanken durchaus weird werden könnten würden wir damit auch dem Motto der werten Patronin dieses Blogs gerecht werden.
In diesem Sinne
St. Dymphna, ora pro nobis!
9 Kommentare:
Schön, dass Du wieder da bist. Mein Blog kränkelt auch vor sich hin - aber es gibt noch andere, die durchaus aktiv sind.
Liebe Grüße vom Mariechen
Hard stuff!
Ansonsten finde ich es schön, daß Du wieder schreibst.
p.s. zur Blogoezesengeschichte: Ich habe mich im Mai (in Paris) mit Scipio getroffen.
Willkommen zurück.
Mag die Blogozoese tot sein, die Blogger leben.
Einige jedenfalls ...
Freut mich ja, dass einige mein Geblubber noch lesen! Und freut mich sehr zu lesen, dass der gute Scipio noch lebt :D Lebt er nun in Paris?
Nicht weit südlich von Paris. Wir haben mit der Band auf dem Weg zu KOnzerten im Süden in Paris übernachtet und einen netten Abend mit Scipio verbracht. Auf facebook schreibt er übrigens gelegentlich.
Ach ja falls Du mal St. Dymphna besuchen willst, wir hätten da am Niederrhein was: https://niederrheintouren.de/niederrhein/verborgene-schaetze-interessante-orte/kulturgeschichtliches/wallfahrtskapelle-st-gerebernus/
Ohne mich da jetzt festlegen zu wollen: Ich dachte auch in letzter Zeit daran meinen Blog wieder zu reaktivieren - oder so.
Sehr schön geschrieben.
Dorothea, mach es. Bitte.
Wir brauchen jeden.
S. RND Interview von Marx und Sternberg.
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