Samstag, Dezember 24, 2011

Gesegnete Weihnachten!

Uns ist ein Retter geboren, Halleluja!

GB Pics

Quelle


Ich wünsche allen Lesern besinnliche und gesegnete Weihnachten!

Noch einer!

Sehr gefreut hat mich ja, von einem zweiten Naturwissenschaftler in der Blogozese zu lesen. In dem Sinne, herzlich Willkommen, Thomas Dydimos !

Montag, Dezember 19, 2011

Die Hirten und die ...

Vor ca einem Jahr schrub Josef auf seinem Blog ein Gedankenexperiment über die Krippe. Die Frage war, was gewesen wäre, wenn der Engel des Herrn nicht Hirten, sondern Akademikern erschienen wäre. Das Gedankenexperiment ist natürlich humorvoll gemeint, was ich ja verstehe, trotzdem traf es in mir einen Nerv, der mich ohnehin stört. Ich hoffe, Josef verzeiht mir, daß ich den Artikel nicht so humorvoll nahm, wie er gemeint hat - es ist ja manchmal so, daß Dinge, die wir hören oder lesen, in uns etwas auslösen, was der Urheber des Gesagten oder Geschriebenen gar nicht wollte. Und nein, es geht nicht um den Physiker, der angeblich Angst vor einem anscheinend derart androgynen Engel, daß man ihn mit einer Frau verwechseln könnte, habe oder daß er bei Mutti zuhause ißt. - Um ehrlich zu sein, habe ich diesen Abschnitt vollkommen übersprungen, weil ich die übliche Kritik, wir Physiker würden nur quantifizieren wollen, erwartet habe. Nein, mir geht es um die Überbetonung der einfachen Hirten.

Die einfältigen Hirten. Ach, die tollen, dummen Hirten. Wären wir nur alle so einfältig, ungebildet, schlicht (usw.) wie die Hirten! Dann würden wir vielleicht auch die Gnade haben, vor der Krippe stehen zu können!

Was hier gerne vergessen wird, ist, daß nicht nur die Hirten das Christkind in der Krippe sahen und verehrten:

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.


Ja, es gab auch noch die drei Weisen aus dem Morgenland! Und hier ist doch einiges festzuhalten: Sie kamen von weit her, weil sie den Stern des Herrn aufgehen sahen - was die Welt nicht tat! Die Welt ist so verstrickt in diversestes, aber NICHT in die Suche nach der Wahrheit! Diese drei - ich möchte sagen, Wissenschaftler - haben durch Nachforschung und Beobachtung das Zeichen des Herrn gesehen. Sie kamen nicht, wie Josef Bordat sicherlich ironisch andeutend, irgendeinem Wissenschaftlerklischee gerecht werdend, was weiß ich, das Kindlein zu wiegen, zu quantifizieren, zu prüfen, ob es überhaupt der Sohn Gottes ist. Sie kamen, um ihm zu huldigen.

- Als Physiker finde ich die Passage sehr spannend und ein Vorbild, was gerade wir Wissenschaftler benötigen: Erstens: Unsere Wissenschaft ist auf die Anbetung hin ausgerichtet. Da Gott die Wahrheit ist, ist alles, was real ist, ein Weg zu diesem Herrn und zu seiner Anbetung. Wir "dürfen" nicht nur forschen, es ist unsere Berufung, das Wesen des Universums zu erfassen. Denn dieses Universum zeigt auf den Herrn - wie der Stern das Kommen Christi zeigte.

Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. ... Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.


Hier lernen wir zwei weitere Dinge: Die Versuchungen der Welt, wie die Welt die Wissenschaft für ihre Zwecke ausnutzen will. Herodes will von den Forschern, die ein (wie es sich zeigt) eindeutiges Mittel zur Auffindung des Herrn gefunden haben, dieses Mittel unter heuchlerischen Argumenten für sich beanspruchen.
Eine Geschichte, die sich immer wiederholte und sich immer wiederholen wird: Die Mächte der Welt, die die Erzeugnisse der Wissenschaft zum Machterhalt ausnutzen. Die Anekdote ist ein Mahnmahl, daß uns Wissenschaftlern aufzeigt, daß man mit der Welt keinen Handel treiben kann.
Das zweite, was wir lernen, ist, daß ein Wissenschaftler sehr wohl offen für die Botschaften "von oben" sein kann, wenn er sich denn nicht verschließt: Im Traum wird ihnen geboten, nicht zu Petrus zurückzukehren, und so ziehen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

"Auf einem anderen Weg..." - ich glaube es war Josemaria Escriva, der bezüglich dieser Passage aufmerkte, daß die Begegnung mit Christus uns immer aufs neue verändert. Mir gefällt der Gedanke. Nach der Begegnung mit dem Herrn ist ihnen noch mehr bewußt als vorher, daß ihre Aufgabe die Huldigung des Herrn war - nicht, der Welt zu erzählen, wie sie zum Herrn findet. Ihre "Aufgabe" ist letztlich auch ihr Lohn (und wieder so ein schönes Bild für das forschen!): Sie durften den Herrn als mit erste Personen sehen.

Für mich, für alle Wissenschaftler und für die Welt kann ich nur sagen:

Ihr drei Weisen aus dem Morgenland, bittet für uns!

Sonntag, Dezember 11, 2011

Bekloppte in öffentlichen Verkehrsmitteln

Vor einigen Jahren saß ich mit meinem Bruder und zwei Freunden in einer Berliner S-Bahn, auf der klassischen Fahrt von A nach B. Unweit von uns saßen ein Afrikaner und ein besoffener Prolet. Letzterer begann, mit dem Afrikaner zu reden: "Hey, ich hab mal bei Euch gelebt, damals in Südafrika, als wir Weißen noch was zu sagen hatten..." usw. usf. War ziemlich beklopptes, was der Herr von sich gab und man sah dem Afrikaner an, daß er immer wütender wurde. Er war wahrscheinlich kurz davor, dem Gegenüber eine zu verpassen. Meine Freunde, mein Bruder und ich waren recht albern und we had a few , wenn ich mich recht erinnere. Jedenfalls fand wir die Situation vollkommen absurd, weshalb wir ziemlich breit grinsen mußten.

Der Afrikaner sah uns, was seine Stimmung deutlich verbesserte. Aus dem Herrn, der einen betrunkenen Proleten wahrscheinlich windelweich prügeln wollte, wurde ein Herr, der ob der Erbärmlichkeit besagter Äußerungen lächeln mußte. Es war doch klar, daß nicht ER von dem Proleten gemeint war; jener war doch einfach ein etwas armseliger betrunkener Mann, über den man sicherlich viel negatives sagen könnte - jedenfalls kein Grund, sich über ihn aufzuregen.

Warum erzähle ich das? -Nun, weil anscheinend einige Leute in England etwas ähnliches erlebten: Eine white Trash-Dame mit Kind auf dem Schoß sah sich anscheinend bemüßigt, so ziemlich jeden in der U-Bahn anzuflamen, daß er nicht Englisch sei.

Da sitzt also eine Frau in der U-Bahn, rantet JEDEN um sich herum an, er sei "not british", und daß besagte Person sich ficken solle. If I'd had a few, I would find it fuckin hilarious.

Jedenfalls, in England scheint der Alkohol ausgegangen zu sein, denn England war not amused: Die Frau wurde in eingesperrt, womit man eine Mutter von ihren Kindern getrennt hat. Übrigens in der Weihnachtszeit.

Damit man mich nicht falsch versteht: Diese Frau ist in keinerlei Hinsicht heldenhaft. Es ist Schwachsinn, jemandem betreffs seiner Hautfarbe oä abzusprechen, einer Nation anzugehören. Ich wohne in Berlin in einer Gegend, wo Menschen diversester Herkunft wohnen - und ich liebe es! Ich liebe die Vielfalt in Berlin - und nie würde ich herumranten, daß diese und jene Leute "nicht Deutsch" wären! Ich kann mir auch etwas vorstellen, wie es zumindest den Kindern in der U-Bahn, die dieses rumgemecker der Dame erleben mußten, sich fühlten; als Kind mußte ich mir mal für zehn Minuten das schweizerdeutsche Gerante eines alten Mannes in einer Tramfahrt in Zürich anhören (er merkte, daß mein Bruder und ich Deutsche waren und mußte klar machen, daß Deutsche scheiße sind und wir, mit acht und zehn Jahren, halt Nazis sind, yadayadayada). Das war sehr belastend....

Aber deshalb die Frau verknacken und sie ihren Kindern wegnehmen - gehts noch!? Das ist LÄNGST nicht der erste oder einzige Rant in einer Bahn, den die Menschheit verkraften mußte. Etwas mehr Leichtigkeit im Umgang mit herummeckernden Leuten kann doch sein!

Mehr noch: Wenn man sich die Kommentare auf dem verlinkten Video durchliest, fragt man sich, ob manche sicherlich gut meinenden Menschen die Kommentarfunktion nutzen, um selbst ihrem kleinen Nazi mal etwas freiraum zu lassen. Kostproben?

"By opening her mouth she is a disgrace to herself and her country ! This woman has a child ! She should have been sterilized! This is terrible to watch !"
"What a terrible excuse for a human being"
"I was hoping the black guy would knock her out"

Nochmal, Leute: Gehts noch??? Toleranz fordert als allererstes, ALLERERSTES etwas von einem selbst. Erst wenn man selbst auf die Erbärmlichkeiten der anderen sehen kann, ohne gleich Schaum vor den Mund zu bekommen, erst dann hat man das anrecht, sich zu besagten Fällen zu äußern! Und das ist übrigens gar nicht so schwer, man sollte nur nicht vergessen, daß der gegenüber auch ein Mensch ist.